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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bahnhof Oker, einer der 3 Goslarer Bahnhöfe



sanpatricio
24.05.2021, 22:00
Hallo Liebe Mit-Foristen,

im Eisenbahn-Freunde-Forum Drehscheibe Online/Historisches habe ich heute einen weiteren Beitrag aus dem Goslarer Raum gepostet. Diesmal geht es um den Bahnhof Oker.

Die Bahnsteig-Anlagen des Bahnhofs Oker wurden in den Jahren 2017/2018 modernisiert.
Leider werden bei den Planungen solcher Bauarbeiten z.B. die Reisenden und die Fahrgast-verbände nicht beteiligt.

Deswegen bringen solche Maßnahmen für die Fahrgäste nicht nur Verbesserungen, manchmal
bzw. öfter sogar Verschlechterungen. Oft fehlen Bahnsteig-Überdachungen(kleine Wetterschutz-Häuschen reichen nicht), Toiletten und beheizte Warteräume. Auch einen Kiosk mit Zeitungen und einem kleinen Speise-, Getränke-Angebot sollte es geben.

Und was nützt der schönste Bahnhof, wenn dort nicht alle Züge halten. In Oker z.B. fahren die Züge Bad Harzburg – Hannover und die Züge Goslar – Magdeburg/Halle(Saale) ohne Stop durch!
Das Klima soll gerettet werden, indem z.B. auch der Eisenbahn-Verkehr zunächst verdoppelt, dann verdreifacht werden soll, was ja richtig ist. Aber wie soll das gelingen, wenn z.B. hier die Politik sich weigert, in Oker die o.g. Züge zum Ein- und Aussteigen halten zu lassen!

Mit freundlichen Grüßen
sanpatricio

Bitte Link anclicken:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,9734603

Trichtex
31.05.2021, 13:56
Moin!


Das Klima soll gerettet werden, indem z.B. auch der Eisenbahn-Verkehr zunächst verdoppelt, dann verdreifacht werden soll, was ja richtig ist. Aber wie soll das gelingen, wenn z.B. hier die Politik sich weigert, in Oker die o.g. Züge zum Ein- und Aussteigen halten zu lassen!
Gemeint ist nicht der, meist defizitäre, Personennahverkehr. Wenn wieder mal davon die Rede ist, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, geht es fast immer ausschließlich darum, den Fluglinien Passagiere abspenstig zu machen.

Das ÖPNV-Netz ist im ländlichen Bereich tatsächlich wenig attraktiv. Dies betrifft sowohl die Anbindung samt Taktung als auch in besonderem Maße das Preisniveau. Solange ich die Möglichkeit habe, mit dem eigenen Fahrzeug Ziele in der Region zu erreichen, werde ich ganz sicher nicht auf die Idee kommen, den ÖPNV zu nutzen. Der ist nämlich weit von einer praktikablen Alternative entfernt.

Auch überregional ist man mit einem eigenen Fahrzeug oft günstiger dran, als mit der Bahn.

Viele Grüße

Gunther

nobby
31.05.2021, 18:57
Ich bin doch immer wieder darüber erstaunt zu lesen, dass der ÖPNV stärker in den Fokus rücken soll, die Leuten müssten animiert werden auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, die Attraktivität muss erhöht werden, und, und, .. .
Und was passiert wirklich? Der Kauf von Pkw wird mit Steuergeldern subventioniert um den Absatz anzukurbeln. Das leuchtet nur noch hirntoten ein. Ich soll mir ein Auto kaufen um dann mit dem Zug, dem Bus, der Straßenbahn zu fahren.
Bahnhöfe werden geschlossen oder „entpersonalisiert“ und wenn der Fahrkartenautomat nicht funktioniert, geht die Diskussion mit dem Zugbegleiter los.

Um die Menschen zu bewegen auf den ÖPNV umzusteigen, sollte man akzeptable Voraussetzungen schaffen und nicht neue Zugangsbeschränkungen aufbauen.

Viele Grüße

nobby

oberheizer
06.06.2021, 18:48
Leider vergisst man das es in Oker 2 Bahnhöfe gab ,den jetzigen und zwischen Oker und Harligerrode gab es noch Oker-Ost für den Gleisanschluss für ZHH-Zinkhütte-Harligerrode und dem Kalkwerk Wilkensen

oberheizer
06.06.2021, 18:52
Anfang der 1950/60 gab es noch einen Haltepunkt zwischen Bahnhof Oker und Bahnhof Goslar der Haltepunkt hieß Odermark oder im Volksmund Kinderfabrik

ottofranz
07.06.2021, 13:23
Hallo Leute,

was Oberheizer geschrieben hat, ist richtig. Nur der Bhf. Oker-Ost war ein reiner Güterbahnhof für die beschriebenen
Verlader. Das Kalkwerk Oker hieß übrigens Adolph Willikens. Daher ist Oker-Ost nicht so präsent und wird leicht über-
sehen. Der Haltepunkt Goslar-Odermark war nur für den Personenverkehr vorgesehen, hauptsächlich wie der Name sagt,
für die Odermarkbeschäftigten. Der Ausdruck "Kinderfabrik" bezog sich auf, heute würde man sagen sozial schwache
Familien, die Im Schleeke Nr. ?? wohnten. Das Gebäude wurde Anfang 70'ger Jahre zusammen mit Spedition Bothe ab-
rissen, um Parkraum für das Junior-Werk zu schaffen. Bis 2022 wahrscheinlich von der Fa. Trinks noch genutzt.

Grüße
Ottofranz

Eule
07.06.2021, 22:09
Es gab in den 60ern auch noch einen Haltepunkt für die Cunard-Werke in der Mauerstraße. Damals gab es einen beschrankten Bahnübergang unterhalb der Geo-Bar. Wer es weiß erkennt die Anlage noch bei einem Blick von der Brücke (Brückenstr.) in Richtung Okerstr.

Andre Immenroth
08.06.2021, 00:37
Hallo Eule,

dass es da einen Haltepunkt gab, wäre mir neu. Ich kenne nur den beschrankten Bahnübergang aus Bildern und Erzählungen, den du erwähnst.

Liebe Grüße Andre

Bergmönch
08.06.2021, 13:17
Hallo Eule,

dass es da einen Haltepunkt gab, wäre mir neu. Ich kenne nur den beschrankten Bahnübergang aus Bildern und Erzählungen, den du erwähnst.

Liebe Grüße Andre


Hier ist etwas zum Bahnübergang:

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?601-Kindergarten-Am-Petersberg/page3&highlight=kindergarten


Beste Grüße

Berfmönch

ottofranz
08.06.2021, 13:21
Hallo in die Runde,

das es einen Haltepunkt" Cunard-Werk" gab, ist mir ebenfalls neu. Wer die örtlichen Gegebenheiten kennt, sieht das es
dafür überhaupt keinen Platz für Bahnsteige auf beiden Seiten des Gleiskörpers gibt bzw. gegeben hat. Es gab den soge-
nannten Posten 36, das war ein mit Schranken und entsprechenden Wärter gesicherter Übergang für Fußgänger zur Okerstr.

Ein Nachtrag noch zu Oker-Ost. Dieser hatte einen eigenen Tarifpunkt für den Wagenladungsverkehr. Angeschlossen waren
nicht nur die bereits erwähnten Betriebe. Hier zählten auch die Metall- u. Farbwerke Oker, heute Grillo, die Erzverladung
der Grube" Hansa ", das Granitwerk Sievers und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Sägewerk Klages, Harlingerode
dazu.

Grüße
Ottofranz

märklinist
08.06.2021, 18:08
Haltepunkt Cunardwerke, ne, wir sind da früher immer entlang gegangen in den 60 zigern wenn wir zum und und vom Schützenplatz gingen, daran würe ich mich erinnern, weil ich seit meiner Kindheit ein Eisenbahnfan bin.
Bildmaterial über den ehemaligen Haltepunkt Odermark habe ich selbst in einem Buch über die Eisenbahn von Goslar und Umgebung, da wäre es mir dann auch in die Augen "gefallen" als das, was ich bisher nicht wusste.

Freilich kann ich nicht sagen, was vor 1960 war, da wären jetzt mal deutlich ältere Semester gefragt.

Gruß aus Bad Harzburg
der märklinist

Onkel Hotte
09.06.2021, 13:17
Moin,
an den Bahnübergang kann ich mich auch noch gut erinnern, wir sind da als Kinder fast täglich lang gegangen oder mit dem Fahrrad gefahren, da hat man immer ordentlich Speed draufgekriegt wenn man von oben kommt.Den Spaziergängern hat das natürlich weniger gefallen. An eine Haltestelle kann ich mich auch nicht erinnern. Von dieser Seite war doch auch gar kein Zugang oder keine Zufahrt zum Werk. Kann aber auch sein das ich mich irre. Die Zufahrten und Zugänge waren doch alle an der Mauerstrasse, oder?

Schieferberg
11.06.2021, 17:36
Hallo,
ja das kenn ich auch alles noch. Ist ja echt kostbar das man diese "alte Zeit" noch als Kind miterleben durfte. Wenn ich an Heute denke wird mir manchmal übel. ...Nur noch Schmierereien und Dreck...selbst beim jetzt erneuerten Oker Bahnhof.
Auch die Menschen haben sich sehr verändert. Sicherlich soll man nie den Optimismus verlieren...aber wenn man fast täglich am Oker Bahnhof bemerkt wie dort der Müll auf den Bahnsteigen herumliegt und auch die Menschen nur noch diese Handys am Ohr haben, statt mal das Leben mit offenen Augen zu sehen...wirds eng.
Schön das es hier noch die Generation gibt die dies mal anders erlebte.

Nachtrag 18.09.22:
Leider beginnt schon wieder der Vandalismus und die Schmierfinken sich dort auszuleben. Wie arm ist das nur ? Warum und wer möchte in so einer Umgebung Bahn benutzen. Ich frage mich auch welche Frustration da bei einer gewissen Klientel da sein muss. Zu unserer Zeit gabs da noch Skrupel und ein "gutes Gewissen" da man selbst doch auch diese öffentliche Einrichtung nutzt. Allerdings konnte damals jeder Schmierfink damit rechnen auch einmal erwischt zu werden und dann eine richtige "A...Reise" zu bekommen. Oker ist aber da kein Einzelfall....auch Vienenburg steht da nicht zurück. Bahnbeamte und auch Dienstleute haben noch in den Jahren früher dort ihren Dienst verrichtet und den Bahngast somit nicht alleine am Bahnhof gelassen :)