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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brüdernkloster, Ziegenplatz, Greifplatz und Greifbrunnen



Bergmönch
22.10.2017, 14:36
Das Brüdernkloster in Goslar war eine Gründung der Franziskaner. Im Jahre 1225 wurde es, mit dem Bau der Wallanlagen im Bereich Vititor, in den Mauerring der Stadt integriert. 1820 wurde das Kloster abgebrochen. Der Platz vor dem Brüdernkloster wurde bereits 1321 als Ziegenplatz erwähnt.


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Die Greif-Werke wurden, zunächst als Deutsche Bürobedarfsgesellschaft, im Jahr 1902 gegründet. Der Sitz der Firma war in der Lämmerstraße. Dieser wurde für die erfolgreiche Firma jedoch schnell zu klein und es erfolgte 1908 der Umzug in einen Neubau an der Straße Hinter den Brüdern/ Ziegenplatz. Erweiterungen folgten 1914, 1915 und 1929. Zur Verschönerung des Ziegenplatzes, stiftete der Firmengründer Carl Bruer den Greifbrunnen, der von dem Berliner Bildhauer Wilhelm Böttcher (1867-1928 ) gestaltet worden war. Als Brunnenfigur wurde ein bronzener Greif gewählt, das Markenlogo der Firma seit 1904 und Namensgeber der Greif-Werke seit 1917. Anlässlich der offiziellen Übergabe an die Stadt, am 6. November 1920, gab Bürgermeister Klinge den Beschluss der Stadtverwaltung bekannt, den Ziegenplatz in Greifplatz umzubenennen. Diesen Namen trägt dieser noch heute.

Die Freude an dem Brunnen währte nicht lange. Durch unachtsame und nachlässige Fuhrleute kam es immer wieder zu Beschädigungen an den Reliefs des Brunnenbeckens.


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Im 2. Weltkrieg fiel die Brunnenfigur den Metallsammlungen für die Rüstungsindustrie zum Opfer. 1950 wurde von dem Kölner Bildhauer Muschard ein neuer Greif aus Kalkstein angefertigt. Als der Brunnen später erneut von einem LKW stark beschädigt wurde, entfernte man den Brunnen. Die Teile wurden jedoch bei den Greif-Werken eingelagert.

1980 gaben die Greif-Werke den Standort am Greifplatz (und im Gosetal) auf und bezogen ein neues Werk in der Bassgeige (Alte Heerstraße). Im Jahr darauf wurde das leerstehende alte Werk durch ein Feuer schwer beschädigt. Der Abriss wurde beschlossen und es erfolgte der Neubau eines Wohnparks. Das Projekt hatte den Umfang von 20 Millionen DM. Als Abschluss des Projektes galt die erneute Übergabe des wieder hergestellten Greifbrunnens im Rahmen eines Brunnenfestes am 17. September 1983.


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GZ 16.09.1983


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Einige, bei den Ausschachtungsarbeiten gefundenen Fragmente des Brüdernklosters, wurden in den Zugang des Wohnkomplexes integriert.


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Einst und jetzt:


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Greifplatz 1939


http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=16759&d=1508673692
Greifplatz 2015


http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=16755&d=1508673692
Hinter den Brüdern 1939


http://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=16771&d=1508675002
Hiunter den Brüdern 2015



Zur Geschichte der Greif-Werke siehe: http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?18-Greif-Werke-quot-Deutsche-B%FCrobedarfsgesellschaft-Carl-Bruer-amp-Co-quot


Beste Grüße

Bergmönch


Quellen:
Chronik der Greif-Werke 1902 – 1952
Sonderbeilage GZ vom 16.09.1983
Straßenverzeichnis auf www.goslar.de
Stadtarchiv Goslar