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Thema: Karstadt, noch liegen die Fakten nicht auf dem Tisch

  1. #11
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Karstadt-Investor zweifelt an Verhandlungsinteresse

    Die anfängliche Euphorie scheint sich bei Markus Schön etwas abgeflacht zu haben. Er erklärt, dass er allmählich am Verhandlungsinteresse Galeria Karstadt Kaufhofs zweifele. Nun wurde auch bekannt, dass bereits seit Mai Insolvenzberater eingeschaltet waren.

    Goslar/Essen/Detmold. Aus dem Hause Galeria Karstadt Kaufhof hört man wenig. Die Pressestelle hält sich bedeckt und auch die Angestellten in den einzelnen Warenhäusern schweigen zur Insolvenz. Dennoch kommen immer wieder Informationen ans Licht – auch, weil eine Partei regelmäßig selbstständig Informationen an die Presse versendet.
    Experten-Entourage soll helfen

    Arndt Geiwitz ist einer der bekanntesten deutschen Insolvenzverwalter. In der Essener Zentrale von Galeria Karstadt Kaufhof läuft fast nichts mehr ohne die Zustimmung des 53-Jährigen, berichten Insider gegenüber dem Handelsblatt. Seine offzielle Anrede lautet Generalbevollmächtigter, eingesetzt von der Signa Holding René Benkos.


    Seine Arbeit verrichtet er nicht allein. Der geschäftsführende Gesellschafter der Wirtschaftskanzlei SGD Schneider Geiwitz wird von einer Entourage an Beratern und Anwälten unterstützt. Mehrere namenhafte Kanzleien aus dem Ruhrpott haben Experten für die Bereiche Restrukturierung, Insolvenzrecht, Arbeitsrecht, Immobilienrecht und Öffentliches Recht in die Galeria-Zentrale nach Essen entsendet.
    Geiwitz ist außerordentlich erfahren. Er kümmerte sich bereits um die Schlecker-Insolvenz und wickelte vor knapp acht Jahren die Weltbild-Pleite ab.
    Beraterhonorare in Millionenhöhe

    Für das Unternehmen ist es nicht die erste Insolvenz: Bereits vor zwei Jahren suchte man Schutz in einem Rettungsschirm. Damals habe Galeria, verrät ein Einblick in den Bundesanzeiger, 81,4 Millionen Euro für Beraterhonorare ausgegeben. Davon gab man 41,5 Millionen Euro für Aufwendungen im Schutzschirmverfahren und 39,9 Millionen im anschließenden Insolvenzverfahren aus.
    Insolvenzberater seit Mai

    Die Flucht in das Schutzschirmverfahren trat das Essener Unternehmen Ende Oktober an, doch es wurde schon viel früher ein Insolvenzverwalter beauftragt, wie sich jetzt herausstellt. Die präkäre Lage scheint dem Eigentümer und der Galeria-Führungsriege nicht neu gewesen zu sein. Auf Nachfrage bestätigte der Kaufhaus-Riese Fachmagazin „Juve“, dass man bereits im Mai Richard Scholz, einen Insolvenzexperten aus Frankfurt, hinzugezogen habe. Von Insidern heißt es, dass man sich zuletzt in einwöchigen Abständen von der Geschäftsführung über die Zahlen informieren ließ. Dienstleister und Händler hätten dem Blatt bestätigt, dass schon Wochen vor dem Publikmachen der Insolvenz, Rechnungen gar nicht oder nur verzögert bezahlt worden seien.


    Schön will Übernahmeverhandlungen kurzfristig aufnehmen

    Ende Januar soll der Insolvenzplan feststehen. Erst dann kann man absehen, welche Warenhäuser eine Zukunft haben. Markus Schön möchte gerne der Retter der Karstadt-Häuser werden und hat schon zeitnah nach der offiziellen Bekanntmachung der Insolvenz, sein Interesse bekundet (wir berichteten). Der Detmolder Unternehmer möchte 47 Filialen aus dem Galeria-Karstadt-Kaufhof-Netz übernehmen, ihnen einen neuen Namen geben und nach eigenen Angaben alle Beschäftigten übernehmen, weil er sie für „einen, wenn nicht den größten Schatz des Unternehmens“ halte.
    „Nachdem der erste Verhandlungstermin aufgrund der fehlenden Vertraulichkeitsvereinbarung nicht zustande gekommen ist, muss jetzt Geschwindigkeit aufgenommen werden“, berichtet der Buero.de-CEO in einer Mail an die GZ.
    „Keine einseitige Verschwiegenheitserklärung“

    Der von Schön geführte Unternehmensverbund lasse sich nicht nur auf eine weitgehende Einseitigkeit der Vertraulichkeitsverpflichtung – buero.de muss schweigen, Galeria Karstadt Kaufhof darf reden – ein, sondern habe direkt einen Fragenkatalog übersandt, der die wesentlichen Themen für die Übernahme der 47 Standorte aufgreift, deren Übernahme buero.de in Erwägung ziehe, schreibt er weiter.


    Detmolder zweifelt an Ernsthaftigkeit

    „Nachdem nun fast zwei Monate ohne wirkliches Ergebnis vergangen sind und Galeria Karstadt Kaufhof mit der Vertraulichkeit und einer Anti-Korruptionsklausel Probleme hatte, mehren sich bei uns die Zweifel, wie ernsthaft das Verhandlungsinteresse überhaupt ist.“ Der 48-Jährige warte „entsprechend gespannt“ auf die Rückmeldung von Galeria Karstadt Kaufhof. Unterfüttert würden seine Zweifel durch Marktgerüchte, in denen auch die Standorte, an denen der Detmolder interesse habe, in Alternativkonzepten mit Büro- und Wohnflächennutzung angeboten würden: „Hier wird das teilweise knappe Wohnraumangebot genutzt, um so teilweise große Flächen von mehr als 25.000 Quadratmetern erschließen zu können. Aber die Attraktivität einer Stadt hängt auch an der Attraktivität der Innenstadt. Deswegen sind wir überzeugt, unser Angebot sichert nicht nur die Arbeitsplätze dauerhaft, sondern kann für die jeweilige Stadt ein innerstädtischer Leuchtturm werden. Aber mehr als um Gespräche werben, können wir nicht.“
    Was sagt Arndt Geiwitz?

    Geiwitz Pressesprecher Patrick Hacker sagt in Anbetracht des jüngsten Statement Schöns gegenüber der GZ: „Für uns ändert sich gar nichts."
    Zweiter Interessent

    Einen Schritt vor Markus Schön scheint der tschechische Investorenvertreter Michal Rýdl zu sein. Laut Handelsblatt sei er ebenfalls an einer Übernahme mehrerer Warenhäuser interessiert ist und soll bereits bei Gewitz vorgesprochen haben. Über den Tschechen ist nicht viel bekannt.

    Quelle: GZ

  2. #12
    Hauer Avatar von Roger
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    Moinsen,


    Gespräche „kurzfristig abgesagt“: Ist der Karstadt-Deal geplatzt?

    Ist das schon das Aus für Markus Schön bei seiner geplanten Übernahme von 47 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Standorten?
    Wenn man das realistisch sieht, Markus Schön hat null Erfahrung im stationaren Handel, geschweige denn vom Warenhaus.
    Außerdem würde er ja ggf. eh nur die "Problemfilialen" bekommen.

    In den vergangenen 2 Jahren hat sich in dem Imobilienportfolio des Eigentümers René Benko auch schon wieder einiges getan.
    Vielleicht geht es nicht nur um die "Sache" sondern wieder einmal um "Interessen".



    Hier mal ein wenig aus Welt de.und der Textilwirtschaft:

    Die Firmenstruktur ist verschachtelt, doch klar ist: Das Immobiliengeschäft der Galeria-Mutter Signa ist diesmal weniger betroffen als bei vergangenen Problemen, etwa während des ersten Schutzschirm-Verfahrens in der Corona-Krise. Denn Signa hält inzwischen weniger Häuser: Bereits im Juli 2020 verkaufte Signa Prime 21 von 33 „nicht strategischen“ Karstadt Immobilien.

    08.09.2021
    Die österreichische Signa-Gruppe sucht einen Käufer für zehn Standorte der angeschlagenen Warenhauskette. Betroffen sind vor allem Häuser in mittelgroßen Städten
    Der Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof will weitere Immobilien verkaufen, die an die angeschlagene Warenhauskette vermietet sind. Nach Informationen von Capital aus Finanzkreisen sucht die österreichische Signa-Gruppe von René Benko derzeit nach einem Käufer für ein Paket von zehn Objekten vorrangig in mittelgroßen deutschen Städten. Dabei geht es um frühere Kaufhof-Immobilien unter anderem in Hannover, Bonn, Aachen, Mainz, Mannheim, Würzburg und Ulm.
    Seit der Komplettübernahme von Kaufhof 2019 hat Signa bereits einen Teil der Kaufhof-Häuser weiterveräußert. Aktuell gehören der Immobilientochter Signa Prime nur noch wenige der 131 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, die nach dem Schutzschirmverfahren im vergangenen Jahr verblieben sind. Die Kette musste in der Corona-Krise Anfang 2021 auch mit einem Staatskredit von 460 Mio. Euro gestützt werden.
    An einigen der zehn ehemaligen Kaufhof-Häuser, die aktuell zum Verkauf stehen, hält die Commerzbank-Tochter Commerz Real einen Minderheitenanteil von 20 Prozent darunter in Hannover und Mannheim. Sie sind Teil eines Portfolios von ursprünglich 33 Warenhausimmobilien, das intern schon länger für den Weiterverkauf vorgesehen ist. Aus diesem Portfolio hatte Signa Mitte 2020 bereits ein Paket von 21 Häusern an Fonds des US-Finanzinvestors Apollo verkauft, wie aus einem vertraulichen Anleiheprospekt aus dem Herbst hervor geht. Ob der Finanzinvestor, der für hoch spekulative Investments bekannt ist, aktuell erneut zu den Kaufinteressenten zählt, ist unklar. Auf Anfrage wollte sich ein Signa-Sprecher nicht zu dem Verkaufsprozess äußern.
    Die zehn Immobilien des aktuellen Pakets stehen nach Informationen von Capital mit einem Gesamtwert von rund 1 Mrd. Euro in den Büchern der Signa Prime. Zusammen spielen sie im Jahr etwa 40 Mio. an Miete ein. Bei dem wertvollsten Einzelobjekt handelt es sich um die Galeria-Kaufhof-Filiale in Hannover am Hauptbahnhof, die mit rund 200 Mio. Euro bewertet wird. Die Filiale in Bonn wird auf 140 Mio. Euro taxiert.
    Offen ist allerdings, ob Benko die Objekte auch zu diesen Buchwerten verkaufen kann. Galeria Karstadt Kaufhof wurde von der Pandemie heftig getroffen und leidet bis heute unter den wochenlangen Schließungen der Filialen. Als Reaktion drang die Signa Tochter auch auf Zugeständnisse der Vermieter wie etwa Mietnachlässe oder teilweisen Mieterlass für die Zeit des Lockdowns. Zuletzt hatte Galeria Karstadt Kaufhof mit dem Bund auch über einen weiteren Kredit verhandelt. Dieser müsste ebenso wie der bereits gewährte Staatskredit von 460 Mio. Euro mit Zinsen zurückgezahlt werden. Derzeit arbeitet Unternehmenschef Miguel Müllenbach an einer umfassenden Neuaufstellung der Warenhauskette, die künftig nur noch unter der Marke Galeria auftreten soll. Dafür sind mittelfristig Investitionen von mehr als einer halbe Milliarde Euro geplantImmobilienentwickler RFR gehalten wurden, an den Finanzinvestor Apollo.
    Beste Grüße

    Roger


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  3. #13
    Hauer Avatar von Roger
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    Moinsen,

    ... mal im Ernst, Markus Schön hat keinerlei Erfahrung im stationären Handel geschweige denn von Warenhäusern.

    René Benkos Signa Holding hat schon in 2020 und 2021 Warenhaus Immobilien die nicht in sein Portfolio mehr passten in "Paketen"
    an diverse andere börsennotierte Unternehmen verkauft. Damals landete auch die Filiale Goslar schon bei der
    Demire Real Estate AG.

    Auch im aktuellen Insolvenzverfahren scheint es mal wieder nicht nur um die "Sache" sondern auch um "Interessen" zu gehen.

    Auch wenn es noch keine offiziellen "Schließungslisten" gibt, kann man davon ausgehen das die Häuser die beim letzten
    Insolvenzverfahren als in "letzter Minute gerettet" gefeiert wurden, ganz oben auf der neuen Liste stehen werden.
    Beste Grüße

    Roger


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  4. #14
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Karstadt in Goslar soll zu „Schön hier“ werden

    Sollte es im kommenden Jahr zu einer Übernahme der Goslarer Karstadt-Filiale durch Investor Markus Schön kommen, wird der Standort an der Fußgängerzone in „Schön hier“ umbenannt. Der 48-Jährige gibt Einblicke in die Finanzen und sein neues Konzept.

    Goslar/Detmold/Essen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekamen die großen Warenhäuser Galeria Kaufhof und Karstadt ihre Namen und trugen diese über mehr als 100 Jahre hinweg bis zur ersten Insolvenz Karstadts und der daraus resultierenden Fusion. Bald könnte ein ganz anderer Name auf den Fassaden von 47 Standorten zu sehen sein. Und nicht nur der Name wäre neu, wie der mögliche Investor Markus Schön in einer Mail an die GZ mitteilt.
    Neuer Name, regionale Produkte

    Es soll einige Neuerungen geben, doch das Interesse des CEO von Buero.de bleibt unverändert bestehen. 47 Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof stehen auf seiner Wunschliste. Der Detmolder denkt schon weiter und bastelt an seiner neuen Marke, wie er gegenüber der GZ preis gibt: „Wenn die Übernahme gelingen würde, sollen die Standorte unter dem Markennamen 'Schön hier' geführt werden. Dies geht auf eine Rückmeldung aus Gremien zurück, dass ein stationärer Einkauf nie 'schön' sein könnte. 'Schön' könnte es nur zuhause und damit 'online' sein. So sehr wir diese Einschätzung als stark wachsenden Online-Händler teilen, wir wollen an den 47 Standorten Einkaufserlebnisse schaffen, die die Kundinnen und Kunden mit 'Schön hier' verbinden und ihnen ein Gefühl der Heimat und des Zuhauses vermitteln."

    In den übernommenen Filialen sollen regionale Produkte angeboten und damit die „Expertise in der Nachhaltigkeit“ auch in den stationären Handel übertragen werden.
    Goslar: ja, Braunschweig: nein

    Die Domain www.goslar-schoen-hier.de hat sich Unternehmer Markus Schön schon gesichert, knapp 100 andere Internetadressen mit verschiedenen Städtenamen-Kombinationen auch. Der Standort in der Kaiserstadt scheint der einzige aus der Region auf der Liste des Buero.de-CEOs zu sein. Ein Blick auf www.braunschweig-schoen-hier.de zeigt auf, dass diese Adresse noch verfügbar ist.

    „Die Markenrechte haben wir beantragt“, sagt Schön und verweist auf einen Interneteintrag beim Deutschen Marken- und Patentamt, das den Anmeldetag für die Wortmarke auf den 8. November datiert. Der 48-Jährige erklärt, dass die Rechte und die Domains in einer „eigenen Gesellschaft“ gehalten werden sollen.

    Millionen-Investitionen

    Inzwischen gibt der investitionsbereite Detmolder auch einen kleinen Einblick in die Zahlen. Man habe bis Ende November einen einstelligen Millionenbetrag in das Kaufhaus-Projekt investiert. Er gehe bei einer Übernahme der 47 Standorte von einem Betrag im dreistelligen Millionenbereich aus.

    Große Pläne für einen bislang recht unbekannten Online-Shop-CEO. In einem GZ-Gespräch Anfang November erklärte Schön: „Ich traue mir das zu. Amazon ist auch als Buchversand gestartet."
    Aufwind für Verhandlungen?

    Vor knapp zwei Wochen zeigte sich Markus Schön noch ernüchtert, weil man einen Verhandlungstermin von seiten des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz überraschend abgesagt habe. Nun scheint sich wieder Erleichterung beim Unternehmer einzustellen, wie er mitteilt: „Wir freuen uns, dass nun zeitnah Gespräche stattfinden werden – natürlich mit Blick auf die getätigten Investitionen und die bei uns in den letzten Jahren getätigte Arbeit, aber vor allem weil unser Konzept eine nachhaltige Chance ist, die 47 Standorte mit allen circa 5.500 Beschäftigten zu erhalten und gerade in den mittelgroßen Städten ein prägendes Bild mit unserem Warenhaus-Konzept zu schaffen."

    Erste Terminvorschläge seien ausgetauscht worden. Bei dem Treffen soll beispielsweise über Details der bestehenden Mietverträge, vertragliche Konstellationen der betreffenden Häuser, Warenbestände und auch die derzeitigen Maßnahmen von Arndt Geiwitz besprochen werden.

    Die Verhandlungen sollen außerhalb der Öffentlichkeit und diskret erfolgen. Er hoffe, dass die „Vertraulichkeit aller Beteiligter in Zukunft“ gewahrt werde.
    Was sagt Arndt Geiwitz?

    Olaf Groß, Pressesprecher des Insolvenzverwalters Arndt Gewitz, erklärt gegenüber der GZ: „Solange ein persönliches Treffen mit dem Generalbevollmächtigten von Galeria Karstadt Kaufhof Arndt Geiwitz und Herrn Schön nicht stattgefunden hat, können wir inhaltlich zu den Ambitionen noch keine Stellung nehmen. Davon unabhängig gehen wir zeitnah in Gespräche mit den Vermietern. Hier geht es neben der Miete selbst auch um weitere Fragen wie zum Beispiel Flächennutzung, energetische Sanierung, Modernisierungs- und Baumaßnahmen usw. Ob ein Standort erhalten bleibt, wird stark von diesen Gesprächen abhängig sein. Wenn es anschließend hinsichtlich des Filialnetzes ein klares Bild gibt, können Firmen und Investoren hier selbstredend tragfähige Angebote abgeben."


    Quelle: GZ

    Gruß Toni

  5. Danke von:

    thronerbe (29.11.2022)

  6. #15
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Update 22.12.2022

    Interne Mail aufgetaucht: Noch mehr Streichungen bei Karstadt?

    Kurz vor Weihnachten gibt es niederschmetternde Nachrichten für die Belegschaft der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen. Eine interne Mail zeigt, dass es noch mehr Filialschließungen und Entlassungen geben soll als bisher angenommen.

    Goslar/Detmold/Essen. Seitdem Deutschlands letzter großer Warenkonzern Galeria Karstadt Kaufhof Ende Oktober verkündete, dass das Unternehmen bereits zum zweiten Mal in weniger als zwei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren sucht, wechseln sich die hoffnungserweckenden und niederschmetternden Nachrichten um ein Weiterführen der Filialen binnen weniger Tage ab. Kurz vor Weihnachten tauchen nun erneut Schreckensszenario-Nachrichten für die 17.400 Beschäftigten auf.
    Mehr Schließungen und Entlassungen

    Von den verbliebenen 131 Häusern sollen mehr als 40 geschlossen werden, hieß es. Doch nun ist laut „Lebensmittelzeitung“ ein internes Schreiben aufgetaucht, dass weit mehr Filialschließungen und einen größeren Abbau von Personal offenbaren soll. Diese Informationen am 10. Dezember seien per E-Mail an die Beschäftigten versendet worden.

    Das insolvente Unternehmen plant laut eines Schreibens des Gesamtbetriebsrates offenbar, bis zu 90 Filialen zu schließen. Das wären knapp 70 Prozent aller-Galeria-Karstadt-Kaufhof-Standorte. Mit der Reduzierung der Filialen und des Personals wolle man die Personalkostenquote um drei Prozent unter den aktuellen Durchschnitt senken. Besonders im Service-Center soll gespart werden. Hier könnte die Hälfte des Personals wegfallen.

    Beschlossen scheint noch nichts. Der zuständige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz betont, dass die Verhandlungen weder abgeschlossen, noch endgültige Entscheidungen getroffen seien. Er verweist auf Ende Januar. Dann soll die entgültige Streichliste feststehen.
    Entlassung zweier Führungspersonen

    Die ersten Köpfe sind bereits gerollt. Galeria trennte sich in der vergangenen Woche von zwei von fünf Geschäftsführenden. Die bisherige Einkaufschefin Karin Busnel-Knappertsbusch und Personal- und Operationschef Dirk Lessing müssen ihre Posten angesichts der schwierigen Unternehmenslage räumen, heißt es aus Essen. „Es kann unter diesen Marktbedingungen kein einfaches ‚Weiter so‘ oder eine bloße ‚Feinjustierung‘ geben, um Galeria nachhaltig zukunftsfähig zu machen”, sagte Galeria-CEO Müllenbach in einer Mitteilung Mitte Dezember. Wie jeder Unternehmensbereich müsse auch das Management seinen Anteil zur dringend notwendigen Verschlankung beitragen, erklärte er.
    Wo sind die WSF-Millionen?

    Sollten die in dem internen Dokument aufgetauchten Pläne in die Tat umgesetzt werden und massiv Standorte geschlossen und Personal entlassen werden, stellt sich eine Frage für den Steuerzahler: Wo sind die rund 680 Millionen Euro hin, die das Unternehmen Anfang 2021 und zu Beginn von 2022 aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) erhalten hat? Galeria Karstadt Kaufhof hatte die große Summe als Kredit erhalten, damit ein solches Vorgehen nicht passiert. Nun scheint es so, als sei das Geld weg, und dennoch würde es Standortschließungen und Kündigungen geben.

    Hoffnungsschimmer

    Der einzige Hoffnungsschimmer scheint bisher noch immer der Detmolder Investor Markus Schön zu sein. Anfang November wurden seine Pläne für die mögliche Übernahme von 47 Kaufhäusern in mittelgroßen Städten bekannt. Noch immer hält der 48-Jährige an seinen „Schön hier“-Plänen fest, doch auch ihn überraschten die Nachrichten des internen Dokumentes aus Essen, wie er in einer Mail an die GZ mitteilt: „Die Nachricht einer möglichen Schließung von bis zu 90 Standorten der insolventen Galeria Karstadt Kaufhof GmbH und den weitreichenden personellen Folgen überrascht uns. Sie weicht zudem deutlich von den bislang – auch öffentlich – bekannten Aussagen zum Umfang der Schließungen und des seitens des Insolvenzverwalters verkündeten Zeitplans ab. Dies erfordert eine Neubewertung der Lage.“ Er wolle sich mit den Gremien seines Unternehmens „Buero.de“ schnellstmöglich treffen, um diese „Horrornachricht“ zu besprechen, neu zu bewerten und eine mögliche Überarbeitung des Angebotes zur Übernahme zu erarbeiten. „Möglicherweise bieten sich nun in weiteren Städten Chancen für das buero.de-Konzept", berichtet er.

    Bezahlung nach Tarif

    Sollte der Unternehmer im kommenden Jahr seinen Plan in die Tat umsetzen können, möchte er alle Mitarbeiter der favorisierten Warenhäuser übernehmen und sie nach den tarifvertraglichen Regelungen des Einzelhandels bezahlen: „Eine Wiederaufnahme der Regelungen eines Sanierungstarifvertrages ist ebenso wenig vorgesehen wie neue Regelungen diesbezüglich zu verhandeln. Bekanntlich halten wir die Beschäftigten für den größten Schatz des Unternehmens. Diesen kann man nur bewahren, wenn attraktive Rahmenbedingungen bestehen. Dazu zählt ein innovatives Konzept, eine zeitgemäße Warenpräsentation, die stärkere Vernetzung von stationär und online, aber natürlich auch eine Vergütung, die sich an den aktuellen Marktgegebenheiten orientiert. Entsprechend gab und gibt es für uns keine Frage, dass wir bei einem Gelingen der Übernahme zu tarifvertraglichen Regelungen zurückkehren, auch um ein klares Bekenntnis an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu geben.“

    Die Goslarer Filiale wird immer weniger gepflegt, und es wird auch immer mehr gespart. Seit Monaten funktioniert nur einer von zwei Aufzügen, Rolltreppen sind nicht in Betrieb, und auch das Wasser auf den Toiletten des Restaurants ist eiskalt. Macht sich der Detmolder Sorgen über marode Warenhäuser? „Es scheint nicht nur einen Investitionsstau, sondern auch einen Wartungsstau zu geben. Der Zustand der Filialen kommt aber für uns nicht überraschend.“
    Luftnummer?

    Regelmäßig verschickt der 48-Jährige ungefragt Statements an die Presse und präsentiert auf seiner Unternehmens-Website stolz ganz oben die Medienberichte über seine Übernahmepläne. Aus Kreisen um das Insolvenz-Team hat die GZ exklusiv erfahren, dass man eine eventuelle Luftnummer hinter Schöns Rettungsplänen nicht ausschließt und einen möglichen PR-Gag in dem Übernahmekonzept vermuten könnte. Ob das so ist, das steht derzeit nicht fest.

    Viel weiß man über den Unternehmer nicht. Ein Blick auf sein Profil bei „LinkedIn“ verrät, dass er in London Wirtschaft studiert und für die Commerzbank und die Sparkasse in leitenden Positionen gearbeitet hat. Heute ist er Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Schön & Co. und führt die „Schön & Co. Kinderstiftung“. Nach dem Tod seines Vaters im Frühjahr 2021 übernahm er auch den Online-Schreibwarenhändler „Buero.de“. Insgesamt beschäftigt Schön laut eigenen Angaben etwa 200 Mitarbeiter. Welchen Umsatz das Unternehmen macht, darüber gibt der Ostwestfale keine Auskunft.
    Verhandlungen aufgenommen

    Die Parteien dürfen sich aufgrund einer Vertraulichkeitsvereinbarung nahezu gar nicht zu neuen Absprachen äußern. Es scheint jedoch so, als würden die Verhandlungen bereits in vollem Gange sein, wenn man zwischen den Zeilen des Pressesprechers von Geiwitz lesen mag. Er berichtete in einer Pressemitteilung: „Aus Gründen der Vertraulichkeit kann und möchte ich nicht bestätigen, dass zwischen dem Galeria-Management und Herrn Schön bereits konstruktive Gespräche stattgefunden haben – werde dies aber auch nicht dementieren.“


    Quelle: GZ

    Gruß Toni

  7. Danke von:

    thronerbe (22.12.2022)

  8. #16
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    Update 22.12.2022

    buero.de zieht Übernahmeangebot zurück
    Stand: 22.12.2022 22:29 Uhr

    Das Schicksal des letzten deutschen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof ist ungewisser denn je. Am Abend zog der Onlinehändler buero.de sein Übernahmeangebot für 47 Galeria-Filialen zurück.

    Der Onlinehändler buero.de hat sein Angebot zur Übernahme von 47 Filialen des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof zurückgenommen.

    "Wir haben unser Angebot für die 47 Filialen in der Tat zurückgezogen", sagte buero.de-Chef Markus Schön der Nachrichtenagentur dpa. "Die Gerüchte über viel weitergehende Schließungen und die in diesem Zusammenhang in den letzten Tagen für uns deutlich gewordene Konfliktlage führen zu veränderten Rahmenbedingungen, die für uns nicht akzeptabel sind." Das hätten die Gremien nach mehrstündigen Sitzungen entschieden.

    Weitere Angebote werden erwartet

    Galeria Karstadt Kaufhof hatte am Mittwoch mitgeteilt, ein erstes Übernahmeangebot für eine Reihe von Filialen erhalten zu haben. Dieses bestehe nach wie vor, sagte der Sprecher des Handelsriesen. Noch vor Weihnachten erwarte das Unternehmen weitere Angebote von mehreren anderen Interessenten. Zu den Namen der Interessenten und zur Frage, für welche Häuser sich die potenziellen Investoren interessierten, wollte der Sprecher aus Vertraulichkeitsgründen nicht Stellung nehmen.

    Der letzte große deutsche Warenhauskonzern hatte Ende Oktober erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Galeria-Chef Miguel Müllenbach sagte damals, das zuletzt noch 131 Warenhäuser umfassende Filialnetz müsse im Zuge des Schutzschirmverfahrens "um mindestens ein Drittel reduziert werden". Damit stünden mehr als 40 Warenhäuser zur Disposition.

    Zukunft bleibt in der Schwebe

    Wie viele und welche Filialen geschlossen werden sollen, darüber ist nach Angaben des Galeria-Sprechers noch nicht entschieden. Das Unternehmen sei derzeit in Gesprächen mit den Vermietern. Dabei gehe es neben der Miete selbst auch um weitere Fragen wie zum Beispiel eine mögliche Verkleinerung der Mietfläche, energetische Sanierungen oder Modernisierungs- und Baumaßnahmen. Ob ein Standort erhalten bleiben könne, werde auch stark von diesen Gesprächen abhängig sein. "Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird", sagte der Sprecher.

    Quelle: Tagesschau

    Gruß Toni

  9. Danke von:

    Andreas (23.12.2022),blueshark (08.01.2023),Roger (23.12.2022),thronerbe (23.12.2022)

  10. #17
    Hauer Avatar von Roger
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    Moinsen,

    Das war ja zu erwarten. Siehe mein Beitrag #12
    Beste Grüße

    Roger


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