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Thema: Gose oder Abzucht?

  1. #31
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Zitat Zitat von Hanno Beitrag anzeigen
    habe noch mal auf der Karte von 1877 geschaut. Anhang 2764
    Tschuldigung, dass ich kurz kurz abschweife:

    Viel interessanter finde ich gerade, dass der Georgenberg damals St. Jürgenberg hieß!
    Liebe Grüße
    Birgit

  2. #32
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Zitat Zitat von Birgit Beitrag anzeigen
    Tschuldigung, dass ich kurz kurz abschweife:

    Viel interessanter finde ich gerade, dass der Georgenberg damals St. Jürgenberg hieß!

    Ja, das ist wahr.

    links daneben die Klosterruine. Dahinter am Lindenplan das Schützenhaus.

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Jürgenberg.jpg 
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Größe:	132,9 KB 
ID:	2765

    Für mich auch sehr interessant: Der Bhf GS ist noch Kopfbahnhof. Die Gleise
    Richtung Westen fehlen noch. Ist klar, die Karten haben den Stand 1877.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  3. #33
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Ich habe eben auch nicht schlecht gestaunt .....!

    Tja, und was Gose und Abzucht betrifft .. da werden wir wohl kaum zu einer Lösung kommen
    Liebe Grüße
    Birgit

  4. #34
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Zitat Zitat von Birgit Beitrag anzeigen
    Tschuldigung, dass ich kurz kurz abschweife:

    Viel interessanter finde ich gerade, dass der Georgenberg damals St. Jürgenberg hieß!
    Birgit, mein Geburtshaus war auch noch nicht gebaut, da gab es noch viele freie Stellen innerhalb der Stadtmauer.Ich glaube das Bissmarkdenkmal war natuerlich auch noch nicht da> Ich glaube, jemand schrieb mal, dass die Abzucht, nachdem sie aus der Stadtmauer trat, auf dem Weg nach Oker wieder mit der Gose zusammenfliesse.Deshalb vielleicht der Name Gose auf der Karte dicht bei Oker. Leider kann man das nicht genau sehen, aber interessant ist das schon! Gruesse, Monika

  5. #35
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Zitat Zitat von bergland Beitrag anzeigen
    4.bau einer trinkwasserleitung von der peneckequelle durch das bergdorf zur pfalz
    Weiß jemand, wo sich besagte Quelle befand?
    Glück Auf!
    Andreas

  6. #36
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Die Penecke floss östlich der Grenze des Bergdorfes über das heutige Siemensviertel bei St. Annen in die Abzucht. Sie war Frischwasserversorgung des Bergdorfes im frühen Mittelalter. Wo genau ihre Quelle am Rammelsberg liegt, konnte ich historisch bisher nicht ergründen.
    Verschiedene der am Rammelsberg entspringenden Quellen wurden durch den immer tiefer einschneidenden Bergbau im Rammelsberg unterirdisch bereits abgeleitet, ihr Wasser trat nicht mehr an die Geländeoberfläche, sondern floss bereits über den Tiefen Julius Fortunatus Stollen aus dem Berge ab.

    Glückauf! Goslärsche

    Herrgott, dies verdammte Wortkorrekturserviceprogramm... ich weiß, wie man Abzucht schreibt... verbessere es nicht ständig in Absucht. Verflixt.
    Geändert von Goslärsche (26.11.2014 um 15:31 Uhr)

  7. Danke von:

    Andreas (26.11.2014),Eule (02.12.2014),Hanno (28.11.2014),Maria (29.11.2014),Strippenzieher (27.11.2014),Susanne-K. (26.11.2014)

  8. #37
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Beim Lesen vereinzelter vorausgegangener Texte bzgl. „wo und wie die Abzucht ihren Namen bekommt“:
    In einigen vorausgegangenen Texten wurden verschiedene Zeitabschnitte und Verfahrensweisen miteinander verwürfelt.
    Dazu folgendes:

    Nicht das Verfahren der Flotation hat dazu geführt, dass das Wasser des Winterbaches „verseucht“ wurde!
    Die konzentrierte Versauerung der innerbergischen Wässer lag schlicht in der Natur der Sache selbst.

    Der Rathstiefste Stollen, der im 12. Jh. aufgefahrene erste Wasserlösungsstollen, der die Grubenwässer aus dem Alten Lager der Rammelsberger Gruben ausgebracht hat, hat sein Mundloch in Höhe des heutigen Theresienhofes und tritt dort übertage. Die über ihn aus dem Berge abgeleiteten Zutrittswässer (Regen-, Schmelz- und zugeleitete innerbergische Brauchwässer) führten aus den Rammelsberger Erzen, die aus schwefelgebundenen Mineralien bestanden, gelöste Mineralien mit sich, vitriolische Wässer. Das Wasser, das aus diesem Berge fließt hat einen hoch sauren ph-Wert. Hier, hinter dem Mundloch trafen sie aufeinander: das saubere Bergwasser aus dem Winterbach, der den Herzberger Teich gespeist hatte und ab hier die "aus dem Berge abziehenden Wässer“ = das ergab ab hier also die „Abzucht“

    Die Frischwasserversorgung und das Betreiben der „sauberen Mühlen“ innerhalb der Stadt erfolgte über das Gosewasser aus dem Gosetal. Die „schmutzigen Mühlen“ wurden mit dem Abzuchtwasser betrieben, das Wasser auf diese Weise sogar wieder aufbereitet, bevor es am Unteren Wasserloch die Stadt verlässt.

    Bei zunehmenden Grubenbauen in tiefere Tiefen wurde ein tieferer Wasserlösungsstollen erforderlich: der Tiefe Julius Fortunatus Stollen. Sein Mundloch befindet sich außerhalb des Unteren Wasserloches. Aus ihm wurden die „Ockersümpfe“ gespeist: Absetzbecken, woraus einstmals eins der weiteren wertvollen Sekundärprodukte des Rammelsberges gewonnen wurde: das Ocker; neben dem wirtschaftlich einst wichtigen Vitriol, das u. a. mit Hilfe der zusitzenden Wässer im Berge erst überhaupt entstehen kann.

    1859 fand man das Neue Lager; die hier anstehenden Erze waren deutlich weniger sauer-aggressiv, als die des Alten Lagers. Das Alte Lager war bereits relativ ausgeerzt.

    1935/36 wurde die neue Aufbereitungsanalge erbaut. Die weitaus effektivere Trennung der extrem verwachsenen Rammelsberger Erzminerale erfolgte ab 1936 im Flotationsverfahren, nicht mehr im Sicht- oder Sieb- und Klaubeverfahren. Die für dies Verfahren nötigen Betriebswässer wurden im internen Kreislauf geschieden, gereinigt, geklärt, aufbereitet. Die gereinigten Restwässer gingen in die Abzucht, alsbald jedoch - wie bis heute - über den Gelenbeeker Stollen über die Wasseraufbereitungsanlage auf dem Bollrich in die Bergeteiche am Bollrich, die Gelmke-Talsperre; dem primären Sekundär-Rohstofflager der kommenden Zeit.

    Die aus dem Flotationsverfahren anfallenden sog. „Berge" wurden in entsprechende Auffangbecken geleitet.
    Zunächst in einen auf dem Gelände des Bergwerkes liegenden Bergeteich, alsbald dann in die Bergeteiche auf dem Bollrich. Die überschüssigen Flotationsabwässer verließen ab dato geklärt und gereinigt das Werksgelände.

    Noch heute pumpt die ehm. PREUSSAG (BGG) die tagtäglich stetig weiter anfallenden Sauerwässer des Berges, mit Kalkmilch versetzt um ein neutrales Millieu zu erzielen, über die Wasseraufbereitungsanlage am Bollrich in die Bergeteiche auf dem Bollrich, um sich dort „abzusetzen“.

    Die anstehenden Erzreste im Berg, die ständig zusitzenden Oberflächenwässer machen heute wie damals das aus dem Berg ausfließende Wasser zu zu neutralisierendem ph-saurem Wasser, bevor es abgelagert werden kann! Ein unaufhörlicher Vorgang, dem sich die einstige Betreiberin zu Betriebszeiten schon gerne entzogen hätte, wie man in den Analen aktenkundig verfolgen kann. Es war und ist kostenintensiv, die Sauer-Wässer zu neutralisieren, bevor sie der Umwelt wieder zugeführt werden können. Einnahmen… gibts heute durch keinen Bergbau keine mehr, aber fortlaufende Kosten!

    Wer die Raths-Tiefste-Abendteuerführung schon mal mitgemacht hat, wirft vor Verlassen der Tiefe über den Turbinenschacht einen Blick auf die verantwortlichen Pumpen, die die Sauerwässer heute bis hin zum Bollrich pumpen…

    Glückauf! Goslärsche
    Geändert von Goslärsche (26.11.2014 um 17:21 Uhr)

  9. Danke von:

    Andreas (26.11.2014),Eule (02.12.2014),Hanno (27.11.2014),Maria (29.11.2014),Strippenzieher (27.11.2014),wonihal (27.11.2014)

  10. #38
    Hauer Avatar von Sperber
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    Hallo...

    um es zu komplettieren...innerhalb Goslar fließt die Abzucht (von "Abfließen"...könnt Ihr im Lateinischen überprüfen). Die Stadt, sie hat Ihren Namen seit etwa 1000n.Chr....vorher gab es Flurnamen...in diesem Fall "Gos" für schnell fließendes Wasser und "Lar" für ein Lager, einer Lichtung (zwischen Wäldern) auf welchem man lagern und seine Tiere versorgen konnte. Aus diesem "Lager" wurde eine Siedlung.
    Das eigentliche Flußbett, welches das "Lar" durchfloss, wurde Mitte des 12.Jhd. in den sog. Klausbach verlegt und ein Kanal abgetrennt (wie beschrieben), dieser sogenannte Gosekanal, welcher heute nur mehr oder weniger als trockener Kanal bezeichnet werden kann und etwa beim ehemaligen Papenturm unterirdisch in die Stadt eintrat, diente ab Mitte des 12Jhd. für viele Jahrhunderte für die Trinkwasserversorgung und natürlich auch, um sauberes Trinkwasser für das damals berühmte Gosebier zu erhalten.
    Eigentlich war der Fluß, welcher heute Goslar durchfließt, ursprünglich an einer anderen Stelle...
    Wenn man es nachweislich, thopographisch beschaut, ging der damalige Flussverlauf durch die heutige Bergstrasse und weiter über die heutige "Breite-Strasse" und trat beim "Breiten-Tor" aus. Zudem hatte das "schnell fließende Wasser" noch zwei größere durch die Stadt fließende Nebenarme. Einer verlief am jetzigen Karstatt vorbei.
    Das "Lar" wurde durch ein hügeliges Bild von Erhöhnungen und morastigen Regionen definiert (siehe auch geschichtliche Hintergründe des Hohen Weges in Goslar...insgesamt kein einfaches Gelände aber damals durch die Bodenschätze interessant). Die aktuelle Wissenschafft weiß, das seit min. 1000 vor Chr. die Bodenschätze in dieser Region abgebaut wurden, dazu gibt es Grabbeilagen mit Kupfer des Rammelsberges, welche bei Hannover gefunden wurden. Diesbezüglich ergeben sich immer mehr heutige Erkenntnisse und unglaubliche Fakten.

    Quellen:
    -T. Moritz (Archäologe)
    -H.G. Grieb (Bauforscher)
    Geändert von Sperber (14.12.2014 um 13:42 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  11. Danke von:

    Andreas (30.11.2014),Eule (02.12.2014),Goslärsche (28.11.2014),Hanno (28.11.2014),Maria (29.11.2014),Peter2809 (14.06.2020),Speedy (28.11.2014),Strippenzieher (28.11.2014)

  12. #39
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    ... man fand und erforschte bronzene Schmuckscheiben aus Grab-Beigabefunen bei Müllingen (Region Hannover), welche Kupfer, das im Rammelsberg gewonnen wurde, enthalten.
    Schade, und die Sage vom Ritter Ramm von 968 nach Christus war so nett bis man es besser wusste! Ja, der Bergbau am Rammelsberg ist viel älter, viel eher begonnen, als wir vor vielen Jahrzehnten einstmals in der Schule vermittelt bekamen.
    Da dachte man, das Altertum sei erforscht... erneute Funde, neue Methoden... wer weiß, was noch alles bekannt wird - und wir dann gar nicht mehr erfahren

    Glückauf! Goslärsche

  13. Danke von:

    Andreas (30.11.2014),Eule (02.12.2014),Hanno (28.11.2014),Maria (29.11.2014),Sperber (28.11.2014)

  14. #40
    Hauer Avatar von Sperber
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    Guten Abend...

    in der aktuellen Wissenschaft vermutet man, irgendwann auch auf römische Spuren in Goslar zu treffen. Eigentlich logisch, wenn bereits Nachweise über Erzabau um 1000 vor Chr. belegt sind!

    Die Römer waren hier...und das war viele Jahrhunderte später (siehe oben) aktuell revidiert z.B. auch die Schlacht am Harzhorn die Geschichtsbücher.

    Nachweislicher Abbau 1000 vor Chr., ist noch mal eine ganz andere Nummer...!!!
    Geändert von Sperber (30.11.2014 um 23:20 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

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