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Thema: Die Hahndorfer Kleinsthofsiedlung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    † 05.04.2014 Avatar von Wolfgang
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    Standard Eine Siedlung verändert ihren Charakter

    Eine Siedlung verändert ihren Charakter

    Was vor mehr als einem halben Jahrhundert als angedachte landwirtschaftlich geprägte Kleinsthofsiedlung im landwirtschaftlichen Nebenerwerb östlich des Grauhöfer Holzes auf halbem Weg von Hahndorf nach Gut Grauhof geplant war zur Milderung einer akuten Wohnungsnot bei Flüchtlingen und Vertriebenen als Folge des II. Weltkrieges – von den Einheischen gelegentlich und verächtlich als ‚Klein Korea’ betitelt – hat sich zu einem beliebten und darum häufig gewählten, nicht mehr gegebenen Bezug zur Landwirtschaft reinen Wohngebiet ‚gemausert’.
    Viele Prachtbauten mit z.T., ausgeprägtem Geschmack sind in den letzten Jahrzehnten errichtet worden. Von den als „Urgestein“ und ihren Nachfahren zu bezeichnenden ersten Siedlern sind nach einer biologischen ‚Auslese’ nur noch wenige übriggeblieben; einige wenige bilden die zweite Generation.
    Drei Straßenzüge, in einem ‚Drei-Eck’ angeordnet, prägen das Siedlungsgebiet: Am Weinberg, Gartenstraße und Vierbergestraße. Garten- und Vierbergestraße sind asphaltiert; die Straße „Am Weinberge“ am Waldrand hat lediglich eine wassergebundene Fahrbahndecke. Über eine Nebenlinie des Goslarer Stadtbusse besteht eine verkehrsmäßige Anbindung an ‚die große, weite Welt’. Und sogar einen Briefkasten ist in der Siedlungsmitte installiert worden. Im ‚Winkel’ von Garten- und Vierbergestraße ist ein wenig benutzter Kinderspielplatz angelegt worden.
    Der nördlich an der Siedlung vorbeiführende einstige Gemeindeverbindungsweg nach Immenrode ist zur Kreisstraße 33 ‚ausfgestuft’ worden. Geblieben ist die Zugehörigkeit der Siedlung zu Hahndorf. In unmittelbarer Nachbarschaft der Haltestelle der Stadtbuslinie 84 sind zwei Wertstoffcontainer der Kreislandwirtschaftsbetriebe aufgestellt worden.
    Die Ruhe und das relative Abseitssein ohne Durchgangsverkehr’ führt zur Erhöhung der Wohnqualität. Geschäfte irgendwelcher Art fehlen gänzlich, werden jedoch irgendwie nicht vermisst

  2. Danke von:

    Andreas (19.05.2013)

  3. #2
    † 05.04.2014 Avatar von Wolfgang
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    Standard Einst ein kleines Dorf

    HAHNDORF WAR EINST EIN KLEINES DORF

    Kaum zu glauben, aber einst ist eine unübersehbare Realität gewesen. Noch im 19. Jahrhundert zählte Hahndorf vor den Toren Goslars nicht einmal 400 Einwohner und besaß weniger als 50 Wohnhäuser. Die „Schallmauer“ von 500 Einwohnern wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erreicht. Mitte der 20er Jahre im 20. Jahrhundert waren es dann schon 600. Die Menschenverschiebungen, die der II. Weltkrieg mit sich brachte, ließ die Einwohnerzahl auf über 1000 anwachsen. Von da an wuchs die Zahl nach eine ‚Delle’ in dem 50er- und 60er-Jahren stetig. Das Lager Hahndorf auf dem Gräbicht an dem Weg nach Goslar und die Kleinsthofsiedlung hinter der Warte zeigten ihre Wirkung. Seit der Eingemeindung 1972 nach Goslar gibt es für die Stadtteile keine getrennt von Goslars Gesamteinwohnerzahl eine stadtteileigene Einwohnerzahl Hahndorfs mehr.
    Mittelpunkt der Siedlung Hahndorf (Hanenthorp) war das kleine Kirchlein (mit einer Uhr mit halbstündigem Glockenschlag!), dessen „Wurzeln“ bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen – sicherlich auch einen ‚Vorgänger’ besaß, denn nach dem Ortsnamen zu urteilen, reicht das Dorf mit seiner Gründung bis in die zweite mittelalterliche Siedlungsperiode (= zweite Hälfte des 1. Jahrtausends unserer Zeitzählung) des Vorharzraumes zurück.
    Um dieses aus heutiger Sicht kleine Gotteshaus – zinspflichtig dem Kloster Riechenberg – scharrten sich sieben Bauernhöfe der verschiedenen Art (Meierhof, Halbspänner, Kotsass) wie die Küken um eine Glucke. Es waren nicht einmal ein Dutzend Hofstellen mit ihren Nebengebäuden. Zu Reichtümern in barer Münze ist niemand der Einwohner gekommen.
    Seit dem 17. Jahrhundert hatte man eine Schulstelle geschaffen, die anfangs von einem Schneider betreut wurde. Das Schulgebäude lag gleich neben der Kirche. Bis zum Ende I. Weltkrieges besaß der Ortsgeieistliche das Recht der lokalen Schulaufsicht.
    Und einen Dorfkrug „Eiche“ am Rande des Ortes zur Abhaltung für größere Einwohnerversammlungen zur Bekanntgabe obrigkeitlicher Dekrete hatte man auch von Anfang an. Seine Lage am mittelalterlichen >Königsweg< war für den Krug und seine eventuellen Logiergäste günstig.

  4. Danke von:

    Doro (20.10.2013)

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