Kehrrad. Im Bergwerksbetrieb kannte man seit dem SMA. eine Möglichkeit, die Drehrichtung eines oberschlächtigen Wasserrades umzukehren, somit am Förderhaken Hebe- und Senkbewegung abzuwechseln. Dazu wurde das Wasserrad mit einem doppelten Schaufelkranz mit entgegengesetzt wirksamer Beschaufelung ausgerüstet. Der Treibmeister bediente ein Gestänge, mit dem die Wasserzufuhr wechselweise dem vorwärts- oder rückwärtstreibenden Schaufelkranz zugeleitet wurde. Als frühestes belegtes Exemplar eines Kehrrades gilt das im Erbstollen von Frauenseifen (Niederungarn), das um 1495 von dem Krakauer Ingenieur Johann Thurso eingerichtet wurde.