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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ornament aus Schiefer – eine besondere Kunst



Systemcoach
03.02.2015, 19:27
Schiefergruben in Goslar lieferten das Material. Doch was dann daraus wird, ist dem handwerklichen Können eines Schieferdachdeckers überlassen.

Goslars Reichsadler in Schiefer

März 2013, Schneefall und Temperaturen bis – 7 (!) Grad und Wind hauptsächlich aus Ost kommend: Das heißt für einen Dachdecker Schlechtwetter. Die Gelegenheit, mal wieder was Neues zu schaffen.

Aus der Garage heraus sind die typischen Arbeitsgeräusche des Bearbeitens von Schiefer zu hören.

Bald werden wenige Stunden ohne Schneefall genutzt, um ein Gerüst aufzustellen. Mit der Wärmedämmung der Wand eines Hauses geht es los. Der Schieferbeschlag beginnt von unten nach oben. So sah es dann aus:
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Im weiteren Verlauf wird eine Folie mit Zahlen und seltsamem Formen angebracht.
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Hier ist die Folie an Ort und Stelle:
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Die letzten Schiefer wurden bei diesem, hier gut sichtbaren Winterwetter angebracht.
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Das Ergebnis aus 267 einzelnen Schieferplatten (Natürlich nur für den Reichsadler im Kreis :O ): Ein echtes Meisterwerk.
12941
Stadtführer übersehen es, aufmerksame Besucher Goslars jedoch nicht.

... wird fortgesetzt;)

Systemcoach
03.02.2015, 20:31
Schlägel und Eisen

Zur Tradition des Bergmannshauses gehört das Symbol Schlägel und Eisen.

Der erste Entwurf, vergrößert aus der DIN-Vorschrift und auf eine Folie übertragen.

Zum Darstellen in einem Schieferbeschlag eines alten Hauses ist es notwendig, dass gegen die Fassade auftreffendes Regenwasser ablaufen kann, ohne an die Fassade zu gelangen.
Deshalb der Aufbau von unten nach oben. Schiefer für Schiefer.
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Immer wieder prüfen, ob das Wasser auch ablaufen kann.
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So geht es Stück für Stück weiter.
12952 ... 12951 ... nur noch wenige Teile 12950

Der Kreis schließt sich 12949

Ein letztes Ausrichten, dann werden die Schieferplatten wieder aufgenommen, nachdem die Umrisse auf der Folie aufgemalt sind. Jedes Teil erhält eine Nummer, die seinem Platz auf der Folie entspricht. Ordentlich verpackt und ab zur Baustelle.

Die Folie an die Wand und es geht am Haus weiter.
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Das gute Vorbereiten am Boden zeigt an der Wand schnell sichtbare Fortschritte.
12947 ... 12946

Der Abschluss des Kreises
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Der Rest ist fachliche Routine
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... wird fortgesetzt ;)

Goslärsche
03.02.2015, 20:38
Zum Thema Schiefer für alle, die es interessiert:

"Vom Goslarer Schiefer" Kolloquium am 30. Mai 2015 ab 10 Uhr, Schlosserei Bergwerk Rammelsberg

Glück auf! Goslärsche

Hanno
04.02.2015, 09:34
Hallo Ekkehard,

ja, an solchen Zeugen handwerklichen Könnens läuft man gern mal vorbei.
Schön, dass so etwas heutzutage auch noch hergestellt wird.

Ein etwas älteres Modell aus der oberen Bäckerstraße war hier auch schon mal Thema:

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?887-Archiv-Wo-bin-ich&p=9385&viewfull=1#post9385

(Für alle die es noch nicht gesehen haben...)
Ich war lange nicht mehr dort oben. Ich hoffe, dass es diesen Adler noch gibt.

Systemcoach
04.02.2015, 16:07
Hallo Hanno,

dieser Adler in der Bäckerstr. 15 ist als Schmuckstück einer ehemaligen Dachdeckerfirma mir seit den 60er Jahren bekannt. Die Firma ist wohl schon lange nicht mehr dort, der Adler ist geblieben.

Der hier im ersten Artikel gezeigte Adler hat einen Vorgänger vom gleichen Meister (damals noch Geselle ;) ):
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Dieser hat wesentlich weniger Einzelteile und ist doch schon sehr gut gelungen.

Nur eine kleine Anmerkung: Ein Zuschuss für Schieferarbeiten wird schon lange nicht mehr gezahlt, doch es soll ja Leute geben, die auch für Kunst, die keinen Kunstprofessor braucht, um erklärt zu werden :O , Geld ausgeben.

Systemcoach
09.02.2015, 10:42
Manchmal muss man nach oben gucken, um einen Begriff richtig zu verstehen: Das ist ein Dachhase :O. Wie gut, dass das Fenster zu ist :D

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Hanno
09.02.2015, 11:33
Hallo Ekkehard,

das ist wohl eher ein "Dachtiger" ;)

Übrigens sieht diese Art der Gaubeneinfassung mit Schiefer auch recht aufwändig aus.

Systemcoach
09.02.2015, 16:49
Hallo Klaus,

willst Du nach Goslar ziehende Neubürger erschrecken? Wer sich für so einen Bau im Weltkulturerbe entscheidet, steckt doch die 5 bis 6 Scheine vom Typ Chinquecento :ironie: für das Erneuern einer (1) Dachgaube locker in so eine Hütte. So das Credo einiger Lokalpolitiker :O .

Systemcoach
14.02.2015, 22:14
Von der Darstellung her und in der Lage außergewöhnlich: Dieses, nach einem Klebstoff benannte Tier, (Es ist nicht Pattex :O ) ist in Augenhöhe des Dachhasen zu finden.

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