Die Idee hatten wir auch schon mal im Forum. Allerdings müsste man jetzt Gas geben, das Gebäude und Grundstück umgehend erwerben oder mit einer Einstweiligen Verfügung den Abriss erstmal verhindern bevor die Klosterkammer Fakten geschaffen hat
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Die Idee hatten wir auch schon mal im Forum. Allerdings müsste man jetzt Gas geben, das Gebäude und Grundstück umgehend erwerben oder mit einer Einstweiligen Verfügung den Abriss erstmal verhindern bevor die Klosterkammer Fakten geschaffen hat
Das Problem ist vorrangig auch die Nutzung. Ich sage ja es ist leider als Wohngebiet ausgeschrieben. Beim Grundstückskauf wird dann gefragt "Was haben Sie damit vor". Wenn man dann sagt, dass da ein Caffe, Restaurant, Begegnungszentrum etc. hinsoll, dann kollidiert das mit dem Bebauungsplan. Deshalb ist ja der Antrag der Grünen garnicht so schlecht. Denn die Änderung muss erstmal auf kommunaler Ebene passieren. Wenn dort eine Sondernutzungsfläche auf dem Grund des Gebäudes entstanden ist, anstatt eine Wohnfläche. Dann müssen besagte Fördermittel beantragt werden. Dann ist noch die Frage wer das Grundstück kauft. Ist es die Stadt, ist es eine Eigentümergemeinschaft, ein Interessensverband, eine Firma etc etc.
Da sind viele viele Fragezeichen. Und eine einstweilige Verfügung dürfte in Anbetracht der Faktenlage, dass von Landesseite schon dem Abbruch zugestimmt worden ist auch nicht viel bringen, wenn nicht einige Kernpersonen der Stadtverwaltung mitspielen. Ich meine ich selbst bin leider noch BAföG Empfänger. Ich hätte mich gerne in einer Gemeinschaft aus einigen Interessierten am Gebäude am Kauf beteiligt. Aber mit sind finanziell leider die Hände gebunden. Aber ich habe es ja gesehen, als ich auf dem Fliegerhorst vorletzten Monat gewesen bin. Da ist alles in Ordnung dran an dem Gebäude. Drinnen war ich natürlich nicht, weil die Gebäude gut verschlossen sind, aber der äußere Zustand und das was man durch die Fenster sehen konnte sieht sehr sehr gut aus.
Ich würde mal sagen, die Messen sind gesungen bzw. der Drops ist gelutscht. Am Objekt sind die Vorbereitungen für die Entkernung im Gange.
G´Auf
Harzer06
Ein gut erhaltenes, imposantes Stück Geschichte...
in Goslar wurden damals aus Kostengründen im 18.-19. Jahrhundert Dinge wie der sogenannte Dom, Türme, Tore und die Stadtmauer abgerissen (ich möchte an dieser Stelle kein Vergleich erstellen...aber...)
Heute werden Denkmäler aus niederen Gründen abgerissen, in der damaligen Zeit konnte man wenigstens noch sagen, wir hatten kein Geld und keine Ideen für diese "Dinge"...sie sind "unbrauchbar" und kosten viel Geld im Erhalt!
Was sagt man heute...da muß Platz gemacht werden, zwei oder drei Häuser gehn noch!
Zumindest kann sich jeder Gedanken über den sogenannten Denkmalschutz machen, welcher nun wieder mal als willkürlich erscheint!
Da diskutiert das "Tageblatt" über farbliche Anstriche von Häusern, über Dachziegel oder andere "wesentliche" baulichen Sünden bezüglich dem Erhalt durch den Denkmalschutz!
Willkürlich kann ich mich zwischen Lachen und Heulen entscheiden, wobei das keinen Unterschied macht...mich das erstere aber vermutlich länger leben läßt!
Sinnvoll wäre, wenn dieses Denkmal bricht...
eine Begehung für alle Interessierten, die sich dieses historische Gebäude vorher nochmal ansehen möchten, kaputt machen können wir es ja dadurch nicht, dass machen andere dann! Also Schmutz auf dem Parkett gilt nicht!
Lieber Andreas, vielleicht sollten wir hier mal diese mittlerweile immer bekanntere Seite nutzen, um etwas derartiges zu bewegen...mindestens der Goslarer Geschichtsverein (welcher neben anderen gegen den Abriss kämpft) würde sicher konform gehen! Ein guter Kontakt besteht...ich wäre dafür/dabei!
Jupp,
es ist gelaufen, die Klosterkammer hat Fakten geschaffen. Vorbei!
Ich werde es nicht fotografieren, das kann sich keiner mit ansehen.
Jo dann würde ich mal sagen, dass wir mal ein Abrissunternehmen beauftragen und dann in ein paar Wochen das Rathaus abreissen lassen. Braucht ja auch keiner mehr. Sollte ja politisch benutzt werden. Wird es offensichtlich ja nicht. Ist also wertlos.
Achso und bei der Klosterkammer können wir gleich weiter machen. Soll ja Zitat: "Werte erhalten und Identität stiften"
Der Rat der Stadt ist wohl aus seinem Winterschlaf erwacht.....Gääähn!
Lest dazu die Titelstory des Harzer Panorama's vom 19.03.17.
Ich habe ja leider keine Informationen, weil ich ja nicht im Einzugsgebiet von irgendeiner goslarer Zeitung lebe. Kann man da hier was irgendwie hochladen oder verlinken?
Die Artikel des HP sind nicht online verfügbar. Wenn die Zeit es zuläßt, kann ich heute abend eine kurze Zusammenfassung geben. Ist eine ganze Druckseite.
Interessant jedenfalls, daß die "Aktivitäten" erst zum Beginn der Rückbaumaßnahmen beginnen. Klingt m.E. eher nach "Opium fürs Volk".
G´Auf
Harzer06
Also laut meinem (ich nenne ihn mal "Spion"), der da vor Ort mal ein paar "optisch oberflächliche Nachforschungen" angestellt hat, ist nur das Gelände UM das Casino komplett aufgerissen, um die Arbeiten für die Grundstücke vorzubereiten, also vermtl. Kanal, Strom, Wasser, Gas, Telefon. Das Gebäude selbst ist wohl noch komplett unversehrt.
Das ist korrekt. Zumindest von außen ist am Casino noch nichts geschehen. Allerdings geschehen Abrisse heutzutage nicht mehr mit der Betonbirne, sondern beginnen mit dem Rückbau von Holz- und Metallteilen, Installationen und eventueller Schadstoffe wie Asbest oder Teer-Estrich. Nicht immer sind solche Maßnahmen von außen spektakulär zu sehen.
Kurze Zusammenfassung des HP-Artikels vom 19. März 2017:
Dr. Giesecke hat im Namen verschiedener Abrißgegner(vereinigungen) einen schriftlichen Appell an alle Ratsfraktionen eingereicht, um sie zu der Suche einer alternativen Lösung zu bewegen. Der Bericht geht weiter mit der Frage warum die Kommunalpolitik "in einer Art Parallelgesellschaft verharre", sich nicht um Förderungsmöglichkeiten für eine Umnutzung als Begegnungsstätte bemühe. Die Grüne Ratsfraktion hat am 13. März einen Antrag in den Rat gebracht mit dem Zweck der Prüfung einer solchen Möglichkeit. Die FDP-Fraktion begrüßt die Idee, bezweifelt aber die rechtliche Machbarkeit. Die SPD-Fraktionsvorsitzende richtete eine schriftliche Bitte an den OB, im interfraktionellen Gespräch eine gemeinsame Haltung des Rates in der Frage zu finden. Ein weiterer SPD-Vertreter (Kannenberg) meint, eine Einrichtung auf dem Fliegerhorst wäre für eine Begegnungsstätte geeigneter als eine neue Mehrzweckhalle für Hahndorf. Es wird in dem Bericht ein bisher nicht öffentlich erwähnter Investor für das Objekt genannt, der wegen abgelaufener Befristung aber keine Auskünfte zu dem Objekt bekäme. Der Bericht schließt mit einem Appell an den OB und der Erwähnung einer Strafanzeige gegen die Klosterkammer Hannover wegen des Verdachts auf Begehung einer Straftat.
Ergänzt wird die Seite durch zwei Photos. Eines von der Begehung des Ostteiles durch die örtliche Prominenz und einer Luftaufnahme von dem Bereich.
M.E. viel Unverbindliches. Vor allem vor dem Hintergrund, daß es erst jetzt kommt und nicht schon vor einigen Jahren.
G´Auf
Harzer06
http://www.goslarsche.de/lokales/gos...d,1284446.html
Kann ich natürlich nicht lesen... ist ein Screenshot von einer Person machbar, die die GZ aboniert hat?
Der GZ-Artikel folgt inhaltlich im Wesentlichen der HP-Version. Ergänzend wird darauf verwiesen, daß die Frist für Investorenbewerbungen mit dem 31. Dezember 2016 abgelaufen sei, daß die Stadtverwaltung eventuelle Fördermöglichkeiten geprüft und für nicht machbar befunden habe, und die Stadt eine weitere Verzögerung des Abrisses nicht unterstützen werde.
G´Auf
Harzer06
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion darf ich den Artikel aus dem Harzer Panorama vom 19.03.2017 hier im Forum voll zitieren bzw. veröffentlichen.
Natürlich habe ich das schriftlich, bei Bedarf kann ich es dem Administrator in Kopie vorweisen.
Quelle: Harzer Panorama am Sonntag
Fliegerhorst: Lage spitzt sich zu
Goslar/Ks. Seit die Klosterkammer Hannover und ihre Tochter LIEMAK Immobilien GmbH im April 2016 die Baupläne zum neuen Wohnviertel auf einem Teilstück des ehemaligen Bundeswehrstandortes vorgestellt haben, sollte dabei möglichst viel vom Charakter einschließlich der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude erhalten werden. Auf der Werbetafel wurde es so formuliert: „Der ehemalige Fliegerhorst öffnet seine Tore: Auf einer Fläche von ca. sieben Hektar wird ein neues Wohnquartier entstehen. Der heutige Charakter der Siedlung mit viel Wald und Bestandsgebäuden bleibt erhalten. Insgesamt stehen ca. 50 Baugrundstücke im Eigentum und im Erbbaurecht zur Verfügung.“ Dieser Marschroute blieb der Eigentümer so weit treu, dass alle sechs Offizierswohnhäuser zwischen dem Bogen der Lilienthalstraße und dem Grauhöfer Holz erhalten bleiben. Hingegen soll das sanierungsbedürftige Casino, also das bauliche Prunkstück abgerissen werden. Diese Option war von Anfang an Bedingung für den Einstieg der Klosterkammer: Wenn Investor und Betreibermodell fehlen, folgt der Abriss. Doch der Widerstand gegen diese Logik hört nicht auf. Als zu groß erscheint 1.500 Bürgern der Widerspruch, ausgerechnet das wertvollste Gebäude der örtlichen Militärgeschichte abzureißen. Aus dem Rat der Stadt gab es lange keinen Kommentar zum Protest, über den das Harzer Panorama mehrfach berichtet hat. In dieser Woche wurde das Schweigen aufgebrochen!
Anhang 16473
http://ian.cassiopeia.uberspace.de/e...%20Kaspert.png
Foto: Archiv Kaspert
Als im April 2016 die Tore zum Fliegerhorst symbolträchtig aufgingen für die ersehnte zivile Nachnutzung, waren auch Mitglieder des Rates dabei. Im Streit um den Abriss des Offizierscasinos haben sie sich erst in dieser Woche dazu entschlossen, ihr Schweigen zu brechen. Weitere Details zu dem, was die Klosterkammer im Wohnviertel vor hat: www.brunnenkamp.de
Abriss-Gegner bewirken Aktivitäten im Rat / Initiative stellt Strafanzeige
Stopp der Abbruch-Arbeiten gefordert, um Fördertopf und neuen Investor zu prüfen
Goslar/Ks. Das Bündnis zur Rettung des Offizierscasinos als wichtigstes Einzeldenkmal auf dem ehemaligen Fliegerhorst hat tatsächlich noch einmal einen Fuß in die Tür bekommen: Ein schriftlich eingereichter Appell an alle Ratsfraktionen, sich von politischer Seite für eine Alternative zum anvisierten Abriss einzusetzen, hat Bewegung in die Sache gebracht. Es geht um die Prüfung, ob die Sanierungskosten größten Teils aus einem gerade neuaufgelegten Förderprogramm des Bundes getragen werden könnten. Fliegerhorst-Chronist Dr. Donald Giesecke hatte das Schreiben persönlich schon am Freitag, 3. März in der Stadtverwaltung in siebenfacher Ausführung abgegeben. Dort wurde es aber vorgangsgemäß erst am Freitag der nächsten Woche in die Ratspost eingetütet, so dass die Ratsfraktionen erst am Samstag, 11. März Kenntnis erhielten. In diesem Schreiben im Namen von Geschichtsverein, Stadtteilverein Jürgenohl/Kramerswinkel und Ohlhof, Stadtführergilde, Spurensuche Harzregion, SPD-Abteilung Nord und Kameradschaft ehemaliger Goslarer Jäger heißt es u.a.: „1.500 Bürgerinnen und Bürger haben innerhalb von vier Wochen ihre Unterschriften zum Erhalt des Offizierscasinos auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Goslar abgegeben. Immer wieder werden die Vertreter der Gruppierungen, die die Unterschriftensammlung initiiert und durch ein Faltblatt über die Bedeutung des Casinos informiert haben, angesprochen und ermuntert, weiterzumachen. Seitens der als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger gewählten Ratsdamen und Ratsherren fehlt jedoch jede Reaktion. Warum bringt sich die Kommunalpolitik nicht in die öffentliche Diskussion ein, sondern verharrt in einer Art „Parallelgesellschaft“? Warum setzt sich die Kommunalpolitik angesichts fehlender Räumlichkeiten nicht mit dem Wunsch nach einer Bürgerbegegnungsstätte für Jürgenohl und Kramerswinkel auseinander? Und warum prüft die Kommunalpolitik nicht, ob die in Kürze von der Bundesbauministerin im Rahmen der Förderrichtlinie „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ bereitgestellten Mittel in Millionenhöhe für die Erhaltung und Revitalisierung des Casinos als Bürgerbegegnungsstätte gut angelegt wären?“ Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen brachte daraufhin am Montag, 13. März einen Ratsantrag in den Rat der Stadt Goslar ein, unterzeichnet von Sabine Seifarth, Holger Fenker und Holger Plaschke. In ihrer Beschlussvorlage heißt es: „Die Verwaltung prüft, ob das Förderprogramm „Investitionspaket soziale Integration im Quartier“, das in Kürze vom Bundesbauministerium aufgelegt wird, eine Umwandlung des Offizierscasinos in eine Bürgerbegegnungsstätte für Jürgenohl ermöglichen kann. Falls notwendig, bemüht sich die Verwaltung um eine Aussetzung des Abrisses bis diese Frage geklärt ist.“ Begründet wird der Vorschlag, der ohne Ratsmehrheit wirkungslos bleiben würde, so: „Offensichtlich setzen sich viele Bürger der Stadt für einen Erhalt des Offizierscasinos ein. Parallel wird eine Bürgerbegegnungsstätte in Jürgenohl gefordert. Wenn es möglich ist, den Abriss des unter Denkmalschutz stehenden Offizierscasinos zu verhindern und gleichzeitig mit Hilfe eines Förderprogramms eine Begegnungsstätte in Jürgenohl zu schaffen, sollten wir umdenken und diese Gelegenheit nutzen.“ Auch die FDP-Fraktion stimmt mit dem Ziel des Casino-Erhalts überein, bezweifelt aber, dass Gelder aus dem angesprochenen Fördertopf dafür eingesetzt werden können. SPD-Fraktionschefin Urte Schwerdtner reagierte mit einer schriftlich eingereichten Bitte an den Oberbürgermeister: „Vor dem Hintergrund des großen Bürgerinteresses am Erhalt des Casinos sowie der aufgeworfenen Fragen bitte ich Sie um die Anberaumung eines interfraktionellen Gespräches.“ Dort soll eine mehrheitlich abgestimmte Position gefunden werden, um mit dieser gegenüber der Klosterkammer aufzutreten. Gert Kannenberg, Chef der SPD-Abteilung Nord, geht nicht davon aus, dass Jürgenohl auch ohne Casino eine vergleichbare Bürgerbegegnungsstätte erhalten würde, die so dringend gebraucht wird im bevölkerungsreichen Stadtteil. Eine Turnhalle, die dafür in einem anderen Abschnitt des Fliegerhorstes Richtung Hahndorf ins Gespräch gebracht wurde, dürfte viel eher als neue Mehrzweckhalle für Hahndorf in Betracht kommen. „Eine Lösung dort ist seit zehn Jahren überfällig“, so Kannenberg zum HP. „Die Radballer haben bessere Bedingungen verdient.“ Das Casino-Bündnis bringt auch einen neuen Investor für das Betreibermodell als Bürgertreff ins Gespräch: Ein Dr. Herzog aus Berlin habe über einen befreundeten Nordharzer Makler erst jetzt von der Lage in Goslar erfahren, erhalte aber keine konstruktive Auskunft mehr zum benötigten Finanzrahmen, weil die Frist dafür am 31.12.2016 abgelaufen sei. „Sind wir noch ganz kurz vor 12 oder doch schon danach? Wir wissen es nicht und hoffen, dass die Klosterkammer rechtzeitige Signale erhält, sich die sechsstelligen Abrisskosten zu sparen“, so Dr. Giesecke zum HP. Angesichts des Zeitdrucks wurde am Freitag auch ein Schreiben an den Oberbürgermeister eingereicht, um die Abrissarbeiten im Casino-Innern zu stoppen. Darin heißt es: „Nur durch ein Aussetzen der Abbrucharbeiten kann eine umfassende Diskussion zu einer möglichen Nachnutzung geführt werden. Aktuell werden durch die stattfindenden Entkernungsarbeiten im Offizierscasino irreversibel Fakten geschaffen, die für eine mögliche Nachnutzung kontraproduktiv sind.“ Im Namen der Initiative zum Casino-Erhalt wurde Strafanzeige gegen die Klosterkammer Hannover wegen des Verdachts auf Begehung einer Straftat gestellt.
http://ian.cassiopeia.uberspace.de/e...%20Reichel.png
Foto: Werner Reichel
Das Neubaugebiet „Am Brunnenkamp“ der Klosterkammer aus der Perspektive eines Segelfliegers: Mit der Nummer eins hat das Harzer Panorama das für den Abriss vorgesehene Offizierscasino markiert. Es ist das größte, über zwei rechte Winkel aufgezogene Bauwerk des Viertels. Direkt davor ist ein grüner Container für Bauschutt zu erkennen. Nummer zwei markiert eines von sechs Offizierswohnhäusern, die halbkreisförmig drumherum liegen. LIEMAK will sie erhalten und zu zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern mit Wohnungen unterschiedlicher Größe ausbauen. Sie grenzen die Bauplätze für Eigenheime ortsprägend ein. Nummer drei markiert die alte Ostwache zu Zeiten als Bundeswehrstandort. Oben rechts ist die Asklepios Harz Klinik an der bogenförmigen Lilienthalstraße zu erkennen, oben links das Wohnviertel an der Thilingstraße, dazwischen auslaufende Waldstücke des Grauhöfer Holzes. Auch kleineres Gewerbe ist vorgesehen.
Liebe Grüße
etcn
Update 24.03.2017
http://live.goslarsche.de/images/thu...771938055.jpeg
CDU und Bürgerliste zum Offizierskasino
Das Offizierskasino und der bevorstehende Abriss bewegen weiterhin die politischen Gemüter. Nach Grünen, Liberalen und der SPD haben sich jetzt auch die CDU und die Bürgerliste noch einmal zu Wort gemeldet. Die Christdemokraten im Rat unterstützen den aktuellen Kurs der Verwaltung und begrüßen eine Sicherheit für die Investoren, die bereits mit der Vermarktung des Geländes begonnen hätten. Die Bürgerliste erinnert daran, dass die Abbruchpläne für das Kasino Rat und Öffentlichkeit bereits seit April 2015 bekannt gewesen seien.
Quelle GZ-Live
Gruß Toni
Auf diesen Satz ein Amen.
Von April 2015 bis Dezember 2016 wäre Zeit gewesen, einen Nachnutzer zu finden, wenn man es denn gewollt hätte. Dazu gehört ein Bebauungsplan, der auch andere Nutzungen als nur Wohnraum ermöglicht, und der Verzicht auf unrealistische Preisvorstellungen. Die Klosterkammer hat ja auch nur einen Euro bezahlt, also im praktischen Sinne nichts. Für den Betrag hätte es bestimmt auch ein anderer Investor genommen. Seriösität natürlich vorausgesetzt.
So oder so, der plötzliche Aktionismus ist für mich wenig überzeugend. Er kommt dafür einfach zu spät.
G´Auf
Harzer06
Wobei angeblich die Asklepios-Betreiber wohl schon vor Jahren Interesse an Teilbereichen des Geländes hatten um zu expandieren...dies hörte ich aber nur, ich habe keine weiteren Informationen darüber. Sie wurden wohl abgelehnt.
Vielleicht weiß hier jemand mehr?!?
Update 29.03.2017
Kasino-Abriss hat begonnen
http://live.goslarsche.de/images/thu...06ba436ce.jpeg
Jetzt ist der Bagger da: Das Offizierskasino auf dem Fliegerhorst-Gelände wird in den kommenden Wochen abgerissen. Zunächst bricht der Bagger mittels Greifer einen Anbau ab, bevor er an das größere Hauptgebäude herangeht. In den vergangenen fünf Wochen wurde das Kasino von der Klosterkammer Hannover bereits entkernt. Ein Bündnis aus Goslarer Vereinen und Verbänden hatte in den vergangenen Monaten um den Erhalt des als Einzeldenkmal eingestuften Gebäudes gekämpft. Ein realistisches Nachnutzungskonzept konnte bis zuletzt nicht gefunden werden.
Quelle:GZ-Live
Gruß Toni
Warum kommt wohl nichts von der CDU? Wer erschließt denn da mit? 2 x SdW.
Und die Seilschaften untereinander im Rat sind parteiübergreifend, das sollte jedem klar sein.
Schaut doch den wahrhaftig sinnfreien Leserbrief von Dr. Kapaun (SPD) an... Und der ist Dr... Oh weh.
Vielleicht eine der Voraussetzungen, um peinlich zu sein. Da läuft ja noch so einer in GS rum.
Wenn der Bagger nicht auf eine übersehene Panzermine fährt, was keiner hofft, war`s das wohl mal wieder.
Man macht mit den Bürgern, was man will.
Und damit keiner sagen kann, ich verstecke mich hinter einem Psydonym: Martin Gädke, Immenrode, parteilos aber nicht hirnlos.
Ich denke, da steckt was ganz anderes hinter. Immerhin steht das Kasino auf den 2 attraktivsten Grundstücken auf dem Gelände. Irgendwer hat da ein Auge drauf geworfen, der kennt einen der einen kennt ...
das geht dann ganz hoch bis zum Landtag ...
Update 30.03.2017
ich fasse beide Bericht zu einem zusammen. Der Zweite Bericht wird auch als Update gekennzeichnet.
Offizierscasino: Geschichtsverein nimmt kritisch Stellung zum Abriss
http://regionalheute.de/wp-content/u...er-950x633.jpg
Der Abriss des alten Offizierscasinos hat begonnen.
Goslar. Der Geschichtsverein nimmt Stellung zum Abriss des Offizierscasinos auf dem Fliegerhorst Goslar. Der Denkmalschutz scheitere aus an der Interessenverquickung von Klosterkammer, dem Landesamt für Denkmalpflege, Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie der Stadt.
Wir veröffentlichen die Stellungnahme hier ungekürzt und unkommentiert:
Es ist unverständlich und bitter: Die Bemühungen zur Erhaltung des Offizierscasinos auf dem Fliegerhorst Goslar sind an einer Interessenverquickung von Klosterkammer Hannover, Niedersächsischem Landesamt für Denkmalpflege, Ministerium für Wissenschaft und Kultur als Aufsichtsbehörde und der Stadt Goslar gescheitert. Was für Jedermann gilt, gilt nicht für die Klosterkammer, die sich unter dem Motto „Werte bewahren – Identität stiften“ einen Freifahrtschein zum Abriss von Kulturdenkmalen erteilt hat.
Das Institut für Denkmalpflege hat in seiner gutachterlichen Stellungnahme vom 6. Januar 1994 die Denkmaleigenschaft des ehemaligen Fliegerhorstes in Goslar wegen seiner national- und ortsgeschichtlichen Bedeutung, seiner städtebaulichen Zuordnung und Differenzierung sowie der mustergültigen Erhaltung des gesamten Gebäudebestandes festgestellt. Für das besonders repräsentative Offizierscasino wird darüber hinaus wegen dessen reicher und weitgehend erhaltener Ausstattung die Eigenschaft als Einzeldenkmal festgestellt.
Das Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz bestimmt, dass Kulturdenkmale instandzuhalten, zu pflegen, vor Gefährdung zu schützen und, wenn nötig, instandzusetzen sind. Sie dürfen nicht zerstört, gefährdet oder so verändert oder von ihrem Platz entfernt werden, dass ihr Denkmalwert beeinträchtigt wird. Die Ausnahmen der Unwirtschaftlichkeit greifen im vorliegenden Fall nicht. Damit war und ist klar, dass das Offizierskasino zu erhalten ist. Doch diese Bestimmungen werden für den Abbruch des Casinos außer Kraft gesetzt.Das Bündnis zur Erhaltung des Offizierscasinos ist von rechtsstaatlichem Handeln aller Beteiligten, vom Gleichbehandlungsgrundsatz und der bisher geübten Praxis der Rechtsanwendung durch die Denkmalbehörden ausgegangen. Diese Annahme war falsch. Wo kein Wille und keine Empathie für geschichtliche Werte vorhanden sind, und wo vorab Absprachen auf politischer Ebene erfolgen, stößt Bürgerengagement auf Wände – es seidenn, spektakuläre, aufmerksamkeitserregende Aktionen am Rande oder jenseits der Legalität sorgen für besonderes Aufsehen. Diesen Weg lehnten wir jedoch bewusst ab.Das Bündnis hat sich davon in die Irre führen lassen, dass eine Stiftung, die sich den Erhalt von Denkmalen zum Ziel gesetzt hat und anderenorts hervorragende Leistungen der Denkmalpflege nachweisen kann, aus merkantilem Interesse das Denkmalrecht in ihrem Sinne ausnutzt. Ihr guter Ruf macht es Kritikern nicht leicht, mit Kritik am hier gezeigten Verhalten auf offene Ohren zu stoßen.Der Ausgang der angestrengten Petition kam unerwartet. Der Abwägungsspielraum wurde seitens des zuständigen Ministeriums in Absprache mit der Klosterkammer weitgehend ausgenutzt. Zwar wäre aus denkmalpflegerischer Sicht „der Erhalt aller Bestandteile des ehemaligen Fliegerhorstes Goslar sicherlich wünschenswert, wenn eine Nutzung gefunden würde, die den dauerhaften Unterhalt der Gebäude und Anlagen sicherstellte“ (Stellungnahme des Ministeriums zur Eingabe des Geschichtsvereins) – ernsthaft überprüft wurde das angeblich fehlende Nutzungsinteresse ebenso wenig wie die von der Klosterkammer behauptete Unwirtschaftlichkeit des intakten Gebäudes. Damit hat die Denkmalpflege Rechtspositionen und fachliche Ansprüche aufgegeben und sich auf Scheinargumente eingelassen. Wir stellen einen Paradigmenwechsel der Denkmalpflege fest. Die Präzedenzwirkung auf echte Problemfälle, wie das Odeontheater, ist absehbar.Die Interessenverquickung und die Vernetzung der Abrissbefürworter wurde unterschätzt, die erwartete Diskussionskultur überschätzt. Mehr investigativer Journalismus wäre wünschenswert gewesen genauso wie die Bereitschaft der Kommunalpolitik, auf eine Vielzahl von Leserbriefen und mehr als 1.5oo Unterschriften argumentativ zu reagieren. Auch beim Niedersächsischen Heimatbund und beim Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz fand die Kritik an der Zerstörung eines Einzeldenkmals keine Unterstützung.
Eine Verbesserung der Versorgung mit sozialer Infrastruktur im schlecht versorgten Goslarer Stadtteil Jürgenohl durch Umnutzung des Casinos wäre realistisch und aufgrund neuer Fördertöpfe auch realisierbar gewesen. Darüberhinaus hätte – konstruktive und zielführende Investorensuche vorausgesetzt – ein noch andauernder Leerstand des intakten Gebäudes doch noch mögliche Alternativen eröffnet.Die fragwürdige Handhabung von amtlicher Denkmalpflege und Kommunalpolitik und das Scheitern ehrenamtlichen Engagements bedürfen keiner beschönigenden Worte. Wir lassen uns dennoch nicht entmutigen. Wegen der befürchteten Präzedenzwirkung werden wir die Konversion des ehemaligen Fliegerhorstes weiterhin kritisch und konstruktiv begleiten. Die behauptete Umnutzung der erhaltenen Denkmale des Offiziersviertels ist noch zu beweisen. Wir werden Akteneinsicht verlangen, die Vorgänge aufarbeiten und dokumentieren. Geschichte hat einen langen Atem und die UNESCO-Welterbestadt Goslar hat hier weiterhin eine große Verantwortung.Höchstwahrscheinlich wird später bewusst, welche historischen und welche gesellschaftlichen Werte hier aufgegeben wurden.
Update 31.03.2017
Klosterkammer Hannover äußert sich zu Vorwürfen
http://regionalheute.de/wp-content/u...-1-950x633.jpg
Goslar. Friederike Bock, Abteilung Liegenschaften & Kristina Weidelhofer, Presse und Kommunikation der Klosterkammer Hannover äußert sich in einer Gegendarstellung zu den Vorwürfen des Geschichtsvereins Goslar.
Hier die ungekürzte und unkommentierte Gegendarstellung zu dem Statement des Geschichtsvereins:
Abriss des Offizierskasinos in GoslarDas Bündnis zum Erhalt des Offizierskasinos spielte am 30. März 2017 der Redaktion regionalGoslar.de mit Zusendung seines Kommentars ein Foto zu, dessen Aufnahme nicht genehmigt und welche im Nachhinein bearbeitet worden war – ohne dies zu kennzeichnen! Das Foto wurde von der Redaktion nach Hinweisen der Klosterkammer umgehend entfernt und durch ein Foto von den gestrigen Abrissarbeiten, aufgenommen von der Klosterkammer, ersetzt.Damit hat sich das Bündnis für ein Vorgehen entschieden, das mit seriöser Informationspolitik nichts mehr zu tun hat. Statt Entscheidungen zu respektieren, die in einem rechtsstaatlichen Verfahren zustande gekommen sind, versucht das Bündnis, seine Position mit Hilfe von Fake News durchzusetzen.Die BIMA suchte bekanntlich seit 2011 nach Investoren für das Fliegerhorstgelände und das Kasino. Die Klosterkammer hat sich schon lange mit den planerischen Möglichkeiten zur Entwicklung eines attraktiven Wohn- und Lebensraumes auf dem lange brachliegenden Gelände beschäftigt. Selbstverständlich hat auch die Stadt Goslar ein Interesse an einer Entwicklung des zentral gelegenen Areals. Das Bündnis übersieht bewusst, dass es eine lange Sichtungs- und Prüfungsphase für eine sinnvolle Nachnutzung des Kasinos gegeben hat, die aber letztlich ohne tragfähiges Ergebnis geblieben ist.
Die Klosterkammer Hannover und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD ) sind die Behörden in Niedersachsen mit der höchsten Fachkompetenz im Umgang mit Baudenkmälern. Die durch Klosterkammer und NLD getroffene Entscheidung zum Abriss des Kasinos ist fachlich fundiert. Im Übrigen wird diese Auffassung auch durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und den Niedersächsischen Landtag geteilt. Es haben sich an keiner Stelle Hinweise auf die von dem Bündnis zum Erhalt des Offizierskasinos behauptete rechtsmissbräuchliche Auslegung des Denkmalrechtes ergeben – auch nicht nach kritischer Befassung des MWK und des Niedersächsischen Landtages. Die Kommentierung des Bündnisses für den Erhalt des Offizierskasinos, welche vielfältig einen anderen Eindruck zu erwecken sucht, ist daher polemisch und irreführend.
Die Klosterkammer steht nach wie vor für fundierten und angemessenen Denkmalschutz und investiert jährlich Beträge in Millionenhöhe für den Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden in Niedersachsen.Das heißt aber nicht, dass jedes Baudenkmal erhalten werden kann. Hier ist immer abzuwägen, ob ein Ensemble durch eine Nutzungsänderung, die den Abriss eines einzelnen Gebäudes erfordert, wenigstens im Großen und Ganzen erhalten werden kann, denn: Wenn der Erhalt aller Gebäude zur Unmöglichkeit einer wirtschaftlichen Nutzung führt, ist letztlich das gesamte Ensemble dem Verfall preisgegeben.Die Klosterkammer Hannover steht weiterhin für den Erhalt eines einmaligen historischen Erbes, welches zu erhalten und für die Bedürfnisse der Zeit und der Nutzungen anzupassen ist. In diesem Selbstverständnis wird die Klosterkammer weiterhin „ Werte bewahren – Identität stiften“!
Quelle:regionalheute
Gruß Toni
"ein nicht genehmigtes Foto" bitte wo sind wir denn hier? Dieses Thema steht in öffentlicher Diskussion. Und wenn da was nach aussen sickert, bei Arbeiten, die nicht in geschlossenen Räumen stattfinden, bei denen keine Geschäftsgeheimnisse preisgegeben werden, dann haben die das zu akzeptieren. Wenn da jemand mal ein Bild knipst auf einer Baustelle im Freien, sich da so drüber aufzuregen kann nur von jemandem stammen der Dinge zu verbergen hat... Denn wer nichts zu verbergen hat, braucht nicht jammern, wenn mal jemand ein Bild gemacht hat, erst recht nicht, wenn es in öffentlicher Diskussion steht. Da steht die journalistische Aufarbeitung einfach mal über den Interessen einer scheinheiligen Firma.
Und jetzt mit der Donald Trump "Fake news" Keule um sich zu schlagen ist ja wohl mal das aller Letzte. Damit kommuniziert man mit dem Geschichtsverein auf eine Ebene von diesem gewissen Politiker. In diesem Kontext des aktuellen Weltgeschehens sich vorwerfen zu lassen, "fake news" zu verbreiten, ist mit einer Anschuldigung "einfach nicht so richtig die Wahrheit zu sagen" überhaupt nicht gleich zu setzen.
So ein Marketing-Bla Bla... Die sind also schlimmer als Herr Trump
Das mit dem Photo ist ganz einfach.
Zur öffentlichen Nutzung sind die Bilder frei, die von öffentlichem Gelände gemacht wurden, und das Objekt/die Person nur als "zufälliges Beiwerk" zeigen. Oder ein Objekt/eine Person darstellen, bei der ein öffentliches Interesse besteht, wie z.B. (Bau-)Denkmäler oder Prominente. Und natürlich Aufnahmen, die genehmigt wurden.
Wer sich durch eine Lücke im Bauzaun auf fremdes Gelände schleicht, macht automatisch Bilder, die nicht öffentlich verwendbar sind.
Dieses ist meine persönliche Sicht der Dinge und ersetzt keine Rechtsberatung! - Die darf nämlich nur ein Anwalt geben...
G´Auf
Harzer06
Wie ich es gesagt habe, 4 der 6 Grundstücke auf dem das Casino steht sind schon reserviert ;)
http://www.brunnenkamp.de/fileadmin/...rbbaurecht.pdf
Update 03.04.2017
Bürgerliste geht hart mit Klosterkammer ins Gericht
Für den Abriss des Offizierscasinos steht die Klosterkammer Hannover im Kreuzfeuer der Kritik - auch von Seiten der Bürgerliste.
Goslar. Als „inhaltlich überzogen und im Ton absolut unangemessen“ bewertet die Ratsfraktion der Bürgerliste für Goslar und Vienenburg die Gegendarstellung der Klosterkammer Hannover zum Abbruch des Offizierscasinos auf dem Fliegerhorst-Gelände.
Die schriftlich Stellungnahme des Bürgerlisten-Fraktionsvorsitzenden Henning Wehrmann liegt regionalGoslar.de vor. Wir veröffentlichen Sie hier ungekürzt und unkommentiert:
Die Aufforderung zum Löschen einer eindeutig als Karikatur erkennbaren Fotomontage durch die Klosterkammer-Sprecherinnen Frederike Bock und Kristina Weidelhofer entbehrt nicht einer gewissen Komik. Mit den durchaus nachvollziehbaren Aussagen der Abrissgegner, die immerhin von 1.500 Bürgerinnen und Bürgern per Unterschrift unterstützt wurden, hätte sich die Klosterkammer nach Auffassung der Bürgerliste besser sachlich auseinandersetzen sollen. Dem Bündnis der Abrissgegner das Verbreiten so genannter „Fake News“ zu unterstellen, ist für eine inhaltlich konstruktive Diskussion wenig hilfreich. Das Monopol auf die Verbreitung von „Fake News“ und „alternativen Fakten“ liegt in Goslar wie im übrigen Lande bei den Rechtspopulisten von AfD und AfG und nicht bei einem gesellschaftlich breit aufgestellten Bürgerbündnis, das sich zu Recht um einen Paradigmenwechsel im Denkmalschutz sorgt.Es ist den privaten Besitzern von Baudenkmälern längst nicht mehr vermittelbar, warum einerseits die öffentliche Hand in Form der Stadt Goslar oder der Klosterkammer nutzbare Denkmäler abreißen darf, während man anderseits die Bürgerinnen und Bürger mit diversen denkmalrechtlichen Auflagen regelrecht „knechtet“. Neben dem Offizierscasino sind auch der Abbruch des Verwaltungsgebäudes auf dem alten Friedhof Hildesheimer Straße, die richtlinienwidrige Verkleidung der Fachwerkfassade der Stadtverwaltung in der Kornstraße und der auf Abbruch zielende Umgang mit dem Baudenkmal Odeon- Theater Beispiele für eine permanente Ungleichbehandlung durch die städtische und staatliche Denkmalpflege.Das konkrete Handeln der Klosterkammer auf dem Fliegerhorst ist für die Bürgerliste nicht nur beim Abbruch des Offizierscasinos kritikwürdig. Auch die hartnäckige Weigerung dieses Investors, die naturschutzrechtlich vorgeschriebenen Ersatzmaßnahmen für den massiven Waldverlust eingriffsnah auf dem Gebiet der Stadt Goslar durchzuführen und stattdessen sogar auf andere Landkreise auszuweichen, belegt, dass hier eher die Interessen an der Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen als die einer nachhaltigen und konsensual gestalteten Stadtentwicklung. Dies ist letztlich für die Bürgerliste auch der ausschlaggebende Grund gewesen, als einzige Ratsfraktion den Bebauungsplan „Fliegerhorst Ost“ abzulehnen.
Quelle:regionalheute
Gruß Toni
Moin!
Für all das, was da gerade auf dem Gelände vernichtet wird, habe ich Verständnis, wenn ich die Investorbrille aufsetze. Was mich jedoch ankotzt, ist die Scheinheiligkeit der Argumentation. "Kein tragfähiges Konzept zur Nachnutzung" klingt beinahe, als wäre man tatsächlich um ein Nachnutzungskonzept bemüht gewesen. Ein "Wir dürfen abreißen und wir werden abreißen, weil wir den größten Teil des Geländes bereits verhökert haben" oder ein ehrliches, schlichtes "Wir wollen es so" wäre mir lieber gewesen, als die Heuchelei.
Viele Grüße,
Gunther
Offizierskasino ist restlos verschwunden
http://live.goslarsche.de/images/thu...10d4757a9.jpeg
In der jüngeren Vergangenheit war es Anlass für zahlreiche Konflikte und Berichte. Jetzt ist der Abriss des Offizierskasinos auf dem ehemaligen Fliegerhorst-Gelände beendet. Von dem Gebäude ist nichts mehr zu sehen. Laut eigenen Angaben hat die Klosterkammer Hannover, Eigentümerin des östlichen Fliegerhorst-Bereiches, eine sechsstellige Summe in den Abriss gesteckt. Ende März hatten die Arbeiten begonnen. Fünf Wohnbauplätze sollen an der Stelle vermarktet werden, sobald die Erschließung des Gesamtareals abgeschlossen ist.
Quelle:GZ
Gruß Toni
...und darum bin ich vor Jahren aus der Kirche ausgetreten... Das Bodenpersonal besteht auch nur aus Menschen, die auf ihren persönlichen Vorteil bedacht sind.
So'n paar Bilder vom Abriss hab ich da auch noch :-/
Ich lad die hier einfach mal hoch.
Update 09.10.2017
Fliegerhorst im Blick behalten
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Ruhe geben wollen sie nicht. Auch wenn das Pro-Kasino-Bündnis den Abriss des Offiziersheims auf dem Fliegerhorst-Gelände nicht verhindern konnte, will es die weitere Erschließung des Geländes begleiten und vor allem dessen Historie aufbereiten und bewahren. „Weitere Aktivitäten des Bündnisses werden vorbereitet“, lassen die beiden Sprecher Dr. Donald Giesecke und Günter Piegsa wissen. Anfang 2018 werde ein Rundgang über das Gelände des ehemaligen Militärstützpunktes angeboten, wenn die Erschließung fortgeschritten ist und das gesamte Areal für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Unter „sachkundiger Führung“ sollen „dann der breiten Öffentlichkeit die Historie und die Besonderheiten vor Ort vorgestellt werden“. Zudem plant das Bündnis die Herausgabe eines „Reiseführers“ zum Erkunden des Fliegerhorst-Geländes.
Quelle: GZ
Gruß Toni
Update 22.03.2022
Vergangenheitsbewältigung durch Abriss
Denkmalschutz mit zweierlei Maß? Während Goslar gerade über Fenster streitet, wurde vor fünf Jahren das Offizierscasino auf dem Ex-Fliegerhorst abgerissen.
Die Autoren Günter Piegsa und Dr. Donald Giesecke aus der Reihe der Kritiker erinnern daran.
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Während sich in der Altstadt von Goslar Denkmalschutz im Klein-Klein von Öffnungsrichtungen und Anstrichfarben von Fenstern zu verlieren droht, wurde vor fünf Jahren, im März 2017, im neuen Stadtteil Fliegerhorst mit Zustimmung des Landesamtes für Denkmalpflege das als Einzeldenkmal geschützte, völlig intakte Offizierscasino durch die Klosterkammer Hannover abgebrochen. Besonders irritierend: Die Klosterkammer als Sonderbehörde des Landes Niedersachsen versteht sich als Einrichtung, die mit dem Erhalt von hochrangigen Baudenkmalen Werte bewahrt und Identität stiftet. Das die Nazi-Aufrüstung dokumentierende Offizierscasino gehörte offenbar nicht zu dem Teil der Geschichte, an die Denkmalschutz zu erinnern hat.
Das Offizierscasino im Fliegerhorst lag parkähnlich eingebettet mitten im Wald – abgesetzt von den weiteren annähernd 100 Gebäuden für Verwaltung, Unterkunft und Technik. In die Schlagzeilen geriet es nach der Aufgabe des Bundeswehrstandortes Goslar im Jahre 2010 erst vier Jahre später, als im Zuge der beabsichtigten Nachnutzung der Abbruch des Gebäudes öffentlich diskutiert wurde.
Für einen Euro gekauft
In dem für einen Euro erworbenen östlichen Bereich des Fliegerhorstes engagierte sich die Klosterkammer mit einer konkreten Planung für gehobenen Wohnbedarf. Vorausgegangene Bemühungen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Stadt Goslar, für das Offizierscasino eine adäquate Nachnutzung und dessen Erhalt zu erreichen, waren ohne Erfolg geblieben. Mit der Machtergreifung der NSDAP 1933 wurde massiv an der Stärkung der auf 100.000 Mann beschränkten militärischen Streitkräfte gearbeitet.
Dazu gehört neben der Wiedereinführung der Wehrpflicht 1935 auch das Ignorieren des Verbots durch den Versailler Vertrag, Luftstreitkräfte aufzubauen. Im gesamten Gebiet des damaligen Deutschlands entstanden mehr als 200 Fliegerhorste. In Goslar konnten sich die Machthaber wie vielerorts eines 1927 errichteten zivilen Flughafens bedienen, diesen entsprechend erweitern und militärischen Forderungen anpassen.
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Ausgleich für fehlende Entspannung
Für ledige Offiziere wurde ein geschlossenes Ensemble am Rande des Fliegerhorstes errichtet. Mitten darin: das Casino, das den weitab vor der Stadt untergebrachten Soldaten einen Ausgleich für fehlende Entspannung außerhalb der Kaserne bieten und das Gemeinschaftsgefühl stärken sollte.
Dementsprechend repräsentativ wurde das Gebäude in Sandstein und verputztem Mauerwerk, stehenden Holzfenstern und schiefergedecktem Walmdach im Stil der Heimatschutzarchitektur ausgeführt und mit einem 200 Quadratmeter umfassenden und sechs Meter hohen Saal, Kaminzimmer, Lesezimmer, Wintergarten, Kameradschaftsraum und Küche als Vorzeigeobjekt ausgestattet. Neben der Geselligkeit diente das Gebäude bis zum Abzug der Bundeswehr offiziellen Anlässen wie Empfängen, Ehrungen, Feiern, Bällen, Kommandoübergaben und Verabschiedungen, Tagungen, Versammlungen, Vorträgen und den von der Öffentlichkeit Goslars gern besuchten Neujahrsempfängen und Standortbällen.
Schreiben nach Hannover
Im Zuge der Konversionsbemühungen wurde Ende 2014 bekannt, dass das Casino Verwertungsinteressen im Wege stehe – und daher aus dem Denkmalschutz entlassen werden solle. Noch im gleichen Jahr setzte sich der Geschichtsverein Goslar in einem Schreiben an den kürzlich verstorbenen Präsidenten der Klosterkammer, Hans-Christian Biallas, für den Erhalt des Casinos ein. Die Argumentation: Das für Goslars Geschichte des 20. Jahrhunderts wichtige Gebäude, zentrales Element des gesamten Fliegerhorstes, dürfe nicht der Abrissbirne zum Opfer fallen, sondern müsse als bauliches Zeugnis – sinnvoll um- und weitergenutzt – der Erinnerung und Mahnung dienen.
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Erfolglose Eingaben
Diese auch an die Stadt, das Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie das Landesamt für Denkmalpflege abgeschickte Eingaben blieben erfolglos. Einer Offenbarung gleich, kam das Antwortschreiben des damaligen Präsidenten des Landesamtes Dr.Stefan Winghart. Er teilte am 26. Januar 2015 mit: „Da die Klosterkammer keinen Zweifel daran ließ, dass sie, sollte der Erwerb nur unter der Voraussetzung der Erhaltung des Kasinogebäudes möglich sein, von ihrem Vorhaben abrücken würde, ein weiterer Investor auch nach mehrjährigen Bemühungen nicht in Sicht war und der Zustand vor allen Dingen der Kasernengebäude sich dem Punkt näherte, an dem eine Sanierung nicht mehr möglich gewesen wäre, war es nun Aufgabe der Stadt Goslar als Untere Denkmalschutzbehörde, zwischen dem Erhalt des Kasinos, dem Erhalt der Gesamtanlage oder dem endgültigen Verfall des Denkmals abzuwägen.“
Eine an den Präsidenten des Landtages am 11. September 2016 gerichtete Petition zum Erhalt des Offizierscasinos wurde im Februar 2017 – mit den Stimmen der Landtagsabgeordneten aus der Region – unter Verweis auf die Abwägung des Verlustes eines Denkmals gegenüber einem Stillstand der Entwicklung des gesamten Fliegerhorstes einstimmig abgelehnt.
1459 Unterschriften
Auch die zeitgleich durchgeführte Unterschriftensammlung zum Erhalt des Casinos, vorgenommen unter anderem vom Geschichtsverein, der Kameradschaft ehemaliger Goslarer Jäger, des Vereins Spurensuche Harzregion und der Stadtführergilde, die innerhalb weniger Wochen zu 1459 Unterschriften führte, stimmte die Verantwortlichen nicht um.
Die Klosterkammer nutzte eine Regelung des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes, wonach sie keine Genehmigungen für Eingriffe an Kulturdenkmalen bei den unteren Denkmalschutzbehörden einzuholen hat, genehmigte sich den Abbruch des Denkmals und begann im März 2017. Am 11. Mai verkündete die Goslarsche Zeitung: „Offizierskasino ist restlos verschwunden“.
Zum Hintergrund
„Abriss des Fliegerhorst-Casinos droht“ titelte die GZ am Silvestertag 2013. Ende März 2017 wurde es Realität. Trotz einer enormen Protestwelle, ausgelöst vor allem durch den Geschichtsverein und den Verein „Spurensuche Harzregion“, begann der Abbruch des Einzeldenkmals. Aus diesem Kreis rekrutieren sich die beiden Autoren Dr. Donald Giesecke und Günter Piegsa, die aus ihrer Warte auf die bewegte Zeit zurückblicken. Zwischen Ende 2013 und Frühjahr 2017 wurde mehrfach versucht, eine Nachnutzung für das Gebäude zu ermöglichen, was die Kosterkammer Hannover nicht müde wurde zu betonen. Im Mai 2014 hatte es einen Investorenwettbewerb gegeben, die Stadtverwaltung hatte zudem 25 mögliche Projektentwickler in ganz Deutschland kontaktiert – alles ohne Erfolg.
Nach Angaben der Klosterkammer-Immobilientochter Liemak aus dem Dezember 2016 hätte eine Standardsanierung des Offizierskasinos ohne Extras etwa fünf Millionen Euro gekostet. Hinzu wären demnach noch Betriebskosten von 50.000 Euro jährlich gekommen.
Summen, vor denen auch die Klosterkammer selbst zurückschreckte, die in ihrem Portfolio rund 800 Baudenkmäler besitzt und pflegt.
Quelle: GZ
Gruß Toni