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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Paul-Lincke-Ring



Frank
11.02.2010, 07:22
Zu Ehren des großen Operettenkomponisten wird alle zwei Jahre (seit 1955 von der Gemeinde Hahnenklee-Bockswiese und nach deren Eingemeindung (1972) von der Stadt Goslar) der Paul-Lincke-Ring an einen bedeutenden Vertreter der deutschen Unterhaltungsmusik verliehen.

Der in Berlin geborene und lebende Lincke hat 1946 auf dem Friedhof in Hahnenklee seine letzte Ruhestätte gefunden.

Der goldene Paul-Lincke-Ring wurde von den Goldschmieden Willi und Magdalena Blomquist entworfen. Er trägt die Initialen Paul Linckes und ist mit einer von einem Lorbeerzweig umschlungenen Lyra geschmückt.

http://www.paul-lincke-haus.de/Gallerie/PL_Ring_3.jpg

Bisher erhielten den Ring:

1955 Friedrich Schröder
1957 Gerhard Winkler
1959 Rudolf Nelson
1961 Hans Casté
1964 Willi Meisel
1966 Dr. Edmund Nick, Franz Grothe
1969 Nico Dostal
1971 Günter Neumann, Werner Eisbrenner
1973 Norbert Schulze
1975 Peter Kreuder
1977 Michael Jary
1979 Günther Schwenn
1981 Udo Jürgens
1983 Ralph Siegel
1985 Werner Bochmann
1987 Lotar Olias
1989 Michael Kunze
1999 Klaus Doldinger
2001 Nicole, Rolf Zuckowski
2003 Udo Lindenberg
2005 Max Raabe
2007 Peter Plate
2009 Die Fantastischen Vier

Axel
23.02.2010, 12:45
Für die Ring-Verleihung gibt es nun ja auch einen Verein in Hahnenklee-Bockswiese.
Ihr könnt ihn erreichen unter: www.paul-lincke.de
Diese Vereinsgründung war schon notwendig, nun kann sich unser OB einen neuen Dienstwaren leisten.

Steckel
23.02.2010, 17:11
Für die Ring-Verleihung gibt es nun ja auch einen Verein in Hahnenklee-Bockswiese.
Ihr könnt ihn erreichen unter: www.paul-lincke.de
Diese Vereinsgründung war schon notwendig, nun kann sich unser OB einen neuen Dienstwaren leisten.
Axel, der OB hat auf dich gehört, er hat jetzt einen neuen Dienstwagen. :D

Bergmönch
15.08.2016, 15:21
Für alle, die nicht so oft nach Hahnenklee kommen: In der Fußgängerzone gibt es auch ein Paul-Linke-Denkmal:

15840

Beste Grüße

Bergmönch

Toni Pepperoni
14.01.2017, 11:38
http://regionalheute.de/wp-content/uploads/2015/11/IMG_2593-950x633.jpg
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk gab beim Neujahrsempfang den nächsten Empfänger des Paul-Lincke-Rings bekannt.

Goslar. Am letzten Freitag auf dem Neujahrsempfang hatte der Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk den nächsten Träger des Paul-Lincke-Rings enthüllt. Es handelt sich um den BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken.



In Empfang nehmen wird der Musiker seine Auszeichnung am 26. März in Hahnenklee. Gänzlich unbekannt ist Niedecken die Stadt Goslar nicht, spielte er doch bereits 1989 vor der Kaiserpfalz ein umjubeltes Konzert. Die nächste Tournee seiner Band ist übrigens für 2018 vorgesehen.

uelle:regionalheute


Gruß Toni

märklinist
24.01.2025, 13:15
Hallo in die Runde,
ich frage mich, was das soll, einen neuen Namen für den Paul Linke Ring zu suchen. Natürlich lebte und erlebte Paul Linke den Ersten Weltkrieg, den Zweiten Weltkrieg und die schrecklichen Geschehnisse aus dieser dunklen Zeit.
Heute wirft an ihn vor, dass im wohl die Juden damals egal waren. Ja, was hat man denn mit den Leuten gemacht, die sich gegen das mörderische System gestellt haben? Da muss man nicht lange überlegen, entweder wären die Personen in einem KZ verschwunden oder gleich an Ort und Stelle standrechtlich erschossen worden.
Ich denke schon, dass seine Gedanken eine andere Wahrnehmung hatten, aber leider konnte er sich dazu ja nicht mehr äußern, da er ja 1946 verstorben ist, und da war ja die Nazidiktatur noch nicht mal aufgeklärt, die Gefahr war immer noch groß, dafür an den Pranger gestellt zu werden.

Jüngere Zeitzeugen, die die SED Diktatur noch bis 1989 erlebt haben, können sicherlich berichten, dass es hochproblematisch war, sich negativ über das Regime zu äußern.

Was will man denn noch alles ändern, umbenennen und verbieten aus der längst vergangenen Zeit, die wohl niemand heute mehr erleben möchte?
Mann sollte das ganze auf sich beruhen lassen und den Namen beibehalten, weil Paul Linke kein Täter aus jener Zeit war. Ich hoffe nicht, dass die Gedenkstatur, die an ihn in Hahnenklee-Bockswiese erinnern soll, nun auch noch verschwinden soll.

Man müsste ja alle unsere Großeltern verdammen, weil die sich nicht gegen das gerichtet haben, was der Massenmörder Hitler gemacht hat. Die, die davon wussten und später davon erfahren haben, haben diese schrecklichen Taten mit Sicherheit verabscheut. Meine Großmutter war Augenzeuge als Juden von SS und SA-Leuten an den Haaren aus dem damaligen Judenhaus herausgezogen wurden. Hätte meine Oma aufbegehrt, dann wäre sie mit Sicherheit sofort erschossen worden. Denn es war zu der Zeit besser, den Mund zu halten.

In diesem Sinn
der märklinist

Volker
24.01.2025, 18:40
Hallo Gemeinde!
Eines gleich im Voraus: Ich bin als Hahnenkleer der Meinung, daß die Verleihung des Ringes abgeschafft werden sollte. Aus folgenden Gründen: Der zeitliche Abstand der Verleihung ist viel zu kurz angesetzt, selbst 5 Jahre wären schon zu kurz bemessen gewesen.
Außerdem waren die Vorkommnisse von Seiten der zu Ehrenden in den letzten Jahren alles Andere, als diesem Ereignis angemessen: Rosenstolz, oder wie die genau hießen, meckerten an ihrer Unterkunft rum, und der Vogel, der Paul Linke unbedingt in die Naziriege einordnen wollte, hat das wohl für eine positive Publicity seiner in Absteigen begriffenen Karriere gehalten. Aber genug solcher Kritik, entscheiden darüber werden Andere.
Noch eine Ergänzung zum Tode Paul Linkes: Ich lag vor einigen Jahren mit einem ehem. Kollegen vom EBR zusammen im Goslarer Krankenhaus, der 1946 in Clausthal bei der Tischlerei Klaus als Lehrling war. Sie wurden abgerufen, die Leiche von Paul Linke aus dem Robert Koch Krankenhaus abzuholen und einzusargen. Er mußte als Lehrling mit dorthin. Es wurden die notwendigen Arbeiten vorgenommen, und dann wurde der Sarg mit einem Pferdegespann nach Hahnenklee überführt. Das Pferdegespann war vermutlich der Nachkriegszeit geschuldet, war aber m. E. würdiger, als der heute übliche Transport mit dem Auto.
Jetzt warten wir mal ab, was aus der Ringverleihung wird, vor einigen Tagen war diesbezüglich eine Gemeinderatssitzung, die Entscheidung steht wohl noch aus.
Es gibt übrigens von einem Teil der hiesigen Bevölkerung einige Kritik am vermuteten Bestreben der Stadt Goslar, diese Ereignis an sich zu ziehen. Paul Linke hat zwar den Großteil seines Lebens in Berlin gelebt und gewirkt, aber die letzten Lebenstage hat er in Hahnenklee verbracht, ist hier beerdigt, und nicht in Goslar!
Ein erwähnenswertes Ereignis will ich noch anfügen: Es muß so um die Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts gewesen sein, als die Hauswirtschafterin von Paul Linke versucht hat, ihren Arbeitgeber zu exhumieren und nach Berlin zu überführen. Sie hat wohl einige derartige Versuche zu verwirklichen unternommen, was aber verhindert wurde. Unser damaliger Polizist mußte am Grab zeitweise Posten stehen. Das hat sogar im Magazin" Der Stern" gestanden, dort habe ich es gelesen.
Jetzt noch ein schönes Wochenende Volker