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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Qualität der Internetübertragung des Umzuges zum Stadtjubiläum eine Katastrophe



märklinist
03.07.2022, 15:55
Hallo in die Runde,

wunderbar und dank an den Mitwirkenden die sich so sehr für die intensiven Vorbereitungen eingesetzt haben für das 1100 jährige Stadtjubiläum was gemeinsam mit dem 802 jährigem Bestehen der Schützengesellschaft gefeiert wird.
Es war schon bemerkswert als man in der Goslarschen sah, das der Umzug am 3.7.2022 live übertragen wird auch über Youtube.

Als es dann los ging dachte man sei im falschen Film, nein keines Falls nur in einen technisch völlig hinterherhinkendem Land was sich gern als das reiche und fortschrittliche Deutschland beschreibt. Man kann auch sagen, noch leben wir im Frieden, müssen nicht hungern, aber was die Technik angeht, bezüglich der aktuellen Medien wie Internet und Co., da sind wir Entwicklungsland, selbst in Marokko gibt es schnelleres Internet als in Deutschland.

Leider, leider so ein historisches Ereignis in so schlechter Bild- und auch Tonqualität was die ganze Welt gesehen hat, da werden sich einige vor lachen gekrümmt haben und dachten sich, die hauen Milliarden für Rüstung und Krieg raus, aber ihre Technik das ist aus der Zeit gefallen und zwar deutlich rückwärts.

Da ist noch jede Menge Luft nach oben.

In diesem Sinn
der märklinist

Andreas
09.07.2022, 15:57
Die Idee war klasse,

die Umsetzung und die Datenübertragung aber eine Katastrophe.


https://www.youtube.com/watch?v=akSaIr4oJjI

thronerbe
11.07.2022, 16:03
WIE SCHNELL MUSS DAS NETZ WERDEN?

Eine Bandbreite, die vor einigen Jahren noch utopisch war, haben wir schon überschritten. Diese Forderung nach immer mehr und immer schneller erinnert mich an den Turbokapitalismus der auch hier immer wieder kritisiert wird.
Immer schneller, immer mehr ist kein Ziel sondern eine Dystopie in der Menschen nur verlieren können.

Grüße thronerbe

Trichtex
11.07.2022, 20:38
Moin!


Diese Forderung nach immer mehr und immer schneller erinnert mich an den Turbokapitalismus der auch hier immer wieder kritisiert wird.
1983 wurde in Deutschland BTX eingeführt. Mit der BTX-Anschaltbox DBT-03 waren rasante 1200 bit/s im Download und satte 75 bit/s im Upload drin. Btx verwendete den CEPT-Standard T/CD 6-1. CEPT erlaubte die Übertragung von Grafikseiten mit einer Auflösung von 480×240 Bildpunkten, wobei 32 aus 4.096 Farben gleichzeitig dargestellt werden konnten.

An Videostreaming war ebensowenig zu denken, wie an Musikdownloads. Selbst online-Kataloge mit aussagekräftigen Bildern waren in Ermangelung von Bandbreite schlicht nicht praktikabel. Man konnte Textseiten beim Aufbau zusehen und bei manchen erschien der Text langsamer, als man lesen konnte. Mein erstes Modem war ein Selbstbau-Teil am C64, das immerhin doppelt so schnell war, wie das DBT-03. Auf der Hobbytronic erwarb ich später ein V.32terbo-Modem, das für 19.200 bps gut war. Immerhin ließen sich damit schon mal einzelne Bilder in ansprechender Auflösung leidlich flott laden.

Heute sind 50 Mbit/s in Deutschland flächendeckend verfügbar, was immerhin gut 2.500mal so so schnell ist, wie mein altes V.32terbo-Modem aus den 90ern und gut 40.000mal so schnell, wie das gute, alte DBT-03. Heute ist hochauflösendes Internet-Fernsehen Standard, aber da sich immer mehr ins Netz verlagert, steigt natürlich auch der Bandbreitenhunger.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass es hier eine Entwicklung zu höheren Datenübertragungsraten gibt, auch, wenn ich mich IP-TV und Cloud-Computing hartnäckig verweigere und deshalb auch mit 16 Mbit/s gut auskomme.

Wenn man sich die Aufzeichnung des Umzuges anschaut, stellt man fest, dass es auch hier zu Aussetzern und Rucklern kommt. Es scheint sich also nicht um ein Problem der Server sondern um ein Upload-Problem zu handeln, falls nicht schon bei der Aufzeichnung etwas schiefgegangen ist. Die in Deutschland und also auch in Goslar zur Verfügung stehenden Bandbreiten dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ursächlich für die lausige Qualität des Streams sein. Und solange man nicht weiß, welche Geräte und welche Technologie für die Aufzeichnung und den Upload verwendet wurden, sollte man nicht blind auf die hiesige Infrastruktur einprügeln. Mit lausigem Equipment wird man lausige Ergebnisse erzielen.

Viele Grüße

Gunther