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Thema: Hokenstraße - Daten, Fakten & Dokumentationen

Baum-Darstellung

  1. #2
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Standard

    Die gute alte Hokenstraße soll ja nun das dritte mal in ihrer Geschichte neu gepflastert werden. Vielleicht ist dies ein guter Anlass, hier einmal etwas über die erste Pflasterung zu schreiben.

    Geht man durch die kopfsteingepflasterten Straßen der Oberstadt, hat man das Gefühl sich über das 1000 jährige Pflaster einer 1000 jährigen Stadt zu bewegen. In Tat und Wahrheit hat die Stadt zwar eine jahrunderte alte Kanalisation, das Pflastern der meisten Straßen fand jedoch erst in den 1920er Jahren statt. Manchmal musten die Bürger direkt darum kämpfen, wie es in der Hokenstraße geschehen ist.

    Der Verkehr (Autos und Fuhrwerke) war zwar insgesamt noch nicht so dicht wie heute, aber die Hohenstraße war ja bekanntlich noch bis in die 1950er Jahre Reichs- bzw. Bundesstraße. Ich wage nicht mir vorzustellen, wie staubig damals die Auslagen der ansässigen Geschäfte an trockenen Sommertagen aussahen und wie dreckig die Fußböden bei Nässe. Das hat auch damals schon schwer genervt und so ergriff man die Initiative - mit Erfolg:








    Tja, da haben sie nun damals alle unterschrieben, die ansässigen Geschäftsleute. Beim Durchlesen offenbart sich eine verschwundene Welt. Manche Namen kennt man noch aus Erzählungen der Großeltern oder aus Büchern, wie den des Fotografen Udolf oder des Schumachers Klingebiel. Manchmal hat man es sogar noch miterlebt als die Kinder, Enkel oder Nachfolger der Unterzeichner ihr Geschäft aufgaben: Otto Lotze, das Schmuckgeschäft Kühl, Wäsche Koch, Pelz Schilling usw. Manche Geschäfte existieren sogar noch under anderem Namen, wie das von Uhrmacher Schulze, heute Böttcher.

    Das folgende Foto wurde ca.1932 aufgenommen. Es zeigt von rechts nach links das Gasthaus zur Quelle, das Geschäft von Schuhmacher Klingebiel, den Eingang zu Hans Udolfs Fotoatellier und das Schmuckgeschäft von Frau Kühl.





    Zur Orientierung: Die Quelle und Klingebiels Laden wurden sehr viel später zum Wienerwald Restaurant. Heute befindet sich dort ein Schmuckgeschäft.





    Hier sehen wir den Schuhmacher Heinrich Klingebiel mit seiner Tochter und deren Nichte. Letztere ist heute 85 Jahre alt und lebt in Kanada. Heinrich Klingebiel verbat sich Zeit seines Lebens als Schuster bezeichnet zu werden. Mit Schuster wären Flickschuster gemeint. Er hingegen sei Schuhmacher.




    Dieses Bild zeigt seinen Nachbarn, den Fotografen Hans Udolf, der dank etlicher Bildbände mit historischen Goslar-Fotos, auch heute noch bekannt ist. Die Eisernen Kreuze im Christbaum deuten darauf hin, dass das Bild zwischen 1914 und 1918 geschossen wurde.





    Hier haben wir noch eine frühe Aufnahme von Wäsche Koch:



    Der Vergleich mit der Gegenwart fällt etwas ernüchternd aus:




    Beste Grüße

    Bermönch
    Geändert von Bergmönch (03.03.2012 um 13:08 Uhr)

  2. Danke von:

    Andreas (25.07.2013),Eule (18.11.2013),Hanno (25.07.2013),Susanne-K. (28.11.2013),thronerbe (13.06.2015)

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