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Thema: Gebeine gefunden

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Idee Gebeine gefunden

    Im Rahmen der umfangreichen Sanierungsarbeiten am Rathaus, wurde dort, wo sich die Damentoiletten befinden die Gebeine eines Menschen gefunden. So oder so ähnlich der Artikel in der GZ. Weiter kam die Info, das dort an der Stelle um Marktkirche/Rathaus mal ein Friedhof gewesen sein soll. Wer hat da Infos drüber? Früher war es ja durchaus üblich dort wo eine Kirche war, befand sich oftmals auch ein Friedhof. Diese jetzt zu Tage beförderten menschlichen Überreste müssen ja einige Hundert Jahre alt sein und es könnte ja durchaus sein, das man dort noch auf weitere Überreste stoßen könnte, wenn man weiter graben würde. Gibt es Skizzen, wo ersichlichtlich ist, was an der Stelle, wo sich heute die Marktkirche und das Rathaus befindet, mal ursprünglich befunden hat?

    In diesem Sinn
    der märklinist

  2. Danke von:

    Hanno (27.09.2016),Speedy (26.09.2016),thronerbe (26.09.2016),Toni Pepperoni (26.09.2016)

  3. #2
    Hauer Avatar von Sperber
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    Hi!

    Um die Marktkirche (Cosmas und Damian,erbaut 1151-1250) war natürlich (wie um alle Kirchen des Mittelaters) ein Friedhof, wenn man dort gräbt, liegen die Toten nur so übereinander (etwa vier o. fünf Tote bis zwei Meter Tiefe). Das lag am Platzmangel. Nach der Reformation -in Goslar 1528-, kamen dann die Überreste in die Marienkapelle (ein Teil des Rathauses), den sogenannten Karner (Gebeinekeller)...wenn ein neues Grab benötigt wurde. Zu dieser Zeit verwendete man daher, im allgemeinen, auch keine Holzsärge, damit das Verrotten schneller ging. Die Toten wurden in Leinen beerdigt.
    Den Karner haben damals übrigens erst die Nazis leer geräumt. Die Gebeine um die Kirche bestehen weiterhin.

    Sehr belustigend, dies den Leuten zu erzählen, welche bei der Butterhanne o. im ehemaligen Weinkeller ihr Steak futtern. Im Mittelalter war man diesbezüglich nicht so befremdet, es wurden auf diesem Friedhof (Marktbereich) auch Lebensmittel auf Karren preisgeboten.

    Das heutige Rathaus ist von 1460, vorher war dort vermutlich noch eine Laube, welche für diesen Zweck genutzt wurde. Ursprünglich war die Thingstätte, an der sich getroffen wurde, auf dem Schuhhof. Dort stand schon damals eine Linde. Die Sterne an der Decke im Rathaus sind noch eine Hinweis auf die Zeit, in welcher man sich unter freiem Himmel traf. Die Linde ist der Göttin Freya gewidmet...der Göttin der Weisheit.

    Überdies...Im Rathaus gab es auch mal ein Gefängnis, aber das ist eine andere Geschichte....
    Geändert von Sperber (27.09.2016 um 22:29 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  4. Danke von:

    Bergmönch (30.09.2016),Daniel (28.09.2016),Hanno (27.09.2016),Maria (28.09.2016),märklinist (28.09.2016),olek (04.10.2016),Speedy (28.09.2016),Strippenzieher (28.09.2016),thronerbe (27.09.2016),Toni Pepperoni (28.09.2016)

  5. #3
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
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    Zurück auf den Friedhof

    Aus dem Mittelalter stammen die Knochen dann doch wohl nicht, die vor dem historischen Rathaus gefunden wurden. Wissenschaftlich werden sie wohl auch nicht mehr genutzt, dafür finden sie nun ihre letzte, wohlverdiente Ruhe.


    Quelle:GZlive

    Gruß Toni

  6. #4
    Hauer Avatar von Sperber
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    Hi!
    Der Begriff Mittelalter, bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit (ca. 6. bis 15. Jahrhundert).
    Die Aussagen bedeuten nicht, das der Fund nicht aus dieser Zeit stammt, aber es ist nicht umbedingt erforderlich in zu untersuchen, zumindest aus der Sichtweise der Archäologen.
    Nicht nur um die Marktkirche gibt es unzählige Gebeine aus dem Mittelalter...z.B. auch um die Johanneskirche (1073 erstmals erwähnt) oder um den sogenannten Dom (1040-1050) gibt es ältere Gräber oder Gebeine. Dabei ist hier um Goslar noch viel Älteres vorhanden...z.B. im Trüllketal gab es schon präurbane, steinzeitliche Siedlungen.

    Der Fund im Rathaus ist sicherlich interessant, aber ein paar Meter entfernt, finden sich auch Gebeine aus dieser Zeit, welche jederzeit ausgegraben werden können. Da geht man pragmatisch dran. In dieser Provession, möchte man sich aber gerne mit Superlativen präsentieren! Ein Fund, z.B. römischer Art wäre ein Highlight...dieser ist nur eine Frage der Zeit! Viele Interessante Stellen in und um Goslar werden aus finanziellen Gründen nicht erforscht! Dabei gibt es hier einiges...
    Geändert von Sperber (28.09.2016 um 22:04 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  7. Danke von:

    märklinist (29.09.2016),olek (04.10.2016)

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