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Thema: Landkreis Goslar verliert dramatisch an Einwohnern

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Ausrufezeichen Landkreis Goslar verliert dramatisch an Einwohnern

    Hallo in die Runde,

    wollte es erst garnicht glauben, als meine Nachbarin mir heute erzählte, das der Landkreis Goslar einsamer Spitzenreiter in Niedersachen ist beim Einwohnerrückgang. Aber das gleiche steht auch heute in der GZ.
    Man müsste doch eher der Meinung sein, wo andere gerne Urlaub machen da müsste es sich doch auch gut wohnen lassen, aber weit gefehlt.

    Natürlich wohnen im Landkreis Goslar mehr ältere als jüngere Menschen besonders geprägt davon, die Orte im Oberharz aber auch Bad Harzburg, aber Bad Harzburg ist anderweitig wieder für viele aus den Niederlanden beliebt die sich dort niederlassen.
    Woran mag es liegen? Zu einem, die älteren sterben nach und nach weg. Jüngere ziehen weg, wegen fehlender Arbeitsplätze, neue kommen erst garnicht, denn zu einem wegen dem Unterangebot an Arbeitsplätzen wo man auch mehr verdienen könnte als Geringverdiener oder im Einzelhandel oder Gastgewerbe um nur einige zu nennen. Industriebetriebe sucht man hier vergeblich, sehr übersichtlich das ganze. Dann die Infrastruktur, der Harz abgehängt vom Schienenfernverkehr, dementsprechend veraltet ist hier auch alles, lächerliche Triebwagen fahren zwar, ist aber eine zeitraubende Alternative zum Auto, wenn man zum Beispiel nach Braunschweig fahren will, wenn die Züge denn auch mal fahren würden, denn in jüngster Zeit fielen die ja hin und wieder aus.
    Auch andere Dinge sind hier schlecht ausgebaut, schnelles Internet, Digitalradio, Mobilfunk zum Teil. Vieles ist hier wirklich in die Jahre gekommen, teilweise hat man den Eindruck in manchen Orten man befände sich zurückversetzt in die DDR, so sehen Gebäude und Straßen aus, vernachlässigt, Leerstände, baufällig.

    Mal ein Blick in die Altstadt von Goslar wo man die Touristen nicht hinführt wohl wissend mit welchen Grund, auch da Gebäude wo nicht nur die Farbe von den Fassaden blättert, dann die Vorgaben des Denkmalschutzes was ja in manchen Belangen Sinn macht aber auch in vielen Dingen völlig unsinnig ist. Auch in der Altstadt von Goslar ist die neue Zeit nach dem Kalender angekommen, aber was die Gegenwart betrifft, da liegen noch Welten zwischen.

    Der Stadtteil Jürgenohl, statt Läden so wie man es in den 60 ziger und 70 ziger Jahren noch kannte, eine soziale Einrichtung an der anderen, zum Beispiel in der Danziger Straße. Wo einst mal sich das Leben abspielte heute fast tote Hose, bis auf sehr wenige Ausnahmen speziell der Gastronomie das Little Italie zum Beispiel. Am Markt in Jürgenohl, früher gab es alles was, Fernsehladen, Reinigung, Lottoladen Gastronomie, Gustav Gall, ein Juwelier, Schuhgeschäft, Bank, Holmer mit seinem Einzelhandel zuzüglich Malerunternehmen, Eisdiele Disco Gambrinuns, Schlachter Friseur, Bäcker, Schreibwaren, Drogerie, Kurzwaren usw. so gut wie alles verschwunden.

    Typisch wie überall, speziell ältere Menschen zählen nicht, wer in Jürgenohl wohnt ist quasi gezwungen mit dem Bus oder Auto in die Stadt zum einkaufen zu fahren oder in die Baßgeige. Ältere Menchen oder Mitbürger ohne Auto die einen Arzttermin haben, müssen in die Stadt oder auch wenn man sonst was haben möchte, was es im Supermarkt am Fliegerhorst oder Baßgeige nicht gibt. Auf der einen Seite sollen wir die Umwelt schonen, ja dann muss man auch Dinge vor Ort vorhalten die notwendig sind zum täglichen Leben, so das man weder Auto noch Bus braucht.

    Hinzu kommen Wohnungsleerstände, ich frage mich, ob die nicht aus Provitgründen( es könnte ja sein, dass man eines Tages mehr dran verdient) nicht vermietet werden trotz Wohnungsmangel, besonders im Sozialwohnungsbereich, die Mieten na ja, für das , was Goslar bietet, einfach zu teuer.
    Man muss nur bestimmte Gebäude in Jürgenohl anschauen z.B. das Hochhaus an der Marienburger Straße, eher sieht das aus, als wurde dort seit Jahrzehnten nichts gemacht.

    Wer neue Bürger anlocken will, der muss was bieten von bezahlbarem und modernen Wohnraum, eine Top Infrastruktur, Freizeitgestaltung, allein mit dem größten Schützenfest in Südostniedersachsen lässt sich kein Blumentopf gewinnen.

    Die Harzorte sind zum Teil in einem trostlosem Zustand, am besten als Tourist setzt man eine dunkle Brille auf, damit man nicht sieht was rechts und links da vor sich hingammelt, auch die Straßen in einem katastrophalen Zustand, wer sein Auto schonen will lässt es besser stehen. Selbst wenn man mit dem Bus unterwegs ist wird man wie auf einem Schiff bei Seegang durchgeschüttelt.

    Wann begreifen die Verantwortlichen endlichen, das man was tun muss um zu erhalten was vorhanden ist und zu verbessern, der heutigen Zeit anpassen. Es gab Zeiten da streubte sich die Kaufmannsgilde gegen alles was sich am Rande der Stadt niederlassen wollte, ein Beispiel, Globus der ursprünglich mal Interesse am Grundstück ehemaliges BW hatte.

    Der Bahnhof Goslar in keinster weise einladend, nur für Junkies oder andere die dort ihr kriminelles Unwesen treiben egal welcher Nationalität. Fehlende öffentliche Toiletten auch für Menschen mit Behinderung, ein Skandal, ein Bahnhof ohne Bahnhofsklo. Leider findet man das dann da wo man es nicht vermutet, z.B. in der UNtrerführung der Gleise oder an den Rändern. Der Bahnhof Bad Harzburg, eine Schande für Kurgäste die in die Stadt kommen, selbst die Bahnhofsuhr ist auf fünf vor 12 stehen geblieben seit Jahren schon.

    In diesem Sinn
    der mäklinist

  2. Danke von:

    Andreas (20.04.2023),berggeist (22.04.2023),Bergmensch (23.04.2023),sanpatricio (20.04.2023),thronerbe (20.04.2023)

  3. #2
    Hauer Avatar von sanpatricio
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    Hallo liebe Mit-Foristen!

    Auch ich sehe es so, dass hier Vieles im Argen liegt. Und anstatt das äußerst Wichtige und wirklich Notwendige durchzuführen, wie die Instandsetzung der defekten Straßen und die Herstellung neuer Kreis-Verkehre(z.B. in Jürgenohl), soll der historische Marktplatz in Goslar verschandelt werden, und wird der bisher funktionierende Kreisverkehr am Breiten Tor vollkommen unnütz aufwendig zu einem Luxus-Kreisverkehr umgestaltet. Und das Ganze noch mit schweren - auch wirtschaftlichen - Nachteilen durch die 1-Jahr lange Sperrung für den Verkehr am Breiten Tor, die sich auf die ganze Innenstadt auswirkt.

    Andererseits kann man, was die Entwicklung der Einwohner-Zahlen betrifft, den Prognosen der "Experten" auch nicht mehr glauben. Für den Fliegerhorst Goslar wurde z.B. nur ein kleiner Bedarf an Wohnflächen vorausgesagt. Das war für den Abschnitt Ost, das ehemalige Regimentsviertel östlich des Flusses "Die Lotze".
    Die Abschnitte Mitte und West sollten ja nur Gewerbegebiet sein. Die Nachfrage nach Bauplätzen war aber so hoch und stieg immer weiter, dass auch hier Wohnbebauung erlaubt wurde. Gleichzeitig wurden u.a. auch Hoher Brink Westseite und Kattenberg zusätzlich bebaut.

    Mit freundlichen Grüßen
    sanpatricio
    Geändert von sanpatricio (20.04.2023 um 21:29 Uhr)

  4. Danke von:

    Andreas (20.04.2023)

  5. #3
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Ich halte Goslar nach wie vor für eine sehr attraktive Stadt - für Besucher und Ruheständler. Um ein Wachstum der Bewohnerzahlen herbeizuführen bedarf jedoch es attraktiver Arbeitsplätze. Nach dem Abzug von Bundeswehr und Grenzschutz sowie dem Schießen etlicher großer Betriebe, befindet sich Goslar im Rückwärtsgang. Die Speckgürtel von Braunschweig, Hildesheim und Göttingen sind zu weit entfernt für Pendler. Die Verkehrsanbindung ist zu schlecht für die Ansiedlung größerer neuer Gewerbebetriebe.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  6. Danke von:

    Andreas (23.04.2023),Bergmensch (23.04.2023),sanpatricio (21.04.2023),Speedy (24.04.2023)

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