Hallo Professorexabyte:
Ja, wir konnten draußen spielen, es waren auch immer genug Spielkameraden da...
Aber:
mein Leben im alten kleinen Jürgenohl, ca. 1950- 1958 sah so aus:
Wir wohnten in den ersten Häusern, die dort nach dem Krieg erbaut wurden und inzwischen (Gottseidank) abgerissen wurden, denn sooo würde heute niemand mehr wohnen wollen.
3 Familien in einem Haus, in unserer Familie 6 Personen auf 50 qm unterm Dach, ohne Kinderzimmer, ohne Toilette, ohne Bad.
Ansonsten waren im Haus noch 3 Erwachsene und 3 Kinder und alle Familien zusammen hatten im Keller eine Toilette; gebadet wurde am Sonnabend in der Waschküche in einer Zinkwanne, familienweise (nach Zeitplan).
Der Schulweg war damals noch unbefestigt, über freies Feld, bei jedem Wetter!
In der 1. und 2. Klasse musste ich zur Schillerschule. Ab 3. Klasse ging ich dann in die neugebaute Georgenbergschule, da war der Schulweg etwas kürzer. Schulbusse gab es noch nicht.
Als Kind und Jugendlicher konnte man sich ein bisschen Taschengeld verdienen, mit Rasenmähen und ähnlichem, aber neben der Arbeit, in der Lehre, war das schon schlechter.
Mein Fahrrad war ein gebrauchtes, das erste hatte eine kaputte Gabel, der Ersatz dafür war sehr teuer und musste mühselig zusammengespart werden!
Das Fahrrad habe ich jeden Sonnabend gereinigt, geölt, überprüft, usw.
In die Lehre kam ich mit 14, da war die Kindheit gelaufen!
Möchtest du wirklich in der Zeit, unter den Umständen leben??
Heute ist "das alte Jürgenohl" der Trebnitzer Platz, diese Häuser wurden in den Siebziger Jahren neu erbaut und sind inzwischen auch schon wieder reparaturbedürftig.