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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Goslarer Geheimgänge und mehr...



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Sperber
13.01.2013, 21:08
...zumindest den 30. jährigen Krieg hat Goslar im Gegensatz zu anderen Städten, relativ gut überstanden. Drei Angriffe des Dänen Königs Christian, an verschiedenen Stellen, hat die gut befestigte Stadt standhalten können! Und den Agressoren schwere Verluste zu gefügt!

Sperber
06.02.2013, 21:34
Spurensuche...

Aktuell beschäftigen wir uns jahreszeitlich bedingt, mit theoretischen Nachforschungen zu diesem Thema im Archiv und sind dato dabei, geschichtliche Hintergründe zur Harlyburg bei Vienenburg und der damaligen Lutterburg in Lutter zu sammeln.
Bei der letzteren gibt es aus dem Volksmund Hinweise auf einen unterirdischen Gang, möglicherweise weit aus der Stadt, in Richtung der ehemaligen Pagenburg. Diesbezüglich hatten wir, neben dem Sammeln von Hinweisen auch Kontakt mit den heutigen Besitzern der Burg aufgenommen und erhielten freundlicherweise die Möglichkeit uns das heutige Gelände der damaligen Wasserburg mit dem noch bestehenden Palas und dem weit sichtbaren Turm an zu sehen. Vielen Dank schon an dieser Stelle an die heutigen Eigentümer!

Was uns für dieses Jahr und die folgenden im Harz, bei unserer Suche zu diesem Thema besonders optimistisch stimmt, ist die Realisierung eines schon erwähnten Gedankens und Traumes…wir werden in den nächsten Wochen nach langer Suche ein Bodenradar besitzen, mit welchen Gänge und Hohlräume geortet werden können!

Dieses ermöglicht uns defakto die Option, theoretische Grenzen…praktisch zu überprüfen!

Zum Beispiel : Der Zwinger am Thomaswall…wenn es noch eine unterirdische Verbindung in Richtung Innenstadt gibt…werden wir sie falls vorhanden, finden und tatsächlich beweisen können!

Bis dato scheiterten wir immer an diesem Punkt…dies wird sich ändern...jetzt wird es wirklich interessant…möglicherweise… falls es etwas gibt!?!



Nur nochmal als deutlichen Hinweis: Wir sind keine Schatzsucher oder Raubgräber...mal davon abgesehen, ortet dieses Gerät auch nur Hohlräume und keine Metalle und ähnliches!!!


Uns interessiert ausschließlich die Erforschung...

Monika Adler
07.02.2013, 00:49
Sperber, das ist mir interessant. Ich hatte noch nichts von einer Lutterburg und Pagenburg gehoert. Bin ich da besonders unwissend, oder ist das nicht so allgemein bekannt? Von Wasserburgen wurde in unserer Gegend nicht gesprochen. Ich freue mich schon auf eure Funde und gratuliere zum neuen " Spielzeug" Gruesse. Monika

Sperber
08.02.2013, 21:48
Hallo Monika...

auf das "Spielzeug:)!" freuen wir uns auch wahnsinnig...unsere mittlerweile 12 monatige (meißt theoretische) Spurensuche zu diesem Thema hat uns bereits viele interessante Kontakte ermöglicht und schon einiges zu Tage gebracht! Wir haben mittlerweile eine ganze Liste, bis dato ungeklärter Fragen und Theorien...allein für Goslar!:)

Aktuell wurde in den Medien (Goslarer Zeitung) eine interessante neue Seite im Internet vorgestellt..."www.Goslar-Wiki.de"!
Dabei handelt es sich um eine erfrischend neue, innovative Version der geschichtlichen Spurensuche in Goslar...
Exemplarisch wurde vom Leiter des Goslarer Stadtarchives Herrn Ullrich Albers in diesem Kontext (in der Goslarer Zeitung) eine Aussage zu diesem Thema publiziert, in der es sich um die Theorie, eines damaligen unterirdischen Stollenganges vom Marktkaffee in Richtung Rammelsberg handelt...!?!:)


Zu Deiner Frage, bezüglich sowohl der Burg Lutter als auch der Pagenburg...

Die Wasserburg in Lutter am Barenberge ist historisch zum Beispiel signifikant interessant, wenn es sich um den dreißigjährigen Krieg handelt.
Zwischen Hahausen und Lutter kam es 27. August 1626 zu einer entscheidenden Schlacht...dazu findest Du viele Informationen auch im Internet!
Die genannte Pagenburg ist eine eher einfache Fluchtburg in der Nähe von Lutter...dieser habe ich nicht viel Zeit gewidmet...soweit ich in Erinnerung habe, zwei Wälle und Holzpallisaden...vielleicht hat hier jemand mehr Informationen?!? Im Frühling aber sehr interessant zum Wandern...eine wunderschöne Flora und Fauna!

Das schöne am Harz und der Umgebung, es gab hier unglaublich viele Burgen...eigentlich ein Eldorado diesbezüglich!:)

bergland
09.02.2013, 09:20
wird vll auch hier einige interessieren da auch einige burgen in der nähe von goslar zu finden sind : http://burgrekonstruktion.de/main.php

man beachte links unten die bücher die erschienen sind : Burgen und Schlösser der Harzregion , Band 1-3 ...

Monika Adler
09.02.2013, 21:50
wird vll auch hier einige interessieren da auch einige burgen in der nähe von goslar zu finden sind : http://burgrekonstruktion.de/main.php

man beachte links unten die bücher die erschienen sind : Burgen und Schlösser der Harzregion , Band 1-3 ...

Bergland ,das habe ich genossen! Man hat ja keine Ahnung, wieviele Burganlagen es einmal gegeben hat.Gruesse, Monika

Sperber
09.02.2013, 23:50
Sehr interessanter Link "bergland"...vielen Dank!

Die Zeichnung zur Harlyburg habe ich auch im Archiv gesehen, beeindruckend...hast Du oder jemand, Kenntnisse über den Geheimgang der Harzburg?

AlterSchirm
10.02.2013, 04:37
Hallo Sperber,

zu den Geheimgängen weiß ich nichts, aber in der Nähe von Nauen, genauer in der Siedlung Rhode gibt es die Reste einer kleinen Motte, von der erzählt wird, dass sie auch während der Tillyschlacht zerstört wurde. Leider hat der Landwirt, der dort sein Vieh weidet, nicht viel für Denkmalschutz übrig, aber man kann noch ganz gut die Motte und Graben erkennen, sowie Reste der Kemenate (einzelne Sandsteinblöcke).

Die 2500 Gefangenen der Schlacht wurden in einem Feldlager auf den Wiesen und Feldern bei Wolfshagen untergebracht. Die Bewacher aus den Reihen der Tillytruppen trugen auffällige rote Uniformjacken und sollen damals das eine oder andere Kuckuckskind im Dorf hinterlassen haben, weswegen die Wolfshäger auch heute noch gelegentlich als "Tilljacker" bezeichnet werden.

Sperber
10.02.2013, 20:06
AlterSchirm...von dieser Motte hatte ich bis dato noch gar nichts gehört, hat sie einen Namen und ist sie leicht zu finden?

Zudem, ich habe im Archiv aktuell einen unglaublich komplex dargestellten Schlachtverlauf bei Lutter in einem Buch von 1925 gesichtet. Dem kann man noch deutlicher, als in allen anderen Versionen, welche ich bisher gelesen habe, entnehmen, dass die Schlacht fast anders ausgegangen ist!

Kann ich wirklich empfehlen...
Quelle: "Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Lande Braunschweig und Hannover", Band I Braunschweig, von W. Görges / F. Spehr, erschienen 1925, Seite 281-293.
Enthält auch eine Kopie eines Kupferstichs von 1627 und eine Landkarte zur Schlacht!

Zu Deiner Schilderung zum Gefangenenlager bei Wolfshagen...(vielleicht weißt Du mehr?)
1. Waren bei der von Dir genannten Anzahl von 2500 Gefangenen, die 30 Fähnlein (2000Mann), welche sich in der Lutterburg verschanzten dabei oder gab es mehrere Gefangenenlager?
2. Was passierte weiter mit ihnen, hast Du diesbezüglich Informationen?
3. Wie war es möglich, in dieser Zeit neben den eigenen Truppen noch so viele Gefangene zu ernähren, wenn es sowieso kaum Nahrung gab, was viele Qellen deutlich erwähnen?
3. Wenn ich Fragen darf, welches sind Deine Quellen diesbezüglich...soweit war ich bisher noch nicht in meinen Recherchen zu diesem Thema!?!:)

AlterSchirm
11.02.2013, 03:53
Die Motte heißt Rhode, was wohl auf die typische Herstellmethode zurückgeht und die drei Höfe tragen vermutlich deshalb diesen Namen. Sie liegt östlich von der Straße auf einer Viehweide direkt gegenüber von den wenigen Häusern und ist kaum zu übersehen. Der Landwirt hat sie mit seinen ausgedienten Geräten garniert und sie ist inzwischen mit Bäumen bewachsen. Ein Teil war bereits weggebaggert worden, bevor de Denkmalschutzbehörde reagieren konnte. Die Quellenlage zur Motte ist sehr dürftig, soweit ich weiß gibt es nur einen schriftlichen Hinweis im Zusammenhang mit der Wüstfallung des Dorfes Dolgen im langelsheimer Museum, sowie die Darstellung des Hügels auf einigen bildlichen Wiedergaben des Schlachtfeldes als Schanzung.

Die Geschichte aus Wolfsahgen ist Hörensagen, hat mich nie wirklich interessiert und deswegen habe ich nie nach Quellen gesucht. Erzählt man eben seit ein paar hundert Jahren so. Hierzu würde ich mal die verschiedenen Chronisten der beiden Orte Langelsheim und Wolfshagen genauer anschauen, wenns um Rechereche geht.

Sperber
11.02.2013, 17:39
Der Landwirt hat sie mit seinen ausgedienten Geräten garniert und sie ist inzwischen mit Bäumen bewachsen.

Wunderbare Formulierung:)! Vielen Dank für die Informationen, werde ich mit in jedem Fall mal anschauen!

Maria
16.02.2013, 16:12
Hallo Sperber
Als Neue habe ich noch mal alle Beiträge gelesen und ein paar unbeantwortete Fragen von dir gefunden.
- Trüllekekanal am alten Friedhof, der Bach geht hier unter der Eisenbahn durch und läuft dann weiter nach Riechenberg um dort den Teich zuspeisen. Dieser war der Mühlenteich. Von der alter Mühle hab ich vor drei Jahren noch jede Menge Sandsteine, das Lager des Rades und das Gerenne des Oberwassers gesehen. Die Umflut des Teiches läuft dann weiter Richtung Jerstedt. Bevor es unter der B6 durch geht ist noch ein sehr großer alter Teich gewesen ( für die Jerstedter Mühle). Die Umflut war noch intakt. Letztes Jahr wurde der Damm wieder repariert, als Hochwasserschutzmaßnahme.
Zurück zur Trülleke am Friedhof.
Als Kind habe ich noch den offenenTeil auf der anderen Seite des Bahndammes gesehen. Bevor die Von Gaßenstraße als Tangente durch die Füllekuhle geführt wurde, lief der Bach oberirdisch neben dem Bahndamm, bis ungefähr zur heutigen Ampel. Dort war ein Spielplatz und der Marienbaderweg, dort Fußweg hatte eine Brücke über den Bach. Der große Parkplatz war das Tennisgelände. Die Trülleke ging offen bis zu der kleinen Stichstraße bei Blumen Meier. Dort war sie schon viel länger verrohrt.
Zum Felsenkellerbunker.
Ich traf dort einen Mann, der mir erzählte wie er als Kind die Fliegeralarme erlebt hatte.
Bei Alarm seien alle "Bonzen " in den Bunker unter dem Weinberg gegangen und sie hätten mit dem Keller ihres Hauses davor vorlieb nehmen müssen. Das Gefühl des Ausgeliefertseins hätte er bis heute nicht vergessen. Der Bunker solle insgesamt drei Ausgänge gehabt haben. Einer ist ja heute noch gut sichtbar.
Frage. Kennst den Bunker unter dem Petersberg?
Gruß Maria

Monika Adler
16.02.2013, 18:24
In den Bunker unterm Petersberg ging ich als ganz kleines Maedchen, mit den Hausgenossen , kann mich aber nur noch auf den Weg hin und zurueck erinnern, nicht wie er ausgesehen hat. Gruesse, Monika
Uebrigens: Bist du ein Mann oder eine Frau, Maria??( Das hoert sich jetzt bloed an, aber sieh mal das Zeichen an, das neben deinem "Noch-nicht-Avatar" neben einem Beitrag hier zu sehen ist. Dass ist das Zeichen fuer "maennllch" und du nennst dich doch selbst " Neue" nicht "Neuer" gruesse. Monika;) Gruesse, Monika

Maria
17.02.2013, 11:16
Hallo Monika, bin schon seit über 62 Jahren weiblich, weiß aber nicht wie ich das Zeichen ändern kann. Grüße Maria

Monika Adler
17.02.2013, 17:25
Hallo Monika, bin schon seit über 62 Jahren weiblich, weiß aber nicht wie ich das Zeichen ändern kann. Grüße Maria

Hallo, Maria, siehst du, ich bin mir sicher, Andreas hat das geaendert? Jetzt sitzt du richtig [nichts fuer ungut? ]Gruesse, Monika

Maria
17.02.2013, 17:29
Hallo, Maria, siehst du, ich bin mir sicher, Andreas hat das geaendert? Jetzt sitzt du richtig [nichts fuer ungut? ]Gruesse, Monika

Wie neu geboren danke
Maria

Sperber
17.02.2013, 18:26
Hallo...

Der Bunker unter dem Petersberg ist mir bekannt...nennen kann ich ansonten noch den Georgenbergbunker und den unter dem Thomaswall. Über die Dimensionen des ersten konnte ich in Erfahrung bringen, dass er sich vom Bahnhof bis unter das Bismarkdenkmal erstreckte. Dieser wurde vor einigen Jahren verfüllt, da er an einer Stelle einbrach.
Soweit ich mich erinnere, war dies nach 2002...in der örtlichen Presse erschien, soweit ich es noch weiß, ein kurzer Hinweis darüber...

Der unter dem Thomaswall interessiert mich aktuell mehr, da er möglicherweise in seinen Dimensionen (?) mit dem schon mal erwähnten Zitat:

„Den Zugang zum Zwinger bildeten früher geräumige, unter der Mauer und den Wall hindurch sich erstreckende Gewölbe.“
Quelle: Archiv für niedersächsische Kunstgeschichte, eine Darstellung mittelalterlicher Kunstwerke…von H. Wilhelm Mithoff, 1849.

...in Verbindung zu bringen ist. Zumindest am Felsenkellerbunker nutzen die Nazis, alte vorhandene unterirdische Strukturen für ihren Bunkerbau.
Am unteridischen Zugang des Trüllkekanals soll ebenso etwas ähnliches geplant gewesen sein, aber baulich nicht mehr umgesetzt...

An dieser Stelle habe ich bezüglich des "Thomaswallbunkers" noch nicht weiter nachgeforscht, vielleicht weiß hier jemand mehr???

Sperber
13.04.2013, 23:39
Hallo...

Den langen Winter haben wir genutzt, um viele weitere interessante Bereiche in und um Goslar zu unserem Thema zu sondieren...insgesamt zeigte sich die theoretische, teilweise auch praktische Suche, an einigen Stellen sehr interessant!

Ein Beispiel hier....

Auf der Suche nach Informationen über den damaligen Standort des Achtermann Zwingers...

Hintergrund:
Nicht dem heutigen Achtermann...dieser Turm des damaligen Rosentores hieß eigentlich im Volksmund Schäferturm, da dort im Winter Schafe untergebracht wurden. Nach dem Abriss des eigentlichen Achtermann Zwingers wurde die "Kaiserfigur" (heute schön zu sehen, wenn man vom Bahnhof, in Richtung Stadt geht) dort angebracht...daher der heutige Name! Dabei möchte ich keine Grundsatzdiskussion eröffnen, da der ursprüngliche Schäferturm, im Bereich des Breitentores zu finden ist...der eigentliche Name des heutigen Achtermannturmes steht also auch weiterhin in Frage...

Pauls-Turm wird er auch an einigen Stellen genannt, aber das sind alles relativ neue Namen...!!!!

Eigentlich ging es hier aber um den Achtermannzwinger, welcher dem am Thomaswall ähnelte aber wahrscheinlich ein wenig größer war. Herr Griep gibt an, dieser stand in etwa dort, wo heute von der Mauerstrasse aus, die Brücke in Richtung Bismarckdenkmal steht. Der genaue Standort ist bis dato unbekannt!

Interessant für uns ist der Fakt, dass auch dieser unterirdisch bemannt wurde, da definitiv ausserhalb der Stadtmauer! Zumindest das ist klar:)!

Aber von wo??? Keine Quelle gibt diesbezüglich Informationen...es ist bis dato ja nicht einmal klar, wo er stand!

Im Verlauf der Mauerstrasse stießen wir auf einen möglichen interessanten Hinweis (die genaue Lokation nennen wir aus privaten Gründen an dieser Stelle noch nicht) , dort gibt es auf einem Grundstück einen senkrechten etwa fünf Meter tiefen Schacht, am Grund geht ein Stollengang in Richtung Breitem Tor und ein vermauerter in Richtung Stadt.

Ein mögliche Zusammenhang zum damaligen Achtermannzwinger ist an dieser Stelle...defintiv interessant!

Herr Griep gibt an, diesen Ort noch nicht zu kennen...

Mal sehen...:)

Sperber
19.04.2013, 19:40
Hallo...

die Harzburg, zumindest jedem aus dieser Region bekannt...hatte/hat einen Geheimgang im Brunnen, welcher heute verschüttet ist und dessen Verlauf bis heute wohl unbekannt ist. Natürlich gehört auch dieser zu unserer Liste!

Historisch überlieferter Hintergrund:
"Zum Auftakt des Sachsenkriegs 1073 musste Heinrich IV. mitsamt den Reichsinsignien aus der Kaiserpfalz Goslar auf die Harzburg fliehen. Angeblich seien ihm 60.000 Belagerer gefolgt und seine Burgbesatzung habe 300 Mann betragen. Der König floh schließlich der Sage nach durch den Brunnen der belagerten Burg und einen Geheimgang." Quelle Wikipedia: Harzburg

In einem Video bei You Tube...tatsächlich, ich habe lachen müssen...hat sich medial die "Sendung mit der Maus" damit beschäftigt und zeigt den Eingang im Brunnen der Harzburg in 13 Meter Tiefe!

Hier der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=818ozeMSDHQ


http://www.youtube.com/watch?v=818ozeMSDHQ


Der Unterhaltungswert ist gelungen und den Eingang sieht sicherlich nicht jeder so, wenn er die Harzburg besucht.:)

Defakto haben wir bisher keine Hintergründe zu diesem Thema, deshalb hier die Frage, weiß jemand mehr dazu...?

Harzer06
20.04.2013, 02:15
Mir ist zu dem Harzburg-Brunnen nur bekannt, daß sich vor wenigen Jahren (< 10) da mal Höhlenforscher abgeseilt haben und auf den fraglichen Abzweig vom Brunnen gestoßen sind. Nach einem Meter Länge ist der verschüttet oder verbrochen. Ein Mundloch bzw. Ausgang im Gelände ist bisher nicht gefunden worden. Ebenso ist der weitere untertägige Verlauf bislang unbekannt.
Ob die Flucht von der Harzburg wirklich durch den Brunnen erfolgte, ist m.W. nicht sicher überliefert. Auch die Stärke des Belagerungsheeres wird je nach Quelle unterschiedlich angegeben. 60000 Kämpfer wären für die Zeit um 1070 eine Ultra-Supermacht gewesen.

G´Auf
Harzer06

Sperber
23.04.2013, 19:02
Hallo...

Die Zahl 60000 klingt wirklich viel, wobei in der Varusschlacht in der zweiten Hälfte des Jahres 9 n. Chr. drei römische Legionen (eine Legion hatte zwischen 3000 - 6000 Mann) samt Hilfstruppen und Tross in Germanien eine vernichtende Niederlage erlitten...

Wer war der Initiator der Suche, der Bad Harzburger Geschichtsverein e.V.?

bergland
04.05.2013, 09:27
Link zur Lage vom Truwerdich : http://www.burgen.ausflugsziele-harz.de/ausflugsziele-sehenswertes/burg-schloss/kaiserpfalz-goslar.htm

http://www.burgen.ausflugsziele-harz.de/images/ausflugsziele/goslar-kaiserpfalz/kaiserpfalz-goslar-griep01a.jpg

Günther und Helga
05.05.2013, 16:03
Der Geheimgang vom Großen Burgberg soll ab dem Brunnen hinunter zum Kleinen Burgberg führen und dort in der südlichen Ecke der dort noch befndlichen Grundmauern herauskommen. Wir haben vor ca. 20 - 25 Jahren das mal alles untersucht, aber nix gefunden. Dann gibt es noch die Theorie, dass der Gang im Krodotal im Pfarrgarten in den sich dort befindlichen Erdsenken enden soll - auch dort brachten Nachgrabungen kein Ergebnis - also weitersuchen - solche Gänge hat es bestimmt gegeben - aber wenn jeder wüßte, wo die Gänge sind, dann wären es ja keine Geheimgänge mehr:D

Sperber
16.06.2013, 19:55
Nach einiger Zeit mal wieder da...:)

hier zwei Bilder, welchen den Geheimgang im Brunnen der Harzburg (Burgberg) erläutern (zum vergrößern Bilder anklicken).

http://pinterest.com/pin/551128073120082719

http://pinterest.com/pin/551128073120082710

Und hier eine interessante Stelle, welche unsere Suche nach dem damaligen Achtermann Zwinger in Goslar tangiert. Zu finden ist diese in der Mauerstrasse. Darauf gestossen sind wir über einen mündlichen Hinweis der Weltkulturerbe - Beauftragten Frau Dr. Christine Bauer (Danke für den Hinweis!).
Zu den Hintergründen:
Diese Aufnahme zeigt einen Zugang (aktuell verschüttet), welcher am Grund einen Gewölbegang in Richtung Breiten Tor hat (Aussage der Besitzer) und einen (vermauert) in Richtung Stadt. Dieses "Loch" öffnete sich erst vor einigen Jahren durch Zufall und wurde nach kurzer Begehung von den Besitzern zugeschüttet. Laut Aussage der Besitzer, folgten sie diesem Gang einmalig über zehn Meter in Richtung Breitem Tor, bevor Sie ihn zuschütten.

http://pinterest.com/pin/551128073120082933

Sowohl diesen Bereich als auch den Zwinger am Thomaswall und verschiedene andere Sektoren um die Kaiserpfalz, werden wir im Hochsommer mit unserem Bodenradar scannen (Hintergrund: je trockener der Boden desto tiefer geht das GBR). Demnächst schon mal ein paar Bilder über unsere ersten Versuche an definierbaren Stellen in und um Goslar. :)

Sperber
05.08.2013, 22:32
Hallo....

der Urlaub ist fast vorbei...nun sollten die Untersuchungen mit dem Bodenradar an ausgewählten Stellen beginnen...nach unserer Theorie! Dieses verzögert sich, da die behördliche Legitimation von Seiten des Landesamt für Denkmalpflege nach dem Paragraphen § 12 NDSchG im Vorfeld im Antrag überprüft werden muß, bevor eine Autorisierung erfolgt!

Ähnliches hatten wir erwartet...und gehen davon aus, das es bald weiter geht;)!

Sperber
05.09.2013, 18:32
...bald ist ein recht dehnbarer Begriff, zumindest was die Mühlen der Behörden betrifft!

Naja, dass ist eigentlich auch nichts neues!!!?(

Grüße Sperber...

Sperber
05.09.2013, 19:16
...in der Wartezeit, hier zumindest drei interessante, neue Themen aus dem Archiv von unserer Seite:

-Auf dem Steinberg, baute im elften Jahrhundert König/Kaiser Heinrich der IV eine Burg. Es heißt aber von den Chronisten, dass sie nie vollendet wurde. Der genaue Standort auf dem Steinberg ist bis heute unklar. Bisher wurde nicht weiter danach geforscht!

-Gegenüber dem alten Friedhof an der Hildesheimer Strasse in Richtung Zugang B6, zwischen dem KFZ Betrieb und Aldi auf der rechten Seite, sieht man die Reste des Sauturmes (kann man von der Strasse aus sehen...). Hinter ihm, im Wald, finden sich die alten Wälle der sogenannten Kuhburg (Quelle: Archiv). Davon besteht dato nichts mehr. Sie könnte möglicherweise in etwa da gestanden haben, wo die damalige Stadthalle (gegenüber des damaligen Schwimmbades der Stadt) gestanden hat. Das Gelände soll gerade (laut der Goslarer Zeitung), als Bauland erschlossen werden.

-Der voraussichtlich größte Bunker der Stadt Goslar im zweiten Weltkrieg, hatte seinen Haupteingang (Quelle: Archiv) auf dem Gelände der heutigen "Harz Energie". Dieser erstreckte sich von dort, unter dem Bahnhofgelände hinfort, bis unter das Bismarkdenkmal auf dem Georgenberg. Unterhalb dessen gab es vor Jahren einen Einbruch....angeblich wurde der (gesamte???) Bunker danach verfüllt.

...mit optimitischen Grüßen

Sperber

Sperber
01.10.2013, 20:45
Hallo...

leider kann ich noch nicht von einer Autorisierung von Seiten der Denkmalschutzbehörde berichten. Vor etwa zwei Wochen fand ein Gespräch zur Legitimation des Gebrauches eines Hohlraumradars z.B. an der Kaiserpfalz, mit der Weltkulturbeauftragten Frau Dr. Bauer und Herrn Dr. Klappauf (dem leitenden Archologen der Montanarchologie am Rammelsberg) statt. Ich würde an dieser Stelle gerne meine Emotionen über den Verlauf schildern....sehe aber vorerst davon ab...!

Wir stellten unseren Antrag vor einigen Wochen, bestehend aus:
-einem Antragsformular
-einer schriftlichen Schilderung was uns dazu bewegt, wer wir sind und was wir mit möglichen "Ergebnissen" anstellen wollen
-einem Din A4 Ausdruck vom Katasteramt (allein des Bereiches der Ullrichskapelle) in dem wir die Bereiche kennzeichneten, welche wir sondieren wollen. Dieses eine Blatt kostete 23.95 Euro.

Ok...das ging klar (eigentlich aber nicht...Schmerz!), trotzdem wir möchten Suchen!

Das darauf erfolgte Gespräch brachte keine Autorisierung, wobei ich die Gründe und Gedanken dazu an dieser Stelle, wie schon erwähnt noch nicht schildern möchte!

Jetzt erfolgte von uns eine weitere (gewünschte) detalierte Beschreibung unserer Vorgehensweise...

diese möchte ich an dieser Stelle gerne....weitergeben...das Ergebnis ist offen...aber es ist sicherlich interessant im Kontext der Hobbyforscher, zu sehen, was heute notwendig ist, um legal zu forschen....!

Hier die letzte Ergänzung des Antrages...


"Geophysikalische Prospektion
in der Stadt Goslar

Ziel der Untersuchung ist es, mit Hilfe der geophysikalischen Prospektionsmethode, Hinweise auf eventuell (im mittleren bis späten Mittelalter) entstandene, möglicherweise noch vorhandene unterirdische Strukturen, im Bereich zwischen der Feld- und Stadtmauer als auch der Kaiserpfalz mit Schwerpunkt auf den Bereich der Ullrichskapelle zu eruieren und bestenfalls, mit den eingesetzten technischen Hilfsmitteln soweit möglich, nachzuweisen.
Anmerkung:
Eine weitere Deutung der Ergebnisse der Suche und Interpretation liegt optional in Händen der zuständigen Denkmalschutzbehörde.

Messprinzip Bodenradar:
Bodenradar (englisch: ground penetrating radar GPR) ist ein elektromagnetisches Verfahren zur hoch auflösenden Untersuchung des oberflächennahen Untergrundes, das auch Informationen über die Tiefenlage einzelner Störkörper liefert. Die räumliche Auflösung und zu erreichende Aussagetiefe wird von der Qualität des Messsystems, der gewählten Antennenfrequenz, der Messpunktdichte und auch stark von den elektromagnetischen Eigenschaften des zu untersuchenden Untergrundes bestimmt. Generell lassen sich mit höher frequenten Antennen höhere räumliche Auflösungen bei geringer Eindringtiefe erreichen. Bei der verwendeten Antennenfrequenz von 300 MHz ist eine räumliche Auflösung im Dezimeterbereich und unter günstigen (trockenen) Bedingungen, eine Eindringtiefe von größer 2-3m zu erwarten, wobei die Eindringtiefe stark vom Wassergehalt des Untergrundes abhängt. Elektromagnetische Wellen werden von einer Sendeantenne in den Untergrund abgestrahlt. An Grenzflächen, wo sich die elektromagnetischen Eigenschaften des Untergrundes ändern, wird ein Teil der Welle reflektiert. Mit einer Empfangsantenne werden die reflektierten Signale (Laufzeit und Amplitude) erfasst. Die Datenverarbeitung und –Interpretation verläuft weitergehend analog zur Bearbeitung von reflexionsseismischen Daten.

Radarmessung:
Dabei werden alle zugänglichen Bereiche der Fläche mit Radarprofilen in 1 m Abstand untersucht (siehe PDF Anhang). Die Abbildung zeigt die Lage der Profile im ersten Suchabschnitt bei der Ullrichskapelle.
Zum Einsatz kommt ein Radargerät EASYRAD GPR V2 (Hersteller: EASYRAD) mit 300 MHz-Antennen. Entlang der Profile wird kontinuierlich bei langsamer Schrittgeschwindigkeit entlang eines Maßbandes (einer fest definierten Strecke) gemessen; Markierungen werden im Datenfile zur Wegkontrolle in 1 m – Abständen mit Hilfe der vorhandenen Software zur Steuerung der Datenaufnahme des GPR gesetzt.
Die Datenauswertung erfolgt mit der aktuell vorhandenen Software (EASYRAD SOFTWARE für Windows V0.98, Stand 03/13), ein leistungsfähiges Standartprogramm zur Auswertung von Radar-und seismischen Daten, das neben vielfältigen Processing –Möglichkeiten und der Darstellung von 2D-Profilschnitten (gemessene Profillinie gegen Tiefe) auch die Möglichkeit über weitere Software (z.B.: REFLEX3DSCAN) von 3D-Darstellungen (z.B. Schnitte gleicher Tiefe aller untersuchten Profile) optional ermöglicht.

Praktische Umsetzung am Beispiel der Ullrichskapelle:
Im Verlauf der Ullrichskapelle wird im ersten Schritt ein Raster (fünf mal fünf Meter) genau in Richtung Osten nach Westen mit dem GPR untersucht. Das erste Raster, welches sich in einem Abstand von einem Meter als Ausgangspunkt an einem klar festgelegten Punkt (Himmelsrichtung) an der Ullrichskapelle befindet, definiert als Ausgangspunkt, alle weiteren Messungen in ihrem Verlauf. So ist eine geographische Lokalisation der einzelnen Messwerte in Folge gewährleistet und überprüfbar. Das Raster, sowie alle weiteren, werden mit Hilfe eines Kompass in Himmelsrichtung festgelegt und mit einem Maßband abgemessen. Vorort wird das zu eruierende Feld und folgende, mit Hilfe von Markierungen (in diesem Fall markierten Steinen oder z.B. im Zeltbau gebräulichen, farbig gekennzeichneten „Heringen“ kurzzeitig markiert und dann sondiert). Dieses Verfahren kann jederzeit auf weitere Fläche erweitert werden, ohne Spuren zu hinterlassen. Um eine genaue Lokalisation zu gewährleisten, werden die Raster bzw. die Daten mit jeder folgenden Messung auf einer Karte eingezeichnet und nach Datum, Zeit und Witterung festgehalten."


...Wir sind auf die Antwort gespannt...wir wollen nur Suchen...falls dort etwas ist, müssen eh die Profis ran! Aber das wäre doch interessant!:)


optimitische Grüße!

Sperber

Harzer06
01.10.2013, 21:48
Nach was soll denn überhaupt gesucht werden?

Nur weil es interessant ist, heißt das noch lange nicht, daß offizielle Stellen davon begeistert sind. Immerhin haben ein paar historische Steine im Boden auf Bauvorhaben eine ähnliche Wirkung wie Feldhamster, Wachtelkönige und Co.;)

G´Auf
Harzer06

Sperber
06.11.2013, 19:16
Nach was soll denn überhaupt gesucht werden?

Nur weil es interessant ist, heißt das noch lange nicht, daß offizielle Stellen davon begeistert sind. Immerhin haben ein paar historische Steine im Boden auf Bauvorhaben eine ähnliche Wirkung wie Feldhamster, Wachtelkönige und Co.

G´Auf
Harzer06

Hallo...

Schlag das Buch nicht in der Mitte auf...lies alles und es wird klar! Mal davon abgesehen hast Du recht, dass sich nicht jeder für derartige Nachforschungen interessiert oder sie mag! Die Gründe dazu sind manigfaltiger Art und tangieren in erster Linie subjektive Interessen oder Vorhaben...natürlich, ohne Zweifel!

Unsere Suche findet in Bereichen der Stadt Goslar statt, welche definitiv nicht Bauvorhaben berührt. Es geht hier um Bereiche, welche unter Denkmalschutz stehen und das was wir wollen, ist eine Aufarbeitung oder Analyse von damaligen historischen Gegebenheiten. Der Titel dieses Themas spricht für sich...wie schon im Verlauf dieses Themas erwähnt, ist dieser Bereich bisher so gut wie unberührt. Die einzige Person, welche man an dieser Stelle (zumindest in den letzten Jahrzehnten) nennen kann ist Herr Griep, dieser hatte aber andere Schwerpunkte als wir. Dieses bestätigte sich in einigen interessanten Gesprächen mit ihm und motivierte uns zunehmend weiter zu suchen!

Nach vielen meißt positiven Kontakten mit Privatpersonen (was in diesem Fall Privatbesitz tangiert) trafen wir nun bei unseren Anliegen auf "Vater Staat" und seine Dogtrien. Wir wollten/wollen in Bereichen der Stadt forschen, welche sich Kaiserpfalzgelände oder Wallgelände nennen. Das Anliegen löste eine Menge Arbeit in Form von...was sind wir, was haben wir vor und was glauben wir, wer wir sind...aus! Ein schriftliches Beispiel haben wir hier veröffentlicht.

Defakto, nach monaten Arbeit, haben wir endlich die Autorisierung erhalten, bei der Kaiserpfalz (um die Ullrichskapelle) und am Thomaswall (um den Zwinger) nach möglichen unterirdischen Anomalien, praktisch mit einem Hohlraumradar (GBR) zu suchen! Wir haben gefeiert:)!""

Zu Deiner Frage: "Was soll denn überhaupt gesucht werden?"

Wir werden mit dem GBR nach noch möglicherweise vorhandenen unterirdischen Strukturen z.B. Hohlräumen, Gängen und ähnlichen suchen, welche im Volksmund noch heute über die alte Stadt Goslar berichtet werden. Das Archiv und andere Institutionen können darüber nichts sagen...so befindet sich alles in einem Nebel von Müten und Sagen.

Unsere ersten Ziele tangieren die tatsächliche Bemannung der damals frei stehenden Zwinger, welche laut Zeitzeugenaussagen (zitiert auf dieser Seite) definitiv unterirdisch erfolgte. Aber auch Fragestellungen, gab es möglicherweise unterirdische Bereiche um die Kaiserpfalz?

Die Theorie von Griep (z.B. was den Zwinger am Thomaswall angeht) wurde nie erforscht oder archologisch bewiesen...es handelt sich defakto einfach um eine Idee, wie es hätte sein können!

Die im Archiv spärlichen Funde weisen im Kontext auf eine deutlich andere Version...

Ich empfehle Dir, mach einen Wein auf und genieße die Aussagen aus einer anderen Zeit und Welt...mach Dir Deine Gedanken...und sei Dir sicher...nichts wurde dazu bisher weiter erforscht!

Im Kontext dazu nochmal die überlieferte Aussagen aus dem Stadtarchiv über die Bemannung des Zwingers am Thomaswall:
Zitat:
1. „Dessen einziger Eingang ein tiefer, langer und düsterer Gang war, der aus der Stadt unter der Erde und der Stadtmauer weg in dessen Innere führte.“
Quelle: Bruchstücke betreffend die Reichstadt Goslar und die gegenwärtigen Verbesserungen ihres Stadtwesens… von Siemens. Johann Georg, 1793.

2. „Den Zugang zum Zwinger bildeten früher geräumige, unter der Mauer und den Wall hindurch sich erstreckende Gewölbe.“
Quelle: Archiv für niedersächsische Kunstgeschichte, eine Darstellung mittelalterlicher Kunstwerke…von H. Wilhelm Mithoff, 1849

Diese Aussagen zeigen deutlich auf, dass bisherige Deutungen nichts weiter als Theorien sind...wo sind die Fakten...!!!

Bis dann...

Sperber
10.11.2013, 00:13
Bonsoir...:)

wir haben die Erlaubnis für einen breiten Bereich um die Ullrichskapelle, welcher definitiv auch den Trueverdich Zwinger tangieren soll! Er steht ganz oben auf unserer Liste! Die Karte ist super! Nein, wir sind hier noch nicht durch...ganz im Gegenteil, durch die lange Autorisierungsphase und unseren neuen kleinen Erdenbürger Marlin hatten wir bisher noch keine Zeit...praktisch zu scannen! Mal davon abgesehen mag ein GBR keine Bodenfeuchte, welches die Ergebnisse verfälscht oder die Eindringtiefe reduziert! Die besten Ergebnisse werden wir im nächsten Sommer erziehlen...mal davon abgesehen, werden wir trotzdem demnächst am Zwinger am Thomaswall scannen!:)

Sperber
11.11.2013, 20:02
Hallo...

zum Zwinger am Thomaswall, möchte ich nochmal die Frage stellen, ob hier jemand irgend etwas über den Bunker unter dem Thomaswall weiß? Herr Grieb sagt, dass dieser existierte oder noch heute vorhanden, aber verschlossen ist...er meint, er weiß das aus seiner Jugend! Zudem sagt er aus, dass er denkt, das die Absenkungen auf dem Wall, mit einem Nachgeben der unterirdischen Strukturen des Bunkers zu tun hat.

Möglicherweise tangieren diese Gegebenheiten die Aussage von Mithoff (1849), über das unten genannte Zitat im Bezug auf das geschichtliche Wissen der Nazis, alte Strukturen wie "Gewölbe unter dem Wall" wie auch die Goslarer Kasematte am Kükenwall (den Felsenkeller), in Bunker um zu bauen.

Zitat Mithoff:
2. „Den Zugang zum Zwinger bildeten früher geräumige, unter der Mauer und den Wall hindurch sich erstreckende Gewölbe.“
Quelle: Archiv für niedersächsische Kunstgeschichte, eine Darstellung mittelalterlicher Kunstwerke…von H. Wilhelm Mithoff, 1849

Hier muß es doch jemanden geben, der näheres dazu weiß...oder jemanden der jemanden kennt, der Informationen dazu hat?(. Im Archiv findet sich dazu nichts, außer der Aussage, dass die Allierten sämtliche Dokumente aus dieser Zeit konfizierten!

Sperber
13.11.2013, 20:05
Ergänzung...

Wir haben uns überlegt, dass wir gerne eine Zeitzeugenumfrage zu verschiedenen Themen über die Stadt Goslar, durch führen wollen. An dieser Stelle fragen wir daher, ob jemand Interesse daran hätte, über die Zeit des zweiten Weltkrieges und/oder kurz danach, über die Stadt Goslar zu berichten!

Offensichtlich scheint einiges an Wissen verloren gegangen zu sein und das ist gerade mal (z.B.: zu dem oben genannten Thema!) einige Jahrzehnte her...nicht Jahrhunderte!

Telefonisch oder auch im direkten Gespräch (wir kommen auch gerne vorbei!)...wir würden uns freuen!:)

Bitte kontaktiert uns diesbezüglich privat...auf diese Adresse (Sperber persönliche Benachrichtung)!

P.S.: Da sicherlich nicht umbedingt viele Personen dieser Generation hier anwesend sind...an Euch, bitte fragt nach...Verwandschaft, Bekannte usw.!:)

Schönen Abend:)

Sperber
05.04.2015, 23:28
Hallo mal wieder zu diesem Thema...

leider haben wir uns das letzte Jahr, zumindest nicht praktisch mit Explorationen beschäftigen können (die Hoffnung besteht für dieses Jahr, wenn es wärmer wird), dafür aber mit einigen anderen theoretischen Recherchen, die uns auch wieder zu anderen Themen führten, welche eigentlich nicht unser Schwerpunkt (Mittelalter) sind.
Trotzdem sind sie interessant und wir möchten sie an dieser Stelle erwähnen, da auch sie ein Teil der Geschichte in Goslar waren und sind. Wie schon erwähnt, wollten wir zu einigen Fragestellungen, alte Goslarer befragen. Besonders jene, welche im Bergbau tätig waren, um möglicherweise Hinweise auf alte unterirdische Verbindungen vom Rammelsberg zur Stadt im Mittelalter zu erhalten. Diese bekommt man aktuell aus manigfalltigen Gründen (dies allein, wäre ein neues Thema wert), falls sie bestanden haben sollten, außer den bekannten (z.B. dem Julius-Fortunatus Stollen...zwischen Feld-und Stadtmauer usw.) aktuell schwer oder nicht.

Im Altenheim am Thomaswall sprachen wir dazu einen alten Goslarer (geboren 1920 und leider vor einigen Wochen verstorben), welcher laut seiner Aussage für die Preussag AG. in Goslar in gehobener Funktion tätig war. Leider konnte er zu unserem Thema nichts sagen. Er sprach aber unter anderem, von den ehemaligen großen Gebäuden der Preussag AG (heutige Sparkasse an der Rammelsbergerstrasse und im Schieferweg). Hier erwähnte er eine Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg, welche eigens für die Mitarbeiter gebaut wurde und laut seinen Aussagen um die 240 Personen fassen sollte. Er meinte defintiv nicht den Bunker Felsenkeller.
Er beschrieb den Bunker/Stollen, welcher sich unter dem Steinberg befinden soll, ziemlich genau. Er gab an, dass dieser nicht mit Stahlträgern getragen würde, sondern mit hochwertigen Holz, da Stahl im Extremfall einfach einstürzen würde, Holz aber Vorzeichen geben würde (wir sind diesbezüglich keine Fachleute aber seine Erklärungen ergeben einen Sinn). Zu dem gab er dieser Konstruktion ein Bestehen von zweieinhalb Generationen. Mit einem Lächeln fügte er hinzu, dass man sich an diesem Bunker wohl die "Zähne ausgebissen hätte". Laut seine Beschreibungen ist dieser etwa hundert Meter vom ehemaligen Preussag Gebäude im Schieferweg entfernt. So wie wir es verstanden haben, im Verlauf der Von Garßenstrasse. Leider konnte er uns an diesem Tag keine weiteren Details über den Zugang nennen, da er dann immer wieder abschweifte und schließlich um körperliche Ruhe bat. Einige Tage danach starb er, so das es zu keinem weiteren Gespräch kam...

Dipsacus
01.06.2018, 14:20
Hallo Sperber,
Die Gewölbe unter dem Thomaswall könnten ursprünglich mal Eislager gewesen sein. (Im wahrsten S.d.W. durchaus naheliegend. (Hat vielleicht sogar mal einer ne Dienstleistung draus gemacht für die damals diversen Brauereien in GS)

Dipsacus
01.06.2018, 14:27
Zu Deinem Thema Gänge, Fluchtwege, Tunnel hätte ich gern maln kurzen telefonischen Austausch:
0157-89023737

Peter2809
07.06.2020, 11:17
Ja, früher waren die Friedhöfe rund um die Kirchen angelegt.

Kann ich nur bestätigen, wer die Augen offenhält, wird überall eine Kirche "mit Friedhof" entdecken.

LG / Peter

Lilli
08.06.2020, 18:53
hallo,

wer kann mir denn sagen was das dort hinten für ein eingang ist und welchen zweck er erfüllt? wenn das jm weiß wäre das große klasse! im Vordergrund ist die oker. das bild ist auch aus oker.. verschlossen ist er mit einem blauen gitter..
danke schonmal,
liebe grüße

Joerg
09.06.2020, 10:27
Die Oker in Oker ist lang. :)

Was sagt denn Google Earth zu dem Standort???

Lilli
09.06.2020, 11:21
hallo,

ich schau mal ob ich finde wo genau das ist.. irgendwo in der nähe vom penny in oker. das weiß ich..

Lilli
09.06.2020, 11:32
"Eingang" - dort ist das. Direkt hinter dem Penny quasi. Ich denke vielleicht ein Wasserlauf?! Ich weiß nicht.. Aber irgendwas wird man sich ja dabei gedacht haben...

Joerg
09.06.2020, 12:22
Dann weiß ich, bzw. glaube ich, wo das ist. Auf der anderen Seite war mal eine der beiden großen alten Abraumhalden der Preussag. Das wird der Zugang zu einem Kontrollschacht/-gang sein.

Das müsste auch die Halde gewesen sein, die damals zum "Okeraner Vesuv" wurde. Das Feuer war durch glühende Schlacke aus der Jahrhunderwende um 1900 nach oben durchgeschlagen. Erst hat man versucht sie mit Wasser zu löschen und dabei den halben Bahndamm daneben weggeschwemmt, dann alles zubetoniert und überlegt ob man die Schlacke nach Frankreich zur weiteren Aufbereitung transportiert. Mein Vater, damals Umweltschutzbeauftragter der Harzmetall/Preussag AG, hat noch die ganze Misere berechnet und man war zu dem Schluss gekommen, dass ein Transport per LKW/Schiff nicht machbar ist. Ein Abtransport der Halde per Bahn damals, war auch unmöglich, da die Güterstrecke Kreiensen/Braunschweig nicht weiter belastbar war.

Jo, jetzt haben sich unsere letzen beiden Beträge überschnitten, aber passt

Lilli
09.06.2020, 12:53
Ahh.. interessant. Danke Dir für die schnelle Antwort

Liebe Grüße :)

Maria
09.06.2020, 13:28
Hallo Lilli
für mich sieht es aus wie das Widerlager der alten Schmalspureisenbahnbrücke, die vom Bollerich zur Hütte ging.
Maria

Joerg
09.06.2020, 16:53
Mit der Lage der Halden lag ich falsch, die sind weiter nördlich:
19222
Das Widerlager für die alte Schmalspurbahn müsste unterhalb der Halle neben der großen Bahnbrücke sein. Die Strecke wurde zumindest 2005 schon über die Hauptbrücke geführt und zweigt danach (blaue Pfeile) Richtung Bollrich ab. Als Schmalspurbahn evtl. noch erkennbar (rote Pfeile) sind ein paar Überreste:
1922119220
Alle Fotos sind von Google Earth Pro von 2005, vorher gab es noch keine Aufnahmen :) Auf den alten Aufnahmen ist die Situation aber besser zu erkennen.

Harzer06
09.06.2020, 17:23
Moin,

die blauen Pfeile auf der letzten Aufnahme zeigen den Verlauf der normalspurigen Bollrichbahn. Die Gleise liegen noch durchgehend, allerdings ist dort spätestens seit 1988 kein Zug mehr gefahren. Diese Strecke führte von Anfang an über die Brücke, die heute noch direkt neben der Hauptbrücke steht.
Die Schmalspurbahn hatte einen Bahnübergang etwa in Höhe (und auch dem Niveau) des Penny-Marktes. Der weitere Verlauf Richtung Bollrich wich deutlich von der späteren Normalspurbahn ab.

G´Auf
Harzer06

Joerg
09.06.2020, 19:04
Ich habe ja die ersten Jahre meines Lebens, sprich bis 1970 in Oker gewohnt, aber ich kann mich absolut nicht mehr an einen Bahnübergang in Höhe Stadtstieg/Bahnhofstr. oder der Nähe erinnern.

Und wenn, das Gitter auf dem Foto oben von Lilli zeigt auf gar keinen Fall ein Brückenwiderlager. Wenn die Schmalspurbahn eine eigene Brücke gehabt hatte, dann war es wohl bei meinen anderen roten Pfeil unterhalb der Halle.

Harzer06
09.06.2020, 22:18
Moin,

das ist keine Erinnerungslücke, sondern liegt vor der Geburt. Ich habe mal etwas hier im Forum gegraben und Beiträge zum Thema der Schmalspurbahn gefunden. Demnach hatte die kleine Bahn bis Anfang der 1950er Jahre einen Bahnübergang vor dem heutigen Penny und hinter dem Penny eine Brücke, deren Widerlager auf Lilli´s Bild markiert ist. Allerdings weicht das in seiner Form deutlich von dem vorher gezeigten "Eingang" ab. Der dürfte daher vermutlich etwas anderes darstellen, nicht das Widerlager.

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?1911-Schmalspurige-Erzbahn-über-den-Bollrich-nach-Oker&highlight=Schmalspurbahn

http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?2596-Entlang-am-ehemaligen-Schienenstrang&highlight=Schmalspurbahn

G´Auf
Harzer06

Joerg
10.06.2020, 07:05
Deshalb, ich bin im zarten Alter von einem Jahr 1959 von Goslar nach Oker an den Adenberg, in die Jahnstr. 24 (jetzt Försterwiese) gezogen.

Ein Brückenwiderlager sieht weiß Gott anders aus, ich habe mit dem Bau in meiner Berufslaufbahn in allen Größen vom Bachlauf bis zur BAB über den Main, Umgehungsstraßen, A45, Autobahnkreuze, einschl. der dazugehörigen Brücken in ausreichender Zahl zu tun gehabt.

Im ersten Bild von Lilli mit dem blauen Gitter ist definitiv kein Widerlager zu sehen. Wobei ich auch noch bezweifele, dass es wirklich das Teil in "Google Maps" unterhalb der Halle ist. Das steht versetzt, etwas quer zur Stützmauer der Böschung, ragt heraus. die Öffnung auf Lilis Foto mit dem blauen Gitter ist plan in der Betonstützmauer, scheint auch viel kleiner zu sein wie das andere Objekt.

Geheim und vergessen ist dieser Gang auf jeden Fall nicht, sonst wäre das Gitter nicht so schön blau gestrichen. Der Grundstückseigentümer wir sicher Auskunft drüber geben können (wollen ist eine andere Sache :) )

Neugierdel
10.06.2020, 08:50
Abwassersammler - siehe hier - Seite 7

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwi47Zya4PbpAhUJLBoKHW8_CF4QFjAAegQIAhAB&url=https%3A%2F%2Fwww.landkreis-goslar.de%2Fmedia%2Fcustom%2F94_4982_1.PDF%3F15410 73686&usg=AOvVaw381wQZASzZly017MIk6Y8K

Joerg
10.06.2020, 09:49
Prima das ist es.

Hat es also doch mit den Halden zu tun und es ist ein Kontroll- bzw. Abwasserschacht. Auf Seite 11/12 sieht man auch das alte kleine Widerlager vor der großen Brücke, welches auf Google Earth zu erkennen ist und mit dem Schacht nichts zu tun hat.

Eule1961
15.06.2020, 20:43
Hallo Maria,
die offene Trülleke am Bahndamm kenne ich noch aus Kindertagen. In der Nähe hat mal ein Schulkamerad aus der Grundschule gewohnt und ich habe ihn nach Schulschluss einmal im Winter nach Hause begleitet. Der Bach war zugefroren und wir sind auf dem Eis gestanden bis ich eingebrochen bin und bis über die Knie im Wasser stand. Musste dann in den nassen Klamotten nach Hause (wohnte damals in der Hildesheimer Straße 18). Zu Hause erwartete mich dann ein Riesentheater mit 1Woche Stubenarrest.

LG Petra

Eule1961
15.06.2020, 21:02
Die Reste vom Sauturm kenne ich auch. Dort haben wir als Kinder drin gespielt, das war unsere „Burg“. Inzwischen sieht man kaum noch was davon. Wir haben in der Hildesheimer Straße 18 gewohnt (heute ist da Parkplatz vor der Aral) und mein Papa war auch im Heimat-und Geschichtsverein. Eines Tages hatte ich eine Diafilmrolle entdeckt und damit gespielt, dabei hatte ich an dem Stück Papier gezogen, was aus der Rolle schaute und hatte dabei unwissentlich den Film zerstört. Mein Vater war sehr wütend und erzählte, dass darauf Aufnahmen von einem Stollen vor unserem Haus waren und die wären nun zerstört und konnten auch nicht neu erstellt werden, da der Gang inzwischen zugeschüttet wurde. Könnte es sein, dass es ein Verbindungsstollen zum Sauturm war?

Als Kind habe ich auch noch die Geschichte in Erinnerung, dass es einen Verbindungsgang zwischen dem Kloster Neuwerk und Riechenberg gegeben haben soll. Weiß aber nicht, ob da was Wahres dran ist.

Harzer06
15.06.2020, 21:54
Moin,

solche Erzählungen von alten Geheimgängen bei Klöstern und anderen alten Orten gibt es immer wieder und überall. In diesem Fall glaube ich aber nicht daran. Die Entfernung zwischen beiden Objekten ist für mittelalterlichen Stollenbau doch sehr groß, zumal es durch eine Senke mit hohem Grundwasserstand ginge.
Ähnlich ist auch die Sage von dem Verbindungsstollen, der vom Rammelsberg direkt unter den Marktbrunnen führen soll. Es hat ihn nie gegeben.

G´Auf
Harzer06

Harzer06
29.06.2020, 00:02
Moin,

bei einer kleinen Runde, u.a. zu der Baustelle an der Feldmauer, fiel mir eine Öffnung in derselben auf. An die Mauerung angepaßt, im Inneren ganz verschüttet, im vorderen Bereich teilweise. Die Bauzeit wird nicht im Mittelalter liegen. Weiß jemand etwas über das Objekt?

Lage an der Fußgängerbrücke vom Bismarck-Denkmal zur Mauerstraße, auf der Nordseite der Bahngleise. Der kleine Pfeil in der Übersicht markiert die Stelle.

1923219233

G´Auf
Harzer06

Roger
29.06.2020, 15:22
Moinsen,

... die Öffnung ist mir auch schon vor einiger Zeit mal aufgefallen. Sieht man ja eigentlich nur wenn man auf dem Rad/Fußweg unter der Brücke
in Richtung Breites Tor unterwegs ist. Könnte sich evtl. aber auch um einen Kontrollschacht mit dem Bezug zur Brücke handeln ??

Peter2809
12.07.2020, 20:15
Die Öffnung befindet sich ja in der Steinmauer, die Brücke wurde viel später und auch in einem anderen Baustil errichtet, früher müsste dort - bevor Schienen verlegt wurden - ein (Wasser)graben als Teil der Stadtbefestigung existiert haben.

Vielleicht kann der Goslarer Fachdienst Bauordnung und Denkmalschutz weiterhelfen.

LG / Peter

Harzer06
12.07.2020, 22:34
Moin,

der Tip mit der Denkmalsschutzbehörde ist gut.:)

Der Graben war mit Sicherheit ein Trockengraben. Die z.B. in den bekannten Merian-Stichen gezeigte Darstellung mit einem um die Stadt laufenden Wassergraben ist reine Phantasie. Bei einem Ost-West-Höhenunterschied in der Altstadt von rund 30 Metern (Frankenberger Kirche - Breites Tor) wäre dazu am Breiten Tor eine gewaltige Staumauer nötig gewesen, die nebenbei die ganze Stadt überflutet hätte. Nicht der einzige Illustrationsfehler. Beispielsweise wird die Neuwerkskirche mitten in die Stadt verlegt, obwohl jeder sehen kann, daß sie außerhalb der Stadtmauer steht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Goslar_(Merian)_Detail.jpg

G´Auf
Harzer06

Peter2809
13.07.2020, 11:00
Hallo Harzer06,

der schweizer Kupferstecher würde - wie viele andere "Künstler" auch - wohlmöglich niemals behaupten, die Goslarer Stadtansicht 1:1 abgebildet zu haben. Eine gewisse Freiheit und Phantasie ist immer zu berücksichtigen, so wie offenbar bei diesem Stich.

Der Künstler M.Merian lebte von 1593 - 1650, wie die Stadt(befestigung) seinerzeit aussah - da müßte man wohl bei "Griep" einsteigen.

Zu berücksichtigen wäre aus heutiger Sicht die Stadtbefestigung:

1 Stadtmauer, 1 innerer Graben, 1 steiler hoher Wall, 1 äußerer Graben, 1 Feldmauer.

Viele Teile der Stadtbefestigung wurden bereits zurückgebaut, sind also nicht mehr "sichtbar".

LG / Peter

Sperber
29.01.2022, 23:22
Wie die Zeit vergeht...war lange nicht mehr hier! Toll, wie sich dieses Forum über Goslar entwickelt hat!

Harzer06
Deine Aufnahme (in der Feldmauer...Mittelalter, ca. mitte 16. Jahrhundert errichtet) zeigt einen von Innen verschütteten Zugang (Notausgang) zu einem Bunker unter dem Bismarckdenkmal aus dem zweiten Weltkrieg.

Vor etwa 20 Jahren tat sich in diesem Bereich ein Loch (Einbruch) auf, es gab damals einen kurzen Artikel (Goslarsche Zeitung) über eine Bunker aus dem zweiten Weltkrieg (eigentlich nur ein kurzer Hinweis, keine weiteren näheren Informationen über den Bunker oder ältere Informationen im Kontext der vermeintlichen Sachsenburg bzw. dem Kloster auf dem Georgenberg).
Das Kloster wurde später eines der in Brand gesetzen Klöster 1527...etc.) .


Zu: Eule1961
Gibt es mehr Informationen von Dir? Am heutigen "Kulturkraftwerg" befindet sich ein (bewusst) verschütteter Zugang zu einem Bunker...dieser Zugang hatte große Dimensionen...

Goslar birgt so einiges

rawe60
18.02.2022, 18:13
@Harzer06: Der Bunker aus dem zweiten Weltkrieg befand sich nicht unter dem Bismarck-Denkmal, sondern im Köppelsbleek.

Sperber
01.11.2022, 21:28
Kannst Du das weiter definieren? Mir ist bisher nur der Bereich alter Friedhof, Bahnhof, Teile der Altstadt und Georgenberg bekannt...

Neugierdel
01.11.2022, 21:50
Beides ist richtig. Im Köppelsbleek gab es einen Bunker - Fassungsvermögen ca. 80 Personen. Dabei handelte es sich streng genommen um einen mit Betondecke geschützten und zusätzlich erdüberdeckten Splitterschutzgraben. Im Bereich unter den Bismackdenkmal verlief der deutlich größere "Luftschutzstollen Georgenberg". Die Maueraussparung in der Feldmauer direkt westlich unter der Brücke diente zur Druckentlastung der Feldmauer gegen zusitzenden Hangzuzugswasser und hat nichts mit Luftschutz zu tun.

Sperber
24.11.2022, 21:30
Vielen Dank Neugierdel,

hast Du überdies, oder habt Ihr eventuell Informationen über den Bunkerbereich unter dem Sudmerberg? Laut einem Zeitzeugen gab/gibt es dort eine komplexe unterirdische Anlage.

Damit ist nicht der Luftschutzbunker bei den oberen Steinbrüchen gemeint (weitere Zeitzeugen aus Sudmerberg), dessen Eingang heute zugeschüttet ist.

Der Zugang zu dem oben genannten Bereich, soll sich auf dem Gründstück der damaligen Weule-Werke befunden haben. Dort ist bis heute, unter anderem, eine Gebäudeeinheit, welche wie ein Hochbunker aussieht.

Den Gebäudekomplex kann man, wenn man auf der Strecke von Goslar in Richtung Oker fährt sehen.

Etwa auf der Mitte der Strecke, auf der linken Seite zu HC-Starck, aktuell gut zu sehen, ohne Blattwerk der Bäume. Irgendwo habe ich noch Aufnahmen davon.

Von diesem Gelände, führen Starkstromkabel (neuerer Natur) über einen sehr soliden, alten Mast scheinbar in das Innere des Berges. Dieser steht am Fuß des S-Berg.

Hinter der ehemaligen Weule Fabrikation führt ein Weg am Sudmerberg entlang, dort kann man diesen finden.

Ich bin von diesem Mast aus, direkt steil hoch zum Sudmerberger Turm (der alten Warte), um zu schauen, ob es noch weitere Masten gibt, welche mit dem Flaglicht, im Kontext der damaligen Stromversorgung da oben gab. Ich habe nichts gefunden, keine Masten, keine Sockel...

Vielleicht, wisst Ihr mehr...

ottofranz
25.11.2022, 16:29
Hallo in die Runde,

der Unterstand am Sudmerberg war wahrscheinlich für die Arbeiter am dahinterliegenden Steinbruch gedacht.
Er bestand seitlich und zur Abdeckung aus Sandsteinquadern getarnt mit Erde und Grassoden für max. 3-4 Er-
wachsene sitzend. Es gab einen Luftschutzkeller, kein Bunker, links neben dem jetzigen China-Restaurant vis-a-vis
dem Pkw Parkplatz von H.C.Starck. Die Decke war gewölbemässig ausgemauert, ebenfalls mit Erde und Grassoden
abgedeckt. Meiner Schätzung nach Platz für ein bis zwei Dutzend Leute, Höhe etwa 1,60-1,70 m. Später hatten die
Bewohner der gegenüberliegenden Barackensiedlung dort ihre Fahrräder, Handwagen und andere Dinge untergestellt.
Die Tore standen ab und zu offen und man konnte einen Blick reinwerfen. Das Bauwerk war wie der vorgenannte Unter-
stand ein reiner Splitterschutz, gegen Bordwaffenbeschuss hätte er nicht standgehalten.

Ich hatte hier im Forum schon mal die Bunkeranlage am Gelmketeich erwähnt, ob jemand etwas näheres darüber weiss.
Leider keine Antwort erhalten, weil das ein echter Bunker aus massiven Stahlbeton war. Mir ist der Zweck und der Standort
etwas unklar. Aus militärischer Sicht macht er überhaupt keinen Sinn. Er hatte eine Sitzbank aus Beton für mindestens
4 Erwachsene, eine massive Stahltür und Sichtschlitz und war in einen Hang gebaut. Die einzige plausible Erklärung ist ein
evtl. Zusammenhang mit der damaligen schmalspurigen Erzbahn Rammelsberg - Hütte in Oker. Aufschluss könnte vielleicht
das Buch"Auf stählernen Wegen am Rammelsberg" geben, leider inzwischen vergriffen.

Grüsse
Ottofranz