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Wasserknecht
Gose oder Abzucht
Hallo!
Ohne auf die Straßennamen in Goslar einzugehen, kommt aus dem Wintertal, später auch Bergtal, das Winterwasser. Es fließt in den Herzberger Teich und
über den Überlauf weiter Richtung Stadt. In Höhe des "Eindicker" des Berg-
werks wurden die Abwässer hieraus in das Winterwasser geleitet und die
"Rammelsberger" sprachen von jetzt an von der "Abzucht". Hinter dem
Theresienhof wiederum wird die Gose, aus Richtung Clausthal kommend in die Abzucht eingeleitet, so daß es von hier ab ein Mischwasser aus Winterwasser,
Abzucht und Gose entstand.
Da die Aufspaltung der Erze in die verschiedenen Metalle mit chemischen
Substanzen erfolgte, mußte das entstandene Abwasser im Eindicker bear-
beitet werden. Dieses dann aus dem Eindicker abfließende Wasser vereinigte
sich dann mit dem Winterwasser und wurde bis zum Theresienhof als Abzucht
bezeichnet. Wer in diesem Flußabschnitt einmal in die Abzucht gefallen ist,
aus welchen Gründen auch immer, konnte die Kleidung fort werfen, weil ein
waschen zwecklos war.
Geändert von imker72 (03.06.2012 um 16:28 Uhr)
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Danke von:
blueshark (01.05.2020),Peter2809 (14.06.2020)
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Gezäheschlepper
Also nach meinen Erfahrungen wird Abzucht so ab dem Hohen Weg (Brücke) benutzt und heißt Abzucht bis sie die Stadtmauer duchfließt unterhalb des Osterfeldes. So erinnere ich mich sagten es die Altvorderen.
Wie hieß es doch früher an bestimmten Tagen: "Nicht in die Gose pinkeln, heute wird gebraut!".
Geändert von Michael Kaminski (03.06.2012 um 17:17 Uhr)
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Wasserknecht
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Wasserknecht
Gose oder Abzucht
Abzucht ist eigentlich ein Begriff der Wasserwirtschaft. Meiner Meinung nach haben alle bisherigen Beiträge mehr oder weniger Recht. Ich habe den Begriff mal "gekugelt" und bin auf mehrere verschiedene Versionen gestoßen. Z.B. wird in einem Wiki-Artikel die Gose als Nebenfluss der Abzucht bezeichnet. Das irritiert mich als alte Goslarerin sehr.
Es wäre doch für die Mitglieder von "Goslarer Geschichten" ein Aufgabe, hier Klarheit zu schaffen. Der Anfang ist ja schon gemacht.
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Wasserknecht
Moin, ich habe mal ein bisschen in meinen Büchern geblättert. Im Führer zu vorgeschichtlichen Denkmälern, Band 35 schreibt W. Hillebrand auf S. 52: „Der Bergbau konzentrierte sich damals im Bergdorf am Rammelsberg, dessen in das 10. Jh. zurückreichende Johanniskirche in den Grundmauern noch zu besichtigen ist, während das „städtische“ Leben sich wohl bereits um die Marktkirche herum konzentriert hat. Beide Siedlungseinheiten waren aber noch durch die Gose – oder, wie sie ab Stadtgrenze wegen der Ableitung der aus dem Bergwerk stammenden Wasser heißt, die Abzucht – sowie einen weiten Zwischenraum getrennt.“
Innerhalb der Stadtmauern heißt die Gose also Abzucht. Dieser Begriff scheint sich demnach nicht auf die in der Stadt eingeleiteten Abwasser sondern auf die Ableitung der Wasser aus dem Rammelsberg zu beziehen.
Gruß TJ
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