Andreas
23.07.2012, 14:11
Es war im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Im deutschen Kaiserreich nannte man diesen Zeitraum die „Gründerjahre“. Sie sollten die rapide industrielle Entwicklung im Deutschen Reich zum Ausdruck bringen. Bisher nie da gewesene Aktivitäten hinsichtlich der Gründung von Firmen schossen Blumen gleich aus dem Boden.
Von diesem Entwicklungsrausch wurden viele Menschen angesteckt und zu ungewöhnlichen Entscheidung ermutigt. In dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs in eine ungewisse Zukunft taten sich in Goslar zwei so ungleiche Männer wie der in der Stadt allseits bekannte und beliebte Kaufmann Fritz Völker und der das Vereinskrankenhaus leitende Geheime Sanitätsrat Dr. Franz Saxer zu einem abenteuerlichen Unternehmen zusammen. Sie hatten die Idee, in einem Wäldchen im Norden der Stadt nach der „schwarzen Gold“ suchen zu lassen. Am Ende ihrer Suche hatten sie das Glück des Tüchtigen und Mutigen, aber anders als vermutet.
Doch der Reihe nach berichtet. Nach vorangegangenen umfangreichen geologischen Untersuchungen und Proben, beraten durch Fachgeologen, wurden im nördlich der Stadt gelegenen Grauhöfer Holze - einer Senke vom Nordrand des Harzes bis zum südlichen Anstieg des Salzgitterschen Höhenzuges - Probebohrungen niedergelassen.
Die Überlegung war, dass dort oder in unmittelbarer Nähe, wo wie am Rammelsberg in Goslar Erze abgebaut wurden, auch Kohleflöze anzutreffen sein müssten. Einer schnelleren Verhüttung, die bei aller Kostenabwägung rentabler sein müsste als bisher, schien nichts mehr im Wege zu stehen.
Doch die niedergebrachten Bohrungen erwiesen sich als ein ‚Flop’, würde man heute als „Erfolgsmeldung“ sagen. Die erwarteten Erfolge stellten sich nicht ein. Es fanden sich keinerlei Kohlevorkommen.
Aber die beiden Suchenden waren nur kurze Zeit enttäuscht. Ein anderer Fund war gleich einem Goldklumpenfund. In etwa 100 Meter Tiefe – heute reichen die Bohrungen des Werkes bis auf fast 4 000 Meter Tiefe – stießen sie auf ein umfangreiches Quellwasservorkommen.
Nachdem auch ein bestelltes Gutachten des damals bekannten Balneologen Geh. Hofrat Dr. Fresenius aus Wiesbaden vorlag, welches aussagte, dass dieses „einen sehr hübschen Säuerling präsentiere“, witterten sie das Geschäft ihres Lebens. Sie füllten die gefundene Flüssigkeit in Tonkrügen ab und boten sie zum Verkauf feil. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. So war die Gründung einer Firma „Harzer Sauerbrunnen Grauhof, Völker & Saxer“ die konsequente Folge aus den sich abzeichnenden Umständen; so jedenfalls ist es in den Eintragungen Handelsregisters nachzulesen. -
Der eine oder andere träumte schon von der Einrichtung eines „Kurortes“. Genährt wurden solche Gedanken von den Behandlungserfolgen eines wenige Jahre vorher verstorbenen ‚Kräuterdoktors Friedrich Lampe’ und seiner „Lampes Kur- und Heilanstalt“ in der Bäringerstraße in Goslar – dem heutigen AWO-Sozialzentrum – und auch im „Marienbad“, welches später Kindererholungsheim wurde, heute aber nicht mehr existiert. – (Friedrich Lampe war ehemals ein sich auf Wanderschaft befindender Schustergeselle gewesen und als solcher hier ‚hängen’ geblieben. Im Eigenstudium hatte er sich viele Kenntnisse über die Wirkungsweise Harzer Bergkräuter und deren Anwendung angeeignet. Er war in weiten Kreisen der Bevölkerung sehr populär; und auch der hannoversche König und dessen Gattin waren sehr angetan von diesem „Mann des Volkes“)
Bis zum Jahre 1922 wurde der Familienbetrieb ‚Harzer Sauerbrunnen Grauhof’ privat geführt. Dann verkauften die Herren Völker und Saxer an die Rhenser Mineralbrunnen AG, die nach 1948 zur Gesellschaft der ‚Blaue Quellen Fritz Meyer & Co.’ mit Sitz in Rhens am Rhein mutierte und im Jahre 1974 als ‚Harzer Grauhof Brunnen’ ein Teil der Schweizer Nestlé-Gruppe der ‚Blaue Quellen Mineral und Heilbrunnen’ zu den 33 Nestlé-Unternehmen in Deutschland eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Immerhin kann man nun nach vorgenommenen Neuerungsinvestitionen an zwei Füllstraße jährlich bis zu 150000 Flaschen abfüllen und transportfähig machen, teilweise mit firmeneigenen LKW zu den Käufern bringen. Man befindet sich auf einem hohen Leistungsniveau.
Die Geschichte hat es jedoch nicht immer gut mit dem Betrieb gemeint. Positiv ist anzumerken, dass die Braunschweiger Eisenbahngesellschaft die sich abzeichnende wirtschaftliche Entwicklung zum Anlass nahm, den Bau einer bereits geplanten Eisenbahnlinie von Vienenburg nach Westen voranzutreiben. Bereits 1875 hatte man Grauhof erreicht und bis 1878 Langelsheim angebunden. 1883 wurde die Verbindung von Goslar nach Grauhof hergestellt. Heute würde man von einem Stück ‚Infrastruktur’ sprechen. Die Bahnverbindung von Vienenburg über Grauhof nach Langelsheim gehört längst der Geschichte an.
Seit 1942 beschäftigte man junge ukrainische Zwangsarbeitskräfte beiderlei Geschlechts. Sie mussten ihren Zwangsaufenthalt unter zum Teil menschenunwürdigen Zuständen – was ihre Unterbringung, ihre Verpflegung, ihre Freizeit und ihre hygienischen Pflegemöglichkeiten anbetraf – über sich ergehen lassen. Unvergessen sind auch die Bombenabwürfe britischer Flugzeuge im Herbst 1944 und im Frühjahr 1945.
Nach dem Ende des grausamen Krieges – die Zwangsarbeiter und –arbeiterinnen waren inzwischen alle geflohen – kam von Mai 1945 bis Anfang 1948 der Betrieb unter britische Zwangsverwaltung und hatte die Versorgung der Besatzungstruppen (NAAFI) sicher zu stellen. Der seit 1934 seiende ‚Brunnen-direktor’ Karl von der Bruck blieb im Amt. Auf ihn wird später in einem anderen Zusammenhang noch einmal einzugehen sein.
Im Jahre 1952, dem Jahr des 75jährigen Bestehens der Brunnenbetriebe – der Krieg war gerade erst sieben Jahre vorbei -, wurde zum Gedenken an die im II. Weltkrieg gefallenen Grauhof-Mitarbeiter auf dem Betriesgelände ein „Betriebs- Ehrenhof“ eingeweiht. Auf dem Gedenkstein waren folgende, aus Hahndorf stammende Betriebsangehörige genannt: Karl-Günther Meyer, gefallen 1941; Heinrich Schlüter, gefallen 1942; Helmut Fricke, gefallen 1944; Willi Lessmann und Walter Nause, gefallen 1945.
Trotz immer wieder hinzunehmender Rückschläge infolge ungünstiger Witterungen und wirtschaftlicher Rezensionen sowie des Verlustes von etwa 70% der Kundschaft durch die Ziehung der Grenze im geteilten Nachkriegs-deutschland entwickelte sich der Betrieb des Grauhof-Brunnens stetig aufwärts. Heute ist er älter als fünfviertel Jahrhunderte, und nach Veränderung der Verkaufsstrategie mit seinen zwei modernen Hochleistungsfüllstraßen hat er einen gesicherten Produktionsplatz in der vielfältigen Palette der über dreißig Produktionsbetriebe der Schweizer Nestlé-Gruppe in Deutschland als eine der „Blauen Quellen“.
Ein Wort sollte noch verloren werden über das Brunnen-Museum, welches in seiner Ausgestaltung einzigartig im großen Konzern und damit auch in Deutschland ist und zurückgeht auf eine Idee des früheren langjährigen (1934 – 1966) Brunnendirektors Karl von der Bruck, der es anlegen ließ. In dem kleinen Museum sammelte er erhaltenswerte Geräte, Maschinen, Dokumente, Etiketten und Werbematerial.
Der Nachfolger als Brunnendirektor Heinz Schwartz (1967 – 1977) hat dieses Museum sehr erweitert, neu gegliedert und in seinem Auf- und Ausbau in den Jahren 1978 und 1979) – also, nach seiner Pensionierung – vollendet.
Das Museum zeigt u.a. Stockfüller, Zwillings- und Mehrfachfüller, wie sie zu Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts m Einsatz waren, ergänzt durch Flaschenwasch- und Etikettiermaschinen, Kohlensäure-Imprägniergeräte und Steingutbottiche, die in weit zurückliegender Zeit für das Ansetzen der Limonaden benötigt worden sind.
Interessant ist eine Getränkekrug-Flaschensammlung aus vielen Länder der Erde, die überleitet über Anschauungsmaterial für die alte und moderne Glasflachenherstellung zu einer umfangreichen Sammlung von Glasgetränkeflaschen in ihrer Entwicklung aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zur heutigen modernen Form.
In den gleichen Ausstellungsvitrinen ist in den letzten Jahren eine Sammlung aktueller Mineralwasserproduktion aus der DDR zusammengetragen, die schon rein äußerlich den Kontrast demonstriert zwischen der Ausstattung von Produkten, die lediglich (wenn vorhanden) zur Verteilung gelangten und solchen, die sich im freien Wettbewerb um die Kaufgunst der Konsumenten bemühen mussten.
Den Mittelraum des Museum füllt das maßstabgerecht aufgebaute Modell der gesamten Grauhöfer Betriebsanlage aus, in der sehr deutlich auch die historischen Gebäude herausstechen.
Autor: Wolfgang Janz
Von diesem Entwicklungsrausch wurden viele Menschen angesteckt und zu ungewöhnlichen Entscheidung ermutigt. In dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs in eine ungewisse Zukunft taten sich in Goslar zwei so ungleiche Männer wie der in der Stadt allseits bekannte und beliebte Kaufmann Fritz Völker und der das Vereinskrankenhaus leitende Geheime Sanitätsrat Dr. Franz Saxer zu einem abenteuerlichen Unternehmen zusammen. Sie hatten die Idee, in einem Wäldchen im Norden der Stadt nach der „schwarzen Gold“ suchen zu lassen. Am Ende ihrer Suche hatten sie das Glück des Tüchtigen und Mutigen, aber anders als vermutet.
Doch der Reihe nach berichtet. Nach vorangegangenen umfangreichen geologischen Untersuchungen und Proben, beraten durch Fachgeologen, wurden im nördlich der Stadt gelegenen Grauhöfer Holze - einer Senke vom Nordrand des Harzes bis zum südlichen Anstieg des Salzgitterschen Höhenzuges - Probebohrungen niedergelassen.
Die Überlegung war, dass dort oder in unmittelbarer Nähe, wo wie am Rammelsberg in Goslar Erze abgebaut wurden, auch Kohleflöze anzutreffen sein müssten. Einer schnelleren Verhüttung, die bei aller Kostenabwägung rentabler sein müsste als bisher, schien nichts mehr im Wege zu stehen.
Doch die niedergebrachten Bohrungen erwiesen sich als ein ‚Flop’, würde man heute als „Erfolgsmeldung“ sagen. Die erwarteten Erfolge stellten sich nicht ein. Es fanden sich keinerlei Kohlevorkommen.
Aber die beiden Suchenden waren nur kurze Zeit enttäuscht. Ein anderer Fund war gleich einem Goldklumpenfund. In etwa 100 Meter Tiefe – heute reichen die Bohrungen des Werkes bis auf fast 4 000 Meter Tiefe – stießen sie auf ein umfangreiches Quellwasservorkommen.
Nachdem auch ein bestelltes Gutachten des damals bekannten Balneologen Geh. Hofrat Dr. Fresenius aus Wiesbaden vorlag, welches aussagte, dass dieses „einen sehr hübschen Säuerling präsentiere“, witterten sie das Geschäft ihres Lebens. Sie füllten die gefundene Flüssigkeit in Tonkrügen ab und boten sie zum Verkauf feil. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. So war die Gründung einer Firma „Harzer Sauerbrunnen Grauhof, Völker & Saxer“ die konsequente Folge aus den sich abzeichnenden Umständen; so jedenfalls ist es in den Eintragungen Handelsregisters nachzulesen. -
Der eine oder andere träumte schon von der Einrichtung eines „Kurortes“. Genährt wurden solche Gedanken von den Behandlungserfolgen eines wenige Jahre vorher verstorbenen ‚Kräuterdoktors Friedrich Lampe’ und seiner „Lampes Kur- und Heilanstalt“ in der Bäringerstraße in Goslar – dem heutigen AWO-Sozialzentrum – und auch im „Marienbad“, welches später Kindererholungsheim wurde, heute aber nicht mehr existiert. – (Friedrich Lampe war ehemals ein sich auf Wanderschaft befindender Schustergeselle gewesen und als solcher hier ‚hängen’ geblieben. Im Eigenstudium hatte er sich viele Kenntnisse über die Wirkungsweise Harzer Bergkräuter und deren Anwendung angeeignet. Er war in weiten Kreisen der Bevölkerung sehr populär; und auch der hannoversche König und dessen Gattin waren sehr angetan von diesem „Mann des Volkes“)
Bis zum Jahre 1922 wurde der Familienbetrieb ‚Harzer Sauerbrunnen Grauhof’ privat geführt. Dann verkauften die Herren Völker und Saxer an die Rhenser Mineralbrunnen AG, die nach 1948 zur Gesellschaft der ‚Blaue Quellen Fritz Meyer & Co.’ mit Sitz in Rhens am Rhein mutierte und im Jahre 1974 als ‚Harzer Grauhof Brunnen’ ein Teil der Schweizer Nestlé-Gruppe der ‚Blaue Quellen Mineral und Heilbrunnen’ zu den 33 Nestlé-Unternehmen in Deutschland eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Immerhin kann man nun nach vorgenommenen Neuerungsinvestitionen an zwei Füllstraße jährlich bis zu 150000 Flaschen abfüllen und transportfähig machen, teilweise mit firmeneigenen LKW zu den Käufern bringen. Man befindet sich auf einem hohen Leistungsniveau.
Die Geschichte hat es jedoch nicht immer gut mit dem Betrieb gemeint. Positiv ist anzumerken, dass die Braunschweiger Eisenbahngesellschaft die sich abzeichnende wirtschaftliche Entwicklung zum Anlass nahm, den Bau einer bereits geplanten Eisenbahnlinie von Vienenburg nach Westen voranzutreiben. Bereits 1875 hatte man Grauhof erreicht und bis 1878 Langelsheim angebunden. 1883 wurde die Verbindung von Goslar nach Grauhof hergestellt. Heute würde man von einem Stück ‚Infrastruktur’ sprechen. Die Bahnverbindung von Vienenburg über Grauhof nach Langelsheim gehört längst der Geschichte an.
Seit 1942 beschäftigte man junge ukrainische Zwangsarbeitskräfte beiderlei Geschlechts. Sie mussten ihren Zwangsaufenthalt unter zum Teil menschenunwürdigen Zuständen – was ihre Unterbringung, ihre Verpflegung, ihre Freizeit und ihre hygienischen Pflegemöglichkeiten anbetraf – über sich ergehen lassen. Unvergessen sind auch die Bombenabwürfe britischer Flugzeuge im Herbst 1944 und im Frühjahr 1945.
Nach dem Ende des grausamen Krieges – die Zwangsarbeiter und –arbeiterinnen waren inzwischen alle geflohen – kam von Mai 1945 bis Anfang 1948 der Betrieb unter britische Zwangsverwaltung und hatte die Versorgung der Besatzungstruppen (NAAFI) sicher zu stellen. Der seit 1934 seiende ‚Brunnen-direktor’ Karl von der Bruck blieb im Amt. Auf ihn wird später in einem anderen Zusammenhang noch einmal einzugehen sein.
Im Jahre 1952, dem Jahr des 75jährigen Bestehens der Brunnenbetriebe – der Krieg war gerade erst sieben Jahre vorbei -, wurde zum Gedenken an die im II. Weltkrieg gefallenen Grauhof-Mitarbeiter auf dem Betriesgelände ein „Betriebs- Ehrenhof“ eingeweiht. Auf dem Gedenkstein waren folgende, aus Hahndorf stammende Betriebsangehörige genannt: Karl-Günther Meyer, gefallen 1941; Heinrich Schlüter, gefallen 1942; Helmut Fricke, gefallen 1944; Willi Lessmann und Walter Nause, gefallen 1945.
Trotz immer wieder hinzunehmender Rückschläge infolge ungünstiger Witterungen und wirtschaftlicher Rezensionen sowie des Verlustes von etwa 70% der Kundschaft durch die Ziehung der Grenze im geteilten Nachkriegs-deutschland entwickelte sich der Betrieb des Grauhof-Brunnens stetig aufwärts. Heute ist er älter als fünfviertel Jahrhunderte, und nach Veränderung der Verkaufsstrategie mit seinen zwei modernen Hochleistungsfüllstraßen hat er einen gesicherten Produktionsplatz in der vielfältigen Palette der über dreißig Produktionsbetriebe der Schweizer Nestlé-Gruppe in Deutschland als eine der „Blauen Quellen“.
Ein Wort sollte noch verloren werden über das Brunnen-Museum, welches in seiner Ausgestaltung einzigartig im großen Konzern und damit auch in Deutschland ist und zurückgeht auf eine Idee des früheren langjährigen (1934 – 1966) Brunnendirektors Karl von der Bruck, der es anlegen ließ. In dem kleinen Museum sammelte er erhaltenswerte Geräte, Maschinen, Dokumente, Etiketten und Werbematerial.
Der Nachfolger als Brunnendirektor Heinz Schwartz (1967 – 1977) hat dieses Museum sehr erweitert, neu gegliedert und in seinem Auf- und Ausbau in den Jahren 1978 und 1979) – also, nach seiner Pensionierung – vollendet.
Das Museum zeigt u.a. Stockfüller, Zwillings- und Mehrfachfüller, wie sie zu Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts m Einsatz waren, ergänzt durch Flaschenwasch- und Etikettiermaschinen, Kohlensäure-Imprägniergeräte und Steingutbottiche, die in weit zurückliegender Zeit für das Ansetzen der Limonaden benötigt worden sind.
Interessant ist eine Getränkekrug-Flaschensammlung aus vielen Länder der Erde, die überleitet über Anschauungsmaterial für die alte und moderne Glasflachenherstellung zu einer umfangreichen Sammlung von Glasgetränkeflaschen in ihrer Entwicklung aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zur heutigen modernen Form.
In den gleichen Ausstellungsvitrinen ist in den letzten Jahren eine Sammlung aktueller Mineralwasserproduktion aus der DDR zusammengetragen, die schon rein äußerlich den Kontrast demonstriert zwischen der Ausstattung von Produkten, die lediglich (wenn vorhanden) zur Verteilung gelangten und solchen, die sich im freien Wettbewerb um die Kaufgunst der Konsumenten bemühen mussten.
Den Mittelraum des Museum füllt das maßstabgerecht aufgebaute Modell der gesamten Grauhöfer Betriebsanlage aus, in der sehr deutlich auch die historischen Gebäude herausstechen.
Autor: Wolfgang Janz