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Thema: Ausgrabungen Sudburg-Kirche 1933

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von AlterSchirm
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    So, um mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, ein paar Fakten zur Sudburg, die man historisch belegen kann.

    Die Sudburg ist auch die Namensgeberin des Sudmerberges. Der Name "Südburg" erklärt sich aus der Lage südlich der alten Pfalz Werla. Es handelte sich ursprünglich um das befestigte Forstamt der Sachsenkönige, von dem aus die Harzwälder zwischen Ecker- und Innerstetal verwaltet wurden. Bereits um 900 war eine kleine Kirche vorhanden, die im 11.Jh ähnlich wie die Bergdorfkirche weiter ausgebaut wurde. Daraus lässt sich auf eine kleine Ansiedlung in diesem Bereich schließen. Die Burg befand sich am östlichen Fuß des Sudmerberges an einer (der) alten Okerquerung (Furt) und war vermutlich daher strategisch als befestigte Anlage ausgeführt worden. (Andreas, deine Annahme, die Burg sei im heutigen Oker gewesen, war richtig.)

    Am 19. Juli 1064 verschenkte Heinrich IV das Kloster und Stift St. Peter, das seine Mutter auf dem Petersberg gegründet hatte, an das Hildesheimer Bistum und zwar: „cum predio quod habuimus Reindertingerrod et Sutburch cum omnibus appendiciis suis . . . exceptis quatuor forestariorum mansis“ also: "zusammen mit dem Gut, das wir in Reindertingerode und Sudburg hatten, samt allen seinen Zubehörigkeiten . . . mit Ausnahme von vier Försterhufen" (nachzulesen im Urkundenbuch Goslar 1, S. 161 ff Nr. 93) und hier das Dokument selbst:
    http://prostadtarchiv.de/Alte-Webseite/fakurk7.html
    Diese Zugehörigkeit wird 1392 wegen eines Streits um die Patronatsrechte urkundlich überliefert (Urkundenbuch Goslar 5, S. 420 Nr. 885) und bezogen auf die Region noch einmal 1504 (Archidiakonatsverzeichnis von Lot und Kleinau S. 99). Die Burg selbst wurde durch die Pfalz in Goslar nach der Jahrtausendwende immer bedeutungsloser und fiel Ende des 14. Jh. wüst. Damit begann auch das Dorf unter zu gehen und verschwand wenige Jahrzehnte nach der Burg.

    Die Herren von Sudburg zogen ins Schloss Wernigerode und werden dort noch bis ins 18. Jh. in verschiedenen Funktionen erwähnt.

    Baurat Dr. Becker legte im Jahr 1933 die Reste der Kirche aus dem 9. Jh mit ihren Anbauten (haupsächlich Turmquerbau und Apsis) aus dem 11 Jh frei. Die südwestlich der Kirche gelegene Befestigungsanlage kam nur teilweise zum Vorschein. Zur Konservierung wurde die Ausgrabung anschließend teilweise wieder bedeckt. Die Straßennamen "Burgweg" und "Am Okerturm" im Ortsteil Oker erinnern an Burg und Kirche und zwischen den beiden Straßen sind Teile der Ruinen zu sehen.
    Geändert von AlterSchirm (14.02.2012 um 18:08 Uhr)
    Alles Liebe
    Jan

  2. Danke von:

    Andreas (01.04.2017),boborit (29.03.2017),Peter2809 (26.09.2020),Sperber (01.04.2017),thronerbe (01.04.2017)

  3. #2
    Hauer Avatar von karbid
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    Zitat Zitat von AlterSchirm Beitrag anzeigen
    Zur Konservierung wurde die Ausgrabung anschließend teilweise wieder bedeckt.
    Schade, daß man das nicht wie z.B. auf dem Georgenberg gelöst hat

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