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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pfalzquartier soll Umbaugebiet werden



Toni Pepperoni
24.11.2020, 11:39
Hier ein Artikel aus der GZ vom 24.11.2020


Goslar. Der groß angelegte Umbau des Kaiserpfalzquartiers und der angrenzenden südlichen Wallanlagen macht einen weiteren Schritt. Das 10,4 Hektar große Areal rund um Goslars Wahrzeichen soll zu einem sogenannten Stadtumbaugebiet (und nicht zu einem Sanierungsgebiet) ernannt werden. Dafür würden Gebietsstruktur und Eigentumsverhältnisse sprechen, die Förderkulisse bleibe erhalten. Außerdem stimmt der Rat am 15. Dezember über die weitere Planung für die Umgestaltung des Domplatzes ab.

Die Stadtverwaltung listet noch einmal die Grundzüge des Umbauprojektes auf: Demnach belaufen sich die förderfähigen Kosten auf rund 14 Millionen Euro – die je zu einem Drittel von Stadt, Bund und Land getragen werden. Da das Projekt auf zehn Jahre angelegt ist, ergibt sich ein jährlicher Anteil von rund 470.000 Euro für die Stadt. Hinzu kommen laut Verwaltung Kosten, die nicht förderfähig sind. Am Ende müsse die Stadt jährlich rund 576.000 Euro in den Umbau des Pfalzquartiers stecken. Die Stadt würde über sämtliche relevanten Entwicklungsflächen im Bereich des Pfalzquartiers verfügen können, teilt die Verwaltung mit. Mit ansässigen Eigentümern seien „frühzeitig Gespräche“ geführt worden.
Weitere Ankäufe

„Die Maßnahmen werden in Übereinstimmung mit den Betroffenen umgesetzt.“ Lediglich im Bereich der Kleingartenparzellen im Westen könnten noch „in geringfügigem Umfang“ Grundstückskäufe nötig werden. Das komme aber auf die noch auszuarbeitende gestalterische Planung für den Bereich an.
Diese Planung ist für den Domplatz bereits fortgeschritten, der Sieger eines Landschaftsarchitekten-Wettbewerbs gekürt. Nun will die Stadt das Büro „nsp“ aus Hannover auch mit der Feinplanung beauftragen.
Der Siegerentwurf ist nicht unumstritten, einige Punkte sollen noch nachgebessert werden. Der zur Grünanlage umgebaute Dompark soll stärker zum Hohen Weg und zum zukünftigen Kulturmarktplatz geöffnet werden, schreibt die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage. Außerdem soll die neue Grünfläche durch die Domvorhalle begehbar gemacht werden. Damit die Architekten tiefer in die „Vor- und Entwurfsplanung“ eintauchen können, ist ein Beschluss des Goslarer Rates nötig.

Gruß Toni

Quelle:GZ

Toni Pepperoni
02.12.2020, 10:07
Update, Erste Bauarbeiten am Pfalzquartierhttps://www.goslarsche.de/cms_media/module_img/8302/4151475_1_articleteaserbiggs_5fc653a6226e7.jpg
Neue Versorgungsleitungen für die Verwaltungsgebäude an der Wallstraße werden verlegt. Foto: Epping


Goslar. Es ist zwar noch nicht der ganz große Aufschlag, doch am neuen Pfalzquartier wird bereits gebaut.
Aufgrund der bevorstehenden groß angelegten Umgestaltung des Areals werde aktuell auf der Rückseite des Verwaltungsgebäudes an der Wallstraße „die Wärmeversorgung erneuert und umgestellt“, sagte Stadtsprecherin Vanessa Nöhr. Derzeit würden neue Hausanschlüsse für Gas, Wasser und Strom verlegt. Auch der Heizölkessel sei abgängig.

Neue Gasleitungen im Gericht Im Zuge der Arbeiten erhalte zudem das benachbarte Amtsgerichts-Gebäude neue Gasleitungen. Beide denkmalgeschützten Häuser sind von dem geplanten Umbau ausgenommen und verbleiben an Ort und Stelle. Das gilt laut Nöhr erst einmal auch für den maroden Heizöltank, der bis auf Weiteres im Boden liegen bleibe und entfernt werden soll, wenn die Bauarbeiten zum Kaiserpfalzquartier richtig starten – das wird aber erst kommendes Jahr der Fall sein. Derzeit arbeitet die Verwaltung am Satzungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan, der noch vom Goslarer Rat verabschiedet werden muss, bevor der Abriss der Domkasernen-Waschbeton-Gebäude beauftragt werden kann.

Wann im Pfalzquartier dann nicht nur abgerissen, sondern auch gebaut wird, ist derzeit schwierig abzuschätzen. Zumindest soll bei der Ratssitzung am 15. Dezember der weiteren Überplanung des heutigen Domplatzes zugestimmt werden – aus dem Parkplatz soll eine Parkanlage werden. Eine Sanierung des Pfalzgartens für rund fünf Millionen Euro, kofinanziert durch Land und Bund, ist 2021 angepeilt. Und dann sind da ja noch die Tiefgarage mit mindestens 340 Stellplätzen, ein Hotel mit 100 bis 120 Zimmern und natürlich die Multifunktionshalle.

Quelle GZ

Gruß Toni

Neugierdel
07.12.2020, 11:35
Dieser deutlich über 100 Jahre alte Baum war kerngesund.


194561945719458

Trichtex
07.12.2020, 13:01
Moin!


Dieser deutlich über 100 Jahre alte Baum war kerngesund.
Na, dann wissen wir jetzt also auch, was unter einem "Umbaugebiet" zu verstehen ist. :puke:

Viele Grüße

Gunther

Andre Immenroth
08.12.2020, 00:00
Hallo Neugierdel,

woher wissen Sie, dass der Baum kerngesund war? Oft sieht man es den Bäumen nicht an, wenn Sie inwendig krank und morsch sind. Ich könnte mir z.B vorstellen, dass dieser Baum aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt wurde.

Und muß diese Baumfällung schon etwas mit dem geplanten Pfalzquartier zu tun haben? Ich glaube, eher nicht.
Die Pläne für das neue Pfalzquartier finde ich persönlich sehr gut; es sollen der Parkplatz gegen eine Grünfläche getauscht werden und die häßlichen Waschbeton-Bauten verschwinden. :-)

Viele Grüße und bleibt gesund!

Trichtex
18.02.2022, 01:34
Moin!

Wie die GZ gestern schrieb, explodieren beim Goslarer Pfalzquartier die Kosten. Aus den ursprünglich für den Bau der Mehrzweckhalle im Pfalzquartier vorgesehenen 6,5 Millionen Euro sind sind aktuell 19,8 Millionen Euro geworden.

Ich wäre beinahe enttäuscht gewesen, wenn es diesmal anders gelaufen wäre, als bei den vielen anderen Projekten, für die die öffentliche Hand zahlt. Es ist inzwischen eine Methode bzw. ein System zu erahnen, aber das hatten wir ja an anderer Stelle bereits diskutiert.

Gern würde ich mal eine Schlagzeile lesen, in der von der Einhaltung der Kostenplanung eines Projektes oder, Gott bewahre, sogar von geringeren Kosten, als ursprünglich angenommen, berichtet wird.

Und nein, die Gründe, warum es diesmal mal wieder nicht hingehauen hat, interessieren mich nicht. Man muss einfach erwarten können, dass die Menschen, die mit öffentlichen Geldern hantieren, auch dazu in der Lage sind, leidlich passende Schätzungen vorzunehmen oder vornehmen zu lassen. Für künftige Projekte hätte ich mal einen völlig ernst gemeinten Vorschlag:

Lasst Euch Kostenvoranschläge geben, entscheidet Euch für einen und veranschlagt einfach die dreifache Summe.

Viele Grüße

Gunther

nobby
18.02.2022, 06:34
Hallo Gunther,

6,5 Millionen € lassen sich nun einmal leichter durch den Rat schieben und Zustimmung in der Bevölkerung finden als 19,8 Mio. Die Verwaltung weiß, was die Politik von ihr erwartet. Das gilt nicht nur bei der Abschätzung von Baukosten.

Viele Grüße


nobby

Stulle
18.02.2022, 08:00
Guten Morgen,

ist doch wie immer:

1. Projekt planen, es wird ein politischer Preis genannt.

2. Projekt wird abgenickt dann folgt Kostenschätzung der Verwaltung.

3. Projekt wird vergeben, und dann sind wir bei den echten vorläufigen Kosten.

4. Während der Bauphase noch ein paar Änderungen am Bauplan, nachträgliche Wünsche der Politik, (siehe Elbphilharmonie in Hamburg) und schon kommen nochmal ein paar Millionen obendrauf.

Das ist aber vor 100 Jahren auch schon so gewesen, siehe z. B. Neues Rathaus in Hannover.

Gruß aus Laatzen
Rüdiger

Onkel Hotte
18.02.2022, 09:17
Hallo.
Und es wäre doch so einfach gewesen, hätte man wie beim Bau des Schulzentrums hochbezahlte Kontrolleure eingebunden. Aber was wäre dann passiert? Hätten die nur gewarnt oder das Projekt gestoppt? Auf jeden Fall hätten sie ihre Prämie kassiert und wären weg. Beim Bau des Schulzentrums werden die Kosten genauso steigen, ganz sicher, mit oder ohne Kontrolleur. Wer Schuld an diesen Fehlschätzungen hat weis man nicht, wer dafür bezahlt schon. Die neu zu berechnende Grundsteuer wäre vielleicht die Lösung um die Leute noch mal ordentlich auszupressen. Auch grenzwertig sind immer Aussagen wie: "Jetzt haben wir soviel investiert, das wir weitermachen müssen." Meistens investiert in Planungen die vorne und hinten nicht stimmmen und auch nicht anfechtbar sind

m.f.G

Bergmönch
18.02.2022, 10:17
Was uns jetzt noch fehlt ist eine Dauerbaustelle direkt vor der Kaiserpfalz weil ständig kein Geld da ist ...:(

Beste Grüße

Bergmönch

Trichtex
22.02.2022, 00:18
Moin!


Und es wäre doch so einfach gewesen, hätte man wie beim Bau des Schulzentrums hochbezahlte Kontrolleure eingebunden. Aber was wäre dann passiert? Hätten die nur gewarnt oder das Projekt gestoppt?

Immerhin: Lt. GZ sagen jetzt Grüne und Bürgerliste Nein zum Pfalzquartier in Goslar. Die Bürgerliste war von Anfang an dagegen, neu ist die Ablehnung der Grünen angesichts der Kostenexplosion. Die Grünen sprechen von einem Prestigeobjekt, dessen Nutzen für die Goslarer, die letztendlich einen großen Teil der Kosten stemmen, eher überschaubar ist. Auch haben die Grünen die nicht völlig unbegründete Befürchtung, dass es auch bei den 19,8 Millionen (nur für Mehrzweckhalle mit Theater und Tagungsräumen!) nicht bleiben würde - die lesen offenbar hier mit.

Und mal ehrlich: Ist so eine Halle nice to have oder ganz dringend erforderlich?

Vielleicht sollte man mal diejenigen befragen die das Ganze bezahlen sollen...

Viele Grüße

Gunther, der vermutet, dass der Kasten dennoch gebaut werden wird.

Toni Pepperoni
09.03.2022, 12:53
Es geht um die Zukunft des Prestige-Projektes Pfalzquartier: In den kommenden Wochen muss die Politik entscheiden, ob es trotz Kostenexplosion weitergeht. Die GZ hat die wichtigsten Daten und Fakten gesammelt.

https://www.goslarsche.de/cms_media/module_img/9876/4938490_1_topteaserfullsize_622789446477e.jpg




Goslar. Gibt die Politik dem Pfalzquartier den lebensrettenden Impuls? Oder stirbt das Prestigeprojekt? Kommenden Mittwoch starten nach Bekanntwerden der Kostenexplosion für den Bau der Mehrzweckhalle die Beratungen im Wirtschaftsausschuss (17 Uhr, Gotec). Am Ende entscheidet der Goslarer Rat am 30. März auf einer Sondersitzung über das Mega-Projekt. Was ist jetzt wichtig?

Die Baukosten
Die aktuelle Kostenschätzung für den Bau der Veranstaltungshalle liegt bei 19,8 Millionen Euro netto. Als der Goslarer Rat sich im September 2018 für die Halle mit 500 Sitzplätzen entschied, waren noch acht bis zehn Millionen Euro Baukosten im Gespräch. Wie bereits mehrfach berichtet, übernimmt die Tessner-Stiftung 6,5 Millionen Euro. Weitere vier Millionen Euro der Stiftung waren eigentlich als Betriebskostenzuschuss für die fertige Halle gedacht, aufgeteilt auf 20 Jahre. Das Geld könne aber auch jetzt direkt und in einem Rutsch abgerufen werden, wie Goslars Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner zugesagt hat. Außerdem rechnet die Stadt mit einem Zuschuss von 1,25 Millionen Euro von Bund und Land für den Hallenbau. Blieben unterm Strich etwas mehr als acht Millionen Euro, die die Stadt aus eigener Kraft zu schultern hätte. Laut Verwaltung gibt es aber noch Einsparpotenzial bei der Ausstattung. Außerdem werde nach weiteren Fördertöpfen gesucht.

Bekannt ist, dass die privaten Bauprojekte der Immobilienfirma Tescom, also Hotel, Tiefgarage und Forum in direkter Pfalznähe teurer werden – über genaue Summen wird aber nicht gesprochen. Tessner sprach zuletzt von 60 bis 65 Millionen Euro, von denen seine Firma Tescom 50 bis 55 Millionen Euro schultern würde.
Die Betriebskosten

Bei der Halle entstehen nicht nur Bau-, sondern später auch Betriebskosten. Eine „erste Schätzung“ der Stadt geht von jährlichen 470.000 bis 515.000 Euro aus. Inwieweit Zuschüsse, etwa aus städtischen Stiftungen, diese Summe noch drücken können, ist noch offen.

Aber welche Einnahmen lassen sich mit einer Veranstaltungshalle erzielen? Aus der Bilanz des Odeon-Theaters aus dem Spieljahr 2009/2010 gehen Erträge von knapp 184.000 Euro hervor. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich mit der Durchführung von Tagungen und Veranstaltungen aktuell noch „höhere Einnahmen als seinerzeit im Odeon-Theater“ erzielen ließen.

Wer die Halle letztlich mit Leben füllen soll, ist noch offen. Investor Tessner hatte zuletzt die Freigeist-Gruppe, die auch das benachbarte Hotel und die Gastronomie betreiben soll, als möglichen Bespieler genannt. Aus dem Rathaus kommt nun der Vorschlag, dass die Tessner-Stiftung und die Stadt als Gesellschafter einer gemeinnützigen GmbH und somit als Eigentümer der Halle auftreten: „Damit soll sichergestellt werden, dass beide Projektpartner immer das gleiche Interesse verfolgen“. Beide Seiten sollen die Gesellschaft mit Eigenkapital ausstatten, als Bauherr tritt jedoch nur die Tescom auf.
Der Zeitplan

Wenn der Rat dem Millionenprojekt nicht den Stecker zieht, soll noch im ersten Halbjahr 2022 der Bebauungsplan für das Pfalzquartier erneut ausgelegt werden. Die Planungsphase wird laut einer Schätzung des mit der Koordinierung beauftragen Ingenieurbüros Hidar etwa 24 Monate dauern. Weitere zwei Jahre sind für die anschließenden Bauarbeiten angesetzt.

Bevor neue Häuser wachsen, steht jedoch der Abriss der Waschbeton-Gebäude auf dem Areal an. Derzeit erstelle ein Büro die Abbruchplanung, erläutert die Stadtverwaltung. Mit dem Abriss, dem die Verwaltung als „weithin sichtbarem Zeichen“ für den Start des Mega-Projektes entgegenfiebert, soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 begonnen werden. Gleichzeitig ist der Beginn archäologischer Untersuchungen des Bodens geplant. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sind die Abbruchkosten zu 90 Prozent durch ein Bund-Land-Förderprogramm gedeckt – eine genaue Summe ist noch nicht bekannt. Die Finanzspritze gibt es aber nur, wenn die Bagger auch dieses Jahr wirklich anrücken.

Als folgende Projekt-Schritte nennt die Stadtverwaltung die Beauftragung des für die Hochbauten verantwortlichen Büros „Nieto Sobejano“ durch die Tescom. Außerdem müssen Artenschutz- und Schallgutachten aktualisiert werden. Die Baupläne werden dann noch einmal auf den neuesten Stand gebracht und öffentlich ausgelegt.

Erst danach würden weitere wesentliche Umbauschritte folgen, wie etwa die Umgestaltung des Domplatzes von einem Parkplatz in eine Grünanlage oder die Planung eines Mitarbeiterplatzes auf dem ehemaligen Sportplatz am denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude.
Der Parkdruck

Neben Geld- und Zeitfragen ging und geht es beim Projekt Pfalzquartier auch um das Thema Parken. Immerhin fallen laut aktuellen Zählungen 326 Parkplätze durch den Quartiersumbau weg. Aber wo sollen Busse, Touristen und Anlieger hin? Die geplante Tiefgarage wird – sollte der Bau realisiert werden – wie berichtet nur noch halb so groß als ursprünglich geplant.

Die rund 180 unterirdischen Parkplätze werden vor allem Hotel-, Restaurant- und Veranstaltungsbesuchern vorbehalten sein, schreibt die Stadtverwaltung dazu. Für Anlieger sollen die bislang für jedermann nutzbaren Parkplätze entlang der Clausthaler Straße reserviert werden. Diese Entscheidung ist auch gutachterlich nicht unumstritten, weil der Weg vom Auto zur Haustür und umgekehrt für manchen Anwohner ziemlich weit würde.

Für Gäste und Touristen bestehe gar nicht die Notwendigkeit, „innerhalb des Kaiserpfalzquartiers“ auf Parkplatzsuche zu gehen, meint die Stadtverwaltung. Besucher sollen durch ein besseres Leitsystem etwa in die mäßig ausgelasteten Parkhäuser in der Innenstadt gelotst werden. Auch der Bau einer zusätzlichen Parkpalette im Bereich Füllekuhle wird derzeit untersucht. Für Busse sind in Zukunft Parkflächen auf dem Osterfeld vorgesehen – auch sie sollen aus der direkten Pfalznähe verschwinden.
Die Politik

Hans-Joachim Tessner hat angekündigt, bei der Lokalpolitik noch einmal eindringlich für den Fortbestand des Pfalzquartier-Projektes zu werben. Die SPD will sich am 12. März zu einer Klausur zurückziehen und über die eigene Marschroute bei der Pfalz-Frage zu beraten. CDU und Linke würden gerne noch einmal über die Mehrkostenaufteilung zwischen Stadt und Privatinvestor diskutieren. Ein klares Nein gab es nach Bekanntwerden der Kostenexplosion von der Ratsgruppe „Grüne Partei 42“. Bürgerlisten-Einzelkämpfer Henning Wehrmann lehnt die Pläne für das Pfalzquartier praktisch seit der ersten Planskizze ab.


Gruß Toni

Quelle GZ

Toni Pepperoni
13.03.2022, 16:47
Goslarer Pfalzquartier: Zustimmung in Politik und Wirschaft

In der Debatte um das Goslarer Pfalzquartier mehren sich die Stimmen für ein "Weitermachen". Jetzt hat sich auch die Wirtschaftsvereinigung "pro Goslar" eindeutig für den Bau der geplanten Mehrzweckhalle ausgesprochen.

Goslar. Der Daumen zittert noch ein wenig, aber er bewegt sich langsam doch nach oben: Beim Pfalzquartier deuten die Zeichen auf Weitermachen. Nach einer nicht öffentlichen Sitzung der Lenkungsgruppe am Donnerstagabend und vor der ersten öffentlichen Beratung am Mittwoch (16.März) um 17 Uhr im Gotec-Tagungszentrum schlagen die Spitzen der Verwaltung und der großen Fraktionen optimistische Töne an. Auch der Förderverein „pro Goslar“ hat sich am Freitag positioniert.
Trotz höherer Kosten positive Signale „Ich nehme aus der Politik, aber auch von den Bürgern, die ich treffe, ganz überwiegend sehr positive Signale für das Pfalzquartier wahr“, erklärt Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) – frei nach dem Motto: „Lauft endlich los.“ Trotz Kostensteigerung werde der Mehrwert für die Entwicklung der Stadt an ihrem historischen Kern erkannt.
Tessner erfolgreich im Gespräch mit CDU, SPD und FDP Dass sich bei den Fraktionen von SPD (15 Mitglieder) und CDU (10) inzwischen eine positive Stimmung breit gemacht hat, dazu hat wohl Investor und Mäzen Hans-Joachim Tessner zu einem erheblichen Teil selbst beigetragen. Schwerdtner und er hatten beide Fraktionen besucht. Bei der SPD waren zudem die FDP und der fraktionslose Niklas Prause hinzugestoßen. „Wir hatten einen sehr informativen Ehrenbürger zu Gast“, sagt Martin Mahnkopf. Mit seinen Ausführungen habe er Schub entfacht und überzeugend für ein Projekt geworben, für das er im Saldo 10,5 Millionen Euro zur Verfügung stelle und selbst auch ins Risiko gehe. Aufgabe der Politik sei es jetzt, den städtischen Anteil von rund acht Millionen Euro aufgeteilt in den nächsten vier bis fünf Haushalten verantwortlich unterzubringen. Das seien jeweils zwischen 10 und 15 Prozent aller Investitionen. Am heutigen Samstag zieht sich die SPD zur Klausur zurück, um über Pfalzquartier und Etat zu beraten.
Wunsch nach mehr Unternehmertum Von der CDU kommt auch ein Tessner-Lob: „Nach der Vorstellung war die Stimmung in der Fraktion ausgesprochen positiv – wir müssen vielleicht alle mehr Unternehmertum lernen und leben“, geht Norbert Schecke in sich. Also sich eher der Chancen bewusst sein, als die Kosten fürchten? Es fehlt aber weiterhin nicht der mahnende Hinweis auf künftig zu erwartende schwere(re) Finanzjahre und drohende Großbaustellen – Betriebshof, Feuerwehren, Kitas und Grundschulen lauten die Stichworte. Ob die CDU die Abstimmung während der entscheidenden Ratssondersitzung am 30. März freigibt? Schecke lässt die Antwort offen. Aber manchmal sagt ja auch keine Antwort enorm viel.
"pro Goslar": Klares Votum für Mehrzweckhalle Von der Wirtschaftsvereinigung „pro Goslar“ kommt eine noch viel klarere Ansage: Sie spricht sich ohne Wenn und Aber für den Bau der Mehrzweckhalle aus. Der Verein, der mehr als 200 Unternehmen aus der Region zählt, sieht sich durch eine Mitglieder-Umfrage aus dem Jahr 2021 in seiner Einschätzung bestätigt. Wie schon 2014 habe sich gezeigt, dass bei hochwertigen Übernachtungsmöglichkeiten in Kombination mit größeren Räumlichkeiten für Konferenzen, Seminare und Nähe zu Kulturveranstaltungen in Goslar deutliche Defizite bestünden und keine moderne und adäquate Infrastruktur vorhanden sei. „Im Vergleich zu anderen Städten in der Region hat Goslar hier viel Aufholbedarf, um sich fit für die Zukunft zu machen“, erklärt Vorsitzender Uwe Schwenke de Wall.
Pfalzquartier könnte Lücke füllen Genau diese Lücke könnte das Pfalzquartier samt Mehrzweckhalle füllen, da ist sich der Vorstand einig. Schwenke de Wall betont, „dass die einzigartige Chance, dass ein privater Investor, der mit Goslar eng verbunden ist, sich mit so viel Herzblut und hohem finanziellen Einsatz für die Stadtentwicklung einsetzt einmalig ist und in dieser Form nie wiederkommen wird.“
Deshalb plädiere „pro Goslar“ ausdrücklich an die Entscheider in der Politik, den Mut aufzubringen, „den Charme der Stadt Goslar mit einer multifunktionalen Mehrzweckhalle aufzuwerten und den preisgekrönten Siegerentwurf für das Kaiserpfalzquartier umzusetzen“. So werde ein lange bestehender städtebaulicher Missstand inmitten des Goslarer Weltkulturerbes beseitigt und das Areal um die Pfalz langfristig aufgewertet.

Gruß Toni

Quelle GZ

Toni Pepperoni
31.03.2022, 09:25
Große Ratsmehrheit in Goslar für das Pfalzquartier









Der Goslarer Rat hat sich am Mittwochabend auf seiner Sondersitzung trotz der Kosten-Explosion für die ehrgeizigen Pläne an historischer Stätte ausgesprochen.
Bei der „Grünen Partei 42“ gab es bei der Abstimmung eine Enthaltung.


Goslar. Mit breiter Mehrheit hat der Rat am Mittwoch für das Weitermachen beim Pfalzquartier gestimmt. Neben den beiden großen Fraktionen SPD und CDU stimmten auch die FDP, die AfD und der fraktionslose Niklas Prause für das Projekt mit Mehrzweckhalle, Vier-Sterne-Hotel und Tiefgarage, das die Stadt gemeinsam mit der Firma Tescom und der Stiftung ihres Ehrenbürgers Hans-Joachim Tessner an historischer Stätte verwirklichen will. Gegen das Vorhaben votierte die „Grüne Partei 42“, wobei sich Gruppenmitglied Holger Fenker enthielt. Auch Linke und die Bürgerliste stimmten gegen das Projekt.
Der Startschuss für das Pfalzquartier liegt bereits fast acht Jahre zurück. Im August 2014 unterzeichneten die Stadt und die Tescom eine zunächst auf zwei Jahre angelegte Entwicklungsvereinbarung. Im Dezember 2016 segnete der Rat ein städtebauliches Zielkonzept aus dem Büro des Braunschweiger Planers Professor Walter Ackers ab, das auch eine Grünanlage auf dem Domplatz vorsah. In der Folge startete die Tescom einen Architektenwettbewerb für das Areal mit Halle, Hotel und Garage. Die Stadt lobte einen ebensolchen Wettbewerb für den Stiftsgarten aus. Beim Pfalzquartier machte das Büro „Nieto Sobejano“ das Rennen, auf dem Domplatz hatte „nsp Schonhoff“ die Nase vorn. All dies geschah 2019. Im April 2021 wurde der Braunschweiger Bauingenieur Amir Hidar als Projektsteuerer benannt.

Neuer Sachstand
Hidar war es auch, der Mitte Februar den Rat in nicht öffentlicher Runde auf den neusten Sachstand brachte. Die Kosten für die Mehrzweckhalle – mit Tagungsräumen und Theater – waren demnach auf eine Nettosumme von 19,8 Millionen Euro gestiegen. Als sich der Rat im September 2018 für eine Halle mit 500 Sitzplätzen entschieden hatte, waren noch acht bis zehn Millionen Euro im Gespräch.

Mäzen Tessner gibt 6,5 Millionen Euro aus seiner Stiftung, weitere 4,5 Millionen Euro sollen anteilig für die ersten 20 Jahre für die Betriebskosten bezahlt werden. Rund 1,25 Millionen Euro sollen aus Förderprogrammen von Bund und Land kommen. Bleibt ein Anteil für die Stadt Goslar in Höhe von rund zwölf Millionen Euro, die in den nächsten vier Jahren geschultert werden müssen. Warum so lange?
Nach Schätzung von Hidar wird die nächste Planungsphase etwa 24 Monate dauern. Weitere zwei Jahre sind für die eigentlichen Bauarbeiten angesetzt. Auf dem Gelände wird sich dennoch vermutlich ab Sommer einiges tun. Aktuell arbeitet ein Büro an den Plänen für den Abriss der alten Waschbeton-Bauten aus Bundesgrenzschutzzeiten.

Abriss ab Sommer
Was die Verwaltung als „weithin sichtbares Zeichen“ für den Pfalzquartier-Start sieht, muss allerdings auch schleunigst erfolgen. Bund und Land zahlen nämlich aus einem gemeinsamen Förderprogramm 90 Prozent der Abbruchkosten. Das Geld gibt es aber nur, wenn die Arbeiten bis Jahresende erledigt sind. Zeitgleich zum Abbruch sollen Archäologen den geschichtsträchtigen Boden untersuchen, damit später bei den Planungen keine Verzögerungen mehr auftreten. Tiefgarage, Stellplätze, Bus-Parken – viele andere Themen sind noch zu lösen.




Quelle: GZ

Gruß Toni

Bergmönch
31.03.2022, 11:07
Die größte Fehlentwicklung aller Zeiten - verkehrstechnisch und finanziell ...

Beste Grüße

Bergmönch

Alfred E. Neumann
31.03.2022, 12:11
Ich freue mich darauf. Endlich geht Goslar mal einen mutigen Schritt und macht etwas wirklich neues.

A.C.
31.03.2022, 12:36
Die größte Fehlentwicklung aller Zeiten - verkehrstechnisch und finanziell ...

Beste Grüße

Bergmönch

Mit sehenden Auges in die Katastrophe schlickern.

Goslar kann Fehlplanungen bzw. -investitionen.
Hier werden wieder einmal Interessen einiger weniger gegen jegliche Vernunft durchgedrückt.
(Ich jedenfalls will und brauche das Pfalzquartier in diesen Dimensionen nicht!​)
:puke:

Selbst mit einem antiquierten Rechenschieber oder gar einem Abakus würde man, beim Einsetzen der richtigen Formeln, wohl zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Die finanziellen Ergebnisse wird man uns dann in den nächsten Jahren scheibchenweise mit einem Schulterzucken unterschieben.
Gründe dafür werden dann mit unerwarteten Energiekostenexplosionen, Lieferschwierigkeiten, usw. schön geredet. Ach so, notfalls auch noch "...u.a. wegen Corona".

Straft mich Lügen: Aber ich prophezeie, dass das wieder ein Fass ohne Boden wird.

Alfred E. Neumann
31.03.2022, 12:55
Mit sehenden Auges in die Katastrophe schlickern.

Goslar kann Fehlplanungen bzw. -investitionen.
Hier werden wieder einmal Interessen einiger weniger gegen jegliche Vernunft durchgedrückt.
(Ich jedenfalls will und brauche das Pfalzquartier in diesen Dimensionen nicht!​)
:puke:

Selbst mit einem antiquierten Rechenschieber oder gar einem Abakus würde man, beim Einsetzen der richtigen Formeln, wohl zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Die finanziellen Ergebnisse wird man uns dann in den nächsten Jahren scheibchenweise mit einem Schulterzucken unterschieben.
Gründe dafür werden dann mit unerwarteten Energiekostenexplosionen, Lieferschwierigkeiten, usw. schön geredet. Ach so, notfalls auch noch "...u.a. wegen Corona".

Straft mich Lügen: Aber ich prophezeie, dass das wieder ein Fass ohne Boden wird.
Also soll alles bleiben, wie es ist? Schön piefig und hässlich? Und ohne mögliche neue Einnahmequelle? Und ohne einen teilweisen Ersatz für das Odeon-Theater? Und ohne möglichen Versammlungsort für die Goslarer (so etwas wie eine Stadthalle haben wir ja nicht)? Also besser gar nichts machen und sich in ein paar Jahren wundern, warum die Stadt immer mehr wegdämmert?
Goslar hat schon viel Geld verbrannt, stimmt. Aber in diesem Fall würde ich die Zuschüsse auch mitnehmen.

nobby
31.03.2022, 14:22
Ich freue mich darauf. Endlich geht Goslar mal einen mutigen Schritt und macht etwas wirklich neues.

Ich halte einen Schritt nicht für sonderlich „mutig“, wenn ich nicht persönlich für die Folgen in Haftung genommen werde.
Es nichts wirklich Neues, wenn mit nicht vorhandenen Steuergeldern Projekte umgesetzt werden, deren Erfolg sehr fragwürdig ist.
Ein Projekt dieser Größe und dieser Finanzsituation der Stadt Goslar ist für mich ziemlich verantwortungslos denen gegenüber, die am Ende die Rechnung zahlen müssen.

Viele Grüße

nobby

Alfred E. Neumann
31.03.2022, 14:58
Ich halte einen Schritt nicht für sonderlich „mutig“, wenn ich nicht persönlich für die Folgen in Haftung genommen werde.
Den Satz verstehe ich im Zusammenhang mit der Diskussion nicht.

Es nichts wirklich Neues, wenn mit nicht vorhandenen Steuergeldern Projekte umgesetzt werden, deren Erfolg sehr fragwürdig ist.
Die Steuergelder sind offenbar doch vorhanden, vor allem in Form der Zuschüsse vom Bund bzw. Land. Eine Stadt wie Goslar, die zum großen Teil vom Tourismus abhängig ist, dürfte davon profitieren.

Ein Projekt dieser Größe und dieser Finanzsituation der Stadt Goslar ist für mich ziemlich verantwortungslos denen gegenüber, die am Ende die Rechnung zahlen müssen.
Stillstand ohne Ausblick ist auch verantwortungslos.

märklinist
01.04.2022, 15:00
Ich bin sehr entsetzt, warum wurde da ein alter und gesunder Baum entnommen, unglaublich.
Kaum klingelt ein Investor mit seinem "Geldsack", da wird rücksichtslos drauflos gesägt, egal ob ein Baum alt und gesund ist oder womöglich sogar noch zu einer Art gehört die klimaresistent ist.

Auch in einer Demokratie kann man nicht schalten und walten wie man will, nur um den Kommerz zu befriedigen.

Wenn ein Hausbesitzer in der Altstadt mal sein Haus in der falschen Farbe streicht oder seine Fensterrahmen, dann wird gleich die große Keule der Denkmalschutzbehörde ausgepackt, aber so ist es in Deutschland es wird mit vielerlei Maß gemessen.

Ein gesunder Baum kann sich leider nicht wehren, aber ein Patient der beim Zahnarzt sitzt und dem gesunde Zähne gezogen werden sollen.

"Mein Freund der Baum ist tot, er starb im frühen Morgenrot" so sang es einst Alexandra.

In diesem Sinn zu diesem unglaublichen Akt des weiteren Baumfrevels in Goslar

der märklinist

Joerg
03.04.2022, 14:54
Woher weißt Du, dass dieser Baum der vor knapp eineinhalb Jahren gefällt wurde, gesund war? Es besteht auch kein Zusammenhang mit dem aktuellen Pfalzprojekt, denn dann wären gleich alle anderen Bäume entsorgt worden. Macht auch in so einer frühen Planungsphase kaum einen Sinn. Die Verkehrssicherungspflicht wurde schon angesprochen.
Und sicher wäre es dem Baum ohne dem nahen Asphalt-Straßenbau, Streusalz, Flächenverödung in den letzten 100 Jahren besser gegangen :((

Trichtex
30.08.2022, 12:16
Moin!

Heute schreibt die GZ:

"Planänderung bei Stadthalle

Platzprobleme im neuen Goslarer Pfalzquartier

Die Stadtverwaltung hat einige Planänderungen für die neue Stadthalle im Pfalzquartier bekannt gegeben. So werden etwa Abstriche bei der Theaterbestuhlung gemacht, es gibt mehr Frauen-Toiletten und keine Konferenzräume. Doch das ist nicht alles.

Goslar. Die Stadtverwaltung hat die Planungen für die neue Stadthalle im Kaiserpfalzquartier in einigen Punkten verändert – man könnte auch sagen konkretisiert. Das Problem: Um alle Wünsche aus dem Ursprungsentwurf zu erfüllen, ist zu wenig Platz vorhanden.

Man habe weder unbegrenzt Geld noch Fläche zur Verfügung, teilt die Stadt mit. Zudem habe der Denkmalschutz bei Baumaßnahmen an dieser sensiblen Stelle immer ein Wörtchen mitzureden.

Gleichzeitig soll die neue Stadthalle aber „effektiv“ und mit einem „gewünschten Qualitätsangebot“ betrieben werden. Daher müssten an manchen Stellen Kompromisse gefunden werden.

Etwa bei den Sitzplätzen: 500 Stück sollte es laut den Ursprungsentwürfen geben. Die Zahl wird nun auf maximal 440 eingedampft, jedenfalls bei ansteigender Theaterbestuhlung. Allerdings sei dafür letztlich „der favorisierte Komfort“ entscheidend. Bei ebenerdiger Reihenbestuhlung, etwa bei Tagungen, wären aber wesentlich mehr Sitzplätze möglich.

Fehlende Lösungen

Eigentlich sollte die Stadthalle teilbar sein, damit mehrere Veranstaltungen parallel stattfinden können. Doch auch darauf möchte die Stadtverwaltung wegen fehlender technischer Lösungen verzichten, ebenso auf die beiden Konferenzräume mit einer Größe von je 70 Quadratmetern, die in den Ursprungsplanungen enthalten waren. Der Platz werde gebraucht, um die „besucherrelevanten Bereiche Foyer, Garderobe und Catering“ in ausreichender Größe realisieren zu können. Außerdem sei beim neuen benachbarten Hotel ebenfalls ein Tagungsbereich eingeplant.

Wie die Stadtverwaltung weiter ausführt, soll wegen des Platzmangels auf einen festen Bereich für eine stationäre Abendkasse verzichtet werden. Die geplante Teeküche wird demnach in eine Vorbereitungsküche umgewandelt, wo vorbereitete Speisen kühl gelagert werden können. So könnten Veranstalter nicht nur auf das Cateringangebot des neuen Pfalz-Hotels zurückgreifen.

Zu verdoppeln sei zudem die Anzahl der in der Entwurfsplanung vorgesehenen Frauen-Toiletten. Auch eine öffentliche WC-Anlage sollte ursprünglich in die Stadthalle integriert werden, nun wird sie aber ausgelagert – ein genauer Standort auf dem Gelände muss noch gefunden werden.

Parken nicht erwünscht

Bei Veranstaltungen sollen Pkw und Taxis zudem kurzzeitig vor der Halle halten können, um Besucher aussteigen zu lassen. Geparkt werden darf dort aber nicht.

Offen ist auch noch die Frage, wo Radfahrer ihr Gefährt abstellen können, wenn sie das Pfalzquartier und gerade die Stadthalle besuchen. Stellplätze für 50 Räder will die Stadtverwaltung auf dem Gelände schaffen. Ein möglicher Standort dafür könnte der Mitarbeiter-Parkplatz werden, der auf dem ehemaligen Sportplatz direkt an der B82 liegt.

Seit Februar 2021 prüft das Ingenieurbüro Amir Hidar die Entwürfe für die Umgestaltung des Pfalzquartiers und den Neubau von Hotel, Stadthalle und Tiefgarage an der Stelle. Mit dem Abriss der Waschbeton-Kasernengebäude soll noch dieses Jahr begonnen werden. Der Rat hatte im Juni das Geld freigegeben.

Und die Neubauten? Hidar hatte im März von einer noch 24 Monate andauernden Planungsphase gesprochen, die dann von ebenso langen Bauarbeiten abgelöst wird. Bis die ersten Stadthallenbesucher Plätze und Toiletten benötigen, werden noch einige Jahre vergehen."

Änderungen sind eigentlich immer mit Preissteigerungen verbunden, das gilt selbstverständlich auch für Vereinfachungen und Reduzierungen. Im wahrsten Sinne des Wortes ist hier weniger mehr. Ich bin gespannt auf die nächste Kalkulation, vielleicht liege ich ja auch falsch - die Hoffnung stirbt zuletzt.

Viele Grüße

Gunther

Toni Pepperoni
30.11.2022, 15:44
Startschuss für 60-Millionen-Projekt

Pfalzquartier: Die Goslarer Zukunft beginnt mit einem Abriss

Der 28. November 2022 soll Goslarer Geschichte schreiben. Mit dem Abriss der Bundesgrenzschutz-Bauten aus den 1960er Jahren beginnen vor Ort und sichtbar die Arbeiten am Pfalzquartier. Stadt und Tescom investieren zusammen mehr als 60 Millionen Euro.

Goslar. „Heute ist ein denkwürdiger Tag: Die Zukunft hat begonnen.“ Die Freude darüber, dass es mit dem Pfalzquartier jetzt endlich vor Ort sichtbar und nicht nur in Planunterlagen in den verschiedenen Büros vorangeht, war Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner ins Gesicht geschrieben. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner gab er ein symbolisches Startsignal für den Abriss der Bundesgrenzschutz-Bauten.

Vor Vertretern aus Rat, Verwaltung und von der Abrissfirma erinnerte er an den Start im Jahr 2015. „Wir sind nicht müde geworden, unser Ziel zu verfolgen“, betonte Tessner. Er lobte Schwerdtner dafür, dass sie das Quartier zu einer „gewissen Chefsache“ gemacht und in den „letzten Monaten mit größerer Intensität als vorher“ vorangebracht habe. „Das Pfalzquartier macht Goslar reicher, attraktiver und schöner“, sagte der 78-jährige Multi-Unternehmer.
Enormer Zuspruch - schriftlich und mündlich

Er hoffte, die Baupreise im Griff behalten zu können („wir haben exzellente Dienstleister“), und berichtete von einem gerade zuletzt enormen Zuspruch, den er schriftlich und mündlich für das 60-Millionen-Euro-Projekt erhalten habe. Er solle sich nicht irritieren lassen, habe der Tenor gelautet – „gut, dass die Goslarer von Anfang an beteiligt waren und sich so zahlreich eingebracht haben“, lautete Tessners kaum versteckte Botschaft an die Ratsgruppe Grüne Partei 42, die ihrerseits mangelnde Transparenz sieht und deshalb wie berichtet ein Bürgerbegehren gegen den Bau der Stadthalle auf den Weg bringen will.

„Der 28. November 2022 ist nicht irgendein beliebiges Datum, sondern der Startschuss für eine herausragende Zukunft“, hatte zuvor auch Schwerdtner geäußert. Es gelte, einen städtebaulichen Missstand in Goslars bester Lage zu beseitigen: „Es ist das Stadtentwicklungsprojekt mit einem großen volkswirtschaftlichen Nutzen.“

Bagger rücken erst im Februar an

Was mit diesem 28. November genau anfängt, erläuterte Tiefbau-Fachdienstleiter Mathias Brand. Zunächst kommen Bauzaun und Container. Es folgt die Entkernung zuerst des Waschbetonbaus unten, bevor die Schadstoffe – Fensterfüllungen, Dämmstoffe, Teerpappen („alles recht friedlich, wir haben schon andere Dinge erlebt“) – entfernt werden. Diese Schritte sollen bis ungefähr Mitte Februar gegangen sein, ehe das schwere Gerät anrückt und mit viel Lärm und Einebnen eben das passiert, „was man sich unter Abriss eigentlich vorstellt.“

Die Kosten für den Abriss unter Stadtregie liegen bei 1,2 Millionen Euro, von denen etwa zwei Drittel gefördert werden. Diese Phase soll wiederum im späten Frühjahr – wohl im Mai – enden. In der nächsten Stufe übernimmt laut Brand die Archäologie, die den Untergrund nach historischen Spuren untersucht und hoffentlich bis Ende des Jahres freigibt.

Quelle GZ

Gruß Toni

Bergmönch
30.01.2023, 08:56
Anfang September habe ich noch ein paar letzte Fotos der alten Grenzschutzkaserne gemacht:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20346&d=1675054497


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20352&d=1675054497


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20327&d=1675053813


Alle Fotos befinden sich hier. (https://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=418)


Die Abrissarbeiten haben mittlerweile begonnen. Am 13.01.2023 wurde das historische Kommandeursgebäude abgerissen. Es war, soweit ich weiß, ursprünglich denkmalgeschützt:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20374&d=1675055862


Zum Stand 29.01.2023 ist der obere Teil des Garagentraktes fast verschwunden:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20358&d=1675055680


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20359&d=1675055680


Alle Fotos vom 13.01. und 29.01.2023 befinden sich hier. (https://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=419)



Beste Grüße

Bergmönch

Bergmönch
09.03.2023, 13:48
Stand 05.03.2023:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20382&d=1678365675


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20385&d=1678365675


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20381&d=1678365675


Alle Fotos vom 05.03.2023 befinden sich hier (https://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=420).


Beste Grüße

Bergmönch

Bergmönch
22.03.2023, 14:02
Wie sich die Bilder gleichen:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20400&d=1679489290

Stand 20.03.2023


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20404&d=1679489997

Stand Januar 1965. Damals fand der Wochenmarkt noch auf dem Domplatz statt.
Foto: J. Schramm (Quelle: Stadtarchiv)


Beste Grüße

Bergmönch

Speedy
19.06.2023, 08:10
Wie ja schon bekannt sein sollte, gibt es zum Bau Stadthalle ein Bürgerbegehren.

Falls jemand für das Bürgerbegehren unterzeichnen möchte, ist hier die Internetseite, mit Firmen an denen Unterschriftslisten ausliegen.

https://www.stadthalle-goslar.de/

Alfred E. Neumann
19.06.2023, 16:21
Der Fairness halber müsste es dann aber auch eine Unterstützerliste für das Bauvorhaben geben.

Das Bürgerbegehren ist ein Beispiel für gelebte und funktionierende Demokratie. Ich bin allerdings für das Vorhaben und freue mich, daß es endlich vorangeht.

Luzi
19.06.2023, 22:59
In diesem Teil der Kaserne habe ich bis 1960 mit meinen Eltern

und meinem Bruder gewohnt! Ganz schwach kann ich mich daran

noch erinnern! Ein Zimmer ganz oben und ein Zimmer ganz unten!



Gruß, Luzi

Luzi
19.06.2023, 23:05
Super, danke Uwe! Werde mich die Tage drum kümmern!


Gruß, Luzi

Bergmönch
24.06.2023, 11:55
Hier mal ein Update zum Stand der Abrissarbeiten:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20437&d=1687600094


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20438&d=1687600094

Ob hier noch etwas für die Archeologen übrig geblieben ist?


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20441&d=1687600094


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20442&d=1687600094


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20431&d=1687599996


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20435&d=1687599996


Alle Fotos befinden sich hier. (https://www.goslarer-geschichten.de/album.php?albumid=425)


Beste Grüße

Bergmönch

Bergmönch
15.08.2023, 15:30
13.08.2023

Inzwischen ist alles platt und größtenteils geschreddert. Mit dem zerkleinerten Material werden jetzt die Keller verfüll:


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20467&d=1692105851


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20465&d=1692105851


https://www.goslarer-geschichten.de/attachment.php?attachmentid=20466&d=1692105851


Beste Grüße

Bergmönch

Alfred E. Neumann
15.08.2023, 16:08
Der Fairness halber müsste es dann aber auch eine Unterstützerliste für das Bauvorhaben geben.

Das Bürgerbegehren ist ein Beispiel für gelebte und funktionierende Demokratie. Ich bin allerdings für das Vorhaben und freue mich, daß es endlich vorangeht.

Vor kurzem war in der GZ zu lesen, daß sich vor allem Kulturschaffende für die Umsetzung der Pläne zum Pfalzquartier und vor allem der neuen Stadthalle stark machen. Leider finde ich dazu nichts, weiß jemand, ob es auch dafür eine Unterstützerliste gibt?

thronerbe
15.08.2023, 22:12
Vor kurzem war in der GZ zu lesen, daß sich vor allem Kulturschaffende für die Umsetzung der Pläne zum Pfalzquartier und vor allem der neuen Stadthalle stark machen

In den neunzigern Jahren hatte ich das große Glück mit Peter Schenning im Mönchehaus so manches Ding zu starten. Nach jeder Preisverleihung im Niedersächsischen Hof hatten wir die Gelegenheit so manchen „Kulturschaffenden“ näher kennenzulernen.
Wir waren uns im Urteil meist einig. Wenn meine Kritik zu heftig wurde, sagte Peter regelmäßig: „Komm Manne, trink was Teures, die Rechnung zahlt die Stadt.“.

Viele Grüße

thronerbe