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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bürgerbrief von 1917



Speedy
06.10.2015, 18:25
Gefunden haben wir diesen Brief bei Aufräumarbeiten auf dem Dachboden von meiner Schwiegermutter.
Bis jetzt habe ich solch eine Urkunde noch nicht gesehen.
Es handelt sich um ein Original.

thronerbe
06.10.2015, 20:07
Hi,

weisst Du näheres über HERMANN KUNZE? Zum Beispiel wo er gewohnt hat. Es gab in Goslar in früheren Jahren mal eine grosse Kunze Familie. Sie waren alle Schäfer.
Ich habe von solch einer Urkunde noch nie gehört. Sie wurde ja im Ersten Weltkrieg ausgestellt, vll. ist das ein Hinweis. Falls nicht, hilft bestimmt auch das Stadtarchiv weiter.

Grüße

thronerbe

Speedy
06.10.2015, 20:47
Genau zu der großen Kunze-Famielie hat der Hermann Kunze gehört.
Die Familie gehört zu den Ahnen meiner Schwiegermutter.
Es wurde schon einiges erzählt. Allerdings hat die Schwiegermuter auch alles nur aus Erzählungen.
Zu den Ländereien der Familie soll die komplette Baßgeige und die Wiesen am Steinberg gehört haben.
Eine Tochter von Hermann soll dann alles verloren haben.

Das mit dem Stadarchiv hatten wir auch schon vor. Hat aber bis jetzt noch nie geklapt.

thronerbe
07.10.2015, 08:03
Kannst Du mir sagen, wo Hermann Kunze gewohnt hat?

Gruß

thronerbe

Maria
07.10.2015, 09:00
Hallo, ich weiß, dass mein Ururgroßvater 1859 sich auch einbürgern lassen musste ( er kam aus Himmelsthür) und es nicht zu wenig gekostet hat. Leider kenne ich keine Urkunde darüber.
Gruß Maria

Speedy
07.10.2015, 09:18
Kannst Du mir sagen, wo Hermann Kunze gewohnt hat?

Gruß

thronerbe

Zur Zeit habe ich keine Informationen darüber.
Ich werde versuchen, das herauszufinden.

thronerbe
07.10.2015, 13:19
Zur Zeit habe ich keine Informationen darüber.
Ich werde versuchen, das herauszufinden.

Es gab 1948 einen August Kunze in der Hildesheimer Str. 29, der auch Landwirt war.

1855 Sieht es so aus:

Kunze, Christian Bäringerstr. 470
Kunze, Theodor Bäringerstr. 470
Kunze, Conrad Bäringerstr. 477
Kunze, Heinrich Bäringerstr. 468
Kunze, Heinrich Hinter den Brüdern 482
Kunze Christian Dedeleberstr. 18

Das waren alles Schäfer. Die Hausnummern sagen natürlich nicht mehr viel aus. Vielleicht helfen die Straßennamen weiter.
Und wenn nicht, dann eben nicht.

Viel Spaß

thronerbe

Speedy
07.10.2015, 13:42
Nach Rücksprache mit meiner Schwiegermutter hat die Familie Kunze in der Bäringerstr. gewohnt.

thronerbe
07.10.2015, 14:51
Nach Rücksprache mit meiner Schwiegermutter hat die Familie Kunze in der Bäringerstr. gewohnt.

Es gab das Procedere des Einbürgerns in allen Städten. War vermutlich so etwas so was wie eine Anmeldung beim Einwohnermeldeamt. Mit dem Eintrag in die Bürgerrolle wurden dann Rechte, aber auch Pflichten, übernommen. Das es so etwas 1917 noch gab, hat mich erstaunt. Ich habe mich allerdings auch noch nie mit dem Thema beschäftigt. Es wäre ja interessant in Erfahrung zu bringen, welche Rechte und Pflichten das speziell in Goslar waren. So wie es aussieht ist H. Kunze ja kein Neuzugang gewesen. Da kann dann nur ein schlauer Mensch oder das Stadtarchiv weiterhelfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Neuzugang so eine Urkunde bekommen hat. Dann wären die schon öfter aufgetaucht.

Gruß

thronerbe

Bergmönch
07.10.2015, 16:40
Ein tolles Dokument! Das sieht ja aus wie direkt aus dem Mittelalter. Das das in dieser Form noch 1917 Praxis war .....! Unglaublich!!

Beste Grüße

Bergmönch

thronerbe
07.10.2015, 17:28
Hallo, ich weiß, dass mein Ururgroßvater 1859 sich auch einbürgern lassen musste ( er kam aus Himmelsthür) und es nicht zu wenig gekostet hat. Leider kenne ich keine Urkunde darüber.
Gruß Maria

Hallo,

diese Einbürgerung hat 3 Mark gekostet. Der Durchschnittslohn 1915 betrug 80,60 Mark. Also ca. ein Tageslohn.
Das sah 1859 sicher noch anders aus. Es gab bei weitem noch nicht so viele lohnabhängige Beschätigte. 1859 gab es also wesentlich weniger Menschen mit einem regelmäßiges Einkommen. Das war dann sicher eine nicht unerhebliche Belastung.

Grüße

thronerbe

Speedy
08.10.2015, 07:16
Bei Wikipedia gibt es zum Bürgerbrief leider auch nicht sehr viele Informationen.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerbrief

thronerbe
08.10.2015, 08:28
Hallo,

ist trotzdem interessant. Dann ist Hermann Kunze anscheinend zugewandert, kam also ursprünglich nicht aus Goslar. Vermutlich kam er nach Goslar, weil hier ein Teil seiner Familie lebte (Bäringerstr.??). Dann wird jede weitere Recherche sehr kompliziert.

Grüße

thronerbe

Onkel Hotte
08.10.2015, 08:56
Das er zugewandert ist, glaub ich eher nicht. Einwohner konnten auch ihr ganzes Leben hier
leben ohne Bürgerbrief und ohne Bürgerrechte. Vielleicht hat er und seine Familie das Geld aufgebracht, weil er durch den Bürgerbrief und die damit erhaltenen Rechte seine Tätigkeiten hier besser nutzen konnte.

thronerbe
08.10.2015, 09:09
Ja,

Deine Erklärung scheint mir auch plausibler zu sein. Mir war nicht klar, dass man Einwohner sein konnte ohne eingebürgert zu sein.

Gruß

thronerbe.

Peter2809
13.06.2020, 20:38
Das er zugewandert ist, glaub ich eher nicht. Einwohner konnten auch ihr ganzes Leben hier
leben ohne Bürgerbrief und ohne Bürgerrechte. Vielleicht hat er und seine Familie das Geld aufgebracht, weil er durch den Bürgerbrief und die damit erhaltenen Rechte seine Tätigkeiten hier besser nutzen konnte.

Mit diesem Dokument erlangte man die vollen Bürgerrechte. Heutzutage kennt man einen Bürgerbrief eher als ein "Informationsblättchen" der Stadt für den Bürger.

LG / Peter