Auf meinen Streifzügen durch die Altstadt Goslars fallen mir immer wieder Inschriften und andere schriftliche Mitteilungen aus längst vergangener Zeit, in Stein gemeißelt, in Holz geschnitzt oder auf Wand oder Glas gemalt, auf. Einiges ist bereits in Büchern übersetzt und beschrieben, einiges aber auch nicht. Zumeist fehlt dem Text auch eine Bebilderung. Dieser Tatsache möchte ich (und gerne mit eurer Hilfe) Abhilfe schaffen. Nach und nach sollen hier schriftliche Überlieferungen bildlich vorgestellt und wenn möglich, übersetzt und zeitlich Eingeordnet werden.
Mit einer der ältesten wie auch schönsten Inschriften Goslars möchte ich das Thema eröffnen.
Die Hartmannus-Säule der Dom-Vorhalle (Stiftskirche St. Simon und Judas) zu Goslar (2. Hälfte des 12. Jahrhunderts).
Im 12 Jahrhundert erfolgten Umbauten an der Stiftskirche. Es wurde z.B. eine Vorhalle vor den nördlichen Haupteingang angebaut.
Der Eigang der Vorhalle bildet sich aus einer großen Doppelarkade.
Die stützende Sandstein-Säule (Hartmannus-Säule) ist noch heute mit feinen Ranken-Palmetten-Verzierungen erhalten. Die basis bildet ein stark verwitterter Löwe. Eine herrliche Steinmetzarbeit ziert das Kapitell der Säule mit Masken aus derem Mund Drachen auszustömen scheinen. Darüber die Mitteilung des Bildhauers:
"Hartmannus statuam fecit basisque figuram" (Hartmann hat die Stütze und den Sockel gemacht).