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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Archäologische Ausgrabung am Rammelsberg



Bergmönch
16.03.2012, 17:44
Am 11.09.2011 fand im Rammelsbergmuseum anlässlich des Denkmalschutztages ein Tag der offenen Tür statt. Zu diesem Anlass war es auch möglich an Führungen durch die archäologischen Ausgrabungen teilzunehmen. Bereits vor diesem Ereignis fanden die Ausgräber den Schuh eines mittelalterlichen Bergmannes, der vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt. Dieser wurde, noch im unrestaurierten Zustand, in der Lohnhalle ausgestellt.

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Die Ausgrabung befindet sich oberhalb der “Schiefermühle” in direkter Nachbarschaft es Erzausbisses des “Alten Lagers”.


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Im Vordergrund des Bildes kann man eines Teil des Ausbisses sehen. Hier, bzw. 20 – 30 Meter über den Köpfen der heutigen Besucher hat einmal der Goslarer Bergbau begonnen.


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Die folgenden Aufnahmen geben einen Überblick über die Ausgrabungsstätte.


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Hier ist man auf eine noch unidentifizierte mittelalterliche Holzkonstruktion gestoßen. Vermutlich handelt es sich um eine Arbeitsbühne.


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Prof. Lothar Klappauf, einer der Grabungsleiter, erläuterte die allerneuesten Funde, die noch an Ort und Stelle präsentiert wurden. Es handelt sich um zwei weitere Schuhe und eine Grubenlampe aus Ton (vermutlich 12. Jahrh.). Sowohl die Funde als auch die Fundstelle werden in Fachkreisen als sensationell angesehen. Die Fundstücke sind die Einzigen dieser Art in Deutschland und einen Ort wo durchgängig Spuren aus 1000 Jahren Bergbaugeschichte zu sehen sind, gibt es nur hier.


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Die Lampe ist sehr grob und einfach geformt. Das Loch diente als Gruffmulde und um sie an einem Stab befestigen zu können, der dann als Halter oder Stativ diente.


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Der mittelalterliche, verfüllte Tagebau wurde durch die Schiefermühle angeschnitten und liegt jetzt praktisch wie ein offenes Buch vor den Archäologen. Da es sich um ein Bergwerk handelt, liegen die ältesten Spuren oben anstatt, wie bei üblichen Ausgrabungen, unten. Hier sieht man den Querschnitt durch einen sehr alten Erztransportweg. Die Wagenräder schnitten sich immer tiefer in das Gestein ein. Hin und wieder wurde dann der Fels zwischen den Fahrspuren entfernt, damit die Karren nicht aufsetzten. Auf diese Weise entstanden die Hohlwege, die sich teilweise noch heute in der Landschaft abzeichnen. Neben den Spuren der Räder kann man auch noch den kleinen Absatz sehen auf dem die Karrenführer liefen, damit sie nicht im Dreck waten mussten.


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Die Führung durch Prof. Klappauf war überaus anschaulich und beeindruckend. Neben den historischen Aspekten wurde auch über die Geologie vor Ort referiert.

Es ist zu hoffen, dass der Originalschauplatz des allerersten Bergbaus in Goslar eines Tages in das Gesamtkonzept des Museums eingebunden werden kann.


Beste Grüße

Bergmönch

kphth
16.03.2012, 22:20
ein ausgesprochen informativer Beitrag! Wann war denn diese Führung? Da wäre ich auch gerne dabei gewesen. Ich erinnere mich noch gut an die lebhaften Seminaranteile des Herrn Klappauf und seines Kollegen, dessen Namen mir gerade kurzfristig entfallen ist, im Rahmen der der Grubenführerausbildung, es war richtig spannend, auch wenn man nicht wirklich "vom Fach" war. Kleine Anregung, vielleicht nicht an der richtigen Stelle: die Ankündigung von interessanten Veranstaltungen zur Geschichte der Stadt im Forum, oder gibt es das schon?
Liebe Grüße
kphth

uwe unten
17.03.2012, 00:20
hallo
die funde sind sehr beeindruckend. aber die leute die dort mal gearbeitet haben ,die ganzen anlagen kennen , die schächte zufuss erkundet haben ,werden und wurden von jetzigen "herren /frauen "raus gemobbt .andere schmücken sich mit fremden federn.

glück auf uwe ex rammelsberger

Bergmönch
17.03.2012, 07:49
... Wann war denn diese Führung? ....

Das war zum Tag des offenen Denkmals am 11.09.2011.


Beste Grüße

Bergmönch

AlterSchirm
17.03.2012, 09:24
Das war zum Tag des offenen Denkmals am 11.09.2011.


Beste Grüße

Bergmönch

Ja, allerdings war der Andrang so groß, dass man schon um kurz nach elf keine Chance mehr hatte, irgendwann am Tag an einer Führung teilzunehmen, weil bis zum Abend alles ausgebucht war. :( Wir haben den Fehler gemacht und uns vorher noch das Logenhaus angeschaut, weil wir erst and er zweiten angekündigten Führung teilnehmen wollten....

Vielen Dank, dass wir jetzt wenigstens die Fotos sehen können.

Hanno
04.09.2012, 13:10
DPA-Meldung vom 03.09.2012 :

"Goslar (dpa/lni) - Bei ihren Ausgrabungen am Weltkulturerbe Rammelsberg sind Archäologen in Goslar auf eine zumindest für den Harz einzigartige historische Bergbauanlage gestoßen. Es handele sich um einen mit Hölzern ausgebauten Stollen aus der Zeit um das Jahr 1300, sagte Lothar Klappauf vom niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege am Montag. Im verfüllten mittelalterlichen Tagebau Schiefermühle haben die Forscher einen ebenfalls mit Holz gesicherten alten Schacht entdeckt, der auf diesen Stollen zuführt. Am Rammelsberg graben sich die Archäologen seit dem Jahr 2009 durch die in dem alten Tagebau aufgeschüttete Müllkippe."

Link:

http://www.bild.de/regional/hannover/hannover-regional/archaeologen-finden-beispiellosen-bergbaustollen-26008648.bild.html

Mehr war vorerst nicht im Netz zu finden. Gibt es dazu etwas in der GZ ?

Susanne-K.
02.12.2012, 12:49
Ich glaube, dieser Bericht gehört zu dem Thema:
http://www.welt.de/kultur/history/article13588223/3000-Jahre-alte-Muellkippe-bei-Goslar-entdeckt.html

uwe unten
17.09.2013, 16:23
hallo
so wird die grabungsstelle gesichert . gesehen vor 3 wochen
Glück Auf Uwe