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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fahrradunfälle an der Downhillstrecke am Bocksberg.



Volker
08.06.2020, 17:49
Hallo Gemeinde!
Ich will heute einmal ein etwas heikles Thema aufgreifen: Die vermehrten Unfälle auf der Downhillstrecke am Bocksberg.
Ich kann von meinem Dachgeschossfenster einen Teil der Strecke am Bocksberg mit einem der größeren Sprunghügel einsehen. Gestern gegen 10.50h hörten wir von fern die Sirene eines Rettungswagens und kurz darauf traf auch der Rettungshubschrauber ein, um auf dem Parkplatz bei der Stabkirche zu landen. Das ist immer dann der Fall, wenn einer der Radfahrer auf der Strecke am Bocksberg verunglückt ist. Mit meinem Fernglas konnte ich erkennen, daß bei dem Sprunghügel eine Person am Boden lag, um die sich schon mehrere Helfer bemühten. Die verunglückte Person wurde dann mit einem Quad zum Hubschrauber abtransportiert. Ich konnte einige Fotos machen, mit einem allerdings schwachen Teleobjektiv.
Das gleiche Spiel ca. 3 Stunden später: Erst die Sirene, dann der Hubschrauber. Von einem mir bekannten Rettungssanitäter erfuhr ich später, daß der erste Verunglückte schwere innere Verletzungen gehabt haben soll, während im zweiten Fall die Verletzungen weniger schwer gewesen sein sollen. Soweit mein Kenntnisstand.
Ich habe im letzten Jahr einige Zeit Buch geführt, über diese sich häufenden Vorfälle, habe es dann aber aufgegeben. Ein Foto habe ich aber abgespeichert, welches einen Unfall am 25.07.2019 gegen 15.30h zeigt. Vielleicht füge ich es hier ein, die Qualität ist aber nicht berauschend.
Jetzt frage ich mich allerdings, warum in der örtlichen Presse nicht über diese Ereignisse berichtet wird? (Zumindest ist mir derartiges nicht bekannt.) Vielleicht weiß ja ein Forenmitglied mehr.
Sollte es sich um eine Zensur handeln, welcher sich unsere freie Presse unterwirft, oder handelt man nach dem Motto, keine schlafenden Hunde zu wecken? Auf dem Hosenbandorden steht übrigens ein dazu passender Spruch. Oder sind gewisse Herren in der Lage, derartige Zeitungsberichte zu verhindern? Alles so Gedanken, die einem kommen können, zumindest spekulativ.
Auf evtl. Antworten bin ich gespannt. Volker19217

Harzer06
08.06.2020, 23:01
Moin,

es gibt erklärtermaßen zumindest bei der GZ Einschränkungen bei der Informationsvermittlung. Beispielsweise wird grundsätzlich nicht über Suizide berichtet. Vielleicht gilt Ähnliches für manche Arten von Unfällen, die dann nur als kleine Randnotiz erscheinen. Man will ja nicht den "Gaffern" Vorbild sein. Außerdem geschieht das bei einer frei gewählten Tätigkeit, nicht durch Fremdverschulden.

Unfälle auf DH-Strecken sind gar nicht so selten. Am Beerberg in St. Andreasberg gibt es auch so einen Parcours, der in den Sommermonaten geöffnet ist. Der Zugang ist kostenfrei. Bezahlt wird indirekt über die Fahrradbeförderung durch den Lift. Da vergeht fast kein Wochenende, ohne daß der Rettungsdienst zerschlagene Knochen vom Weg auflesen muß. Oft auch mit Hubschrauber. Meist soll es sich dabei um Selbstüberschätzung handeln. Da wird eine Mehrfahrtenkarte für den Lift gekauft, man fährt ein- zweimal die Strecke runter, glaubt sie (und sich selber) zu kennen, dann kommt zum krönenden Abschluß noch mal eine "richtige" Abfahrt mit Wumms. Im doppelten Sinne des Wortes...

G´Auf
Harzer06

Speedy
09.06.2020, 07:08
In der GZ online war ein Artikel enthalten.
Da ich die Papierausgabe nicht gesehen habe, kann ich nur vermuten, das der Artikel dort auch abgespeichert war.

Wie der Harzer schon geschrieben hat, wird es meistens Selbstüberschätzung sein, wenn es zu Unfällen kommt.
Da ich auch viel mit dem MTB im Harz unterwegs bin, kenne ich diese Downhillstrecken, meide sie aber alle, da es nichts für mich ist.

Bergmönch
09.06.2020, 13:42
Heute hat die GZ über beide Unfälle berichtet.

Beste Grüße

Bergmönch

märklinist
09.06.2020, 17:28
Hallo in die Runde,

klar, es ist nicht gerade förderlich für den Betreiber der Montainbikestrecke wenn sich dort Unfälle, besonders schwere ereignen und häufen. Zuerst kommt meist die Frage nach ausreichender Sicherheit auf, was verständlich ist. Dennoch wie andere User schon schreiben spielt Selbstüberschätzung eine bedeutende Rolle bei solch Unfällen. Jung waren wir alle mal und auch mit dem sprichwörtlichen jugendlichen Leichtsinn behaftet, wo ich mich natürlich auch dazu zähle. Mein Kumpel und ich machten uns damals lustig als die Helmpflicht für Mofafahrer eingeführt wurde, wir scherzten das es wohl eines Tages noch eine Helmpflicht für Radler geben würde. Gut eine Helmpflicht für Radler gibt es nicht, ich denke aber an eine Empfehlung, und wie sagten wir schon bei der Bundeswehr, was nützt der Helm wenn man nen Bauchschuss kriegt. So ist das auch mit dem Helm er schützt den Kopf in gewisser Weise, aber bei solch einer Abfahrt mit nen normalen Helm für Radler, das hält der Helm auch nicht aus, wenn man auf den "Bart fliegt". Auf abschüssiger Strecke möglichst noch Schotterstrecke da kommt man schon auf 50 bis 60 Km/h wenn nicht sogar mehr und wenn man dann nen Satz macht, da kann sich jeder ausmalen wie das ausgehen kann, das bedarf es noch nicht mal einer Kopfverletzung, Platzwunden, Knochenbrüche, innere Blutungen all das kann auch tödlich sein im schlimmsten Fall.

Ich will es nicht hoffen, das von irgendeiner Seite die GZ oder andere Medien um Zurückhaltung gebeten werden in Punkto Berichterstattung wegen der sich häufenden Unfälle, da muss der Betreiber der Strecke mit leben, ggf. für Abhilfe sorgen, aber er ist ja auch nicht das "Kindermädchen" der "Montainbikerambos".Vielleicht sollte man die Pisten kennzeichnen falls dies nicht so ist, z.B. nur für geübte Radler und auf Schwierigkeitsgrade hinweisen die zu Unfällen führen können. Mit Sicherheit haben mach Radler auch Alkohol getrunken, da reicht schon oft ein ein Bier wer schlecht Alkohol verträgt oder die Einstellung, höher, schneller und weiter.

In diesem Sinn
der märklinist

Fundgrübner
11.06.2020, 13:42
Man stelle sich vor, alle Meldungen über Unglücksfälle an einem Tag z.B. während der Skisaison in Südtirol kämen in eine Zeitung; die wäre dann einige Zentimeter dick, das will keiner, lesen schon gar nicht.
Kurz: Das gehört zu diesem Sport dazu, jeder Fahrer kennt das Risiko (und geht es auch ein), denn: "No Risk no Fun". Und - mal ehrlich: So richtig interessiert es doch keinen, wie viele der Fahrer sich am Tag maulen und zu Schaden kommen.

Allerdings, anders sieht es aus, wenn kreuzende Fußgänger "erwischt" werden.

Glück auf!
Fundgrübner