Der Tag der Gewissheit rückt nun näher, wo Real-Goslar nicht nur für immer seine Türen schließen wird, sondern auch das Gebäude wird aus dem Stadtbild unwiderbringlich verschwinden. Es nützt nichts, wenn man sein Geschäft mit einem breiten und tiefen Sortiment füllt und nebenbei das Gebäude verfallen lässt. So wirtschaften konnte man in der ehemaligen DDR, da war es dem Kunden egal, wie das Gebäude beschaffen war, hauptsache man bekam irgendwas, was auch benötigte.
Für Gewinnmaximierung bis zum "erbrechen" dafür sind ja Konzerne hinreichend bekannnt. Sie investieren nicht in die Immobilien, und beuten das Personal, oder pressen Mieter wie Zitronen aus und ganz nebenbei übersieht man Mitbewerber die es besser machen, indem sie neue moderne Gebäude bauen lassen und ebenfalls vielleicht ein nicht ganz so breites und tiefes Sortiment anbieten, dafür eventuel günstiger und dem Kunden macht es viel mehr Einkaufsfreude dort zu kaufen weil man nicht fürchten muss, das einem der Putz von den Decken auf die Haare rieselt.
Die lackmeierten sind nun die Beschäftigten die in Kürze ihren Arbeitsplatz verlieren und dies zu einer sehr ungünstigen Zeit, denn durch Corona und seine massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft, werden die Beschäftigten wohl kaum einen neuen Arbeitsplatz finden schon garnicht im Handel.
Kurz eine Rückblende, zum Real-Kauf-Markt gehörte auch mal ein Real-Baumarkt der ansässig war im Gebäude des ehemaligen GEZ Marktes. Dieser wurde ende der 80 er, bzw. zu Beginn der 90 er Jahre abgerissen und an dessen Stelle wurde dann der Praktiker Baumarkt errichtet, auch dieser ist mitlerweile Geschichte und auch Praktiker gehörte mit zur Metro-Gruppe. Aber in dem Gebäude des Real Marktes wurde nie investiert, man möchte es nicht unterstellen, aber auch durch solch Verhalten kann man unter Unterlassung einen Betrieb zu Grunde richten.
Persönlich war ich das letzte mal im Frühjahr 2000 im Realkauf Goslar. Gerade günstig war Real nie, aber man bekam dort viel, selbst "Weiße Ware", TV, Hifi, Haushaltsgeräte, Sportartikel, Sportbekleidung, Spielwaren, früher unten im Erdgeschoss, sogar Autozubehör, Werkzeug,Schallplatten, Musikcassetten etc, und nicht zu vergessen oben im SB-Restaurant konnte man auch mehr oder weniger gut speisen. Aber das war ja längst noch nicht alles was im Gebäude Real untergebracht war, ein Zoogeschäft, ein Frisör, ein Lottoladen, ein Blumenladen etc.
Nun gibt es anscheinend Gerüchte, das auf dem Grundstück von Real Edeka einen neuen Markt aufbauen will, man muss abwarten ob dies wirklich wahr ist und auch umgesetzt wird, denn geplant wurde in Goslar schon viel, ich erinnere nur an den Globus Markt der sich mal in der Bassgeige ansiedeln wollte und die Kaufmannsgilde dagegen Einwende erhoben hatte, somit machte Globus schließlich einen Rückzieher und später kam dann Marktkauf.
Besonders seit ende der 90 er Jahre gingen in Goslar sehr viele Arbeitsplätze im Bereich Handel uund Verwaltung verloren, darunter Möbel Unger, Hottenrott, Entlassungen bei Karstadt, Schließung Praktiker Baumarkt und dem Selbstbaumarkt, Odermark, die Standortschließungen des Fliegerhorstes, des Bundesgrenzschutzes und viele kleinere Betriebe. Und nun müssen wir mit Corona leben und niemand weiß was Corona noch wirtschaftlich mit in den Abgrund reißt.
Voller Stolz wurden Ende September 2020 die Zahlen der Arbeitslosen präsentiert, die trotz Corona nicht so stark angestiegen sind wie vermutet, dennoch, gegenüber dem Vorjahr sind die Zahlen höher. Nun kommt das ganz dicke Aber, die Zahl der Hartz 4 Empfänger hat sich mehr als deutlich erhöht, allein haben bundesweit 850.000 Geringfügigbeschäftigte ihren Job verloren und weil die kein Anspruch auf ALG I haben erscheinen die auch nicht in der Arbeitslosenstatistik sondern verschwinden in der Schublade des Schweigens bei den Hartzempfänger, dazu kommen noch Gewerbetreibende aus dem Eventbereich, Soloselbstständige usw, allein in NRW hat sich die Zahl der Hartz 4 Empfänger verzehntfacht. Bereits bezogen im August 2020 10 Millionen Bürger Leistungen nach SGB II, wobei auch asylsuchende mit eingerechnet sind. Und die Menschen die durch Corona ihren Arbeitsplatz nach der Jahresinventur 2020 auch noch ihren Job verlieren werden, weil kleinere Unternehmen schließen müssen, weil denen das "Wasser bis zum Hals steht", dann kommen erst die Zuwächse bei den Beziehern von ALG I.
Und wer da vom Jobcenter verdonnert wird um Bewerbungen zu schreiben, der kann sich im Kreis bewerben ohne das man auf absehbarer Zeit einen Job findet der existenzsichernd ist.
Man sollte diese nach Gewinnmaximierung strebenden Unternehmen gesetzlich dazu verpflichten wenn sie aus lauter Lust am Geld scheffeln Menschen aus ihren Arbeitsplätzen dränden das die dann erstmal für mindestens 2 Jahre den betroffenen mindestens 85 Prozent des letzten Nettolohnes bezahlen müssen, denn dann würden die ins Grübeln kommen, ob sich denn das alles so rechnet, wenn man z.B. wie hier in Goslar bei Real gut 105 Mitarbeiter eiskalt vor die Türen der Jobcenter stellt.
In diesem Sinn
der märklinst