Alles Wild - Übers ganze Jahr auf der Speisenkarte?
Importe aus dem Ausland und Tiefkühllagerung machen es möglich
Goslar. Alle Verbraucher haben die Möglichkeit, Wildbret gleichmäßig übers ganze Jahr zu beziehen. Ein Zulieferbetrieb, der Wild importiert, zerlegt, verpackt und dann als Tiefkühlkost in den Handel gibt, macht dies problemlos möglich.Hans-H. Heister, geschaftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Unternehmens, hatte die Harzer Köche in seine Firma eingeladen, um sie von der Qualität und der Leistungsfähigkeit seines neu erbauten Zulieferbetriebes zu überzeugen. Mit Hilfe von Gewinnrückstellungen und Zonenrandfördermitteln hat Familie Heister die Betriebsgebäude errichtet, in denen etwa 55 Mitarbeiter Beschäftigung finden. In einer gut halbstündigen Rede führte der Firmenchef vor den Harzer Köchen aus, dass in seinem Betrieb im Goslarer Gewerbegegebiet Baßgeige seit etwa zwei Jahren nach modernsten Standards gearbeitet wird. Heister sparte bei der Beschreibung seiner Firma nicht mit Superlativen und verglich den Betrieb hinsichtlich der hygienischen Gegebenheiten auch schon einmal mit einer Klinik.
Die Köche konnten sich von der klinischen Sauberkeit der Betriebsräume überzeugen, alles war perfekt rein, es roch nicht einmal nach Wild. Allerdings wurde gerade nicht produziert, weil Baumängel beseitigt werden mussten. Im Gefrierraum des Betriebes lagerten tonnenweise Wildprodukte, eine Auswahl dieser Produktpalette wurde den Köchen in einer Gefriertruhe präsentiert.
In diesem Betrieb werden etwa 3.000 Tonnen Wild pro Jahr verarbeitet, die ins gesamte Bundesgebiet und in andere westeuropäische Länder geliefert werden. Direkte Kunden des Betriebes sind Großhändler und Ketten, die dann die Gastronomie und sonstige Endverbraucher beliefern. Das Wild, Hasen, Rehe, Hirsche, Schwarzwild und Federwild, wird aus osteuropäischen Ländern, zumeist Polen, importiert. Hier erlegtes Wild wird unter Aufsicht von Behördenvertretern für den Export vorbereitet und in der Firma Heister, unter Aufsicht der deutschen Veterinärbehörden, weiterverarbeitet. - Behördliche Kontrollmaßnahmen, die beim Harzer Wildbret nicht betrieben werden müssen.
Während Hans-H. Heister dafür eintritt, den Gästen Wildbret übers gesamte Jahr anzubieten, treten Harzer Köche für das Angebot regionaler Produkte zur jeweiligen Saison ein, denn das gibt eine naturbedingte Abwechslung auf der Speisenkarte.
Foto: Peters
Wilfried Wolf ist für den Verkauf zuständig, auch er empfiehlt der Gastronomie, alles Wild ganzjährig anzubieten. Thomas Pfeifer (links), Gastronom aus Altenau, gehört zu den Harzer Köchen, ist selbst Jager und stimmt das Wildbretangebot für seine Gäste mit den jagdlichen Gegebenheiten ab.