Toni Pepperoni
09.09.2016, 17:00
Goslar. Ambitionierter Zeitplan: Bis Ende 2018 müssen die Mittel für Umbau- und Sanierungsarbeiten am Rathaus beendet ausgegeben werden, 2019 soll dann die Einrichtung folgen. Die Stadt informierte heute im Rahmen eines Pressegesprächs über das künftige Nutzungskonzept.
Optimistisch blickten der Oberbürgermeister sowie Manfred Dorloff, Betriebsleiter Goslarer Gebäudemanagement (GGM), und Oliver Heinrich, der die Projektsteuerung beim GGM übernimmt, in die Zukunft. Mit dem neuen Nutzungskonzept, das mit dem Planer Dr. Achim Krekeler entwickelt wurde, zeigte man sich höchst zufrieden. Noch in diesem Jahr sollen im Bereich der Marktkirche eine Baustelle eingerichtet werden, die bis Ende 2018 in wechselnder Größenordnung bestehen bleiben soll.
Es gehe mit großen Schritten voran, erklärte das Trio am Freitag. Die Baustelleneinrichtung sei der nächste große Schritt bei diesem Projekt. In den vergangenen sechs Wochen habe das GGM das historische Rathaus genau unter die Lupe genommen und sondiert, was problemlos zurück gebaut werden könne und welche Maßnahmen restaurativ begleitet werden müssten. Zunächst werde eine „kleine“ Baustelle eingerichtet. Der Bereich vor den öffentlichen Toiletten, hinter denen sich der Innenhof des Rathauses befindet, soll bis zur Kirchenmauer und auf die gesamte länge des Durchgangs von der Marktstraße zur Parallelstraße Marktkirchhof, gesperrt werden. Dieser Bereich wird deshalb für den diesjährigen Weihnachtsmarkt nicht verfügbar sein. Anfang 2017 soll die Baustelleneinrichtung, um mehr Platz für Fahrzeuge und Container zu schaffen, in Richtung hoher Weg erweitert werden.
Rathaus wird multifunktional
Vier Funktionen soll das Rathaus in Zukunft erfüllen. Ein „schlüssiges Nutzungskonzept“ zu finden sei dabei nicht leicht gewesen, da Wegebeziehungen und Barrierefreiheit beachtet werden mussten. Zum einen ziehen Tourist-Information, die Goslarer Marketing Gesellschaft mit Büroräumlichkeiten sowie die Stiftung Welterbe Harz mit Ausstellungsräumen ein und bilden so das „Welterbe-Info-Zentrum“. Zudem soll das Rathaus wieder dem Rat für Sitzungen zur Verfügung stehen. Außerhalb der Sitzungszeiten soll auch der Ratssaal für Besucher zugänglich sein. Für diese Nutzungen gibt es einige Auflagen. Dazu gehört die Schaffung von Barrierefreiheit, für die unter anderem zwei Fahrstühle im Gebäude installiert werden müssen. Wegen der nötigen umfangreichen Um- und Rückbauarbeiten geht die Verwaltung in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der ICOMOS vor. Schwierig seien dabei vor allem die zu überwindenden im Höhenunterschiede der einzelnen Bereiche gewesen. Diese müssten teilweise aufwendig angehoben werden.
Der Innenhof wird mit einem Neubau überdacht, eine „schachtartige“ Treppe soll aus dem Ratskeller hinaus, bestenfalls mit Blick auf den Turm der Marktkirche, ins freie führen.
Im rückseitigen Bereich ist ein „Atrium“ geplant. Eine bogenförmige Glaskuppel soll über dem Hof errichtet werden, den die neueren Anbauten mit dem alten Teil des Rathauses bilden. Unter diesem Atrium soll, an den Bergbau erinnernd, eine „schachtartige“ Treppe hinaus aus den Welterbe-Ausstellungsräumen ins Freie führen.
Umbau fährt zweigleisig
Für das Gesamtprojekt erhält die Stadt Mittel aus zwei Fördertöpfen. Innenausbau und Sanierung der Fassaden sollen getrennt gefördert werden. Das projektleitende GGM steht so vor der Herausforderung jeden Schritt getrennt zu dokumentieren und abzurechnen, erklärte Oliver Heinrich am Freitag. Dem neuen Nutzungskonzept ging eine detaillierte Analyse des Gebäudes vorweg, so Heinrich weiter. Zuerst habe man viel über das Gebäude lernen müssen. Die Umbauten der letzten 50 bis 60 Jahre müssten größtenteils zurückgebaut werden, das Gebäude „wieder historisch zu machen“. Die „Highlights“ werden laut Heinrich das Ratsfoyer, das über einen separaten Eingang – getrennt von dem zur Tourist-Information und Ausstellungsräumen führenden Haupteingang – erreichbar werden soll. Von dort führt der Weg für Ratsmitglieder zu den Sitzungsräumen und für Mitarbeiter zu Büroräumen im Dachgeschoss. Eine weitere Besonderheit plant man in Mitten des Gebäudes: Der ursprüngliche und heute verdeckte „Lichthof“ soll freigelegt werden.
Zeitplan:
2016 – 1,9 Millionen Euro, bestehend aus Eigenanteilen und Förderanteil müssen ausgegeben werden
– Baustelleneinrichtung auf dem Kirchhof
– Rückbau auf der Rückseite beginnt (Bauantrag bereits eingereicht)
2017 – Neubau (Atrium) wird vorangetrieben
– Sanierung der Fassade in Richtung Schuhhof
– Innenausbau
2018 – „Endspurt“ der Baumaßnahmen
– Ende der Bauarbeiten bis 31. Dezember
2019 – Inneneinrichtung
Finanzen:
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 9,9 Millionen Euro. 450.000 Euro wurden bereits in die Fassadensanierung investiert, die 2015 begonnen und nun abgeschlossen sind. 7,26 Millionen Euro soll der Umbau zum „Welterbe-Info-Zentrum“ kosten. Eine Förderzusage über 5 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2015“ liegt bereits vor. Hinzu kommen 2,19 Millionen Euro für die Hüllensanierung, die laut Mitteilung der Stadt über Mittel des „Beauftragten für Kultur und Medien des Bundes“ gefördert werden könnten.
Öffentlichkeit soll Einblicke erhalten
Via Webcam sollen Bürger und Touristen Einblicke in das Fortschreiten der Arbeiten im Innenbereich erhalten. Monitore sollen dafür öffentlich zugänglich positioniert werden. Auch Führungen seien denkbar, hieß es am Freitag. In regelmäßigen Abständen soll außerdem über die Maßnahmen bei Informationsveranstaltungen berichtet werden.
Quelle:regionalheute.de
Gruß Toni
Optimistisch blickten der Oberbürgermeister sowie Manfred Dorloff, Betriebsleiter Goslarer Gebäudemanagement (GGM), und Oliver Heinrich, der die Projektsteuerung beim GGM übernimmt, in die Zukunft. Mit dem neuen Nutzungskonzept, das mit dem Planer Dr. Achim Krekeler entwickelt wurde, zeigte man sich höchst zufrieden. Noch in diesem Jahr sollen im Bereich der Marktkirche eine Baustelle eingerichtet werden, die bis Ende 2018 in wechselnder Größenordnung bestehen bleiben soll.
Es gehe mit großen Schritten voran, erklärte das Trio am Freitag. Die Baustelleneinrichtung sei der nächste große Schritt bei diesem Projekt. In den vergangenen sechs Wochen habe das GGM das historische Rathaus genau unter die Lupe genommen und sondiert, was problemlos zurück gebaut werden könne und welche Maßnahmen restaurativ begleitet werden müssten. Zunächst werde eine „kleine“ Baustelle eingerichtet. Der Bereich vor den öffentlichen Toiletten, hinter denen sich der Innenhof des Rathauses befindet, soll bis zur Kirchenmauer und auf die gesamte länge des Durchgangs von der Marktstraße zur Parallelstraße Marktkirchhof, gesperrt werden. Dieser Bereich wird deshalb für den diesjährigen Weihnachtsmarkt nicht verfügbar sein. Anfang 2017 soll die Baustelleneinrichtung, um mehr Platz für Fahrzeuge und Container zu schaffen, in Richtung hoher Weg erweitert werden.
Rathaus wird multifunktional
Vier Funktionen soll das Rathaus in Zukunft erfüllen. Ein „schlüssiges Nutzungskonzept“ zu finden sei dabei nicht leicht gewesen, da Wegebeziehungen und Barrierefreiheit beachtet werden mussten. Zum einen ziehen Tourist-Information, die Goslarer Marketing Gesellschaft mit Büroräumlichkeiten sowie die Stiftung Welterbe Harz mit Ausstellungsräumen ein und bilden so das „Welterbe-Info-Zentrum“. Zudem soll das Rathaus wieder dem Rat für Sitzungen zur Verfügung stehen. Außerhalb der Sitzungszeiten soll auch der Ratssaal für Besucher zugänglich sein. Für diese Nutzungen gibt es einige Auflagen. Dazu gehört die Schaffung von Barrierefreiheit, für die unter anderem zwei Fahrstühle im Gebäude installiert werden müssen. Wegen der nötigen umfangreichen Um- und Rückbauarbeiten geht die Verwaltung in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der ICOMOS vor. Schwierig seien dabei vor allem die zu überwindenden im Höhenunterschiede der einzelnen Bereiche gewesen. Diese müssten teilweise aufwendig angehoben werden.
Der Innenhof wird mit einem Neubau überdacht, eine „schachtartige“ Treppe soll aus dem Ratskeller hinaus, bestenfalls mit Blick auf den Turm der Marktkirche, ins freie führen.
Im rückseitigen Bereich ist ein „Atrium“ geplant. Eine bogenförmige Glaskuppel soll über dem Hof errichtet werden, den die neueren Anbauten mit dem alten Teil des Rathauses bilden. Unter diesem Atrium soll, an den Bergbau erinnernd, eine „schachtartige“ Treppe hinaus aus den Welterbe-Ausstellungsräumen ins Freie führen.
Umbau fährt zweigleisig
Für das Gesamtprojekt erhält die Stadt Mittel aus zwei Fördertöpfen. Innenausbau und Sanierung der Fassaden sollen getrennt gefördert werden. Das projektleitende GGM steht so vor der Herausforderung jeden Schritt getrennt zu dokumentieren und abzurechnen, erklärte Oliver Heinrich am Freitag. Dem neuen Nutzungskonzept ging eine detaillierte Analyse des Gebäudes vorweg, so Heinrich weiter. Zuerst habe man viel über das Gebäude lernen müssen. Die Umbauten der letzten 50 bis 60 Jahre müssten größtenteils zurückgebaut werden, das Gebäude „wieder historisch zu machen“. Die „Highlights“ werden laut Heinrich das Ratsfoyer, das über einen separaten Eingang – getrennt von dem zur Tourist-Information und Ausstellungsräumen führenden Haupteingang – erreichbar werden soll. Von dort führt der Weg für Ratsmitglieder zu den Sitzungsräumen und für Mitarbeiter zu Büroräumen im Dachgeschoss. Eine weitere Besonderheit plant man in Mitten des Gebäudes: Der ursprüngliche und heute verdeckte „Lichthof“ soll freigelegt werden.
Zeitplan:
2016 – 1,9 Millionen Euro, bestehend aus Eigenanteilen und Förderanteil müssen ausgegeben werden
– Baustelleneinrichtung auf dem Kirchhof
– Rückbau auf der Rückseite beginnt (Bauantrag bereits eingereicht)
2017 – Neubau (Atrium) wird vorangetrieben
– Sanierung der Fassade in Richtung Schuhhof
– Innenausbau
2018 – „Endspurt“ der Baumaßnahmen
– Ende der Bauarbeiten bis 31. Dezember
2019 – Inneneinrichtung
Finanzen:
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 9,9 Millionen Euro. 450.000 Euro wurden bereits in die Fassadensanierung investiert, die 2015 begonnen und nun abgeschlossen sind. 7,26 Millionen Euro soll der Umbau zum „Welterbe-Info-Zentrum“ kosten. Eine Förderzusage über 5 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2015“ liegt bereits vor. Hinzu kommen 2,19 Millionen Euro für die Hüllensanierung, die laut Mitteilung der Stadt über Mittel des „Beauftragten für Kultur und Medien des Bundes“ gefördert werden könnten.
Öffentlichkeit soll Einblicke erhalten
Via Webcam sollen Bürger und Touristen Einblicke in das Fortschreiten der Arbeiten im Innenbereich erhalten. Monitore sollen dafür öffentlich zugänglich positioniert werden. Auch Führungen seien denkbar, hieß es am Freitag. In regelmäßigen Abständen soll außerdem über die Maßnahmen bei Informationsveranstaltungen berichtet werden.
Quelle:regionalheute.de
Gruß Toni