Hallo zusammen,
ich kann mich erinnern das in den 70er Jahren an der Wachtelpforte, gegenüber des Hallenbades am Park mindestens zwei Splitterschutzzellen (Kleinbunker, oder 1-Mann Bunker) standen, gibt es die da noch?
Viele Grüße
Jens-Michael
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Hallo zusammen,
ich kann mich erinnern das in den 70er Jahren an der Wachtelpforte, gegenüber des Hallenbades am Park mindestens zwei Splitterschutzzellen (Kleinbunker, oder 1-Mann Bunker) standen, gibt es die da noch?
Viele Grüße
Jens-Michael
Ich kann mich noch gut erinnern. Ein Bunker war vom Eingang des Hallenbades aus sichtbar. Er sah so ähnlich aus:
http://www.kazematten.info/2011/2011-7_bestand/25.jpg
Die Dinger standen sicherlich in Zusammenhang mit der nahen Stadthalle. Sie scheinen aber mittlerweile beseitigt zu sein.
Beste Grüße
Bergmönch
Ganz düster kann ich mich erinnern, heute ist da nichts mehr von zu sehen.
Ich kenn sie noch... aus der Zeit, als wir ab Ende der 60er Jahre in die neue Schwimmhalle zum Training mussten, weil die alte am Stoben platt gemacht worden war.
Seit wann der oder die zwei weg sind... keinen Schimmer! Fundamente - wird's vermutlich nicht mehr geben, oder?
Glückauf! Goslärsche
Einmannbunker nannte man die Dinger in meiner Jugendzeit(im Krieg). Sie waren so geformt, dass Bomben daran abgleiten sollten. Und sie hatten kein Fundament, damit sie umfallen konnten. Und die dicken Wände sollten gegen äußere Zerstörung schützen.
Günther
Einer stand auf jeden Fall direkt am Kattenberg auf dem Gelände der Stadthalle. An dieser Stelle trifft der Stadtgarten auf die Querstraße, die zum späteren Schwimmbad führte. Als Kinder haben wir dort immer gespielt.
Maria
An die Dinger kann ich mich auch noch erinnern. Die waren bis zur Mitte eingegraben, also mussten wir den Eingang freibuddeln um hinein zukommen, solche Dinger standen auch anderswo rum. Warum wurden die nicht sofort entfernt? Der eine Bunker an der Kattenbergseite hatte mal, wie hier auch schon geschrieben, gebrannt. Jugendliche hatten ihn sorgfältig mit trockenem Holz und Stroh gefüllt und angezündet. Wer ist nur auch diesen Blödsinn gekommen? Na, ja verjährt, kurz danach waren die Dinger dann weg.
Stellt sich die Frage warum die Dinger gerade da standen, denn normalerweise wurden sie u.a. von Brandwachen genutzt, die während des Luftangriffs die Umgebung beobachteten um Brände sofort zu melden, gab es so z.B. bei größeren Industrien. Auch für den Schutz von Einzelpersonen die alleine an ihrer Dienststelle waren (Wachposten, Pförtner, Eisenbahner) und diese auch zu exponiert war um einen Luftschutzbunker aufzusuchen, bzw. die ihren Dienstposten nicht verlassen durften, war solch eine Splitterschutzzelle vorgesehen.
Die Stadthalle allein kann ja nicht der Grund gewesen sein.
Viele Grüße
Jens-Michael
In der Stadthalle wurde doch wegen während des Krieges Flugzeugteile montiert. Vielleicht stand das Ding deswegen da.
Meiner Meinung nach waren die Bunker für die SS-Wachposten da, die während der Reichsbauerntage die Stadthalle und die Naziprominenz beschützten. Ein SS-Lager, das Lager Hahndorf, befand sich ja nicht unweit von dort an der Grauhöfer Landwehr.
Das stimmt definitiv nicht. Die SS-Posten waren in Paradeuniform und gut sichtbar aufgestellt. Das kann man auch noch auf historischen Fotos sehen.
http://www.goslarer-geschichten.de/a...8&d=1317665091
Solche Splitterschutzzellen dienten als Unterstände für Brandwachen bei Fliegerangriffen. Die Aufgabe war sicherlich ein Auge auf die Halle zu haben. Andererseits muss man sich den heutigen Baumbestand und einen Großteil der Bebauung wegdenken. Man konnte also einen Teil der Stadt mit Odeon und Bahnhof überblicken.
Beste Grüße
Bergmönch
Es gab aber auch Wachposten, die unmittelbar an der Halle postiert waren und den Eingangsbereich überwachten, insbesondere an Tagen, an denen die Reichsbauerntage stattfanden. Dies zeigt ein Video vom Reichsbauerntag 1935, daß sich auf meinem youtube channel befindet.(Quellenhinweis:
https://youtu.be/tAXhY4MjkYs). Die beiden auf den Foto gezeigten Wachen waren sicherlich nicht die einzigen Wachen, die das Gebäude bewachten. Außerdem hätte die SS selbst für einen permanenten Brandschutz sorgen können, da das Lager Hahndorf nicht weit entfernt war. Man hätte so jeden Tag mehrere Wachen für die Überwachung abstellen können. Als öffentliches und von der Partei errichteten Gebäude mußte man dieses schon allein wegen der Verhinderung von Sabotageakten bewachen, dies besonders auch zu späteren Zeiten, als man dort Teile für die Rüstungsindustrie fertigte. Daher glaube ich nicht an eine zusätzliche Brandschutzwache durch zivile Kräfte. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
1. Das Lager in Hahndorf war keine SS-Kaserne, sondern eine Außenstelle des KZ Buchenwald. Da war sicher keine Feuerwehr.
2. Es gibt noch weitere Fotos, wo Dutzende SS-Wachen sogar Spalier stehen - aber nicht in Splitterschutzzellen. Bodyguards in Betonhülle bringen auch nicht viel.
3. Splitterschutzzellen waren keine Schilderhäuschen für Wachpersonal auf Veranstaltungen. Zu Sinn und Zweck siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Splitterschutzzelle
Beste Grüße
Bergmönch
Ich meine nicht das KZ als Außenstelle, sondern das SS-Lager das sich dahinter, an der Straße nach Hahndorf befand (Quellenangabe: http://www.goslarer-geschichten.de/a...chmentid=15709). Dort waren die Wachen für das Außenlager, aber auch andere SS-Kräfte stationiert. Es diente nach dem Kriege der Unterbringung von Flüchtlingen und wurde erst in den 60er Jahren geschlossen. Ich habe an keiner Stelle geschrieben, das die Splitterschutzzellen oder 1-Mann Bunker als Wachhäuschen für die SS-Posten dienten, das mit Sicherheit nicht. Da bin ich wohl falsch verstanden worden. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, das die Stadthalle ein wichtiges Gebäude war und als solches ständig bewacht werden mußte. Dies geschah durch die SS. Ich sehe keinen Grund dafür, daß zusätzlich zur Überwachung durch die SS noch ein gesonderter ziviler Brandschutz existierte. Die Schutzzellen sollten also bei Angriffen und im Brandfall von der SS als Unterstellmöglichkeit genutzt werden.
Diese Einmannbunker wurden in Serie nach gewissen Normen gebaut. Aber einen direkten Bombentreffer hätten sie nicht ausgehalten.
Sie dienten als Splitterschutz und den Schutz vor Bordwaffenbeschuss, insbesondere durch Tiefflieger, daher das eiförmige Aussehen.
In Salzgitter gegenüber vom MAN-Werk steht ebenfalls noch so ein Ding.
Das diese für SS-Leute extra aufgestellt wurden ist eher unwahrscheinlich. Denn diese wurden erst in der Endphase des Krieges infolge der
alliierten Luftüberlegenheit verbaut und zu dieser Zeit fanden mit Sicherheit keine Großveranstaltungen der NSdAP mehr statt.
Sehr richtig! Großveranstaltungen waren in Goslar die Reichsbauerntage. Veranstalter war der sog. Reichsnährstand, der seinen Sitz in Goslar hatte. Leiter war "Reichsbauernführer" Walther Darré. Reichsbauerntage fanden in den Jahren 1934, 1935, 1936 und 1938 in Goslar statt. Bereits 1939 gab es, wegen des Krieges, keinen mehr.
Beste Grüße
Bergmönch