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Andreas
19.03.2010, 18:43
Tagungszentrum der evang.-lutherischen Landeskirche, Braunschweig
Anschrift:
Haus Hessenkopf, Tagungszentrum, Hessenkopf 5, 38644 Goslar


Chronik:
1908/1909: Die Witwe J.E. Schmidt von Knobelsdorf erwirbt mehrere an der Clausthaler Straße (Hessenkopf) liegende Grundstücke und beantragt eine Bauerlaubnis für eine Villa am Hessenkopf.
1909: Grundsteinlegung
1912: Die postalische Anschrift der Villa wird von der Stadt Goslar auf "Am Hessenkopf 5" geändert.
1918-1919: Major Häusser aus Berlin erwirbt das Grundstück und baut das Grundstück zu einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb um.
1922: Der Niederländer Hendrik Ras erwirbt das Grundstück.
1922: Die Inflation im Deutschen Reich setzt ein.
1923: Hendrik Ras verkauft das Anwesen für 250 Milliarden Reichsmark an den Goslarer Kaufmann Hans Wessendorf.
1930: Hans Wessendorf verkauft das Grundstück für 55.000 Goldmark an die Hamburger Betriebskrankenkasse für staatliche Angestellte
1930: Die Bauarbeiten für das Erholungsheim am Hessenkopf beginnen.
28.12.1930: Eröffnung des Erholungsheimes "Haus Hessenkopf"
1933: Der Reichsnährstand erwirbt das Grundstück "von-Hindenburg-Str. 9" und richtet hier die Bauerhochschule ein. Direktor wird Richard Eichenauer, dem später auch "Haus Hessenkopf" untersteht.
1935: Haus Hessenkopf wird an die Landesversicherungsanstalt der Hansestädte in Lübeck verpachtet.
1936: Der Reichsnährstand als Gesellschaft des öffentlichen Rechts erwirbt das Hessenkopf-Grundstück, um hier die Verwaltung seiner Hauptabteilung I unterzubringen. Die Funktion als Erholungsheim der Betriebskrankenkasse soll zum 1.4.1936 enden.
1939: Die Hauptabteilung I des RNSt zieht vom Hessenkopf in die Kornstraße 8.
1940/1941: Das Haus Hessenkopf steht leer, das Villengebäude wird zur Unterbringung der Familie Eichenauer genutzt.
1943: Im Hotel Nonnenberg, nahe dem Hessenkopf-Anwesen, finden Schulungen von Kriegsversehrten statt. Es ist denkbar, dass sie dafür im „Haus Hessenkopf“ übernachten. Eine Bezeichnung des „Hauses Hessenkopf“ als Lazarett lässt sich für 1942 nachweisen
1945: Die alliierten Streitkräfte besetzen Goslar. Die britische Militärregierung beschlagnahmt das "Haus Hessenkopf".
1945-1948: Das „Haus Hessenkopf“ dient als „Estonian DP Camp 15“ der Unterbringung von älteren Displaced Persons, mehrheitlich baltischer und osteuropäischer Herkunft.
1948: Das DP-Camp wird in „Adrian Marshall Home“ umbenannt; der Nutzungszweck bleibt unverändert.
1950: Die Innere Mission übernimmt als Treuhänderin das vormalige „Adrian Marshall Home“.
1951: Die letzten Displaced Persons verlassen den Hessenkopf.
1951: Die Innere Mission nimmt „Haus Hessenkopf“ als eines der ersten Müttererholungsheime in Norddeutschland in Betrieb.
1963: Der Abwickler des ehemaligen Reichsnährstandes in Hannover verkauft das Grundstück am Hessenkopf für den Preis
von 740.000 Mark an die Landeskirche.
1969: Die Landessynode entscheidet sich für „Haus Hessenkopf“ als Standort für die neue Tagungsstätte der Landeskirche.
1972: Die Nutzung des „Hauses Hessenkopf“ als Müttergenesungsheim der Inneren Mission endet.
1972: Die Umbauten am Altgebäude des Hessenkopfes beginnen
1976: Eröffnung des „Tagungs- und Freizeitheims "Haus Hessenkopf" der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig“.
Die Baukosten betragen etwa 6 Millionen Mark.
1980: „Haus Hessenkopf“ feiert 30jähriges Bestehen. Hierbei wird nur die kirchliche Nutzungszeit berücksichtigt. Es erfolgt die Installation einer steinernen Stele mit drei Bronzetafeln mit biblischen Motiven.
1991: Erste Entwürfe für die St.-Petrus-Kapelle auf dem Hessenkopf werden gemacht.
1994: Der Standort der Kapelle auf dem Hessenkopf-Grundstück wird geklärt.
1995: Einweihung der St. Petrus-Kapelle im „Haus Hessenkopf“.
2004: Die Diskussion um den Erhalt des „Hauses Hessenkopf“ beginnt.
2008: Die Landessynode beschließt, „Haus Hessenkopf“ weiterzuführen und gleichzeitig umfangreiche Sanierungsarbeiten umzusetzen.
2009: Jubiläumsveranstaltung „100 Jahre Haus Hessenkopf“, Wiedereröffnung nach Abschluss der Sanierungsarbeiten.Quelle:
http://www.hessenkopf-goslar.de/infocenter/chronologie.html

Aktuelle Fotos findet man hier (Copyright beachten):
http://www.hessenkopf-goslar.de/tagung/galerie_03.html#nogo

Die Bilder scheinen aus dem Jahr 1966 zu sein:

Wolfgang
28.01.2013, 15:27
„Haus Hessenkopf“
1908 – 2008
eine wechselvolle Geschichte

Die Institution „Haus Hessenkopf“ kann in ihrem einhundertjährigen Bestehen auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken, die ihr bei der Grundsteinlegung niemand vorausgesagt hätte. Heutzutage ist das „Haus Hessenkopf“, hoch oben auf Bergeshöhen gelegen, ein Tagungs- und Freizeitzentrum der ev,-luth. Landeskirche in Braunschweig und dieses schon seit 35 Jahren. Es sollte das auch zukünftig bleiben.
Und dieses nicht nur wegen seines herrlichen Blicks auf den gegenüberliegenden Rammelsberg sowie auf die alte Reichsstadt Goslar zu ihren Füßen. Für alle ihre Gäste und Besucher ist das Haus mit allen Gebäuden trotz aller geistigen Umtriebigkeit so etwas wie eine „Oase der Ruhe für die Seele“ gewesen. Diesen Umstand und ausgiebige Spaziergänge in die umgebende Natur haben zu allen Jahreszeiten die hier Seienden als eine Form der Labsal genossen.
Alles nahm hier oben auf Bergeshöh’n an einer nach Osten sich neigenden Hanglage nur wenige Jahre, 1908, an der Wende zum 20. Jahrhundert, seinen Anfang, dass hier im Außenbereich der Stadt eine Eleonore Schmidt von Knobelsdorff sich eine Villa errichten ließ.
Nach zwei Jahrzehnten, als es in den 1920er Jahren wieder etwas bergauf ging mit der gesamtwirtschaftlichen Lage, erwirbt die Stadt Hamburg das Grundstück und richtet ein Genesungsheim für die Angehörigen ihrer Betriebskrankenkasse ein. Die gesunde Harzluft sollte ihren Beitrag zur Genesung leisten. Und schon wenige Jahre später wird das Gebäude zu Erholungszwecken erweitert.
Es dauerte nicht sehr lange, und die Herrschaft der braunen Machthaber begann. Im Olympiajahr 1936 kauft der Reichsnährstand das gesamte Areal und richtet für seine Organisation am Rande der damaligen Reichsbauerstadt eine Dienststelle und eine Landwirtschaftsschule ein mit dem Plan, dass letztere einmal eine Bauernhochschule im Sinne des Reichsnährstandes werden sollte. Doch es blieb bei der Idee. Die Ereignisse des II. Weltkrieges überrollten alle Planungen. Bereits 1942 wird in den Räumlichkeiten ein Genesungslazarett für schwer verwundete Soldaten eingerichtet.
Nach dem Ende des schrecklichen Völkermordens konfiszieren die Britischen Militärbehörden den Gebäudekomplex als gewesenes Parteivermögen und richten das „Adrian-Marshall-Home“ ein, eine Bleibe für schwerstverwundete Kriegsteilnehmer. Doch schon im Laufe des Jahres 1945 verlassen die letzten Kriegsverwundeten den Hessenkopf in andere Einrichtungen der Pflege.
Das Haus bleibt jedoch nicht lange leer und ungenutzt. Ältere entwurzelte heimatlose Ausländer aus 14 osteuropäischen Völkern finden für längere Zeit als so eingestufte „displaced persons“ eine vorläufige Heimstatt in den Räumlich-keiten.
Allmählich wurde die Einrichtung für die Betreiber zur unbequemen Last. Als im Jahre 1949 die Gründung der Bundesrepublik Deutschland erfolgt, übergeben die britischen Militärbehörden die Betreuung der durch den Krieg entwurzelten Menschen den deutschen Behörden.
Die „Innere Mission“ wird neue Pächterin des Hessenkopfes. So nimmt es nicht Wunder, das im Sommer 1951 die letzten „displaced persons“ den Harz verlassen und nach Varel im Oldenburgischen verlegt werden. Vorher, 1950 am 1.Juli, übergibt der Niedersächsische Sozialminister den Hessenkopf an die Innere Mission in Braunschweig. Diese hat dann nach Herrichtung der Räume auf dem Hessenkopf eines der ersten Müttergenesungsheime der noch jungen Bundesrepublikeröffnet. –
Noch einmal wechselt der Besitzer der Einrichtung. Mit dem 1. Januar 1963 erwirbt die Braunschweigische Landeskirche zu einem Kaufpreis von 820 000.- DM das Grundstück mit den Gebäuden aus dem bisherigen Treuhandvermögen des Bundes. Im Januar des Folgejahres 1964 wird die Immobilie an den neuen Besitzer übergeben.
1972 geht die Zeit des Müttergenesungsheimes zuende, Zeitweilig finden hier ledige spanische Gastarbeiterinnen eines in Goslar ansässig gewordenen Bekleidungswerkes eine Bleibe.
Nach entsprechenden Vorbereitungen eröffnet im Juni 1953 die Landeskirche ihr „Tagungs- und Freizeitzentrum der Ev.-luth. Kirche in Braunschweig“. Bis heute hat sich an den Besitzerverhältnissen nichts mehr geändert.
Wolfgang Janz

Nils
28.01.2013, 15:45
Es macht wirklich keinen Spaß mehr, diese mit extrem Linkspropaganda-Phrasen bespickten Beiträge zu lesen.

Mehr noch, wenn sie in jedem Beitrag auftauchen, der auch nur im Entferntesten unsere Vergangenheit zwischen 1933-45 berührt.

Es ist allmählich plump und dickgefällig, wenn Wolfgang gegen allen Unmut uns seine extreme Meinung kundtut.

Nils

Nils
28.01.2013, 20:15
Hallo Susanne,

ja, mit der Eröffnung eines neuen Themas hast Du natürlich recht.

Das mit den Propagandaphrasen sehe ich allerdings anders.

Zitat: " Nach dem Ende des schrecklichen Völkermordens konfiszieren die Britischen Militärbehörden den Gebäudekomplex "

Das Kriegsende kann man sicher mit anderen Worten beschreiben.

Irgendwie fühle ich mehr und mehr durch Wolfgangs sehr spezielle Wortwahl meine Vorfahren zu Verbrechern und Mördern abgestempelt.

Mich stört das.

Gruß, Nils

Mi

Systemcoach
28.01.2013, 21:00
Ich kann Nils nur zustimmen: Es ist eindeutig ein Teil einer politischen Propaganda, was in den Artikel von Herrn Wolfgang Janz abgezogen wird. Seine Art zu schreiben hat System: Jeder der nicht so denkt wie er, muss ein Nazi sein, der die Zeit der Nazis hochhält. Diesen Eindruck erweckt er in jedem Artikel, den er bisher geschrieben hat. Für uns im Bereich von Goslar kommen dann noch seine Ergüsse in Form von Leserbriefen in der GZ dazu.

Die Art zu Denken, die er vermittelt, scheint noch wesentlich weiter links zu sein, als es die Linken sind. Antifaschismus zelebrieren ist auch eine Zeitbombe.

Die Artikel sind selten objektiv und nicht einmal politisch wertfrei. Sie glänzen mit einem sehr oft fehlenden Wahrheitsgehalt. Katzengold nenne ich so etwas.:puke:

Hoffman von Fallersleben schreibt man den Satz zu: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“

Ich emfinde eínes noch schlimmer: Manipulation von Denkweisen.

Hat denn bis heute keiner von euch gemerkt, dass von Wolfgang nur produziert und nicht geantwortet oder diskutiert, noch jemals anderen gedankt hat? :O :((

Spielregeln und Nettigkeit kennen Fanatiker nicht. :evil:

Systemcoach
29.01.2013, 09:28
In dem Artikel von Susanne-K. Haus Hessenkopf vom 11.02.2012 sind in dem Kasten die Fakten zum Hessenkopf einschließlich der Quellenangabe angegeben. Das verstehe ich, und da bin ich wohl kaum mit meiner Meinung allein, unter korrekter interaktiver Spurensammlung zur Goslarer Geschichte.

Wer dann meint, diesem Forum seinen Senf oktroyieren zu müssen und in keiner Weise zu den Einwürfen anderer Stellung nimmt, muss sich nicht wundern, wenn er für ein armseliges und feiges Würstchen 8) gehalten wird. Dies ist meine persönliche Meinung, auch wenn ich diese liebend gern noch schäfer formuliert hätte. :O

Ich habe Verständnis dafür, dass die Forumsbetreiber ihn nicht aus diesem Forum schmeißen: Wer Wahrheiten zu seinem persönlichen Geschmack verbiegt, wird über diesen Vorgang mit Sicherheit auch Lügen verbreiten, die von seinen Anhängern gern geglaubt werden werden. Das soll dann gewollt dem Forum schaden.

Das erinnert mich an den Typen, der in Goslar früher immer die Kommunistische Volkzeitung (wie Sauerbier :D ) anbot und heute die Leute glauben macht, es ginge nicht ohne ihn.

Wer aus der Vergangenheit nichts gelernt hat, als in einer anderen Farbe dieselben Methoden anzuwenden, hat für seinen - mir steht das Urteil fachlich zu - pathologischen Zustand mein volles Mitgefühl.

Mein Vorschlag auf Weiteres an W: :fresse:

Systemcoach
30.01.2013, 08:48
Monika, ich räume Jemanden, der anders denkt als alle, gern das Recht ein sich zu äußern. Nur so kann versucht werden, ihn zu verstehen.

Wenn es jedoch sein oberstes Ziel ist, andere zu manipulieren, so lasse ich das nicht zu.

Das gilt auch dann, wenn Schaden für eine Gemeinschaft absehbar ist.

Also, sollte Wolfgang wirklich so etwas wie Ehre oder gar Charakter besitzen, sag ich ihm gerne "Tschüß!"

:tuer2:

Andreas
09.06.2013, 23:06
Ist denn mittlerweile amtlich, dass Rataj den Hessenkopf kauft?

Andreas
19.02.2015, 17:23
Seit 01.09.2013 heißt das ehemalige Tagungshotel jetzt "Hotel Hessenkopf"

http://www.hessenkopf-goslar.de/

Luzi
22.02.2015, 18:34
Nabend in die Runde,
einige Fortbildungen der Landeskirche finden auf dem Hessenkopf noch statt.
Wundert mich, denn ich kann mir gut vorstellen, daß das nicht ganz so preiswert sein mag.

Bergmönch
08.11.2020, 09:55
Hier 2 Postkarten aus den 1960er Jahren auf denen die damalige Innenausstattung zu sehen ist. Die Fotos stammen von Geza Straicher (1907 - 1975):


http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=19409&d=1604825346

http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=19410&d=1604825346


Beste Grüße

Bergmönch