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Thema: Stella Vitalis Seniorenzentrum

  1. #11
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Wohl den Menschen, die nicht in eine solche Senioren Einrichtung ziehen "müssen", weil sie nämlich im Alter keine Angehörigen haben, die sich kümmern können. Wer in seinem Berufsleben die Chance hatte, gutes Geld zu verdienen, kann sich eine "Senioren"-Residenz knapp leisten. Wer Pflege zusätzlich braucht, muss schon gewaltig gut verdient haben.
    Das Thema könnte man ausweiten. Doch geht es hier mehr um die Frage, ob Goslar "so viele" Altenheime, Seniorenstifte, Seniorenresidenzen benötigt. Wenn man sich den Altersdurchschnitt der Goslarer Bürger anschaut, wird das schon klarer, was für ein aktueller und zukünftiger Bedarf an solchen Einrichtungen nötig ist.
    Den demografischen Wandel für die kommenden 50 Jahre betrachtet, wird noch viel Senioren-Wohnraum erforderlich werden. Da werden die "paar" Einrichtungen nicht ausreichen, möglicherweise. Die geburtenstarken Jahrgänge kommen erst in der nahen Zukunft. Und viele von den einstmals Abgewanderten kehren -spätestens im Rentenalter- vielfach wieder in ihre Heimatstadt zurück!
    Schön - wer niemals ein Betreuungs- oder Pflegefall wird jenseits eines gewissen Lebensalters für vielleicht noch viele Jahre. Hoffen können nur die darauf, dass ihre Kinder sie pflegen können. Im eigenen Zuhause. Aber die Realität sieht leider ganz anders aus.
    Der Markt ist noch längst nicht gesättigt. Denkt mal alle nach... Die es eigens schon in der Familie erlebt haben oder gerade erleben, wissen, wie schwierig es ist, einen Platz für die alten Angehörigen zu bekommen in Goslar, bei doch angeblich "so vielen Altensilos". Hoffentlich braucht von den Mitlesen niemand mal in ein solches hinein!

    Glück Auf, Goslärsche

  2. Danke von:

    Onkel Hotte (10.02.2015),Susanne-K. (09.02.2015)

  3. #12
    Gedingeschlepper Avatar von Eule
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    Vielleicht sollte man nicht so voreilig sein. Das hübsch-hässliche Gebäude ist meines Wissens nach eine "Erweiterung" vom Abendfrieden. Dieses Altersheim lebt schon seit Jahrzehnten mit dem Schützenfest. Die Bewohner nehmen u. a. am Seniorennachmittag teil. Miesepeter gibt es darunter sicher auch.
    Aber die, die vor Jahren wegen der Lärmbelästigung rumgezickt haben, waren doch noch nicht mal verrentet!

  4. Danke von:

    Maria (10.02.2015)

  5. #13
    Schießhauer Avatar von Maria
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    Nein, das Stella Vitalis ist ein privater Anbieter, der Abendfrieden (Diakonie) hat damit nichts zutun
    Gruß Maria

  6. #14
    Hauer Avatar von Golfpunk
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    Zitat Zitat von Systemcoach Beitrag anzeigen
    Auch ich bezweifele, dass Goslar dieses weitere Altensilo benötigt. Es sollte ja ursprünglich noch eine Etage höher sein. Dann kamen die Anliegereinsprüche.

    Leider ist diese Art des Wegschließens vor der restlichen Gesellschaft schon an sich eine Lizenz zum Geld drucken. Qualitätsstandard zu überwachen ist kaum zielführend möglich. Im Knast soll es wohl besser sein: Regelmäßige Fürsorge , auch wenn es "Überwachung" heißt sowie bei guter Führung Freigang .
    Eigentlich lese ich ja seit Monaten nur mit, aber jetzt melde ich mich doch mal wieder zu Wort, denn soch eine Aussage kann ich nicht unkommentiert lassen.
    Ich arbeite in einem sogenannten"Altensilo" und kann es glaube ich ganz gut beurteilen wie dort ein Miteinander LEBEN üblich ist.

    Wegschließen von der Gesellschaft?
    Mitnichten, aber es ist nun einmal so das heutzutage eine Lebensform wie die mehrerer Generationen unter einem Dach einfach nicht mehr darstellbar ist. Dort konnte man sich auf einen funktionierenden Familienverbund verlassen, jeder war für jeden da. Heutzutage müssen fast überall beide Ehepartner arbeiten um der eigenen Familie ein kleines bißchen Wohlstand zu ermöglichen. Da fehlt es einfach an der Zeit und aber auch am fachlichen know-how eine Pflege der Eltern in Eigenregie durchzuführen. Das ist mal nicht eben zwischen Tür und Angel zu händigen, da bedarf es schon 100 %.

    Qualitätsstandards zu überwachen kaum möglich...
    So oft wie sich die Heimaufsicht unangemeldet bei uns blicken läßt und alles dreimal umdreht, Bewohnergespräche führt und Akten wälzt denke ich sehr wohl das es möglich ist.

    Lizenz zum Gelddrucken...
    Ja, selbstverständlich läßt sich unsere Branche diese Art der Dienstleistung bezahlen. Es ist eben eine Dienstleistung. Gastronomie ist z. Bsp. auch eine Dienstleistung. Würde da jemand auf die Idee kommen Service, Küche etc. den verdienten Lohn abzusprechen?

    Im Knast soll es....
    Jetz kommt es aber ganz dicke. Weißt Du eigentlich wieviel Zuneigung, Gefühl, Liebe etc. von dem wenigen Personal, die sich aufopferungsvoll um "unsere" Familie kümmert jeden Tag aufs neue gegeben wird? Wer in unserer Branche arbeitet tut das sicher nicht um reich zu werden. Beruf=Berufung, paßt wohl nirgends besser als in unserer Branche.
    Einfach nur mal zuhören, ein Lächeln, ein Händedruck, eine Umarmung und die positive Resonanz darauf zeigt mir das ich nie mehr woanders arbeiten möchte. Geld ist eben nicht alles. Diese Menschen die bei uns leben haben alle Möglichkeiten sich Ihren Tag und Ihre Freizeit selbst zu gestalten, alles kann, nichts muß.
    Wir bieten genug Aktivitäten an damit jeder auf seine Kosten kommt.
    Die Bewohner die noch mobil sind gehen jeden Tag selbstständig nach draußen in die "Freiheit", um einzukaufen, zu bummeln oder alte soziale Kontakte zu pflegen.
    Und diejenigen die es nicht mehr können werden dabei begleitet oder haben mit dem Wagen die Möglichkeit in die Stadt gefahren zu werden.

    Ich bin froh und Stolz in einem solchen tollen Team arbeiten zu können und den Menschen den Rest des Lebensabends so angenehm wie möglich gestalten zu können.
    Der Tod ist dabei mein ständiger Begleiter, fast täglich muß ich erfahren das wieder ein Bewohner von uns gegangen ist. Dann bin ich Dankbar das ich noch die möglichkeit hatte mich vorher zu verabschieden wenn es absehbar war. Und wenn man dann im Gespräch gesagt bekommt das man nicht traurig sein soll und wie gut man sich aufgenommen gefühlt hat weiß man hier richtig ist. Leider ist dies nicht immer möglich.
    Jeder Mensch hat ein Recht auf Würde bis zu seinem Tod und wir versuchen es so gut es geht darzustellen.
    Leider schaffe ich es nicht immer da den nötigen Abstand zu finden und es nimmt mich persönlich immer sehr mit, da ich zu vielen ein freundschaftliches Verhältnis pflege.
    Luther sagt: Aus einem traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!

  7. Danke von:

    AlterSchirm (17.02.2015),Andre Immenroth (17.02.2015),Anke (18.02.2015),blueshark (05.06.2020),Eule (17.02.2015),Hanno (18.02.2015),Maria (17.02.2015),Speedy (17.02.2015)

  8. #15
    Schießhauer Avatar von AlterSchirm
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    Danke Golfpunk, Menschen wie du sind wichtig!
    Alles Liebe
    Jan

  9. Danke von:

    blueshark (05.06.2020)

  10. #16
    Schießhauer Avatar von Maria
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    Golfpunk, du sprichst mir aus der Seele. Ich erlebe täglich, wie Menschen in deinem Beruf tätig sind und auch mir, obwohl nicht in einem Heim wohnend und auch nicht pflegebedürftig, etwas geben was ich nicht missen möchte.
    Danke Maria

  11. Danke von:

    Andreas (17.02.2015),blueshark (05.06.2020)

  12. #17
    Schießhauer Avatar von Systemcoach
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    Zitat Zitat von Golfpunk Beitrag anzeigen
    Ich arbeite in einem sogenannten"Altensilo" und kann es glaube ich ganz gut beurteilen wie dort ein Miteinander LEBEN üblich ist.

    Wegschließen von der Gesellschaft?
    Mitnichten, aber es ist nun einmal so das heutzutage eine Lebensform wie die mehrerer Generationen unter einem Dach einfach nicht mehr darstellbar ist. Dort konnte man sich auf einen funktionierenden Familienverbund verlassen, jeder war für jeden da. Heutzutage müssen fast überall beide Ehepartner arbeiten um der eigenen Familie ein kleines bißchen Wohlstand zu ermöglichen. Da fehlt es einfach an der Zeit und aber auch am fachlichen know-how eine Pflege der Eltern in Eigenregie durchzuführen. Das ist mal nicht eben zwischen Tür und Angel zu händigen, da bedarf es schon 100 %.

    Qualitätsstandards zu überwachen kaum möglich...
    So oft wie sich die Heimaufsicht unangemeldet bei uns blicken läßt und alles dreimal umdreht, Bewohnergespräche führt und Akten wälzt denke ich sehr wohl das es möglich ist.

    Lizenz zum Gelddrucken...
    Ja, selbstverständlich läßt sich unsere Branche diese Art der Dienstleistung bezahlen. Es ist eben eine Dienstleistung. Gastronomie ist z. Bsp. auch eine Dienstleistung. Würde da jemand auf die Idee kommen Service, Küche etc. den verdienten Lohn abzusprechen?
    Dieser Beitrag von mir ist nicht aus Jux entstanden. Er betraf in keiner Weise, die die ihre Arbeit in überragend aufopfernder Weise in Seniorenheimen nachgehen. Ich bezeichne mich durchaus als kritisch, wenn ich sehen muss, wie Jemandem, der nur schwer Schlucken kann, nach 10 Minuten ein nicht geleerter Teller einfach weggenommen wird und das Essen in dem Mülleimer kommt. Auch habe ich kein Verständnis, wenn Jemand - und da ist Goslar nun mal ein Dorf - ohne irgendeinen Schulabschluss sich ganz in weiß gekleidet, als "Doktor" von den Senioren betiteln lässt, nur um seine normale Arbeit zu tun.

    Es macht keinen Spaß, Unzulänglichkeiten anderer bei Besuchen zu sehen, mitzubekommen oder gar auszubaden.

    Es mag sehr gute Heime geben, doch kann ich mir damit nicht erklären, warum es auch wesentlich weniger gute gibt. Übrigens mit einer sehr arroganten Geschäftsführung, die eine Gespräch einfach abgelehnt hat.
    Glück Auf!
    Ekkehard

    Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg. (Henry Ford 1863 - 1947)

  13. Danke von:

    Kyffer (17.02.2015)

  14. #18
    Gedingeschlepper Avatar von Kyffer
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    Nicht mehr Heime...
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    Golfpunk, so ist sicherlich der Wunsch und das Bestreben, die Realität sieht eher wie bei Systemcoach aus. Mir persönlich fällt hier im Umkreis kein Heim ein, wo ich meine Familie unterbringen wollen würde. Das ihr Kräftemässig unterbesetzt seid, da gibt es nix dran zu rütteln. Aber ich habe hier schon zu viele schlechte Dinge in ALLEN Heimen gesehen, die mich jedes Mal auf die Palme bringen. Und wenn es nur der Mensch war, der nicht in Frieden in seinem Bett sterben durfte...

    Grüße

  15. Danke von:

    Andreas (17.02.2015),Goslärsche (17.02.2015),Systemcoach (17.02.2015)

  16. #19
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Wir mögen jetzt etwas vom ursprünglichen Thema "Stella Vitalis" und das Schützenfest...
    Leider ist es in der Altenpflege nicht unbedingt so, wie man es sich vorstellt... wie es in wenigen Senioren-Unterkünften zwar möglich, demzufolge in der Regel aber auch für viele unbezahlbar teuer ist. Wie immer im Leben: wer Geld hat, kann beruhigter und etwas besser leben als die übrigen... auch, oder besonders, im Alter.
    Altenpflegekräften verschiedenster Einrichtungen wird der Mund unter Androhung von harten Konsequenzen verboten, heraus zu tragen, wie es WIRKLICH abgeht drinnen... eben mit dem wenigen Personal, das einen Minuten-Takt für die "Pflege", Umsorgung etc. einzuhalten hat. Menschen werden behandelt wie das Letzte, anstatt dass man in Würde (auch wenn es für die Angehörigen, die Pflegenden) oft schwer ist, mit den Unbilden des Alters zurecht zu kommen.
    Es ist nicht alles so, wie es dargestellt wird.
    Nichts desto trotz haben wir längst noch nicht genug Unterkünfte, die zunehmende Zahl an alt werdenden Menschen, die von Angehörigen abgeschoben werden, oder keine Angehörigen haben, aufzunehmen. Zahlen vergleichen kann wohl jeder selbst!

    Glück auf! Goslärsche

  17. Danke von:

    Anke (18.02.2015),blueshark (05.06.2020),Maria (18.02.2015)

  18. #20
    Hauer Avatar von Peter2809
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    ergänzend zu den dargelegten Meinungen:
    Alten/Pflegeheime schießen überall wie Pilze aus dem Boden. Renditen von 7% werden erwartet.
    Die Einnahmen sind garantiert: Altersrente + privates Vermögen, Pflegeversicherung - den Rest zahlt der Steuerzahler; Angehörige erst ab 100.000 € eigenem Einkommen. Für die zahlreichen Bewohner bleibt nur ein kleines, Mindesttaschengeld in Höhe von € 116,84 mtl.
    Da die Investoren nur auf ihre Rendite schauen müssen, überlassen diese das Tagesgeschäft sogenannten "Betreibern". Über die Qualität von Leistung ( Geldzahlung) und Gegenleistung ( Unterkunft, Pflege, Essen u.s.w. ) wurde hier noch nicht berichtet.

    LG / Peter

  19. Danke von:

    Trichtex (03.06.2020)

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