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Thema: G wie Goslar

  1. #1
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Standard G wie Goslar

    Moin!

    Bereits am Freitag, den 13. schrieb die GZ:

    "G wie Goslar – Neue Buchstabiertafel veröffentlicht

    Buchstabiert wird künftig von A wie Aachen über G wie Goslar bis Z wie Zwickau. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat am Freitag eine neue Buchstabiertafel veröffentlicht, die fast durchgehend auf Städtenamen zurückgreift.

    Buchstabiert wird künftig von A wie Aachen bis Z wie Zwickau. Nach intensiven Beratungen hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) am Freitag in Berlin die neue Buchstabiertafel veröffentlicht.

    Die DIN 5009 für «Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen» greift jetzt durchgehend auf Städtenamen zurück.

    Damit ist auch das alte N wie Nathan nicht berücksichtigt, das die Nationalsozialisten durch Nordpol ersetzt hatten. Für diesen Buchstaben steht künftig Nürnberg.

    Anstoß für die Neugestaltung der Buchstabiertafel war ein Hinweis des baden-württembergischen Antisemitismusbeauftragten Michael Blume. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden alle jüdischen Namen in der Tafel ersetzt.

    Die Anwendung von Norm und Buchstabiertafel sei freiwillig, hieß es nun in einer Mitteilung. Gedacht ist sie vor allem für Wirtschaft und Verwaltung.

    Die eingesetzte Kommission hat im Vergleich zu einem ersten Entwurf noch einmal neun Städtenamen ersetzt. So musste Augsburg Aachen weichen, um den Doppellaut «Au» am Anfang zu vermeiden. Ein ähnliches Schicksal ereilte Stuttgart mit seinem «St». Nun heißt es: S wie Salzwedel. Andere Großstädte wie B-erlin, H-amburg und M-ünchen setzten sich durch. dpa
    "

    Viele Grüße

    Gunther

  2. Danke von:

    Andreas (16.05.2022),heinrichbarbarossa (17.05.2022),nobby (16.05.2022)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von nobby
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    Anstoß für die Neugestaltung der Buchstabiertafel war ein Hinweis des baden-württembergischen Antisemitismusbeauftragten Michael Blume. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden alle jüdischen Namen in der Tafel ersetzt.
    Na, hoffen wir mal, dass bei der Auswahl der Städtenamen die „Neuen Bundesländer“ ausreichend berücksichtigt wurden.
    Sonst steht morgen der Ostbeauftragte auf der Matte.
    Goslar war übrigens Reichsbauernstadt. Oh, oh.

    Viele Grüße

    nobby
    Ich erwarte nichts und bin trotzdem enttäuscht!

  4. Danke von:

    Andreas (16.05.2022),Luzi (17.05.2022),Onkel Hotte (17.05.2022),Trichtex (16.05.2022)

  5. #3
    Hauer Avatar von Volker
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    Hallo Gemeinde!
    Da müssen ja eine Menge hochbezahlter Beamter im "Institut für Normung" gelangweilt herumsitzen, wenn die sowas für wichtig genug halten, um es zu veröffentlichen.
    Wie mein Vorgänger richtig anmerkt, daß Goslar Reichsbauernstadt war, da kann man nur hoffen, daß das niemand merkt, sonst muß man "Groß Gerau" dafür einsetzen, da hat man das "G" gleich doppelt.
    Ein vergleichbarer Schwachsinn ist m. E. das sogen. "Gendern. Ist zwar eine andere Spielwiese, sollte aber dennoch mal angesprochen werden.
    Ist zwar meine Meinung dazu, aber eine andere zu haben, sei jedem freigestellt.
    Volker

  6. Danke von:

    Altstadtbewohner (30.05.2022),Luzi (17.05.2022),nobby (16.05.2022),Trichtex (16.05.2022)

  7. #4
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von nobby Beitrag anzeigen
    Goslar war übrigens Reichsbauernstadt. Oh, oh.
    Es dürfte schwierig sein, in diesem, unserem Lande Städte ohne NS-Bezüge zu finden.

    Zitat Zitat von Volker Beitrag anzeigen
    Da müssen ja eine Menge hochbezahlter Beamter im "Institut für Normung" gelangweilt herumsitzen, wenn die sowas für wichtig genug halten, um es zu veröffentlichen.
    Gar so hoch bezahlt werden die wohl nicht sein. Für solche Angelegenheiten (Recherche, erarbeiten einer Vorschlagsliste etc.) wird meist das "Fußvolk" eingesetzt. Denn: Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man 'nen Arbeitskreis.

    Gelangweilt herumgesessen dürfte übrigens eher der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume haben, der den Anstoß für die Neugestaltung der Buchstabiertafel gab. Daseinszweck solcher und anderer "Beauftragter" ist schließlich das Aufspüren und Anprangern von Dingen, die dem jeweiligen Gebiet ihrer "Beauftragung" zuwider laufen. Wer in seiner Amtszeit nichts dergleichen aufzuweisen hat, dokumentiert damit die Nutzlosigkeit seines Amtes - und das geht ja nun wirklich nicht.

    Viele Grüße

    Gunther

  8. Danke von:

    Bergmönch (18.05.2022),nobby (16.05.2022)

  9. #5
    Schießhauer Avatar von nobby
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    Ich habe in meinem Berufsleben sehr häufig am Telefon diese Buchstabiertafel benutzen müssen. Internationale Datenleitungsbezeichnungen wie „D - PX PCM US … „ telefonisch zu übermitteln wäre sonst sehr schwierig gewesen. Und, oh Sch…. , ich habe noch nicht einmal gewusst, dass ich mich beim Buchstaben „N“ mit „Nordpol“ als Antisemit oute.
    Ich möchte mich hiermit offiziell für mein Fehlverhalten entschuldigen.

    Solange wir uns auf die Verbrechen der Vergangenheit konzentrieren können wir die 30 bis 40 Mio. Menschen die an Mangelernährung sterben aussen vor lassen. Das sind ca. 100.000 Menschen am Tag. Der größte Teil dieser Menschen stirbt aufgrund westlicher Handelspolitik.
    Ja, Off Topic, ich weiß. Trotzdem habe ich keinen Bock mehr auf das xte Holocaust-Denkmal. Ich habe die Verbrechen der Nazis verinnerlicht.
    Und wer das nicht getan hat, wird es auch in Zukunft nicht tun.
    Diese Menschen, die täglich sterben, sind mir wichtiger als manch ein Stolperstein.

    Viele Grüße

    nobby
    Ich erwarte nichts und bin trotzdem enttäuscht!

  10. Danke von:

    Andreas (16.05.2022),heinrichbarbarossa (17.05.2022),Luzi (17.05.2022),Onkel Hotte (17.05.2022)

  11. #6
    Hauer Avatar von Volker
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    Noch ein kleiner Nachtrag zum Buchstabieralphabet: Während meiner Bundeswehrzeit 1966/67, die ich als Funker verbrachte, mußten wir das sogen. "Natoalphabet" verwenden.
    (Alpha, Bravo etc.). Einige werden sich erinnern. Das diente dazu, daß die einzelnen Buchstaben auch von ausländischen Soldaten verstanden werden konnten. Das kann man ja noch nachvollziehen, was jedoch in letzter Zeit an unserer Sprache herumgefummelt wird, das geht mir gewaltig auf den Keks.
    Mir ist zwar klar, daß jede Sprache Wandlungen unterworfen ist und neue Begriffe dazukommen, aber bitte mit Augenmaß.
    Vielleicht sehe ich das ganze Thema ja falsch, denn die Verlage für Wörterbücher wollen ja auch leben.
    Volker

  12. Danke von:

    Bergmönch (18.05.2022),heinrichbarbarossa (17.05.2022)

  13. #7
    Gedingeschlepper Avatar von Alfred E. Neumann
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    Eigentlich ist das hiermit doch sehr gut erklärt worden und wie ich finde, auch logisch nachvollziehbar:

    Die eingesetzte Kommission hat im Vergleich zu einem ersten Entwurf noch einmal neun Städtenamen ersetzt. So musste Augsburg Aachen weichen, um den Doppellaut «Au» am Anfang zu vermeiden. Ein ähnliches Schicksal ereilte Stuttgart mit seinem «St». Nun heißt es: S wie Salzwedel. Andere Großstädte wie B-erlin, H-amburg und M-ünchen setzten sich durch.

    Man entschied u.a. deshalb für Goslar und z.B. gegen Görlitz, weil man keinen Umlaut nach dem "G" wollte.

    Das Gendern halte ich allerdings auch für überflüssig. Was für eine Vergewaltigung unserer schönen Muttersprache.

  14. #8
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von Volker Beitrag anzeigen
    Mir ist zwar klar, daß jede Sprache Wandlungen unterworfen ist und neue Begriffe dazukommen, aber bitte mit Augenmaß.
    Es wird gern behauptet, dass sich Sprache (weiter-)entwickelt. Und so sollte es auch sein. Diese Entwicklung ist als ein "natürlicher" Prozess zu begreifen, die Sprache passt sich den Erfordernissen an. Was hingegen gar nicht geht ist die Anpassung von Sprachen durch entsprechende Organe oder Kommissionen, also von oben herab. Da wird dann im Fall der Deutschen Sprache gern mit der Brechstange versucht, sie dahingehend zu manipulieren, dass niemand Anstoß an ihr nehmen könnte.

    Mir ist im Alltag noch niemand begegnet, der "gendert" und manche offiziell nicht mehr existenten Begriffe sind umgangssprachlich nach wie vor gebräuchlich. Und das hat nichts damit zu tun, dass hier Rassismus, Antisemitismus oder Schwul*innenfeindlichkeit herrschen, sondern damit, dass diese, von oben aufgedrückten, Sprachregelungen zu sperrig für den alltäglichen Sprachgebrauch sind. Der "Schaumkuss mit Schokoladenüberzug" ist nun mal kein handlicher Ersatz für den "N*gerkuss".

    Sprache dient dazu, sich zu verständigen. Anpassungen für ideologische, politische oder religiöse Zwecke erschweren dies fast immer. Und das ohne Not, ließen sich doch alle Gegebenheiten auch vor diesen Anpassungen sprachlich ausdrücken. Es ist eben keine Unterdrückung von Minderheiten, wenn man nicht "gendert" und es ist keine Gleichberechtigung, wenn man es tut. Und es hat auch nichts mit Respekt zu tun. Das nämlich würde unterstellen, dass jeder, der nicht "gendert", die durch das "Gendern" abgebildeten Gruppen nicht respektieren würde.

    Viele Grüße

    Gunther

  15. #9
    Gedingeschlepper Avatar von Alfred E. Neumann
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    Zitat Zitat von Trichtex Beitrag anzeigen
    ...Was hingegen gar nicht geht ist die Anpassung von Sprachen durch entsprechende Organe oder Kommissionen, also von oben herab. Da wird dann im Fall der Deutschen Sprache gern mit der Brechstange versucht, sie dahingehend zu manipulieren, dass niemand Anstoß an ihr nehmen könnte...
    Die Anwendung von Norm und Buchstabiertafel sei freiwillig, hieß es nun in einer Mitteilung. Gedacht ist sie vor allem für Wirtschaft und Verwaltung.

    Alles halb so wild. Mir gefällt es zwar, "G" wie "Goslar" zu buchstabieren, aus Gewohnheit wird es aber wohl bei "G" wie "Gustav" und "N" wie "Nordpol" bleiben.

  16. #10
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Zitat Zitat von Alfred E. Neumann Beitrag anzeigen
    Die Anwendung von Norm und Buchstabiertafel sei freiwillig, hieß es nun in einer Mitteilung.
    Das trifft auf das "Gendern" und die Ächtung belasteter Wörter ebenfalls zu. Zumindest, was die rechtliche Lage betrifft. Ganz anders sieht das aber in den (a)sozialen Medien aus, wo man schon aufgrund seiner Wortwahl gern an den Pranger gestellt wird. Toleranz ist dort immer schwieriger zu finden. Wie auch, wenn zur Bewertung lediglich "Likes" und "Dislikes" vorhanden sind, wo es zwischen "dafür" und "dagegen" einfach nichts gibt?

    Man stelle sich vor, eine im Licht der Öffentlichkeit stehende Person würde künftig weiterhin "N" wie "Nordpol" verwenden - der Shitstorm wäre vorhersehbar. Man ist heute unglaublich schnell mit (Vor-)Verurteilungen, sachliche Bewertungen sind nicht mehr erwünscht. Sie generieren vielleicht nicht genügend Klicks.

    Viele Grüße

    Gunther

  17. Danke von:

    A.C. (19.05.2022),Bergmönch (19.05.2022),nobby (22.05.2022)

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