Endlich mal ein warmer und sonniger Sonntag, so das eine vor einiger Zeit geplante Wanderung von Bad Harzburg nach Goslar endlich in die Tat, bzw. in die Füße umgesetzt werden konnte. Wenn Gläubige Mitmenschen an einem Sonntagmorgen sich um 10 Uhr zum Gottesdienst einfinden ging es los mit Rucksack, festem Schuhwerk, Proviant und für den Fall der Fälle auch mit Regenkleidung im Gepäck. Los ging es vom Parkplatz oberhalb des Silberbornbades über Göttingerode, Oker, Bollrich, oberhalb des Osterfeldes (BFW) mit dem angepeilten Ziel Maltermeister Turm. Gerade wenn das Weter gut ist und man raus in die Natur kann, da können wir uns doch glücklich schätzen in was für einer wunderbaren Region wir doch zu Hause sind. Die Flora schöpft gerade aus dem Vollen, alles gedeiht und blüht wieder auf, was sich natürlich positiv auf die Stimmung auswirkt aber auch die Fauna ist erwacht, eine Blindschleiche schlich vorbei vor den Füßen, der ein oder andere Specht klopfte und selbst der Kuckkuck gab ein Stelldichein.
Unweit des Segelfliegerplatzes befindet sich zwischen den Bäumen und teils verwachsen ein sogeannter Splitterbunker. Dabei handelt es sich mit hoher Wahrschenlichkeit um eine Schutzeinrichtung aus der Zeit des 2. Weltkrieges wo die Bauern die dort ihrer Hände Arbeit nachgingen im Falle eines Alarms Schutz suchen konnten, z. B. vor Artelleriebeschuss oder Tieffliegerangriff. Einen Verteidigungszweck erfüllte dieser Bunker jedenfalls nicht, gut und gern fanden dort 6 Personen Schutz im Falle eines feindlichen Angriffs, denn die Bäume die man heute da vorfindet, waren in der damaligen Zeit nicht da. Die Eisentüren des Bunkers sind bereits entfernt wurden, auch über einen Sehschlitz verfügt dieser Betonschutzunterstand, des weiteren erfüllt dieser Sehschlitz auch den Zeck der Frischluftzufuhr.
Ein Verteidigungsbunker oder Luftschutzbunker der vor Bombenangriffen schützt macht eh keinen Sinn an diesem Standort und zudem wäre die Bauweise auch eine komplett andere, vorallem auch schon von der Größe her, zudem muss aber auch noch den Weg bedenken den man zu laufen gehabt hätte von Oker oder Sudmerberg aus, wenn Fliegeralarm gewesen wäre. Auch zur damaligen Zeit hatte man nicht unendlich Zeit um einen Luftschutzbunker im Alarmfall aufzusuchen.
Die erste Rast war dann kurz vor Oker, ein wunderbares Panorama bot sich, man sah wie gemalt den Bahnhof Oker und den Sudmerberg in der Morgensonne, was natürlich im Bild festgehalten werden musste. Nach der kurzen Rast ging es dann weiter vom Stobenholz her kommend Richtung Kirchenbrücke an der Oker entlang bis zum Bahndamm (Penny-Markt), weiter Richtung Bahnhof (Gütergleis), über den Stadtstieg, Eulenburg, Absitzbecken, Segelflugplatz, bis hin Richtung Maltermeister Turm wo dann erstmal eine Vesper zur vorgerückten Mittagsstunde eingelegt wurde. Unweit vom Maltermeister Turm fiel dann dei Entscheidung weil die Außenterrasse bei dem gutem Wetter mit Sicherheit komplett belegt war, per Pedes hinunter nach Goslar zu gehen über den Blauen Haufen, Werenbergstraße, BGS Kaserne, Marktkirche, Rathaus, Hokenstraße bis hin zum Bahnhof wo es dann gegen 16 Uhr 30 mit dem Bus zurück nach Bad Harzburg ging.
Im Anhang mal en paar Bilder die vielleicht dem ein oder anderen auch "Appetit" machen könnten mal zu Fuß ohne Stress und Hektik durch die Natur zu wandern und herliche Panoramablicke zu erhaschen und Geräusche der Tierwelt wahrzunehmen die sich im Wald, am Waldesrand oder gar auf Wiesen tummelt.
die o.g. Wanderung hatten Märklinist und ich schon länger geplant, aber leider hat der Wettergott
nicht immer mitgespielt.
Wir folgten auch über eine gewisse Distanz der damaligen schmalspurigen Erzbahn von der Auf-
bereitung Bollrich zur Hütte in OKer. Mit wachen Auge kann man die Trassierung heute noch im
Gelände erkennen. Der von Märklinist angesprochene Bunker hängt meiner Meinung nach mit der
Erzbahn zusammen. Für eine militärische Nutzung war er von der Bauart und Standort völlig un-
geeignet. Es ist zu vermuten, daß außer Lokführer und Heizer auch Bremser mit auf diesen Zügen
eingesetzt waren, die Strecke war sehr kurvenreich mit Gefälle bzw. Steigungen.
Leider findet man in der Literatur oder Internet kaum Abhandlungen darüber. Mir ist nur bekannt
(GZ Artikel), daß sie 1917 von russischen Kriegsgefangenen erbaut wurde und damals einen anderen
Streckenverlauf hatte. Wahrscheinlich durch den sogenannten " Paradiesgrund ", dort wo heute die
Absitzbecken sich befinden. Vielleicht weiß jemand mehr darüber !
Hallo Ottofranz,
schau mal hier im Forum bei "Schmalspurige Erzbahn über den Bollerich nach Oker" nach. Wir haben den Verlauf genau dokumentiert und in der Natur auch wiedergefunden.
Das Buch von St. D. über die Bahnen ist leider nicht mehr verfügbar und wird nicht wieder neu aufgelegt. Soweit meine letzten Informationen aus erster Hand. Den Plan über die Bahnverläufe bekam man vor einigen Jahren in der Stadtverwaltung in der Kurzen Strasse. In meinen Unterlagen könnte ich das noch haben, aber müsste erstmal ziemlich wühlen.
Gruss Manne