Moin!
Die GZ schreibt dazu:
"Die Bilanz für das Jahr 2023 war einfach zu schlecht: „Wir mussten jetzt die Reißleine ziehen“, sagt „Kö“-Geschäftsführer Michael Helmbrecht im Gespräch mit der GZ. Die Kult-Musikkneipe an der Marktstraße ist ab sofort geschlossen.
Helmbrecht hat im Frühjahr 2022 die Betreibergesellschaft für die Kneipe zusammen mit zwei Mitstreitern übernommen. Er ist freiberuflich als Digitalprodukt-Designer tätig, was ihn zeitlich sehr beanspruche. Da sieht Helmbrecht einen Knackpunkt: Eine Kneipe wie das „Kö“ funktioniere nur, wenn sie Vollzeit vom Inhaber geführt werden könne, ist er heute überzeugt. Das habe sich über die nun fast zwei Jahre abgezeichnet.
Zu dem Zeitproblem kommen noch andere Faktoren. Helmbrecht: „Am gleichen Tag, an dem wir mit dem Umbau angefangen haben, hat der Krieg in der Ukraine begonnen.“ Die Folgen in Deutschland dürften jedem noch bekannt sein. Gerade war die Corona-Pandemie mit ihren Shutdowns, gesperrten Theken und 3G-Regeln überwunden, schon folgten Energiekrise und Inflation – viele Stühle blieben in der Kneipe leer. „2022 war als Geschäftsjahr noch ganz gut, aber 2023 hatten wir rapide Einbrüche“, erklärt der Geschäftsführer. Das finanzielle Risiko sei für den weiteren Geschäftsbetrieb zu groß.
„Auf Grund von Geschäftsaufgabe geschlossen“ steht nun auf Zetteln an den bis auf Weiteres verschlossenen Türen des „Kö“. Seit 1996 war es eine verlässliche Anlaufstelle für Kneipenabende in der Altstadt. Vorher erreichte es schon unter dem Namen „Café Klatsch“ Kult-Status.
Gerade an den Weihnachtsfeiertagen platzte die Kneipe aus allen Nähten. „Wir selber sind in dem Laden groß geworden und uns verbinden viele schöne Erinnerungen, Gespräche, Freundschaften, die dort geschlossen wurden und vieles mehr“, schreibt das Betreiber-Team zum Abschied auf Instagram.
Doch so ganz wollen sie die Lichter noch nicht ausknipsen. „Wir sind weiterhin daran, diesen Ort zu erhalten und eine mögliche Nachfolge zu finden“, heißt es in derselben Nachricht. Michael Helmbrecht bestätigt, dass er bereits seit September mit mehreren möglichen Nachfolgern gesprochen habe. Erfolgreich war die Suche bisher nicht, doch er will nicht aufgeben und einen Retter für das „Kö“ finden."
Mein letzter Besuch im Kö liegt schon mehrere Jahre zurück. Damals war ich etwa alle 14 Tage mit Freunden zum Billardspielen dort. Weil es trotz unseres gewählten Wochentags immer wieder mal vorkam, dass die Billardtische upstairs den ganzen Abend lang belegt waren oder die obere Etage ab und zu geschlossen blieb, suchten wir uns Alternativen. Heute spielen wir nur noch selten gemeinsam Billard, aber das ist eine andere Geschichte. Und obwohl ich auch in näherer Zeit keinen Kö-Besuch beabsichtigte, würde es mich freuen, wenn sich ein Nachfolger finden sollte, der den Laden wieder in die Erfolgsspur bringen kann.
Liebe Grüße
Gunther