Glück Auf!
Andreas
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die V-Technik so stark vibriert hat, dass davon Turmdächer einstürzen.
Und ich bin vom Fach - ich habe solche Technik jahrelang gewartet. Zudem
wird im Turm bzw. dessen Basis nichts davon gestanden haben. Viel zu
kleine Fläche.
Ich denke eher, dass es eine gute Ausrede war den Turm nicht für teures
Geld sanieren zu müssen.
Was der Stadt sicher recht war - hätten die doch ordentlich Zuschüsse aus
dem Denkmalstopf zahlen müssen.
Geändert von Hanno (29.01.2012 um 20:17 Uhr)
c
Hannöversche Grüße
Klaus
Nun noch meinen Senf dazu :
Die damaligen "Hebdrehwähler" lösen keineswegs erdbebenartige Vibrationen aus.
Außerdem war es Ende der 70er eine schon einigermaßen veraltete Technik und die damalige Bundespost war schon heftig an der Umstellung auf modernere, völlig bewegungslose Systeme.
Als ich das erste Mal die Begründung für den Abriss des Turmes hörte, glaubte ich an einen Aprilscherz. Ehrlich !
1. Weiß ich gar nicht, ob überhaupt und wenn wieviele Vermittlungsstellen in den Räumen unter dem damaligen Turm untergebracht waren.
2. Ist die Begründung technisch lachhaft. Denn dann müßten damals alle Zentralen mit Hebdrehwählern in speziellen Betonbauten untergebracht gewesen sein. Waren sie natürlich nicht ! Jede normale Räumlichkeit konnte dafür genutzt werden.
Meine Vermutung: der Post war der bauliche Unterhalt des alten Gebäudes einfach zu teuer und so wurde der Turm kurzerhand abgetragen und eine besonders dumme Begründung herangezogen.
Die wirklichen Fakten von damals wären sicher sehr interessant...
Gruß, Nils
PS: Mein Beitrag und meine Vermutung lief eben zeitgleich mit dem Beitrag von Hanno-Klaus... Zwei Dumme, ein Gedanke ! ;-)
Geändert von Nils (29.01.2012 um 20:15 Uhr)
Wo wir jetzt einen Telefonfachmann haben, läßt sich vielleicht auch die Frage klären, ob der Turm des alten Postamts in der Rosentorstraße wirklich wegen "der Erschütterungen durch die dort (angebliche) Zentrale mit Hebdrehwählern " abgetragen werden mußte...
So war damals die vorgebliche Begründung der Post.
Bisher hielten wir das eher für eine besonders dumme Schutzbehauptung ;-)
Gruß, Nils
Hallo Susanne, Andreas und Ekkehard,
ja, das Thema alter Postturm bringt mich tatsächlich jedesmal wieder zur Weißglut :-)
Wie unsere liebe Susanne schon ganz richtig schreibt, ist es nämlich ein Paradebeispiel, wie man in Goslar in den 70er Jahren mit dem Gesicht der Stadt umgegangen ist - und leider läßt das Beispiel Kaiserpassage ahnen, daß da kein wesentlicher Geisteswandel stattgefunden hat.
Ich hatte damals einen Logenplatz (aus dem Bürofenster der GZ) , als die alte Schule für den Betonklotz C&A abgerissen wurde.
Jeder Stein dieses beeindruckenden wilhelminischen Backsteinbau hat mir wehgetan.
Die Bausubstanz der Schule war natürlich noch tadellos.
Selbst das Getrampel der Kinder konnte hier nicht als Gefahr der Erschütterung gegeißelt werden :-D
Auch die alte Post präsentiert sich eigentlich als grundsolider Bau aus großen Sandsteinblöcken...
Es erinnert mich fast an die Wulff-Affäre.
Dem kleinen Hausbesitzer wird bei unnachgiebiger Strafe die Farbe der Fensterrahmen vorgeschrieben, aber bei größeren Vorhaben werden willfährig Denkmalschutz deaktiviert, Abriss alter Substanz genehmigt und das Gesicht einer historischen Stadt immer wieder entstellt.
Goslar ist ein Gesamtbild. Für die Stadtverwaltung aber scheint Goslar nur aus dem Bereich der Kaiserpfalz zu bestehen.
Mir ganz persönlich waren die zwei traditionellen Einkaufstraßen Fischemäker und Hokenstr mit ihren vielen kleinen Läden lieber als das Monstrum Kaiserpassage.
Die kleinen Läden in den genannten Straßen existieren doch gar nicht mehr. Nur noch Freßbuden und Plunderläden und Leerstand.
Entschuldigung, ich erbreche am Thema vorbei ^^
Vielen Dank jedenfalls für die Infos zur alten Post.... gerne mher davon !
Gruß, Nils
Geändert von Nils (18.02.2012 um 16:52 Uhr)
Zeitzeugin hat in einem anderen Beitrag etwas Interessantes geschrieben, dass auch gleichzeitig in diesen Beitrag gehört, wie ich finde.
Wir lernen darin, dass die alte Post Ihren Turm bereits Ende der 1960er Jahre hergeben mußte
und dass zumindest bis Mitte der 1970er Jahre der moderne Aufbau noch nicht existierte.
Ich zitiere ausschnittsweise aus diesem anderen Beitrag, damit uns die Information nicht verloren geht:
Was uns in diesem Beitrag im Prinzip noch fehlt, wäre ein Bild des Turmes ohne Turm.
Wir haben ein Bild mit dem alten Turm und mit dem neuen Turm (siehe weiter unten). Aber ohne Turm habe ich in letzter Zeit - oder überhaupt jemals - kein Bild in die Finger bekommen. Kann da jemand von Euch aushelfen?
Geändert von Susanne-K. (19.02.2012 um 20:04 Uhr)
Glück Auf!
Andreas
Also das "hübsche" Blechding auf dem Dach stammt erst aus den 90ern
Glück Auf!
Andreas
Bist Du Dir da sicher, Andreas?
Ich hätte jetzt gesagt, der ist Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre drauf gekommen.
Ich kann mich zwar nicht an das Jahr erinnern, aber an das Geschrei, das damals über lange Zeit durch Goslar ging.
Und in den 1990er Jahren hat man ja schon etwas moderner und weniger "altmodisch" gedacht und hätte sich sicher nicht derart aufgeregt ????
Jepp,
ganz sicher. Ich meine Anfang der 90er.
Glück Auf!
Andreas