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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : (Ehemalige) Mailboxszene in der Region



Trichtex
01.08.2017, 08:34
Moin!

Datenkommunikation war auch vor dem Internetzeitalter möglich, allerdings nur vergleichsweise wenigen Eingeweihten (ich möchte die Begriffe "Freaks" und "Nerds" vermeiden) zugänglich. Das hatte verschiedene Gründe. Zunächst mal waren die sog. "Mailboxen" (https://de.wikipedia.org/wiki/Mailbox_(Computer)) über die Telefonleitung erreichbar und standen meist nicht im Telefonbuch. Gelegentlich veröffentlichten Computerzeitschriften Mailboxlisten und auch im BTX der Deutschen Bundespost konnte man fündig werden. Natürlich musste man auch einen Computer besitzen, was Mitte der 80er nur wenigen vorbehalten war. Diesen musste man zudem noch an die Telefonleitung bekommen. In der Anfangszeit gab es dafür Akustikkoppler (https://de.wikipedia.org/wiki/Akustikkoppler), vergleichsweise unzuverlässige Geräte, auf die der Telefonhörer gelegt wurde, nachdem man die Mailbox mit dem Telefon angerufen hatte. Modems waren da zuverlässiger, aber auch erheblich teurer. Teuer waren auch die Telefongebühren, wenn sich die Mailbox nicht im Orts- oder Nahbereich befand.

Es konnten nur so viele User die Mailbox nutzen, wie diese an Telefonleitungen hatte. Wenn eine Mailbox nur über wenige oder gar nur eine einzige Telefonleitung verfügte, konnte sie nur von wenigen Menschen pro Tag genutzt werden. Die meisten Mailboxen waren Hobbyprojekte und nicht zur Gewinnerzielung gedacht. Finanziert wurden die laufenden Kosten häufig aus freiwilligen Spenden der User.

Auch in unserer Region gab es ein paar Mailboxen:


MULTICOM.mcnet.de, Goslar
DATA-KLO.mcnet.de, Seesen
nightbox.leine.de, Seesen

Gab's noch mehr? War von der aktuellen Forengemeinde jemand damals dabei?

Viele Grüße,

Gunther

Toni Pepperoni
01.08.2017, 10:36
Ja, ich kann mich noch gut an den Anfang erinnern - ein teurer Spaß für die gesammte Hardware und natürlich auch die Telefonkosten. Auch ging es mal über den großen Teich nach Amerika und dabei gab es auch die Möglichkeit die Gegenstelle zu fragen ob die Gebühren übernommen werden. Über spezielle Codes die man an die Gegenstelle schicken mußte, bekam man eine Bestätigung das die Gebühren übernommen werden. Data-Klo sagt mir noch was, die anderen nicht. Ich habe mich immer an Uni's eingewählt, denn da war es einfacher weil die mehr Leitungen hatten. Listen von Mailboxen gab es ja ab und zu in den Computerzeitungen.
In den 80er Jahren kam dann noch das Fidonetzwerk (https://de.wikipedia.org/wiki/FidoNet) hinzu. Ein weltumspannendes Netzwerk das sich immer mehr verbreitete.

Gruß Toni

Andreas
01.08.2017, 13:19
Ganz sicher bin ich mir nicht, ich meine es gab auch eine in Altenau

Trichtex
04.08.2017, 00:31
Moin!


Ganz sicher bin ich mir nicht, ich meine es gab auch eine in Altenau
Ich habe einige Zeit recherchiert, aber keine Hinweise auf eine Altenauer Mailbox gefunden. Es wäre klasse, wenn sich jemand an den Namen erinnern könnte.

Viele Grüße,

Gunther