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Thema: Goslarer Geheimgänge und mehr...

  1. #81
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Zitat Zitat von Sperber Beitrag anzeigen
    Jedesmal, wenn ich an dieser Baustelle vorbeilaufe habe ich das Gefühl, hier wird gegraben aber nichts wirklich dazu gesagt...warum nicht?
    Der Grund ist, dass soweit schon alles gesagt ist und neue Erkenntnisse noch nicht gewonnen wurden. Manches zum Thema findet sich z. B. in "Harzer Rechtsdenkmäler" von H.-G. Griep - übrigens eines der Besten Goslarbücher das ich kenne.

    Der Eingang zum Ratskeller befand sich bis 1560 unter der Gerichtslaube, die an der Ostseite des Rathauses angebaut war (da wo heute im Erdgeschoss statt einer Arkade ein kleines Fenster ist). Danach befand sich die Kellertreppe an der Südseite der Arkaden, wo sie heute freigelegt wurde.

    Im Jahr 1885 wurde der Gaststättenbetrieb aufgegeben und der Keller Abstell und Heizungsraum. Erst im Jahr 1936/37 wurde der Betrieb wieder aufgenommen und der heutige Zugang durch die Toreinfahrt an der Südseite geschaffen.

    Der Ratskeller war übrigens lange Zeit eine Kombination von Gaststätte und Stadtgefängnis. Das Verließ war ein runder Schacht hinter der heutigen Theke. Der Wirt hatte im Auftrag der Stadt für die Insassen zu sorgen. Gleichzeitig genoss der Ratskeller das Privileg, Strafverfolgten Asyl gewähren zu können, bis das Verbrechen verjährt war - gegen klingende Münze, versteht sich.

    Griep erwähnt in diesem Zusammenhang den Fall des "Captains Alexander Heinrich Koch". Dieser hatte 1729 einen Erbschaftsstreit mit der Stadt. Nachdem er einen Stadtsoldaten, der in verhaften sollte erstochen hatte, nahm er das Asylrecht des Ratskellers in Anspruch. Er hielt die Situation jedoch seelisch und körperlich nicht durch und brach am Aschermittwoch 1731 tot in seiner Zelle zusammen.

    Einen guten und kurzen baugeschichtlichen Abriss über das Rathaus findet man auch in "Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern: Goslar - Bad Harzburg", herausgegeben vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz.


    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  2. Danke von:

    Peter2809 (07.06.2020)

  3. #82
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen
    Der Wirt hatte im Auftrag der Stadt für die Insassen zu sorgen. Gleichzeitig genoss der Ratskeller das Privileg, Strafverfolgten Asyl gewähren zu können, bis das Verbrechen verjährt war - gegen klingende Münze, versteht sich.
    Danke Bergmönch!

    Ähhhm Bergland, so schlecht waren wir dann doch nicht mit unseren Vermutungen - "Asyl"

    Sie zu, dass Du die Zeitmaschine da raus holst......
    ich glaube fast man hat sie schon gefunden.... OB OB Oh Weh.
    Immer diese Rechtschreibfehler!
    Liebe Grüße
    Birgit

  4. #83
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Zitat Zitat von Monika Adler Beitrag anzeigen
    Da muss doch ein Grund fuer diese Graberei sein, sonst gibt man ja das Geld umsonst aus! Gruesse, Monika
    Monika, der Grund ist recht profan. Wenn die Ostfassade des Rathauses droht nach vorne zu fallen weil die Fundamente wegsacken, muss man diese halt freilegen um sie abfangen und stabilisieren zu können. Das bei der Buddelei an so historischer Stelle manches zu Tage kommen kann ist klar, aber nicht der eigentliche Zweck des Unternehmens.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  5. #84
    Schießhauer Avatar von bergland
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    Geändert von bergland (02.09.2015 um 19:38 Uhr)

  6. #85
    Hauer Avatar von Sperber
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen

    Der Ratskeller war übrigens lange Zeit eine Kombination von Gaststätte und Stadtgefängnis. Das Verließ war ein runder Schacht hinter der heutigen Theke. Der Wirt hatte im Auftrag der Stadt für die Insassen zu sorgen. Gleichzeitig genoss der Ratskeller das Privileg, Strafverfolgten Asyl gewähren zu können, bis das Verbrechen verjährt war - gegen klingende Münze, versteht sich.

    Beste Grüße
    Bergmönch
    Schöner Beitrag...vielen Dank "Bergmönch"! Zu diesem zitierten Bereich hier gleich eine Frage...ist dieses Verließ heute noch zugänglich und welche räumlichen Dimensionen hatte es? Klingt so, als wäre es vermauert...wenn ja, wann?
    Wieder ein interessanter Ansatz für unsere Archivarbeit oder hat hier jemand schon nähere Kenntnisse darüber?!?

    Eine andere Frage, wenn ein solcher Bereich dato vermauert sein sollte und überhaupt grundsätzlich, wie verhält es sich statisch betrachtet mit solchen, ja möglicherweise auch tragenden Sockelbereichen...müssten diese nicht zumindest alle paar Jahrzehnte auf ihren Zustand überprüft werden (zumindest, sie sind, wie in diesem Fall...bekannt!)???
    Mal rein fiktiv, es handelt sich um einen mit tragenden Bereich des Gebäudes, in diesem Fall des Rathauses. Dieser mal angenommen ist...seit...(?)... vermauert und in einem schlechten Zustand!

    Mal weiter "gesponnen" dieser würde einstürzen...dies würde ja "möglicherweise" Einfluss auf die bauliche Substanz darüber haben...!

    ...alles nur Gedanken...aber trotzdem birgt doch allein die Existenz dieses damaligen Verließes eine Menge Fragen...besonders über die Größe und den heutigen Zustand!

    ...wir würden uns auch gegen einen zusätzlichen finanziellen Betrag, neben dem Eintrittspreis des Huldigungssaales, auch gern ein Verließ aus dem 16. Jahrhundert ansehen,gerade...wenn sich dazu in der Geschichte Goslars so interessante "Anekdoten" (siehe Bergmönch) dahinter verbergen!

    Goslar birgt einiges...vielleicht gäbe es auch touristisch betrachtet Interesse, für weitere interessante Highlights der Stadt, natürlich für klingende Münze?!?
    Geändert von Sperber (17.05.2012 um 22:06 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  7. #86
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Wir wollen mal schauen, was man da nun tatsächlich zu Tage bringt. Oftmals, man hat es ja schon erlebt, wird anschließend alles wieder zu geschüttet und schlummert weiter im Verborgenen. Warum auch immer! Goslar hat tatsächlich viel zu bieten, bzw. hätte viel zu bieten, wenn man es denn richtig nutzen oder nutzbar machen und noch wichtiger, in einem anschauungswürdigen Zustand erhalten würde! Schon dann würden die Kassen klingeln!
    Liebe Grüße
    Birgit

  8. #87
    Hauer Avatar von Sperber
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    Birgit, so ist es...und das schöne an dieser Stadt ist...sie ist einmalig und historisch aktuell betrachtet, mehr als interessant, da sie "unter dem Boden" lediglich marginal bei Bauarbeiten "erforscht!" wurde...wenn man mal zufällig "etwas" gefunden hat! Wir glauben, es gibt da noch viel mehr...mal sehen!

    Goslar birgt einiges, holen wir es ans Licht!
    Geändert von Sperber (17.05.2012 um 23:09 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  9. #88
    Schießhauer Avatar von bergland
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    Geändert von bergland (02.09.2015 um 19:38 Uhr)

  10. #89
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    [QUOTE=bergland;10261]1. ist es wirklich so das gerade heute vieles wieder zugeschüttet wird was archälogisch gefunden wird , bzw es wird gar nicht erst ausgegraben
    2. und das ist auch gut so ... zukünftige generationen haben vll dann schon wesentliche bessere möglichkeiten diese funde auch richtig auszuwerten , wenn man sich die " raubgrabungen " der vergangenheit anschautQUOTE]

    Ok, Bergland, Du hast mich überzeugt! Glückwunsch - manchmal ist das nicht so ganz leicht! Von dieser Seite habe ich das Ganze noch nicht betrachtet, obwohl diese Betrachtungsweise eigentlich auf der Hand liegt. Nun gut - hätte man nicht schon zwischendurch das eine oder andere herausgebuddelt wüssten wir vermutlich noch weniger. Vieles lässt sich natürlich mit immer bessser werdenden Möglichkeiten auch besser auswerten. Ich denke aber, dass ein jeder Forscher seine Möglichkeiten immer für die besten und effektivsten hielt und hält. Über die Tunnelgeschichte und die damit verbundene Sicherheit der darüber liegenden Gebäude haben wir im Freundeskreis auch schon so manches mal diskutiert. Meine Mutter ist in der Nähe von Kattowitz (als es noch zu Deutschland gehörte) geboren. Dort baute man Kohle ab. Als sie viele Jahre später dorthin zurück kehrte, um ihre Heimat zu besuchen, sah es dort übel aus. Vieles war eingestürzt, durch die nachgebenden Stollen und Tunnel! Man hatte sie nicht aufgefüllt!

    Trotzdem bleibt die Neugier auf das, was sich in unserer Stadt so verbirgt ...
    und Neugier ist ja nicht verboten
    Liebe Grüße
    Birgit

  11. #90
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Kann sich jemand erinnern, als die Einbruchgefahr im Ruhrgebiet war? war in den 50igern[wann sonst, wenn ich davon schreibe!!!!!] jedenfall, war damals Gefahr in Essen und Dortmund ,soviel ich mich erinnere, Haeuser standen schon schief! Aber was daraus geworden ist, kann ich mich nicht mehr erinnern.Gruesse, monika

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