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Schießhauer
Lustige Gedichte
Jan: Ich sitze gerade vor dem Rechner, während meine liebste Kathrin noch schläft und weil ich so gerne lustige Gedichte mag, mache ich hier mal ein neues Thema auf, in dem jeder seine lustigen Gedichte aufscheiben darf. Es müssen keine eigenen sein, denn auswendig aufschreiben darf man fast alles. Ich mache mal den Anfang und beginne mit meinem Lieblingsdichter Eugen Roth zu der allgemein um sich greifenden Telefonitis:
Ein Mensch spricht fern geraume Zeit
mit ausgesuchter Höflichkeit.
Legt endlich dann mit vielen süßen
Empfehlungen und Grüßen,
den Hörer wieder auf die Gabel
und öffnet drauf erneut den Schnabel -
nach all dem freundlichen Gestammel -
und tuschelt leise: "Blöder Hammel!"
Der drüben öffnet auch den Mund
zu der Bemerkung: "Falscher Hund!"
So einfach wird auf dieser Welt
die Wahrheit wieder hergestellt.
Es gibt ja noch reichlich Futter: Heinz Ehrhard, Paul Mahr, Christa Reinig (die schwarze Variante von Humor) also viel Spaß...
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Schießhauer
Hallo Jan,
das ist ne super Idee gewesen.
Ich habe hier auch noch einen Link.
Der Herr Becker, ein "fast" Nachbar hier von
uns. Macht super schöne Gedichte und soviel ich weis
auch Kurzgeschichten.
http://www.becker-hahndorf.de/presse.htm
Einfach mal reinschauen
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Schießhauer
Hallo Anke,
der Herr Becker scheint den Eugen Roth auch zu lieben, denn der typische Anfang "Ein Mensch..." war eigentlich das Markenzeichen von Eugen Roth z. B.
Ein Mensch, dem Unrecht offenbar
geschehn von einem Andern war,
denkt ohne eitlen Eigenwahn:
"Was hätt' in dem Fall ich getan?"
Wobei er feststellt, wenn's auch peinlich,
genau das Selbe höchstwahrscheinlich.
Der Unterschied liegt nur
in uns'rer menschlichen Natur,
die sich beim Unrecht leiden rührt,
doch Unrecht tun fast gar nicht spürt.
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Schießhauer
Heute mal ein wenig schwarzer Humor von Christa Reinig:
Warum bleibt der Kanibale
unter uns ein selt'nes Biest?
Denk dir ein für alle Male,
wenn du einen Menschen siehst:
Könntest du ihn braungebraten
durch die Zähne zieh'n mit Lust;
- im Gedenken seiner Taten - ,
ohne dass du kotzen musst?
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Schießhauer
Guten Morgen zusammen!
Was kurzes von Heinz Erhard:
Das Leben beginnt auf alle Fälle
in einer Zelle.
Doch manchmal endet's auch, bei Strolchen
in einer solchen.
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Schießhauer
Da offensichtlich alle Gedichtleser in Urlaub sind (oder warum gibt es so wenig Resonanz) hoffen wir mal, dass Zuhause alles in Ordnung ist und nicht so, wie bei diesem Eugen Roth:
Ein Mensch vor'm Urlaub wahrt sein Haus,
dreht überall die Lichter aus.
In Küche, Keller, Bad, Abort,
dann schließt er ab, fährt heiter fort.
Doch jäh zuhinterst in Tirol
denkt er voll Sorgen: "Hab' ich wohl?"
Und steigert wild sich in den Wahn,
er habe dieses nicht getan.
Der Mensch sieht schaudervoll im Geiste,
wie man gestohlen schon das Meiste,
sieht Türen offen, angelweit;
es brennt das Licht die ganze Zeit.
Zu klären solchen Sinnentrug,
fährt heim er mit dem nächsten Zug.
und ist schon dankbar, blos zu sehn:
Das Haus blieb wenigstens noch stehn.
Wie er hinauf die Treppen keucht.
Kommt aus der Wohnung kein geleucht?
Und plötzlich ist's dem armen Manne,
es plätschre aus der Badewanne.
Die Ängste werden unermessen:
Hat er nicht auch das Gas vergessen?
Doch nein, er schnuppert horcht und äugt
und ist mit Freuden überzeugt,
dass er - hat er's doch gleich gedacht -
zu Unrecht Sorgen sich gemacht.
Er fährt zurück und ist nicht bang. -
Jetzt brennt das Licht - vier Wochen lang.
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Schießhauer
Mir ist heute nach schwarzem Humor, deshalb zieh ich Christa Reinig vor:
Der Henker
er hat den kragen frei gemacht
und stellt sich selbst auf das gerüst
sein wächter hat ihm schnaps gebracht
weil er sonst nichts zu wünschen wüsst
und der gehilfe legt den strick
dem meister sorgsam um den hals
und knotet ihn mit viel geschick
der meister sagt ihm allenfalls
sieh zu dass du mich gut vertrittst
und achte eh du dich entfernt hast
dass mir der knoten richtig sitzt
und zeig was du gelernt hast
Geändert von AlterSchirm (05.01.2011 um 08:50 Uhr)
Alles Liebe
Jan
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Schießhauer
und wenn der henker nicht gestorben ist ...
dann baumelt er noch heute
am baume
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Schießhauer
Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens nur gering - nicht so bei der Ente im ersten Teil des folgenden (sehr bekannten) "Eugen Roth":
Streuungsmaße
Ein Mensch der von Statistik hört,
denkt dabei gleich an "Mittelwert".
Er glaubt nicht dran und ist dagegen.
Ein Beispiel soll das gleich belegen:
Ein Jäger auf der Entenjagd
hat einen ersten Schuss gewagt.
Der Schuss, zu hastig aus dem Rohr,
lag eine gute Hand breit vor.
Der zweite Schuss mit lautem Krach
lag eine gute Hand breit nach.
Der Jäger lacht ganz unbeschwert,
voll Glauben an den Mittelwert:
"Statistisch ist die Ente tot!"
Doch wär er klug und nähme Schrot,
dies sei gesagt ihn zu belehren,
so würd' er seine Chancen mehren.
Es fällt der Schuss, die Ente stürzt,
weil Streuung ihr das Leben kürzt.
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Schießhauer
Kalter Kaffee zum Frühstück...
Es war einmal ein Kaffeewärmer,
der wurd' an Wärme immer ärmer.
Und drinnen in dem Wärmbehälter,
da wurd' der Kaffee langsam kälter.
Am Ende war der Kaffee kalt -
so geht das halt.
Falls jemand den Dichter kennt, bitten wir darum, den Namen zu posten. Wir kennen ihn nicht.
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