Hallo in die Runde,
gleich vorweg ich bin kein "brauner", bevor es hier los geht mit einem Shitstorm.
70 Jahre, da fällt plötzlich auf, das Paul Lincke Nähe zu Joseph Goebels pflegte. Warum hat man nicht schon zu den vergangenen Jubiläen, 25 Jahre und 50 Jahre reagiert. Anscheinend passte der Aufschrei damals nicht in das aktuelle Zeitgeschehen. Man sollte schon unterscheiden, ob eine Person Nähe zu einer Nazigröße hatte oder ob in diesem Fall Paul Lincke Täter war, was wohl nicht der Fall war.
Zum Glück musste ich diese grausame Zeit nicht erleben, weiß aber von Erzählungen der Großeltern was damals los war. Wer nicht mitzog damls, der hatte erhebliche Nachteile, gehörte nicht zur Volksgemeinschaft, man wurde ausgeschlossen. Um diese Nachteile und ggf. gar schlimmeres abzuwenden, machte man halt mit, egal wie man über die Sache dachte, denn die Gedanken waren auch damals schon frei, nur laut äußern, das wurde schwer bestraft.
Meine Vermutung liegt darin, das man jetzt "Wind aufwirbelt", weil aktuell die AFD massiv an Zulauf gewinnt, zudem ist die AFD keine Nazipartei. Viele Mitglieder, vorallem ältere sind aus der CDU ausgetreten, weil sie sich unter Merkel politisch nicht mehr da wiederfanden, wofür sie in die CDU eingetreten waren.
Es fehlt jezt nur noch, das bekannte heutige Musiker wie Roland Kaiser, Udo Lindenberg usw. ihren verliehenen Paul Lincke Ring zurückgeben, weil man halt nichts mit der NS Vergangenheit zu tun haben will.
Im kommenden Jahr ist die Schreckensherrschaft des größten Massenmörders aller Zeiten 80 Jahre her, da sollte man mal den Ball flach halten, das heißt aber nicht, das man die Sache vergessen soll, nur nicht immer wieder "aufwärmen". Verantwortliche für das Geschehene sind so gut wie nicht mehr am Leben, man kann nicht nachfolgende Generationen mit in die Verantwortung nehmen, was unsere Vorfahren da angerichtet haben, auch da muss man unterscheiden, ob jemand Täter war, oder Mitläufer, zum Beispiel Mitglied in der HJ, NSDAP usw.
Mein Vater war auch in der HJ, er war deshalb weder Nazi noch Täter, er wollte als Jugendlicher keine Nachteile haben. Ähnlich war es ja auch in der DDR, wer nicht in der FDJ war oder anderen Organisationen dem wurden beruflich "Steine in den Weg gelegt".
Wenn man so denkt und handelt, dann müssten man andere Musiker, Schauspieler aus der Zeit auch verdammen, darunter sogar der berühmte Heinz Rühmann, auch Konrad Adenauer und viele andere bekannte Prominente machten "gute Miene zum bösen Spiel". Hätten sie das nicht getan, sich gar widersetzt, dann hätten diese Menschen vermutlich auch nicht die Nazizeit überstanden.
Ich denke, man sollte es bei der Namensgebung belassen, wie will man den Ring sonst benennen, einen Kaiserring der Stadt Goslar gibt es ja zudem auch.
Leider ist Goslar kein Einzelfall, was Namensgebung von Gebäuden, Gegenständen o.ä.betrifft. In Neuhof im Landkreis Fulda musste die Gesamtschule Werner von Braun umbenannt werden, weil einem Politiker auffiel, das Werner von Braun auch Nähe zu Nazis hatte. Völlig vergessen wurde dabei, das Werner von Braun die Raketentechnik entwickelt hat, ohne ihm hätte es die Mondladungen der Apollomissionen nicht gegeben. Die Schule wurde auf Druck von Politikern umbenannt in die Johannes Keppler Schule.
Ich selbst war zu meiner Bundeswehrzeit in einer Kaserne Namens Rommel-Kaserne stationiert, über den Namen hat sich bis heute niemand aufgeregt, obwohl der Name auch mit einer Nazigröße zu tun hat, den bekannten "Wüstenfuchs Rommel".
Egal auf welcher politischen Ebene, man sollte sich den wirklich wichtigen Dingen widmen, denn davon haben wir mehr als genug.
In diesem Sinn
der märklinist