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Reklame aus 1924
http://www.creaktiv-goslar.de/ueber-uns.html
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Reklame aus 1924
http://www.creaktiv-goslar.de/ueber-uns.html
Liebe Grüße
Birgit
Die Kunst Gutenbergs in Goslar
- Buchdruckerei gegründet: 1604
- Spielkartenfabrik gegründet: 1841
- 1933 Verkauf der Druckerei. Sie hieß fortan "Nordharzer Druckerei"
- Der Betrieb der Spielkartenfabrik wurde in den 1930er Jahren eingestellt.
- 1977 wurden Tageszeitung und Druckerei wieder zusammengeführt.
- 1981 erfolgte die Umstellung vom Buchdruck auf Offsetdruck.
- Bis zum Jahr 2000 blieb der Name Nordharzer Druckerei erhalten in der Firmierung
"Goslarsche Zeitung Karl Krause GmbH & Co. KG Nordharzer Druckerei",
bis die Druckerei dann in "creaktiv print + more" umbenannt wurde.- Seit dem Jahr 2004 ist die Firma creaktiv GmbH & Co. KG eine eigenständige Tochter des Medienhauses Krause.
- Eine neue Koperation begann im November 2009 mit Quensen Druck & Verlag Hildesheim, die zur Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten geführt hat.
Das Firmengelände sah ja riesig aus!
N.B. wir wissen, dass die Synagoge, die dem heutigen Pressehaus weichen mußte, 1959 abgerissen wurde.
Der Bau des Pressehauses wird sicherlich auch bestimmt ein Jahr gedauert haben.
Es kann daher angenommen werden, dass die Fa. Lattmann, jetzt bereits Nordharzer Druckerei,
Anfang der 1960er Jahre ihren Firmensitz aufgab und in das Pressehaus in der Bäckerstraße mit einzog ???
http://www.goslarer-geschichten.de/a...achmentid=1430
Zum Firmenstandort hatte Andreas schon einmal in einem anderen Beitrag etwas geschrieben:
Dementsprechend müßte das Firmengelände offenbar bis weit in den Jakobikirchhof hineingereicht haben ????
Es gibt sogar ein Buch über dieses Unternehmen:
Die 300jährige Geschichte des Hauses F.A. Lattmann zu Goslar bis zur Jetztzeit. Geschichte der Buchdruckerei, des Zeitungsverlages, der Spielkartenfabrik, des Buchverlages
Druck und Verlag Lattmann,, 1904,. 74 Seiten, Titelbild, zahlr. Illustrationen, Kunstbeilagen, Pappeinband (Ecken und Rücken mit Filz bezogen)
Bis ins Jahr 1604 reicht unsere Firmengeschichte zurück. Damals erhielt der Bürger Johann Voigt vom Goslarer Stadtrat die Konzession zum Betreiben einer Druckerei - der erste Vorläufer von creaktiv war geboren.
Voigt beschäftigte sich mit sakralen Drucken und war auch für weit entfernte Verlage tätig. Nach seinem Tod 1625 wurde die Firma von seinem Schwiegersohn Nicolaus Duncker weitergeführt, der im Jahre 1649 den Goslarschen Bergkalender gründete, der noch heute als ältester deutscher Kalender erscheint und von uns produziert wird.
Mehrere Familiengenerationen führten die Geschäfte der Druckerei fort. Im Jahr 1783 ging die Druckerei durch Heirat in den Besitz der Familie Kircher über. 1794 wurde vom Rat die Konzession zur Errichtung einer Spielkartenfabrik und einer Schriftgießerei erteilt. Während der Betrieb der Spielkartenfabrik ausgebaut wurde, ging die Schriftgießerei wenige Jahre später in den Besitz von F.A. Brockhaus in Leipzig über.
Kircher gab auch das "Handels- und Polizeiblatt" heraus, das jedoch bald wieder einging. Wiedergeboren wurde es als das "Goslarsche Wochenblatt", das 1871 in "Kreiszeitung" umbenannt wurde und von 1889 an bis auf den heutigen Tag unter dem Titel Goslarsche Zeitung erscheint - die elft-älteste Tageszeitung Deutschlands.
1827 wurden Druckerei und Verlag an Philipp Brückner verkauft. 1888 ging beides auf die verwandte Familie Jäger über. Acht Jahre erwirbt die Familie Lattmann die Firma, deren Geschäftszweck in der Druckerei, der Herausgabe der Tageszeitung und des Bergkalenders sowie dem Betreiben der Spielkartenfabrik bestand.
In den folgenden Jahren erlebte das Unternehmen eine Splittung: 1923 kaufte Karl Krause lediglich den Zeitungsverlag, die Druckerei wurde 1933 an Familie Toegel verkauft und erhielt zu diesem Zeitpunkt den Firmennamen Nordharzer Druckerei. Der Betrieb der Spielkartenfabrik wurde in den 30er Jahren eingestellt. Die Druckerei wurde 1970 an Familie Lehmann übertragen. Im Jahre 1977 wurden Tageszeitung und Druckerei wieder zusammengeführt, indem die Familie Krause auch die Druckerei kaufte.
Die Umstellung vom Buchdruck zum Offsetdruck erfolgte 1981.
Bis zum Jahr 2000 blieb der Name Nordharzer Druckerei erhalten in der Firmierung "Goslarsche Zeitung Karl Krause GmbH & Co. KG Nordharzer Druckerei", bis die Druckerei dann in "creaktiv print + more" umbenannt wurde. Seit dem Jahr 2004 ist die Firma creaktiv GmbH & Co. KG eine eigenständige Tochter des Medienhauses Krause. Eine neue Koperation began im November 2009 mit Quensen Druck & Verlag Hildesheim, die zur Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten geführt hat.
Creaktiv hat seinen Sitz weiter im Haus der Goslarschen Zeitung und stellt im Kundenauftrag Geschäfts- und Werbedrucksachen sowie Zeitschriften, Bücher und Kataloge her. Von der Idee bis zur Druckproduktion und Weiterverarbeitung werden alle Produktionsschritte im eigenen Haus durchgeführt
Quelle: http://www.creaktiv-goslar.de/ueber-uns.html
Hallo,
auf folgendem Bild kann man das große Gebäude an der Bäckerstraße recht gut erkennen, heute steht dort ja die Sparkasse.
Glück Auf!
Andreas
Artikel über Lattmann auf Zeno.Org
http://www.zeno.org/Schmidt-1902/A/L...riedrich+Adolf
Lattmann, F. A. Der erste Buchdrucker der Stadt Goslar, Johann Voigt, war auch zugleich der Begründer der noch heute blühenden Firma F. A. Lattmann. Voigt besaß auch einen kleinen Verlag, druckte aber insbesondere für die Stern in Lüneburg, deren Handlung um diese Zeit im Aufsteigen begriffen war. Im Jahre 1614[597] erschien die erste große von Voigt gedruckte und verlegte Foliobibel, welche mit vielen Holzschnitten geziert ist.
Voigt starb 1625, die Druckerei fiel an seine 1603 geborene Tochter Kunigunde Voigt, für welche bis zu ihrer Verheiratung, 1628, das Geschäft unter der Firma Johann Voigts Erben fortgesetzt wurde. Ihre Verheiratung mit dem Buchdrucker Nicolaus Duncker, dem 1602 geborenen Sohn des Buchdruckers Andreas Duncker in Braunschweig (vergl. ⇒ Band 2 Seite 233 dieses Werkes), kam die Druckerei in den Besitz ihres nunmehrigen Mannes. 1649 begründete Duncker den noch heute erscheinenden Goslarschen Bergkalender. Nach dem Tode Dunckers – er starb am 24. März 1671 als Stadthauptmann – wurde die Druckerei unter der Firma Nicolaus Dunckers Wwe weitergeführt, bis sie 1676 der Sohn, Simon Andreas Duncker (geb. 1640) übernahm. Dieser hat sich wieder mehr dem Verlag zugewandt und insbesondere mit dem 1676 erstmals erschienenen »Geistlichen Gesangbuch« gute Geschäfte gemacht. Als Ratsherr und Kirchenprovisor starb er am 10. Juni 1708. Das Geschäft ging einige Jahre später an seinen 1675 geborenen Sohn Johann Philipp Duncker über, der sich als Drucker einen sehr bedeutenden Ruf erwarb. Nach seinem Tode – 4. April 1753 – kam die Firma an seinen Sohn Georg Berthold Duncker, geboren den 25. Juni 1713, gestorben 22. Juli 1777. »Dieser war ein sehr kluger und vielseitiger Mann, der aber seinen wissenschaftlichen Neigungen in erster Linie nachging. Er war nicht nur Advokat, sondern auch Konsistorialrat und außerdem Senator.« Nach seinem Ableben übernahm sein 1743 geborener Sohn Georg August Friedrich Duncker das Geschäft. »Durch seine Bosheit und seine oftmals an den Tag gelegte Unzuverlässigkeit und Taktlosigkeit zog er sich viele Feinde zu. Durch sein unbesonnenes Handeln brachte er die Druckerei und seine Vermögensverhältnisse derart herunter, daß ihm all sein Hab und Gut 1782 gerichtlich versteigert wurde.« Haus und Druckerei erstand damals seine unverheiratete Schwester Friederike Catharine Wilhelmine Duncker, welche nunmehr mit vieler Mühe die Druckerei fortführte. Sie verheiratete sich 1783 mit dem Buchdrucker Ernst Wilhelm Gottlieb Kircher.
Kircher, der durch seinen Vater, den Kantor zu Gernrode, eine gute und gründliche Vorbildung erhalten hatte, hatte es auch in der Buchdruckerkunst weit gebracht, wie übrigens seine 1793 erschienene »Anweisung in der Buchdruckerkunst« dartut. Er brachte die alte Druckerei bald wieder zu Ehren, legte 1787 auch eine Filiale in Einbeck an. Im gleichen Jahre siedelte Kircher nach Braunschweig über, nachdem er den nachherigen Regierungsdrucker zu Halberstadt Johann Christoph Doelle, zum Faktor seiner Druckerei in Goslar[598] bestellt und seinem jüngsten Bruder Conrad Kircher die Einbecker Druckerei überlassen hatte. Kircher begründete in Braunschweig die neue Schulbuchhandlungs-Druckerei, die er bis 1790 leitete, sie dann in Pracht nahm und am 8. November 1794 käuflich erwarb, um sie mit der Goslarer Druckerei zu vereinigen. Durch Uebernahme der Schulbuchhandlung in Braunschweig seitens C. F. Vieweg war Kircher bald ganz frei geworden und so traf er 1799 in Goslar wiederum zu dauerndem Aufenthalt ein.
1794 gründete Kircher in Goslar eine Spielkartenfabrik, die er 1799 seinem Bruder Conrad Kircher, der in Einbeck seine Rechnung nicht finden konnte, übergab. Er vergrößerte die Druckerei und verschaffte ihr nach und nach einen Ruf, wie ihn keiner seiner Vorgänger erlangt hatte. Er gab auch das Handels- und Polizeiblatt heraus, das später seine Wiedergeburt in dem Goslarschen Wochenblatt fand, seit dem Jahre 1800 aber ununterbrochen unter dem Titel »Goslar'sche Zeitung« erscheint. Weiter gab er die Monatsschrift »Der Bergmann mit der Zither« heraus und widmete sich eifrig dem Bergmannskalender, dessen Absatz er auf 15000 Exemplare brachte.
1820 nahm Kircher seinen Sohn Johann Friedrich Gottfried Kircher, geb. 29. 7. 1794 zu Braunschweig, in seine Firma auf, die von nun ab E. W. G. Kircher & Sohn firmierte. Mit dem Clausthaler Lithographen Schrepf verband sich Kircher zur Errichtung einer Steindruckerei, welche unter der Firma Kircher & Schrepf geführt wurde.
Fr. Kircher, der inzwischen die Waisenhaus-Buchdruckerei in Hildesheim übernommen hatte, verkaufte 1827 sein Goslarer Geschäft an den aus Roemhild gebürtigen Buchdrucker Wolrad Philipp Brückner, nach dessen 1837 erfolgtem Tode die Firma unter dem Namen W. Ph. Brückners Ww. von seiner ihn überlebenden Ehefrau weiter geführt wurde. 1840 wurde aufs neue eine Steindruckerei angelegt und dieselbe Eduard Brückner überlassen. Dieser, der 1855 auch das erste Goslarsche Adreßbuch herausbrachte und eine Kunsthandlung einrichtete, übernahm 1868 auch die Druckerei. Auf dem Gebiete des Verlags war seine Spezialität die Harzliteratur.
Demnächst übernahm sein Verwandter Joseph Jäger die Druckerei; seit 1888 wurde die Firma unter dem Namen J. Jäger & Sohn fortgeführt und die Leitung dem 1859 geborenen Franz Jäger übertragen. Joseph Jäger starb 1894, vier Jahre später ging das Geschäft in den Alleinbesitz von Hermann Lattmann über, der die Leitung seinem Sohn Friedrich Adolf Lattmann, geboren 1872 übertrug. Seit 1899 ist derselbe Mitinhaber der Firma.
In dem seit 1900 der Druckerei angegliederten Verlag, welcher[599] unter der Firma F. A. Lattmann Verlag beschrieben wird, befinden sich Werke von Wilhelm Schaer, Ludwig Bräutigam, Börris Freiherr von Münchhausen, Janitschek, Frieda Schanz u. a.
Quellen: Die 300jährige Geschichte des Hauses F. A. Lattmann zu Goslar, 1904.
Ich habe den Text mal komplett übernommen, weil Zeno schreibt:
Trotz gewissenhafter Recherche konnte der Urheber oder Rechtsinhaber dieses Werks nicht ermittelt werden.
Glück Auf!
Andreas
"Der Betrieb der Spielkartenfabrik wurde in den 1930er Jahren eingestellt." -- Der Betrieb wurde 1929 eingestellt:
„Am 31. Oktober 1929 schloß die Stralsunder Spielkartenfabrik einen Vertrag mit der Spielkartenfabrik F. A. Lattmann in Goslar, nach dem diese ab 1. November ihre Produktion einstellen sollte und einige noch verwendungsfähige Maschinen vom Werk Altenburg gekauft würden.“
(Braun, Franz: Die Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken. Schriftenreihe „Spielkarten“, Band 8. Köln 1997, S. 80)
Im Handelsregister wurde die Spielkartenfabrik erst später gestrichen, am 10. Februar 1933 meldete F. A. Lattmann Konkurs an.
Bergmönch (15.03.2024)
Hallo,
kann jemand sagen, von wann das Foto ist?
Ich bin am Jakobi aufgewachsen (Jahrgang 1951) und tue mich schwer, manches zu erkennen.
Geändert von gidaso (15.03.2024 um 16:09 Uhr)
Schöne Grüße
gidaso
Die Stadtsparkasse baute 1936 auf dem Grundstück der Fa. Lattmann ihr erstes eigenes Gebäude. Das Foto ist also älter - vermutlich 1920er Jahre.
Beste Grüße
Bergmönch
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)
Hier ist noch ein anderes Bild der Fabrik. Es ist wohl früher, da das Hofgebäude noch nicht steht.
Seltsamerweise ist die Anzahl der Dachgauben und Fenster anders als auf der anderen Grafik.