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Thema: Rennenbergs Bleiche

  1. #1
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Frage Rennenbergs Bleiche

    Die Straße heißt noch heute an der Bleiche. An der Stelle der "Bleiche" steht heute das Berufsförderungswerk.


    • 1857 pachtete der Färbermeister Ernst Renneberg dort im Dörpketal einen Anger und legte eine Bleiche an, auf der die Goslarer Hausfrauen ihr selbst gesponnenes Leinen bleichen konnten.
    • 1905/1906 entstand das Gasthaus "Rennenbergs Bleiche" mit Platz für etwa 150 Personen.
    • Nach der Vergrößerung des Unternehmens durch den Nachfolger konnten dann aber bereits 1.500 Personen dort feiern, und wo seinerzeit die Sonne bei der Rasenbleiche aus dem nassen Leinen den Sauerstoff zum Oxydieren brachte und somit das Gewebe bleichte, tummelten sich jetzt heimische und exotische Tiere in Gehegen und Käfigen in dem ausgedehnten Wald- und Tierpark.
      An Sonntagnachmittagen pilgerten viele Goslarer Familien dorthin, weil es im Sommer ein lauschiges Plätzchen war, wo man gemütlich im schattigen Garten sitzen und den prächtigen Pfauen, die zwischen den Tischen einher stolzierten, zusehen konnte. Das ganze Jahr über fanden alle möglichen Festivitäten und Konzerte statt, die ebenfalls einluden, die Bleiche zu besuchen. Das Restaurant hieß fortan "Wald- und Tierpark-Restaurant Zur Bleiche"
    • Nach Kriegsende wurde es zu einem beliebten Tanzlokal.
    • Nachtrag aufgrund von Erikas (Zeitzeugins) Info aus Beitrag Nr. 8: Die Bleiche wurde in der Nachkriegszeit geschlossen (wann genau??) und die Gebäude 1963 abgerissen.

    Kann sich noch jemand an den Tierpark dort oben erinnern?




    Zitate stammen aus der Quelle:
    Buch von Hannelore Giesecke
    "Nebenbei Erlebtes: Goslar 1930-1948. Aus dem Alltagsleben der Tante Marie", Seite 92
    http://books.google.de/books?id=VODz...page&q&f=false
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken bleiche.jpg  
    Glück Auf!
    Andreas

  2. #2
    Hauer Avatar von zeitzeugin
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    Standard Bleiche

    In der Goslar-Chronik ab 1945 steht:
    1963 Abriss der Bleiche...

    Nachdem Krieg, also, 1945 und danach, war "Die Bleiche" jedenfalls noch ein Ausflugslokal. Ich selber kann mich nur noch dunkel dran erinnern, aber meine Mutter und Tante, u. a. haben dort noch gefeiert.
    Viele Grüße
    Erika

  3. Danke von:

    Andreas (27.01.2015)

  4. #3
    Wasserknecht Avatar von Frankenberg
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    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Hallo Erika,
    danke für Deine Info.

    Die Bleiche ist ja von "Rennenberg´s Bleiche" in das "Wald- und Tierpark Restaurant Zur Bleiche" übergegangen.
    Ich habe auch schon Karten gesehen, auf denen es auch als "Pensionshaus" (Mitte der 1920er Jahre) bezeichnet wurde.
    Dementsprechend müssen auch Übernachtungen möglich gewesen sein.

    Damals hielten sie wohl recht abenteuerliche Tiere dort oben.
    Ob immer sehr artgerecht, darüber gab es in den 1940er Jahren schon kritische Überlegungen.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Lokalität bis in die 1960er Jahre gehalten hat.
    Das würde vom "Lebensgefühl" her gut in die Zeit passen.

    Ein paar Erwähnungen zur "Bleiche" finden sich auch auf der Straßen-Seite der Goslarer Homepage unter "Bleicheweg"
    http://www.goslar.de/strassenverzeic...dex.php?id=210


    Soweit ich mich erinnern kann, fand in dem Ausflugslokal "Zur Bleiche" die Heinefeier der Knabenmittelschule statt, ich glaube,da wurden die besten Matheschüler geehrt.
    Kann sich da noch einer erinnern?
    Frankenberg

  5. #4
    Schießhauer Avatar von uwe unten
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    hallo
    zu meiner zeit der "knabenmittelschule" 64-71 fand die heinefeier im lindenhof statt.mit abendlichem umzug der selbst gebauten ampeln zurück zur schule ,unterabsingen z.b. kein schöner land in dieser zeit----.die ampeln lagerten ganz oben ,über dem werkraum.

    glück auf uwe

  6. #5
    Gezäheschlepper Avatar von Ingrid K.
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    Hallo Susanne,
    habe mal meine Mutter gefragt und erfahren, dass sich in der Bleiche sogar Affen und wohl auch ein Bär im Tierpark befanden. Ein Herr Erler sei jeden Tag aus Goslar gekommen und habe sich um die Fütterung der Tiere gekümmert.
    Die Bleiche gehörte, bevor sie verkauft wurde, dem Ehepaar Marie und Hermann Wilhelm, (Verwandtschaft von uns um ein paar Ecken), angeblich wurde die Bleiche dann von Tante Marie verkauft, nachdem ihr Mann gestorben war und sie das alles nicht mehr unterhalten konnte. Die Ehe war kinderlos und die Witwe zog dann nach Bündheim. Viele Grüße, Ingrid

  7. #6
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Zitat Zitat von Frankenberg Beitrag anzeigen
    Soweit ich mich erinnern kann, fand in dem Ausflugslokal "Zur Bleiche" die Heinefeier der Knabenmittelschule statt, ich glaube,da wurden die besten Matheschüler geehrt.
    Kann sich da noch einer erinnern?
    Frankenberg
    hallo, Frankenberg, natuerlich kann ich mich an die Heinefeiern erinnern. dieser Preis wurde jedes Jahr in der Knabenmittelschule verleiht an den besten Rechner. 1959 hat ihn mein Tanzstunden Herr ergattert. { Stoehn} So haben wir damals geredet!!!! Da war die Feier auch in besagtem Gasthaus.
    Uebrigens ist bei mir im Gehirn apropo Bleicheweg ein Durcheinander. Bei uns zu Hause nannte man "Bleiche" die Strasse, die auf den Karten "Schuetzen allee heisst.Aber das Restaurant stimmt. Da war ich im Herbst 1959 auch noch zu
    einem Ernte Dank Tanz . Also, das gibt es nun auch nicht mehr? nun Helga, lass mal wieder etwas hoeren! Gruesse, monika

  8. #7
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Der Tierpark der Waldgaststätte Bleiche wurde während der Kriegsjahre aufgelöst.
    Die Wiedereröffnung eines kleinen zoologischen Gartens fand am 01. Oktober 1949 statt.
    Glück Auf!
    Andreas

  9. #8
    Schießhauer Avatar von Harzer06
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    Kurz oberhalb des Berufsförderungswerkes gibt es im Wald eine Gartenlaube/Jagdhütte/Geräteschuppen (?) inmitten eines eingezäunten Waldgrundstücks. Etwa 100m von den heutigen Gebäuden entfernt.
    Ist das ein Rest von der Rennenbergschen Bleiche?

    G´Auf
    Harzer06

  10. #9
    Schießhauer Avatar von Maria
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    Die Bleiche / Berufsförderungswerk
    Das Gebäude im Wald im unteren Dörpketal hat nichts mit der Bleiche zutun.
    Die Adresse des heutigen Berufsförderungswerk oder der alten Bleiche zeigt einige Ungereimtheiten, das liegt daran, dass der Name der Straße / des Weges, zweimal geändert wurde.
    Bis 1924 spricht das Goslarer Adressbuch von einer Straße "Vor dem Zwingerwalle 6-9". Dann bis 1972 vom" Bleicheweg 24" ,
    danach von der "Schützenallee 6-9".

    Was im 1900 Jahrhundert noch ein Ausschank mit wechselnden Besitzern war, wird im Adressbuch ab 1919 Restaurant und Pension genannt.
    1927 kommt der Wald-und Tierpark dazu. Aber bereits 1936 erscheint dieser Zusatz nicht mehr.

    Hinzu kommt, dass zwischen 1919 und 1927 die Rammelsberger Erzbahn direkt um das Gelände herumfuhr. Erst die Inbetriebnahme des Gehlenbeeker Stollens ließ wieder Ruhe im unteren Dörpketal herrschen.
    Nach dem Krieg 1951 wird die Bleiche durch ihre neuen Besitzer das Ehepaar Meya umgebaut und erheblich erweitert. Die Gaststätte wird bis 1962 betrieben.
    1963 bis 1969 betreibt die Innere Mission hier ein Umschulungswerk (Ausbildungsstätte für berufliche Wiedereingliederung.
    Ab 1970 ist es das Berufsförderungswerk BFW.

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	rennebergs bleiche goslar.jpg 
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ID:	14709
    Foto Stadtarchiv Goslar
    Das Foto zeigt den Zustand nach der Erweiterung
    Maria

  11. Danke von:

    Andreas (09.10.2015),Bergmönch (08.10.2015),Speedy (08.10.2015),Strippenzieher (09.10.2015),thronerbe (08.10.2015)

  12. #10
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    @ Harzer06

    Das Gebäude gehört nach meinem Wissensstand der Polizei -IPS (?).

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