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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autofreie Altstadt - Eine Fiktion



Speedy
11.05.2023, 16:29
Gute Nachrichten für die Altstadt - Ab Montag Autofrei

So könnte die Schlagzeile in der GZ lauten.

Endlich kein Lärm und Gestank mehr in der Altstadt.
Alle Parkhäuser sind für Anwohner reserviert.
Für auswärtige PKW gibt es von den Parkmöglichkeiten (Osterfeld, Neubau am alten Lokschuppen, Baßgeige oder ähnlich) außerhalb der Stadt einen Shuttleverkehr (15 Minutentackt) zu mehreren Haltestellen in der Altstadt.
Die Wohnqualität ist gestiegen und die Touristen nehmen das Angebot dankend an.

Für den Lieferverkehr und Anwohner könnte es Zeiten geben, wann sie in die Stadt dürfen.
Für größere Einkäufe bieten die Geschäfte die Lieferung auch zu den Parkmöglichkeiten an.

Das erreichen der Parkmöglichkeiten auf dem eigenen Grundstück wird gewährleistet.

Was haltet ihr davon?
Schreibt bitte Pro und Contra auf.

Oliver1970
11.05.2023, 19:31
wäre nicht schlecht. Aber was ist mit älteren Menschen, die Gehproblemen haben ?

Trichtex
12.05.2023, 02:02
Moin Uwe!


Endlich kein Lärm und Gestank mehr in der Altstadt.
Durch Autoverkehr verursachter Lärm und Gestank werden mittelfristig ohnehin stark nachlassen und irgendwann ganz verschwunden sein. e-Mobilität wird in nicht allzu ferner Zukunft die dominierende Antriebsart werden. Ist also ein eher schwaches Argument.


Alle Parkhäuser sind für Anwohner reserviert.
Das schränkt die Art der Geschäfte, die in der Altstadt betreibbar sind, ein. Karstadt hatte beispielsweise einst auch größere elektrische und elektronische Geräte im Sortiment, die sicher niemand auf dem Buckel oder im Bollerwagen zum und im Shuttlebus transportieren wird.


Die Wohnqualität ist gestiegen und die Touristen nehmen das Angebot dankend an.
Welches Angebot? Den Shuttleverkehr? Ja, sicher wird der dankend angenommen, wenn es außer einer Wanderung für Auswärtige keine andere Möglichkeit gibt, in die Altstadt zu gelangen.

Eine Steigerung der Wohnqualität wird zudem ziemlich sicher höhere Mieten und höhere Immobilienpreise nach sich ziehen.


Für größere Einkäufe bieten die Geschäfte die Lieferung auch zu den Parkmöglichkeiten an.
Und wie soll das vonstatten gehen? Wenn alle Geschäfte einen eigenen Lieferverkehr zu den Parkmöglichkeiten anbieten, ist nicht viel gewonnen. Schließlich wäre es äußerst unpraktisch, lange am eigenen Fahrzeug auf die Ware warten zu müssen, es müsste sich also um Lieferverkehr hoher Dichte handeln, dessen Kosten zudem noch auf den Warenpreis aufgeschlagen werden müssten.

Meiner Ansicht nach ist die Altstadt, also das gesamte Gebiet innerhalb der Stadtmauern, zu groß, um den Individualverkehr komplett auszusperren. Natürlich konnte sich die Altstadt nicht an die gestiegene Verkehrsdichte anpassen, sie konnte nicht mitwachsen. Deswegen ist ja ein großer Altstadtbereich inzwischen Fußgängerzone und ziemlich sicher gibt es einige Straßen, um die die Fußgängerzone erweiterbar wäre.

Viele Grüße

Gunther

Alfred E. Neumann
15.05.2023, 09:25
wäre nicht schlecht. Aber was ist mit älteren Menschen, die Gehproblemen haben ?

Bitte nicht falsch verstehen, das ist nicht polemisch gemeint: Ältere Menschen, die Gehprobleme haben, haben leider auch oft Fahrprobleme. Mit entsprechendem ÖPNV, altersgerecht ausgestattet, würde man trotzdem auch die Älteren integrieren.

Alfred E. Neumann
15.05.2023, 09:36
Moin


Durch Autoverkehr verursachter Lärm und Gestank werden mittelfristig ohnehin stark nachlassen und irgendwann ganz verschwunden sein. e-Mobilität wird in nicht allzu ferner Zukunft die dominierende Antriebsart werden. Ist also ein eher schwaches Argument.
Stimmt, aber die Verkehrsmenge bleibt die gleiche, wenn man nur die Antriebsart ändert. Da sehe ich keinen Zugewinn.



Das schränkt die Art der Geschäfte, die in der Altstadt betreibbar sind, ein. Karstadt hatte beispielsweise einst auch größere elektrische und elektronische Geräte im Sortiment, die sicher niemand auf dem Buckel oder im Bollerwagen zum und im Shuttlebus transportieren wird.
Richtig, aber Großgeräte oder schwerere und größere Einkäufe kann man sich auch liefern lassen.



Welches Angebot? Den Shuttleverkehr? Ja, sicher wird der dankend angenommen, wenn es außer einer Wanderung für Auswärtige keine andere Möglichkeit gibt, in die Altstadt zu gelangen.
Das wäre dann "sanfter Zwang".


Eine Steigerung der Wohnqualität wird zudem ziemlich sicher höhere Mieten und höhere Immobilienpreise nach sich ziehen.
Möglich. Aber auch eine größere Nachfrage aufgrund der gestiegenen Attraktivität.



Und wie soll das vonstatten gehen? Wenn alle Geschäfte einen eigenen Lieferverkehr zu den Parkmöglichkeiten anbieten, ist nicht viel gewonnen. Schließlich wäre es äußerst unpraktisch, lange am eigenen Fahrzeug auf die Ware warten zu müssen, es müsste sich also um Lieferverkehr hoher Dichte handeln, dessen Kosten zudem noch auf den Warenpreis aufgeschlagen werden müssten.
Für den Lieferverkehr kann man auch zwei Zeitkorridore täglich vorsehen, morgens und abends z.B.


Meiner Ansicht nach ist die Altstadt, also das gesamte Gebiet innerhalb der Stadtmauern, zu groß, um den Individualverkehr komplett auszusperren. Natürlich konnte sich die Altstadt nicht an die gestiegene Verkehrsdichte anpassen, sie konnte nicht mitwachsen. Deswegen ist ja ein großer Altstadtbereich inzwischen Fußgängerzone und ziemlich sicher gibt es einige Straßen, um die die Fußgängerzone erweiterbar wäre.
Da stimme ich auch zu. Trotzdem "ziehen" immer noch verhältnismäßig viele Parkplätze in der Innenstadt den Autoverkehr ins Zentrum, mit dem entsprechenden "Parksuchverkehr", wie man regelmäßig vor allem am CvD-Platz sieht, wenn sich der Verkehr wieder staut, weil Leute in der Hoffnung, daß "gleich" ein Platz frei wird, kackfrech an der Einfahrt warten.
Es gibt europaweit Städte, die versuchen (oder es sogar schon umgesetzt haben), den Autoverkehr aus der Innenstadt zu verbannen. Meistens wird das als sehr erfolgreich beschrieben, vor allem von den Bewohnern der Stadtzentren.