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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schalke (Harz) - Horchposten



Verwaltung
08.09.2013, 17:47
Die Schalke ist ein etwa 762 hoher Berg des Harzes nahe des Stadtgebietes von Goslar.
Sie liegt im Oberharz innerhalb des Naturparks Harz, ca. 7km südsüdwestlich der Goslarer Altstadt.

Seit 1959 befand sich während des Kalten Krieges nahe dem Gipfel der "Horchposten auf der Schalke", ein Standort der französischen Luft- und Fernmeldeaufklärung.
Dieser seit 1993 leerstehende Turm wurde am 11. Oktober 2002 gesprengt und die komplette Analge bis Ende September 2003 entfernt.


Hier gibt es noch Fotos zu sehen vom Aufklärungsturm:

http://www.manfred-bischoff.de/images/SCHALKE_Turm2.jpg

http://www.manfred-bischoff.de/images/SCHALKE_Turm1.jpg



Und hier von der gesamten Anlage:

http://www.manfred-bischoff.de/images/SCHALKE_air.jpg
http://www.manfred-bischoff.de/images/SCHALKE_air.jpg

Verwaltung
08.09.2013, 17:47
Die TU Clausthal bietet von der "Sprengung des Horchpostens" ein Video an.
Dauer: knapp 5 Minuten. http://video.tu-clausthal.de/film/30.html

Vollbildmodus für das Video:
Unterhalb des Videoframes ganz rechts auf den Button mit den 4 voneinander wegstrebenden Pfeilen klicken!


Ein weiteres Video zu dem Horchposten "Das große Ohr nach Osten"
ebenfalls von der TU Clausthal. Dauer: 45 Minuten !!! http://video.tu-clausthal.de/film/76.html

Strippenzieher
09.09.2013, 11:58
Danke für diese beiden Links.

Von der Sprengung des Stöberhai-Horchpostens bei Wieda gibt es auch ein Video (http://www.youtube.com/watch?v=mnOblQsG5ZM).
Dort hatte ich 1980 das aus heutiger Sicht sicherlich anrüchige Vergnügen, (Horch-)Dienst zu tun 8)

Viele Grüße

Andreas


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Andreas
11.09.2013, 08:42
Der Turm auf Schalke war eine schöne Landmarke. Vielleicht hätte man den als Aussichtsturm erhalten können.

Kyffer
14.09.2013, 12:08
Moin Andreas. Hätte man, doch wären die Kosten irgendwann nicht mehr tragbar gewesen. Denk an Rubjerg Knude. In dem langen Video, sprach der Förster auch davon, dass das Wetter da oben schon zu hart ist. Die haben bei der Begehung schon deutliche Schäden festgestellt.

Andreas
27.02.2015, 08:33
Eine schöne Doku gibt es auf http://www.geschichtsspuren.de/artikel/fmelo-eloka-sigint/125-horchposten-schalke-harz.html

Speedy
17.06.2018, 10:32
Als Aussichtsturm ist der doch auch ganz gut.

Toni Pepperoni
18.06.2018, 10:42
Danke Uwe, da muß ich mal hoch.

Bergmönch
18.06.2018, 18:19
Der Ausblick ist wirklich nett ...


17445


Beste Grüße

Bergmönch

Volker
18.06.2018, 18:48
Hallo Gemeinde!
Ich will zu dem stählernen Aussichtsturm noch eine kleine Ergänzung hinzufügen: Ich habe von verschiedenen Seiten gehört, der Aussichtsturm sei beim Bau des französischen Horchpostens von der Kuppe der Schalke nach unterhalb versetzt worden, mit Blickrichtung Torfhaus. Das ist definitiv falsch, der Turm hat immer unterhalb der Kuppe gestanden. Auf einem Meßtischblatt aus dem Jahre 1909 stand er schon an dieser Stelle. Er ist lediglich auf das Gelände des Horchpostens versetzt worden, als dieser beseitigt worden war. (Mit einer gründlichen Renovierung von Seiten des Harzklub Zweigvereins Clausthal Zellerfeld). Außerdem ist dort noch eine schöne Schutzhütte gebaut worden, wo ich mich bei manchem Regenschauer untergestellt habe.
Das zur Ergänzung.
Wenn man die asphaltierte Straße an dem ehemaligen Standort des Turmes vorbei entlangfuhr, kam man nach ca. einem Kilometer an einer kleineren Station der Bundeswehr vorbei. Welche Funktion diese hatte, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht weiß jemand mehr. Bis auf eine Betonhütte ist auch dort alles beseitigt worden, wozu diese dient, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis. Ein Besuch dort lohnt allemal, man sollte sich allerdings gutes Wetter aussuchen, der Wind pfeift dort ganz ordentlich.
Volker

Harzer06
18.06.2018, 23:37
Moin,

auf dem kleinen Bw-Grundstück etwas nördlich des Gipfels war bis zur Wendezeit eine Einheit zur (Tief-)Fliegeraufklärung stationiert. Feste Stellungen gab es dort nicht. Die Radargeräte waren auf LKWs mobil. Die Station wurde von der entsprechenden Einheit des Goslarer Fliegerhorstes betrieben.
Die Betonhütte am Eingangsbereich ist kürzlich beseitigt worden. Es dürfte sich um eine Trafo- oder Schaltstation für den Stromanschluß gehandelt haben.

Erzählungen zur Umsetzung des Aussichtsturmes habe ich auch gehört. Demzufolge soll der Turm ursprünglich an der Stelle des späteren Betonturmes, also südöstlich, etwas unterhalb des Gipfels gestanden haben. Dann sei der Umbau an die Ostseite des Gipfels erfolgt. Aber das liegt vor meiner Zeit. Meine persönliche Kenntnis beginnt erst mit dem inzwischen renaturierten Standort am Osthang des Gipfels, zusammen mit einer vermoderten Schutzhütte.

G´Auf
Harzer06

Volker
19.06.2018, 17:46
17449Hallo Harzer06 !
Das mit der Tieffliegeraufklärung habe ich so nicht gewußt, wieder ein bißchen schlauer geworden. Ich war letztes Jahr im Frühjahr dort oben, da stand der Betonwürfel noch ziemlich sinnlos in der Gegend rum, gut daß er weg ist.
Was den Aussichtsturm angeht, habe ich noch einmal meine umfängliche Kartensammlung bemüht. Auf Meßtischblättern von 1909, 1913 und 1961 stand der Turm immer an der gleichen alten Stelle. Es kann also nicht die Rede davon sein, daß er dem Bau der Radaranlage hat weichen müssen. Er hat also 110 Jahre lang auf diesem Platz gestanden, bis er 2002 in Richtung Gipfel versetzt wurde. Warum er beim Bau 1892 nicht gleich dort oben platziert wurde ist wohl heute nicht mehr feststellbar, vielleicht stand dort Hochwald, der nicht gefällt werden durfte. Ich kann mich sogar noch an die Wellblechummantelung im unteren Bereich erinnern, die ziemlich vergammelt war und nicht wieder angebracht wurde.
Sogar auf Wikipedia wird behauptet, er habe weiter oben gestanden und sei nach Abriss der Radaranlage wieder "an seinen angestammten Platz versetzt worden", was so nicht stimmt. Man hätte, so vorhanden, ja nur einmal ein älteres Meßtischblatt zu Rate ziehen sollen. Ich werde versuchen, den Ausschnitt einer Karte von 1961 beizufügen. Sollte ich mich trotz allem geirrt haben, bitte ich um einen Gegenbeweis. Volker

Trichtex
20.06.2018, 19:23
Moin!


Das mit der Tieffliegeraufklärung habe ich so nicht gewußt, wieder ein bißchen schlauer geworden.

Genau genommen waren es die Radartiefflugmelder der 16. Kompanie des Fernmelderegiments 33, die auf dem Fliegerhorst Goslar stationiert waren. Goslar hatte lt. Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Tieffliegermelde-_und_Leitdienst) folgende Stellungen:

Goslar (Chicken Farm): Sitz der TMLZ
Schalke (Charlie 1)
Pöhlde (Charlie 2)
Mackenröder Spitze (bei Göttingen) (Charlie 3)
Hoher Meißner (Charlie 4)

Viele Grüße,

Gunther

hjuergen
20.08.2018, 21:06
Moin aus Hamburg,
Ich hatte das "Glück" in den 80igern sowohl mal selbst auf der Schalke im Turm und auch in der Radarstellung der Bundeswehr in der Nähe zu arbeiten/Dienst zu tun!
In der Schalke Stellung war ja eine französische Eloka-Einheit, deren Kaserne neben dem Fliegerhorst Goslar war. Wir hatten da beruflich zu tun, wir haben Lampenmasten am Sperrzaun aufgestellt,im Winter-das war eine der besch...Tätigkeiten, die ich während meiner Lehre zum Elektroinst. machen mußte.
Danach war ich dann als Soldat öfter mal "auf Schicht" in der DEST Schalke bei der Tieffliegerüberwachung.
Wen es interessiert, schaut mal hier: www.tmld.de
Grüße J.Jung