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Thema: Einwohnerentwicklung

  1. #1
    Hauer Avatar von Heinzelmann
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    Standard Einwohnerentwicklung

    Zitat Goslarsche Zeitung vom 5.11.2010:
    ---------------------
    Herbe Einwohnerverluste: Kreis Goslar schrumpft überdurchschnittlich
    05.11.2010
    HARZ. Der Landkreis Goslar verliert in hohem Tempo Einwohner: Nach einer Prognose schrumpft die Bevölkerung in der Region in den nächsten 20 Jahren um 25 Prozent. Der Landkreis Goslar, in dem derzeit 145.000 Menschen leben, zählt dann nur noch 108.000 Einwohner. Dazu kommt eine äußerst ungünstige Altersstruktur.
    -----------------------

    Ein engagierter Redakteur hätte hier erst die Recherche angesetzt. Bei der GZ ist an dieser Stelle schon wieder Schluss. Wie ist die immens hohe Schrumpfung der letzten 20 Jahre zu deuten ? Weshalb kommt es in den nächsten 20 Jahren zur Schrumpfung ? Unangenehme Antworten warten auf Goslar. Eine Lokalzeitung müsste eigentlich hier den Finger in die Wunde legen.

  2. #2
    Hauer Avatar von Heinzelmann
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    PS: eine unabhängige Lokalzeitung hätte hier sicherlich schon den Finger in die Wunde gelegt !

  3. #3
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Hallo Heinzelmann,

    was die Stadt Goslar angeht, so hat sie erst diese äußerst ungünstige Alterssituation geschaffen.
    Seit Ende der 1980er Jahre sind in Goslar Tausende Arbeitsplätze weggebrochen.
    Erzbergwerk Rammelsberg, Hütten, Möbel Unger, BGS, Bundeswehr, Odermark und viele mehr.
    Damit begann der Weggang junger Leute. Die Stadt hat es versäumt sich rechtzeitig um neue Arbeitsplätze zu kümmern und Investoren in die Stadt zu locken.
    Stattdessen wurden immer mehr Seniorenresidenzen gebaut und wohlhabende Senioren nach Goslar gelockt…
    Glück Auf!
    Andreas

  4. Danke von:

    märklinist (27.08.2013)

  5. #4
    Schießhauer Avatar von bergland
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    moin moin heinzelmann

    ich denke nicht das die zeitung abhängig ist , wenn schlecht recherchiert.
    aber was soll die zeitung schreiben ? schrumpfung durch verlust von arbeitsplätzen und die damit verbundene abwanderung ? - die politik würde sich hinstellen und sagen - was haben wir damit zu tun das unternehmen in konkurs gehen , ins ausland abwandern usw usw . das gäbe eine endlosdebatte wen nun die schuld trifft - in meinen augen papierverschwendung , weil es in unseren land leider so ist , das niemand für irgendeine fehlentwicklung wirklich die verantwortung übernehmen will - politisch schon gar nicht.
    eigentlich sollte jeder bürger der zur wahl geht mündig genug sein sich ein urteil zu bilden und auch mal zwischen den zeilen zu lesen , bzw sich gedanken über die zusammenhänge zu machen die zu solchen entwicklungen wie von dir beschrieben führen.
    das einzige was man in diesen artikel hätte machen können - den verlust der arbeitsplätze durch , ich sag mal , abwicklung einiger unternehmen zusammen rechnen können ...
    aber da hätte es bestimmt gleich wieder ne statistik für gegeben das dies nicht der grund ist

  6. #5
    Wasserknecht Avatar von Artaios
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    Man darf der Stadt durchaus mangelnde Kompetenz vorwerfen. Ein entscheidendes Phänomen entlang der Zonengrenze zeichnet sich geradezu offensichtlich ab: Viele Städte und Gemeinden haben noch nicht begriffen das (West)Deutschland nun nicht mehr an einem Zaun aufhört. Wer hier nichts geboten bekommt fährt eben nach Sachsen Anhalt.

    Bemerkenswert unbemerkt bleibt die Untätigkeit. Während man in Sachsen Anhalt mal gerne ganze Straßen zu Parkplätzen verwandelt um Gäste auf Feste zu locken wird hier nur munter abkassiert. Das hier offensichtlich nur einige wenige das Sagen haben scheint noch niemanden aufgefallen zu sein.
    Während die Sauf- und Fressbuden zu Walpurgis mit einer Disco bis mitten in die Nacht locken werden hingegen Kulturelle Veranstaltungen wie ein historischer Markt um 18 Uhr geschlossen. Das ist ja auch nicht halb so lukrativ wie eben eine Sauf und Fressmeile von der die umliegenden Gastronomen kräftig profitieren. So ein eher stiller historischer Markt belästigt eben die Hotelgäste, Discomusic bis in die Nacht offensichtlich nicht. Da ist es auch vollkommen egal das sich andere Städte durch kulturelle Veranstaltungen und historische Märkte teilweise kräftig finanziell saniert haben.

    So lange kein reinigender Besen durch das Rathaus kehrt und den offensichtlichen Klüngel zwischen Gastronomen und den verantwortlichen dieser Stadt aufbricht und hinausfegt, so lange wird sich hier nichts ändern.

  7. #6
    Hauer Avatar von Heinzelmann
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    Moin moin,

    ich rudere ein wenig zurück. Die GZ trägt ja keine Schuld an diesem Missstand. Ich war nur ein wenig verärgert, das mal wieder eine Chance vertan wurde etwas kritischer nachzuhaken und stattdessen seitenlang über Pflastersteine etc. debattiert. Es brennt seit Jahrzehnten an einer ganz anderen Ecke in der Stadt und kaum einer merkt es. Ich konnte in den letzten 25 Jahren immer wieder feststellen das viele kulturelle Initiativen, die von "unten" kamen und etwas hätten bewegen können, von "oben" (sprich: Rathaus) mit der Sense niedergemäht wurden. Aus welchen Gründen auch immer. So entsteht Resignation.

  8. #7
    Schießhauer Avatar von bergland
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    ..................................
    Geändert von bergland (02.09.2015 um 20:26 Uhr)

  9. #8
    Hauer Avatar von kleine
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    da ich ja auch zu dieser schrumpfung beigetragen habe, hier mal meine sicht.

    einer der hauptgründe, warum ich Goslar verlassen hab, war natürlich das fehlende ausbildungsplatzangebot.
    da ich zu dem geburtenreichsten jahrgang nach dem 2 weltkrieg gehöre, wog das natürlich besonders schwer.
    wer studieren wollte (oder sollte..) hatte sowieso keine chance in Goslar zu bleiben, ausser man entschied sich für einen studiengang an der TU Clausthal.

    aber am meisten hat mich doch die nähe zur (damaligen) zonengrenze beeinträchtigt.
    Goslar fehlte ja quasi völlig das umland in richtung osten. ich hab mich richtig eingeengt gefühlt.
    wenn man eine harztour machte, stiess man früher oder später grundsätzlich ans ende das weges oder wurde vom BGS (Bundesgrenzschutz) angehalten nach seinen papieren gefragt.
    als ich 1985 den Kreis Goslar verliess, war ein ende dieses zustandes nicht absehbar.

    und permanent daran erinnert zu werden, dass die lebensumstände auf der anderen seite der grenze durch eine diktatur bestimmt wurden und man daran nichts ändern konnte, hat sicher nicht nur mich beeinträchtigt.

    das wollte ich nicht mehr sehen:
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken DSC02156.1.jpg   DSC03521 (Large).JPG  
    Heimat ist immer noch Sehnsucht nach der Kindheit.
    Heinrich Böll

  10. #9
    Schießhauer Avatar von bergland
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    http://www.goslarsche.de/Home/starts...id,161245.html

    nun haben wir das schwarz auf weiss ...

  11. #10
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Tja,

    ist doch logisch. Die seit den 1990ern nach Goslar gelockten Senioren sterben unweigerlich. Goslars eingesessene Bevölkerung wird auch immer älter und stirbt ebenso unweigerlich.
    Die fehler der 80er und 90er rächen sich erst Jahre später ...
    Glück Auf!
    Andreas

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