Wilhelm Weule - optische Apparate
Wilhelm Weule GmbH & Co.
Im Schleeke 40
38642 Goslar
Telefon +49 (0) 53 21 / 2 30 97
Telefax +49 (0) 53 21 / 2 15 58
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Die Wilhelm Weule GmbH & Co. war im Bereich der Herstellung von optischen und mechanischen Linsen, Spiegeln, Sondergläsern sowie dem Handel mit diesen Erzeugnissen tätig.
Gegründet wurde die Firma am am 1. April 1896 in der Mauerstraße in Goslar von Wilhelm Weule , einem Sohn Johann Friedrich Weules, dem Turmuhrenfabrikanten aus Bockenem. Ziel der Produktion war die Fertigung von Optiken für die Befeuerung von Leuchttürmen an der deutschen Nord- und Ostseeküste.
Schon im Herbst 1896 konnten die ersten geschliffenen Linsen und Schiffspositionslaternen ausgeliefert werden.
Auf der Weltausstellung 1900 in Paris konnte Wilhelm Weule seine Produkte erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Am Quai d´Orsay präsentierte Wilhelm Weule optische Linsen, Fresnellinsen für Schiffspositionslaternen und Leuchtfeuer. Hierfür erhielt er die Silbermedaille der Weltausstellung.
1901 erwarb Wilhelm Weule ein parkähnliches Fabrikgelände vor den Toren Goslars (Im Schleeke 40). Die dort vorhandenen Gebäude der ehemaligen Farbenfabrik Jordan wurden den Notwendigkeiten einer Glasschleiferei angepasst. Wichtig dabei war die Nutzung der vorhandenen Wasserkraft mit Turbinen und Wasserrädern. Diese Gebäude gehören noch heute zu den Betriebsräumen. Bald danach wurde eine mechanische Werkstatt eingerichtet, in der Maschinen zum Glasschleifen entstanden.
1908 trat Gerhard Weule in das väterliche Unternehmen ein
1910 wurden ein neues Maschinenhaus und ein neuer Schleifsaal für größere Glasringe in Betrieb genommen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war vor allem die Zusammenarbeit zwischen Wilhelm Weule und Walter Körte von entscheidender Bedeutung für das Unternehmen. Körte bezog im Auftrag des preußischen Staates immer wieder Optiken der Firma Wilhelm Weule, so zum Beispiel die Optik des Leuchtturms Greifswalder Oie mit einer Brennweite von 900 mm. Dieses Leuchtfeuer ist die größte in Deutschland für einen deutschen Leuchtturm je hergestellte Optik.
1926 gründet Wilhelm Weule mit seinem Schwager Dr. Alfred Genthe die Firma "Genthe & Co.", eine Glashütte für Signal und Beleuchtungsoptik
1937 war Gerhard Weule, der Sohn Wilhelm Weules, als Industrievertreter Teilnehmer der dritten zwischenstaatlichen Zusammenkunft der Leiter der Seezeichenverwaltung in Berlin. Auf dieser Konferenz wurden Normen und Richtlinien für das Seezeichenwesen entwickelt und beschlossen.
Nach 1945 wurden immer weniger Leuchtfeueroptiken hergestellt und Wilhelm Weule verlagerte seine Fertigung auf neue Produktionsfelder. Die Herstellung von Hohlspiegeln gewann immer größere Bedeutung. Des Weiteren konnte im Bereich der Signaltechnik für die Eisenbahn ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet werden. Der Bedarf an asphärischen Linsen konnte von Wilhelm Weule gedeckt werden.
Bis September 2014 produzierte Wilhelm Weule Spiegel und Linsen für unterschiedlichste Anwendungen. Die Kombination von zwei unterschiedlichen Hohlspiegeln ist im Bereich der Kinoprojektoren Stand der Technik und wird von Wilhelm Weule so produziert. In Kooperation mit Forschungseinrichtungen werden Lösungen für optische Problemstellungen entwickelt. Der Sonnenofen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln wurde mit Spiegeln der Firma Wilhelm Weule ausgerüstet.
12.05.2015 Insolvenzantrag, laut. Insolvenzverwalter wurde der Geschäftsbetrieb vorläufig mit 18 Mitarbeitern vollumfänglich fortgeführt.
Die wirtschaftliche Situation wurde zusammen mit der Möglichkeit der Fortführung des Unternehmes geprüft.
01.10.2014 Stillegung, der Insolvenzverwalter hat das Unternehmen endgültig still gelegt.
Ein weiterer Bericht aus dem Internet aus "Wirtschaftsjunioren Harz"
http://www.wjharz.de/betriebsbesichtigungen/weule/
weitere Informationsquellen: Buch "Nun muss ich alles wenden" von H. GieseckeWilhelm Weule - ein Spezialist für die Beleuchtungstechnik
Die Firma Wilhelm Weule GmbH & Co. in Goslar war am 11. Mai 2010 das Ziel einer Betriebsstudie der Wirtschaftsjunioren Harz e.V. Die Produktionsschritte und das Fertigungsprogramm optischer Bauelemente für die Beleuchtungsoptik wurden den Teilnehmern von dem Geschäftsführer, Johann-Friedrich Weule, persönlich erläutert. Zu dem Produktionsprogramm gehörten Glashohlspiegel, Linsen aus Glas, die Seezeichen-Optik und Sonderteile aus Glas. Der stellvertretende Sprecher, Sascha Köbke (Harzer Kartonagenfabrik Fritz Nickel GmbH & Co. KG), dankte im Namen der Wirtschaftsjunioren für die Einblicke.
Im Jahre 1896 startete Wilhelm Weule das Unternehmen mit geschliffenen Linsen für Schiffs-Positionslaternen. Zuvor hatte er bereits mit seinem Bruder die Turmuhrenfabrik J. F. Weule in Bockenem geleitet; dort war durch die Herstellung von Antriebswerken für Leuchtfeuer eine erste Beziehung zum Seezeichenwesen entstanden. In der Folgezeit entwickelte sich der Betrieb zu einem Spezialisten für Leuchtfeuer-Optiken. In den 1930er Jahren entstanden Verbindungen zur Eisenbahnsignaltechnik. Für die Laternen der Streckensignale wurden Hohlglas-Reflektoren hergestellt. Bereits damals wurden erste große Scheinwerferspiegel gefertigt. Nach dem Krieg wurden auch Spiegel zum Einbau in Kinoprojektoren produziert. In Zusammenarbeit mit der Bahn und den Signalherstellern entwickelte die Firma Wilhelm Weule eine optische Alternative zu den bis dahin benutzten Hohlspiegeln: Streckensignale wurden jetzt mit hochwertigen asphärischen Plankonvexlinsen ausgerüstet.
Noch heute seien große, stark gewölbte Hohlspiegel eine Spezialität des Unternehmens. Die Spiegel würden mittels Schleifen und Polieren aus gepressten Rohlingen herausgearbeitet. Weiterhin sei der Betrieb auf die Herstellung sphärischer und asphärischer Linsen bis hin zu sehr großen Durchmessern und verschiedenster Sonderteile eingerichtet. Als Tribut an die eigene Geschichte erhalte die Firma Weule das Know-how und die Maschinen zur Fertigung der Fresneloptik für Leuchtfeuer und Seezeichen. Die Jahrzehnte brachten eine Erweiterung der traditionellen Lieferpalette auf moderne Produkte für die Licht-, Kino-, Computer- und Solartechnik. Es sei das Anliegen des Betriebes, an der Erschließung immer neuer Gebiete für die Beleuchtungs-Optik beteiligt zu sein. Hierzu werde mit den verschiedensten Hochschul- und Forschungsinstituten zusammengearbeitet.
Bericht aus Quadrat Goslar 08/2011
Aus "Nun Muss Sich Alles Wenden" von Hannelore Giesecke
Gerhard Weule, eine Unternehmerpersönlichkeit von vorbildlichem Format war auch über 10 Jahre lang Ratsherr der Stadt, Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Braunschweig und seit 1919 im Vorstand des Vereinskrankenhauses