Auf dem Energie-Campus muss der alte
Pferdestall weichen, damit Platz für ein modernes Testzentrum entsteht. Der Abriss beginnt am Montag und stellt gleichzeitig einen Startschuss dar.
Wenn der ehemalige Bundesgrenzschutz-Pferdestall auf dem Energie-Campus hinter dem Energieforschungszentrum Niedersachsen (EFZN) erst einmal verschwunden ist, entsteht dort ein Hallen-Neubau, in dem das neue Batterie- und Sensoriktestzentrum unterkommt. Bis zum 31. Juli soll – und muss – alles stehen.
2 Millionen Euro
Der Termin ist deshalb wichtig, erläutert EFZN-Geschäftsstellenleiter Dr. Jens-Peter Springmann, weil an ihn die 990.000 Euro schwere Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gebunden ist. Das insgesamt knapp zwei Millionen teure Projekt, das unter dem Dach der Technischen Universität (TU) Clausthal angesiedelt ist, sollte wie berichtet zum Jahresende 2013 eigentlich schon fertig sein. Was die Planer vorher nicht gewusst oder bedacht hatten: Durch das Gebäude führte eine wichtige Heizleitung, die zwei weitere Häuser mit Wärme versorgte.
Jetzt ist die Förderfrist um sechs Monate verlängert, eine neue Versorgung der anderen Gebäude mit Erdgas sichergestellt. Die Verantwortlichen beim wissenschaftlich betreuenden EFZN und dem kooperierenden Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut sowie Bauherr und Investor Dr. Jochen Stöbich von der Firma Stöbich Brandschutz können endlich aufatmen und loslegen.
Große Testbatterien
Laut Springmann wird eine funktionale Industriehalle gebaut. Parallel dazu laufe die Beschaffung der wissenschaftlichen Geräte, die bis zum Einbau zwischenlagerten. In dem Testzentrum werden die elektrischen und thermischen Eigenschaften großer Batterien im Grenzbereich untersucht. Neben den Prüfeinrichtungen für die Batterietests werden Anlagen zur Lebensdauervorhersage von Hoch- und Mittelspannungsleitungen für Offshore Windkraftanlagen sowie der Laserprozessierung optischer Sensoren, Elektrodenmaterialien für neue Batteriekonzepte und Solarzellen aufgebaut.
Aber nicht nur die Clausthaler und Goslarer Einrichtungen sind auf dem Energie-Campus in den nächsten Monaten erneut baulich aktiv: Das Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik der Leibniz-Universität Hannover errichtet zeitlich parallel zwischen EFZN und Testzentrum einen Turboprüfstand für Verbrennungsmotoren. Laut Springmann handelt es sich ebenfalls um ein Millionen-Projekt, das unter Federführung von Professor Dr. Jörg Seume und Oberingenieur Dr. Joachim Runkel steht.